sehr böse verallgemeinerung. sorry, aber wer nicht weiss, was er will, hats nicht anders verdient!
wenn ich mir etwas leisten will, und sei es nur eine elektrische zahnbürste, dann informiere ich mich vorher, was der markt zu bieten hat. das heisst aber noch lange nicht, dass ich mich im detail damit befassen muss.
danach lass ich mich erst beraten und das verringert die wahrscheinlichkeit sehr, von einem schwätzer übers ohr gezogen zu werden.
diese methode kann man bei viele bereichen anwenden und ich bin damit bisher sehr gut gefahren. klar, pech kann man immer mal haben, da gebe ich dir volkommen recht!
Zu wissen was man will und ausreichende Vorbereitung reicht eben nicht. Genau das ist ja mein Punkt. Du glaubst gar nicht, wie genau ich meistens weiss was ich will, und wie gut ich die formalen Kriterien kenne, z.B. die deiner elektrischen Zahnbuerste. Diese sind aber nur sehr abstrakt, und je komplexer das Produkt, um so nichtssagender. Du kannst z.B. nicht Autos anhand von sagen wir 30 Ausstattungs- und Leistungsmerkmalen fair vergleichen. Die Tatsache aber, dass wohl mindestens 98% der Kunden genau dies tun, ermutigt die Hersteller immer mehr, nur auf diese Kriterien hin zu arbeiten, wobei logischerweise die Umsetzung oft auf der Strecke bleibt. Ein Problem sind die Erwartungen, die natuerlich jeder zusaetzlich an die formalen Kriterien hat, aus Erfahrungen. Jeder erwartet naemlich, dass aufgrund des Fortschrittes alles bisher dagewesene auch weiterhin gemacht wird, aber genau da ist der Knackpunkt: das passiert eben nicht, weil sich die Hersteller logischerweise immer auf die Sachen konzentrieren, die der Aufmerksamkeit der Kunden unterliegen. Bei deiner elektrischen Zahnbuerste achtest du zwar auf die Frequenz und Bewegungsrichtungen der Borsten, evtl auf einen Timer, der dir Aufschluss ueber deine Zahnputzdauer gibt, aber doch wohl kaum auf die z.B. Qualitaet des Gehaeuses. Du nimmst einfach richtigerweise an, stabile Gehaeuse bauen war mal kein Problem mit der Kunststofftechnik, kann es also heute erst recht nicht sein. Und genau hier befindet sich der Spielraum der Hersteller und man spart so sehr, dass irgendwann die Gehaeuse so duenn sind, dass sie eben nach knapp ueber 2 Jahren brechen oder beim ersten freien Fall und nicht erst nachdem ein Elefant drauf rumgetreten ist.
gut, nicht jeder hat Elefanten zuhaus, braucht sich also darum nicht zu sorgen, aber du verstehst was ich sagen will...
Und das aergert mich, ja, tierisch...
Und jetzt nimm mal ein so komplexes Produkt wie ein Auto oder einen Computer samt Betriebssystem. Da gibt es millionenfache Moeglichkeiten, unbemerkt Material und Arbeit zu sparen. Und da sich in Sachen sichtbare features in der jetzigen Phase so viel z.B. bei Autos nicht tut, der Druck auf die Hersteller aber ungebrochen (eher noch staerker) ist, koennen nur mit guenstigen Preisen und damit billiger Herstellung Kunden gelockt werden. Und wo genau da gespart wurde und ob und wie dich das irgendwann mal aergert kannst du bei aller Vorbereitung nicht abschaetzen. Und ich Frage mich, warum soll ich fuer ein paar zweifelhafte "features" (von deren sinnvoller Umsetzung ich noch nicht mal ueberzeugt bin) wie z.B. die Vernetzung von elektronischen Komponenten, 127 Airbags, etc. das Risiko eingehen, dass mir so minderwertige Komponenten eingesetzt wurden, die mich hinterher zwingen, meine Zeit in der Werkstatt zu verschwenden. Von dieser Zeit habe ich naemlich garantiert gar nichts...
Es ist eben nicht durchweg ein Fortschritt, der in der heutigen Zeit passiert. Bei fast allen Produkten heute geht die Entwicklung in manchen Bereichen nach vorne (die werden natuerlich publik gemacht), und in vielen anderen oftmals als selbstverstaendlich empfundenen Bereichen aber
zurueck. Leider. Besonders aergert mich, dass sowohl der Fortschritt als auch der Rueckschritt zugunsten der Industrie sind, fuer den Endverbraucher bleiben nur die teilweise laecherlichen "features" als Vorteil... aber wir wollen es ja tatsaechlich nicht anders...
wieviel linux server hast du schon aufgesetzt und bei wie vielen distributionen? das linux nicht gleich linux ist, sollte dir bekannt sein. ich meine dabei nicht: hier mal ne samba-config geändert und dort mal ne x11-config angepasst...
bist du bei einer distri fit und musst nen server mit einer anderen aufsetzen, geht die einarbeitungszeit von vorn los, jede wette.
und genau das besagt die von mir zitierte floskel... nicht mehr und nicht weniger
Sinn und Zweck von Linux (oder irgendeinem anderen OS) ist es nicht, aufgesetzt zu werden, sondern Funktionen auszufuehren. Einmal
richtig aufgesetzt, wird sich jedes Linux nach kuerzester Zeit amortisieren, weil es praktisch keinerlei Betriebskosten verursacht. Natuerlich kann man jedes Linux auch so verhunzen, dass es mehr Pflege als das schlechteste Windows bedarf, aber dann sind wir wieder bei schlechter Qualitaet. Um einen Auftrag so zu erteilen, dass du sicher bist, dass er richtig - und zwar
fuer dich richtig - ausgefuehrt wird, mit allen deinen ausgesprochenen und nicht ausgesprochenen Anforderungen, muesstest du so sehr ins Detail gehen, dass du die Arbeit auch gleich selber erledigen kannst... ist nun mal so... in allen anderen Faellen kannst du nie sicher sein, dass die Umsetzung fuer dich optimal ist.
Kein Mensch zwingt dich, mit mehreren Distributionen zu hantieren. Ich kenne eine Distribution im Detail, eine, die als Basis fuer viele andere genommen wird, damit kann ich meine Informatik-Welt komplett erschlagen.
wenn du genug zeit hast und diese eben "wertlos" (im sinne von "nichts kosten") ist, klar warum nicht.
Als Selbststaendiger ist meine Zeit nie kostenlos, aber darum geht es nicht. Insgesamt aber kostet mich so investierte Zeit weniger, weil ich vom Gelernten in Zukunft profitieren kann. Macht natuerlich nur Sinn, wenn man etwas Gelerntes auch mindestens zweimal anwenden muss...
und genau darin besteht wohl die Kunst, sich die richtigen Dinge zum Selbermachen herauszupicken.
hier kann ich dir leider nur voll zustimmen. ich selbst bin seit über 15 jahren in der software-entwicklung tätig und hab deshalb auch einiges erlebt.
ganz ehrlich: mich k*tzt diese "geiz-ist-geil"-mentalität richtig an! jeder möchte alles selber machen, und wenns nur nen fuffziger billiger ist. bei jedem neuen projekt das gleiche theater, aber bitte, wers so habe will...
letztendlich werden durch "knausern" in der spezifikationsphase die im nachhinein auftretenden wartungskosten vervielfacht und sprengen das gesamte budget
da geht mir dann schon manchmal "einer ab" vor schadenfreude
Und all das nur, weil sich viel zu oft Leute um Dinge kuemmern und alles haben wollen, von denen sie unzureichend verstehen. Und das hoert beim Auto- oder Computerkauf auch nicht auf. Wir wollen etwas, das inzwischen so weit weg von unserem Verstaendnis ist, dass wir die Hersteller gerade zu herausfordern, uns minderwertigen Kram unterzujubeln...
und so kann ich auch nur wiederholen, wir verdienen es nicht anders...