Saab Sonett II V4 #335

Da gestern leider auch alles mögliche zu tun war ging es erst heute ein bißchen weiter.

Ich habe mir jetzt aus ein paar Flacheisen eine Art Lehre für den Kofferraum gebaut. Damit ist dann zumindest sichergestellt daß die Oberkante soweit zusammen gehalten wird daß ich:
1. die linke Radhausunterkante richten und schweißen kann
2. das Heckblech heraus trennen kann, um es entweder zu richten oder zu ersetzen.

Ein paar Hilfsmaße habe ich mir auch noch ausgemessen. Ich hoffe damit bekomme ich das da hinten wieder einigermaßen hin. Schlechter wie vorher wird es bestimmt nicht.

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Und noch was neues ausprobiert. Eine der Vertiefungen im Achswellentunnel-Blech / Vorderkante Kofferraum war so verknittert, daß ich das nicht mehr gerichtet bekomme. Also habe ich das Stück heraus getrennt.
Natürlich könnte man jetzt faul sein und einfach ein gerades Blech einschweißen, ohne diese Vertiefung. Die gibt aber sicher Steifigkeit, und ich habe da schon den Anspruch sowas ordentlich zu ersetzen.

Zunächst hatte ich angefangen mir die Form der Vertiefung als Negativ aus einem Stahlklotz anzufertigen. Die Vertiefung ist aber 1cm tief, 11,5cm lang und 4,5cm breit. Das ist schon einiges an Arbeit mit Flex und Feile um da hin zu kommen. War mir zu blöd.
Ich hatte in Youtube gesehen, daß sich einige Leute solche Präge-Matritzden auf dem 3D-Drucker herstellen. Und damit Stahlblech bis teils 1,6mm prägen!

So ein 3D-Modell hat mich ca. 15 Minuten gekostet. Der Drucker lief dann aber schon 17 Stunden oder so, da ich das mit 100% Infill (also Vollmaterial) gedruckt habe, aus dem einfachsten und billigsten Werkstoff PLA.

Und dann heute mal einen ersten Versuch damit mit 1mm Feinblech auf der 12t Hydraulikpresse gemacht. Das war schon überraschend gut. Hätte ich nicht ein zu kleines Blech genommen, hätte man das sogar schon einsetzen können.
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Also nochmal ein neues Blech zugeschnitten, dieses Mal groß genug und in 1mm DC01 (Sondertiefziehgüte). Was soll ich sagen, perfekt! Passt!
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Wohl dem, der einen solchen Drucker hat und bedienen kann.
Eine solch einfache Form, ist ja nur rechteckig, läßt sich auch aus Holzplatten recht gut zusammenleimen.

Aber egal wie, Hauptsache es gelingt. :top:
 
Schau nochmal genau hin, das ist nicht nur ein Rechteck. Alle 4 Kanten sind abgeschrägt. Aber ja, auch das könnte man ggf. aus Holz machen. Am besten dann Hartholz wie Eiche oder Buche.
Wie immer gibt es mehrere Wege wie man zum Ziel kommt. :top:
 
Heute habe ich mich um die Unterkante Kofferraum zu Radhaus Beifahrerseit gekümmert. Da war in der Falz, wo der Kofferraumboden angeschweißt war, gut der Rost unterwegs. Daher mußte ich einiges von der Unterkante neu machen. Also die korrodierten Partien identifizieren, markieren, Schablone aus Packpapier anfertigen. Auf frisches Blech übertragen, zuschneiden, einpassen, anzeichnen, altes Blech heraus trennen. Neues Blech einpassen und einschweißen.
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Das gleiche dann noch mit dem rechten Drittel der Unterkante vom Achstunnel zum Kofferraum hin.
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Im Heckbereich steht jetzt noch die hintere Ecke vom Radhaus Fahrerseite aus. Da muß ich das Blech mit der Aussparung fürs Reserverad mit einer neuen Kante rundum versehen, bevor ich es dann wieder einschweißen kann. Und beim hinteren Zipfel des seitlichen Radhauses schwanke ich noch zwischen richten oder doch neu anfertigen.

Den alten Kofferraumboden habe ich mal größtenteils blank gemacht. Außer zwei kleinen Durchrostungen ist der ansonsten so gut wie rostfrei. Aber teilweise leider sehr faltig wegen dem Unfall hinten links. Mal sehen ob ich den nicht doch teilausbessern und weiter verwenden kann.
 
Alle Achtung, was für eine Arbeit!
Viel originales Blech scheint da ja gar nicht mehr übrig zu bleiben...
 
Naja, weniger als ich dachte. Aber immer noch einiges. Aber hilft ja nix. Soll ja wieder ein Auto werden. :tongue:
 
Und immer wenn man denkt, man hat es fast geschafft, findet man doch noch ein Problem.

So wie es aussieht ist durch den Heckschaden doch noch etwas mehr hinten links in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich habe heute nochmal ein paar Stellen ausgemessen und mit der rechten Seite verglichen, wobei es zu weiteren Unstimmigkeiten kam. So wie es aussieht wurde der Schaden so gut behoben, daß man erst nach großflächigem abschleifen von weiteren Peripherieteilen des Radhauses hinten links genauer sieht, was da wo nicht stimmt.
Das Radhaus ist bis etwa Höhe Federaufnahme gestaucht und geknittert. Auch das oberere Abdeckblech vom Radhaus sowie die kleine Fläche vom Kofferraum links hinten, wo das Holzbrett aufliegt, unter dem sich das Reserverad verbirgt.

Idealerweise bräuchte ich jetzt ein intaktes oder neues Radhaus hinten links vom Sonett oder Saab 96. Habe mal einen Kontakt in Schweden angeschrieben, vielleicht lässt sich da was auftreiben.
Ich könnte auch versuchen, das jetzt irgendwie zu rekonstruieren. Das würde aber recht aufwändig und zeit-intensiv. Da ich das dann teilweise stückeln und von Hand zurichten müßte, ist natürlich viel Potenzial für Abweichungen. Da wäre ein komplettes, gerades Radhaus einfacher. Mal sehen wie ich da weiter mache. Jedenfalls macht es keinen Sinn das jetzt zu überstürzen und hin zu pfuschen.

Habe dann an der Stelle erstmal pausiert und bin nach rechts vorne "umgezogen". Da ist die vordere Seitenwand vom Radhaus mal geschweißt worden. Aber alles so erbärmlich schlecht, daß ich das unmöglich so lassen kann. Man hat sich auch die 4 Lüftungsschlitze gespart und stattdessen ein glattes Blech ohne Öffnungen drauf gebraten (anders kann man das nicht nennen).
Habe das jetzt fast komplett heraus operiert. Auch das Blech mit dem Ausschnitt für das rechte Auspuffrohr wurde "überbraten". Das kommt neu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal ein grober Überblick, Radhaus rechts intakt zu Radhaus links verbogen:
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Hm, ganz schnön knitterig - aber ob nicht Ausbeulen doch der Weg mit dem geringeren Aufwand ist? Man kommt doch von beiden Seiten recht gut dran...?
 
Hm, ganz schnön knitterig - aber ob nicht Ausbeulen doch der Weg mit dem geringeren Aufwand ist? Man kommt doch von beiden Seiten recht gut dran...?

Wenn es nur ausbeulen wäre, stimme ich dir zu. Sobald da aber auch Blech gestaucht oder gestreckt ist, wird das sehr schwierig und zeit-intensiv. Und meine für die Blecharbeiten geplante Zeit ist jetzt zu Ende und ab jetzt muß ich das dann wieder in der Freizeit und am Wochenende weiter machen.

..mein Eindruck ist ja, daß bei diesem Projekt "geringer Aufwand" im Lastenheft eher weiter hinten steht...

:tongue:
 
Am Mittwoch habe ich eine erste Ladung Teile zum verzinken gebracht. Außerdem 2 Lampenringe für die Rückleuchten zum verchromen bei dem gleichen Betrieb. Wird wohl ca. bis Mitte Oktober dauern bis das fertig wird. Aber die ganzen Teile sind auch momentan nicht dringend.

Momentan warte ich auf eine Rückmeldung von einem Freund aus Schweden wegen einem Reparaturblech Radhaus hinten links. Klingt so, als könnte es was werden. :smile:

Heute habe ich mir mal den Scheibenwischermotor vorgeknöpft. Er lief nicht mehr auf der langsamen Stufe und auf der schnellen nur sehr mühsam. Der Motor ist ein Lucas Standardteil welche bei vielen Herstellern und Fahrzeugtypen verwendet wurde. Von Engländern bis Ferrari ist alles dabei. Ersatzteile sind daher, wie bei englischen Oldtimern üblich, recht problemlos aufzutreiben. Allenfalls die Preisgestaltung einiger Händler ist etwas, naja...
Außerdem gibt es viele Videos auf Youtube die zeigen, wie man so einen Motor überholt. Ist aber eigentlich selbsterklärend. Außer den Kohlen werde ich wohl keine Neuteile brauchen.

Nach dem zerlegen zeigte sich, daß das was da mal als Fett ab Werk rein kam mittlerweile eher die Konsitzenz von Wachs oder Harz hat. Außerdem konnte ich das vom Motor angetriebene Zahnrad mit der Welle für den Antrieb der Wischer von Hand so gut wie nicht drehen. Nach Reinigung und Zerlegung zeigte sich daß die Welle wie geklebt in der Bronzebuchse steckte. Außerdem war die Welle leicht angerostet. Nach einer Behandlung mit 1200er Schleifpapier nass war sie aber in Kürze wieder auf Hochglanz poliert und dreht sich wieder sehr leicht in ihrer Führungsbuchse.
Jetzt muß ich noch das Motorgehäuse sandstrahlen und neu lackieren sowie ein paar Teile zum verzinken nachreichen.

Last but not least habe ich heute einen weiteren Versuch gestartet um das Reparaturblech für das Bodenblech im Motorraum rechts anzufertigen. Da wollte ich auch wieder mit einer Prägematritze aus 3D-Druck arbeiten. Das Loch für das Auspuffrohr hat 90mm Durchmesser und ist zur Versteifung schräg umlaufend geprägt. Leider war das dann wohl doch zu viel für Plastik. Da muß ich mir ggf. einen Stempel und Gegenhalter aus Alu oder Stahl anfertigen. Gut, die Abmaße dazu habe ich ja schon im CAD. Wird schon werden, neuer Anlauf.:biggrin:
 
Ach ja, einen hab ich noch für heute. Heizungsgebläse-Gehäuse und die Abdeckung dazu hatte ich ja letzte Woche gesandstrahlt. Mittlerweile fertig lackiert mit Brantho Korux 3 in 1 aus der Sprühdose (RAL 7016).

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Brantho Korrux 3in1 aus der Spraydose finde ich richtig gut, sowohl was (sowieso) die Haltbarkeit und Widerstandsfähikeit angeht, hier aber speziell auch die Optik der Oberfläche, die beim Streichen ja immer eher bescheiden ist, weil die Pinselstriche immer sichtbar bleiben.
Wenn das Zeug nur schneller trocknen würde - das klebt auch nach vielen Tagen noch... Aber auch hier macht sich die dünnere (mehrfache) Beschichtung beim Sprühen positiv bemerkbar.
Und für solche Teile finde ich die leicht matt-orangenhautartige Optik einfach super, v.a. wenn man sie rechtzeitig lackiert, damit der Lack noch richtig durchtrocknet, bevor man sie irgendwo verschraubt.
(Schlimmer ist nur der Chassislack OH - der macht zwar eine schöne glatte Oberfläche, montieren kann man aber (wie gerade am Stabi meines 9k) erst nach einer Woche Urlaub... :rolleyes:)
Also nix für die schnelle Nummer zwischendurch, aber wenn man restauriert und Zeit hat, die Teile rechtzeitig vor dem Zusammenbau zu lackieren und ordentlich durchtrocknen zu lassen, kenne ich kaum besseres.
 
Ja, das deckt sich mit meinen Erfahrungen.

Ich war ja mit dem Brantho-Korux nicht so super zufrieden. Aber aus der Sprühdose macht es sich doch deutlich besser. Und der Chassislack O.H. ist super, den benutze ich sehr gerne. Aber man muß dann echt Zeit lassen zum trocknen, genau. Oder wenn man z.B. eine noch am Fahrzeug verbaute Achse behandelt, kann man es ja auch einfach so aufpinseln und fährt halt die nächsten Tage nicht bei Regen.

Ich habe auch noch ein paar weitere Teile wie z.B. die Querlenker vom Sonett mit Brantho-Korux aus der Sprühdose schwarz lackiert. Ebenso die gestrahlten Hinterachsfedern.
 
Oder wenn man z.B. eine noch am Fahrzeug verbaute Achse behandelt, kann man es ja auch einfach so aufpinseln und fährt halt die nächsten Tage nicht bei Regen.
Ja, das mach ich auch immer wieder mal so.
Wenn der Stabi aber noch in seine Gummis eingesetzt werden muss, dauert das wirklich mehr als eine Woche. :bebored:
 
Da hilft ja wenn man ein Teil doppelt hat. ;-)

Eines vorbereiten und fertig machen. Und wenn es durchgetrocknet ist das alte ausbauen und das neue einbauen. Geht natürlich nicht immer, aber falls doch, mache ich das immer so. :smile:
 
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