Radlagertausch

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05. Feb. 2007
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SAAB
900 I
Baujahr
1990
Turbo
Ohne
Hallo,

zum Radlagertausch braucht man ja eigentlich diese Spezialstempel.
Presse ist bei uns in der Werkstatt vorhanden, die Stempel leider nicht (Omnibuswerkstatt).

Wenn unsere Mechaniker die Radlager nicht mit dem Hammer reinkloppen (macht nur einer, aber der lernt es wohl auch nicht mehr...), dann nehmen sie Nüsse, die so gerade reinpassen.

Das müsste doch beim Saab auch gehen, oder braucht man tatsächlich die Spezialstempel?
Beim Golf ging es jedenfalls mit einer Nuß.

Gruß
Falk
 
Ja, geht mit Nuss - aber vorsicht: diese Methode setzt voraus, dass du einen Schraubstock mit Parallel-Backen hast. Schon bei 0.5° Schrägversatz verkantest du automatisch!!!
 
Mit der o.g. Presse sollte das kein grösseres Problem darstellen.
 
Radlagertausch + frohe Weihnacht !

Mit der o.g. Presse sollte das kein grösseres Problem darstellen.
Ihr habt aber grosse Nüsse... :smile: (na ja Omnibuswerkstatt...) :cool:

Stempel-800.jpg


"Rauskloppen" mit Improvisationswerkzeug OK (das alte Radlager ist eh hinn...)
Aber das neue ohne Zerstörung reinmurksen - na ich weiss nicht...

Viel Spass !

Gerd

Hier noch zwei Kopien früherer Beiträge:

Radlagertausch beim Saab 900/1
Vordere Radlager sind beim Saab 900/1 in die Nabe eingepresst !
Zum Einpressen eines neuen Radlagers benötigt man Spezialwerkzeuge, sogenannte Stempel, (das alte Lager könnte man theoretisch zerstörerisch herausschlagen) und eine Presse, alternativ einen Riesenschraubstock.
4 verschiedene Stempel (vorzugsweise aus Dural o.Ä. gedreht) braucht man, mit denen jeweils der Aussen-und Innenring des Doppelrillenkugellagers beim Einpressen abgestützt werden muss; ohne solches Hilfswerkzeug zerstört man beim Einpressen das neue Lager unweigerlich !
Die Anschaffung solcher Werkzeuge lohnt bei einem (oder zwei) Lager nicht, es ist da wie bei dem Glas Milch, für das die Anschaffung keiner eigenen Kuh lohnt...;-)
Gerd B.

und zum Schmuzeln:

Ein Saabfahrer auf dem Land in tiefsten Niederbayern rief mich kürzlich an und schilderte mir sein Radlagergeräuschproblem.
Ich erzählte ihm, dass eine Saabkennerwerkstatt für die Erneuerung eines vorderen Radlagers (sinnvollerweise macht man immer beide, denn die sind ja meist gleichalt, es sei denn, eines wurde erst kürzlich erneuert), zum Aus-und Einbau der Radnabe plus Aus-und Einpressen des Radlagers pro Radseite ca. maximal eine Arbeitsstunde benötige (zuzüglich neues Lager, welches. je nach Lieferant, zwischen 43 und 60 Euro koste)
Ich schilderte dem Saabbesitzer eindringlich, dass diese relativ kurze Arbeitszeit nur und ausschliesslich zu erreichen sei, wenn die Werkstatt das dazu unbedingt erforderliche Spezialwerkzeug zum vorschriftsmässigen Aus-und Einpressen und Abstützen des neuen Lagers in die Radnabe (man nennt es Stempel) besitze; andernfalls berge die Verwendung von "Freiewerkstättenallgemeinalternativwerkzeug" in einer Nichtsaabkennerwerkstatt die Gefahr längerer "Learning-by-Doing-Arbeitszeit" und die BESCHÄDIGUNG des neuen Radlagers beim Einbau, wenn z.B. beim Einpressen die inneren und äusseren Rillenkugellagerringe durch ungeignetes Werkzeug nicht vorschriftsmässig abgestützt würden usw.
Gesagt getan, eine Woche später rief mich der Saabbesitzer wieder an und schilderte mir am Boden zerstört, dass das Geräusch nach dem Einbau eines neuen, rechten Radlagers in seiner freien Dorfwerkstatt ( früher Dorfschmiede) jetzt deutlich lauter sei, als zuvor. - Ferner habe er, wegen angeblich aufwendiger Aus-und Einbauarbeiten (mit, vermute ich mal, nicht vorhandem Spezialwerkzeug+Detailkenntnis - *gröhl*-), für reine Arbeitszeit sage und schreibe 417 Euro zuzüglich fürs Radlager 50 Euro plus Mwst bezahlen müssen...
Aber der "Meister" in meiner Dorfwerkstatt (zur Saabvertretung in die nächste Kreissstadt hätt ich ja 60 km fahren müssen...), hat mir auf vorherige Anfrage doch bestätigt, dass er Radlagerwechsel schon bei vielen anderen Autos (z.B. BMW, Ford, Opel, Franzenschaukeln, Reisschüsseln usw.) mit Erfolg gemacht habe, sagte mir der enttäuschte und vermutlich durch Schaden (zu spät) klug gewordene Altsaabbesitzer.

Und die Moral von der Geschicht:
Eine freie Werkstatt oder Selbstversuchen ist (nicht automatisch) billiger nicht !!! ;-)
Mit saabige Grüssen + Empfehlung zum Nachdenken...
Grufti Gerd B.
 
Das müsste doch beim Saab auch gehen, oder braucht man tatsächlich die Spezialstempel?
Ein super passender 'Spezialstempel' ist der Außenring eines alten Radlagers, welchen man am Schleifbock im Durchmesser um einen guten Zehnel mm verjüngt hat.
Da das Lager beim Zusammenbau nur außen eingepreßt wird, darf natürlich keinerlei Kraft über den Innenring gehen (wenn ein Lager gleichzeitig auf die Welle und in den Sitz gepreßt wird, ist dies natürlich völlig anders!), so daß hiermit auch kräfteseitig alles völlig im grünen Bereich ist.
Das einzige, was außer dem Vermeiden des Verkantens beim lagereinbau wirklich zu beachten ist, ist, daß man schlicht keine Kraft über das Lager selbst (Kugeln, Rollen) übertragen darf. Wer sich daran hält, bekommt jedes Lager sauber rein. Wer nicht, keins ...
 
Das einzige, was außer dem Vermeiden des Verkantens beim lagereinbau wirklich zu beachten ist, ist, daß man schlicht keine Kraft über das Lager selbst (Kugeln, Rollen) übertragen darf.
!!!
Na, wer sagts denn... :cool:

GB
--------------------------------
Carpe festum natalicium Domini ! ;-)
 
Ich denke Gerd, wem diese doch recht triviale Tatsache nicht klar ist, der sollte schlicht seine Finger davon lassen, da zwar evtl. selbige, keinesfalls aber sein Kopf für solche Arbeiten geeignet zu sein scheinen.
 
Ich hab doch gewusst, dass ich gestern an H.A. vor lauter Hund und Katz bescheren ;-) was vergessen hab... !

René empfahl:
1. Ein super passender 'Spezialstempel' ist der Außenring eines alten Radlagers, welchen man am Schleifbock im Durchmesser um einen guten Zehnel mm verjüngt hat.
Bedenke: Nicht alle Bastler haben so einen Schleifbock, die Geduld und das Knowhow, mit dem sie "den gehärteten Außenring eines alten Radlagers rundrum um einen guten Zehnel mm verjüngen können"..., und:
Vergiss nicht, dass auch der Innenring vom Radlager beim Einpressen der Radnabe mit Antriebsgelenkaufnahme abgestützt werden muss !
Host me ?

Flöhliche Weihnacht !
Gerd
 
Nicht alle Bastler haben so einen Schleifbock, ...
Wer den nicht hat, oder zumindest im Zugriff hat, hat auch keine Presse und ist damit ohnehin aus diesem Rennen raus
... die Geduld ...
Wem die ein oder zwei Minuten zu sind, der gibt schon vorher am Traggelenk aus.
...und das Knowhow, mit dem sie "den gehärteten Außenring eines alten Radlagers rundrum um einen guten Zehnel mm verjüngen können"...,
Daher Scheifbock. Schleifböcke sind nun mal vorzugsweise zur Bearbeitung gehärteter Stähle (z.B. Bohrer anschfeifen usw.) gedacht. Für weiches Gelumpe wurde ja mal die Feile erfunden.
Und wenn da jemand mal 'nen halbes und mal 4 Zehntel herunter schruppt, spielt das auch keine große Rolle. Der Ring muß sich kraftfrei in den Lagersitz bewegen lassen und sollte dabei nicht all zu viel Spiel haben. Aber zu viel wird schon allein aus Faulheit kaum weggeschliffen werden
Vergiss nicht, dass auch der Innenring vom Radlager beim Einpressen der Radnabe mit Antriebsgelenkaufnahme abgestützt werden muss !
Never! Denn die Welle ist nicht mit im Spiel, sondern liegt irgendwo 2 Meter weiter. Folglich ist der Innenring lastfrei und die beim Einpressen wirkende Kraft DARF somit NUR und AUSSCHLIESSLICH über den Außenring geleitet werden. Jeder Kraft, welche auf den Innenring gelenkt werden würde, würde wiederum ihrerseits über das Lager selbst (Kugel / Rollen) auf den Außenring gelenkt werden. Und eben dies darf (siehe Dein Zitat meines Textes weiter oben) eben NICHT passieren.
 
die Welle ist nicht mit im Spiel, sondern liegt irgendwo 2 Meter weiter. :confused::confused::confused: Folglich ist der Innenring lastfrei und die beim Einpressen wirkende Kraft DARF somit NUR und AUSSCHLIESSLICH über den Außenring geleitet werden. Jeder Kraft, welche auf den Innenring gelenkt werden würde, würde wiederum ihrerseits über das Lager selbst (Kugel / Rollen) auf den Außenring gelenkt werden. Und eben dies darf (siehe Dein Zitat meines Textes weiter oben) eben NICHT passieren.
Deine Welle wird also nicht in den neuen Naben-Lagerinnenring eingepresst, Du fährst demnach ohne Welle weiter, interessante Variante... :biggrin::biggrin::biggrin: :confused::confused::confused:

Na dann weiterhin fröhliches Fest ! :cool:

Gerd

PS: Der Doppelfalk wird sich wundern, wenn er nur einen einzigen Stempel, hergestellt aus einem alten, mühsam abgeschliffenen Lageraussenring zur Verfügung hat.
Da wären ja alle anderen bescheuert... :biggrin:
Aber warten wirs ab...*gg*
 
Hallo Leute

Warum so kompliziert :confused:

Mann lege den von Gerd so schön bebilderten Achsschenkel nach Mutterns Keksebacken in den 130Grad heißen Backofen (voher schon einen Sprengring einlegen)

48Std vorher hat Mann das Radlager neben die Linie in die Kühltruhe gelegt.

Den fertig gebackenen Achsschenkel flugs in die Werkstatt und das eisige Radlager mit einem zarten KlingGlöckchenKlingeLingeLing in den selbigen fallen lassen.

Da braucht Mann nix pressen.

Die ebenso schön bebilderte Radnabe (auch gekühlt, das Radlager ist inzwischen wieder warm)
kann Mann nun mit einer zbw 16er Gewindestange nebst Muttern (nicht die vom Kekse backen), einer Hälfte InnenRing altes Lager und dicker Unterlegscheibe oder wie auf meinem Bild ein altes stabiles Kugellager ohne Belastung des neuen Lagers zusammenziehen.

wünsche schöne Bescherung gehabt zu haben
 

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Jedenfalls hat der Gerd recht, daß die Nabe von "außen" durch den Innenring des neuen Lagers gepresst wird und somit der Innenring abgestützt werden muß. Die Antriebswelle wird erst später durch die Nabe gesteckt.Man braucht daher auch einen passenden Stützring für den Lagerinnenring.
Theorie und Praxis halt, aber kein Grund für vorausgegangene Überheblichkeiten. Der Teufel steckt im Detail.

Tiefkühltruhe und Herd sind bei uns der Nahrungsversorgung und -zubereitung vorbehalten.
 
Auf ein fröhliches 2009 !

Frohe Weihnacht Marbole !

:redface: Gerd :redface:
 
Jedenfalls hat der Gerd recht, daß die Nabe von "außen" durch den Innenring des neuen Lagers gepresst wird und somit der Innenring abgestützt werden muß. Die Antriebswelle wird erst später durch die Nabe gesteckt.Man braucht daher auch einen passenden Stützring für den Lagerinnenring.

Das Lager hat zwei Innenringe, sollte also demzufolge ein Schrägrollen- oder ein Schrägkugellager in O-Anordnung sein. Durch Anziehen der Sicherungsmutter mit ca. 300 Nm stellt sich dann das Lagerspiel ein - die beiden Innenringe berühren sich nicht. Eine über den einen Innenring eingeleitete Kraft geht damit immer über die Laufflächen, auch wenn der gegenüberliegende Innenring gestützt wird.
 
Grau ist alle Theorie...

... mich würde brennend interessieren, wer von meinen Herren Vorrednern schonmal ein Saab 900/1 Vorderradlager selbst aus-und wieder mit Erfolg eingebaut hat - und falls ja, wieviele ? :biggrin:

Gute N8

Gerd
 
Ist zwar schon ein bißchen her, aber bis jetzt habe ich 3 mal am 901 Vorderradlager ausgetauscht. Hat bei allen mit Hydraulikpresse gut funktioniert und hält bisher ohne Probleme. :smile:
 
Missverständnisse überall...

... mich würde brennend interessieren, wer von meinen Herren Vorrednern schonmal ein Saab 900/1 Vorderradlager selbst aus-und wieder mit Erfolg eingebaut hat - und falls ja, wieviele ? :biggrin:
Gute N8 Gerd
Ist zwar schon ein bißchen her, aber bis jetzt habe ich 3 mal am 901 Vorderradlager ausgetauscht. Hat bei allen mit Hydraulikpresse gut funktioniert und hält bisher ohne Probleme. :smile:
... mit "Vorredner" warst Du eigentlich nicht gemeint !

Grüssle

Gerd :smile::smile::smile:
 
Mich kannst Du sicher auch nicht wirklich meinen. Sonst wäre die Semmel ja noch nicht wieder fahrfertig.
tn_004.jpg
Und das mit nur einer einzigen, selbstgeschliffenen Lager-Aussenringabstützung... :confused: ;-)
Gute Fahrt !

Gerd
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Carpe Semmel !
 
Und das mit nur einer einzigen, selbstgeschliffenen Lager-Aussenringabstützung... :confused: ;-)
... und einer ordentlichen Presse in der Werkstatt meines Kumpels natürlich.
Den alten Ring setzt man natürlich erst an, wenn das Lager bündig zur Oberkante eingedrücktr ist. Vorher wäre die Gefahr des Wegrutschens viel zu groß. Man muß halt 'nur' aufpassen, daß man zu keinem Zeitpunkt auf den Innenring drückt.
Ich verstehe gar nicht, warum immer so viel Gewese um Spezialdorne und was weiß ich immer gemacht wird. Sicherlich gibt es einige Stellen, an denen sie die Arbeit erleichtern und dem Tätigen ein paar Sekunden des Nachdenkens ersparen und so halt auch vor einigen möglichen Fehlern schützen. Und es gibt sicher auch einige Stellen, an denen man sich etwas Nachbauen muß (vom Kupplungsring in 2 min bis zum deutlich aufwendigeren Ausdrückhebel für selbige). Aber zumindest in 90% der Fälle reichen ein paar Gramm gesunder Menschenverstand und das olbigatorische 'Klötzchen-Arsenal' einer halbwegs sortierten Hobbywerkstatt dann doch aus. Zumindest ging es mir persönlich in den letzten 25 Jahren so ...
 
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