Dann guckt euch mal die Landkarte zwischen der Schweiz und Südfrankreich an.
Da gibt es eine Landstrasse, "RN- Rue National", die sich auch Route Napoleon nennt.
Eine wunderschöne Strecke mit reichlich Aussichtspunkten und Parkplätzen, wirklich sehenswert.
Diese Route hatte ich mir ausgeguckt, weil ich vorher in der Schweiz noch Freunde besuchen wollte und anschliessend in der Gegend von St.Tropez landen wollte.
Campingplatz wurde vorher gebucht und ich brauchte nur eine schöne Straße, die mich vom Niederrhein über das Berner Oberland nach Südfrankreich bringt.
Als Flachland-Tiroler achtet man dabei nicht unbedingt auf die komischen Pfeile mit Prozentzahlen daneben...grober Fehler meinerseits.
Nachdem wir am Urlaubsort angekommen sind, habe ich mir die Karte nochmals zur Gemüte geführt...weil es nicht so ganz einfach war.
Denn ich musste mehrfach anhalten, weil das Fahrzeug überhitzte und dabei nach verbranntem Gummi roch.
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Wohnwagen war locker um 100kg überladen, also 1600kg am Haken. Fahrzeug war gut bepackt, damit das Zugfahrzeug auch noch reichlich Belastung auf der vorderen Antriebsachse hatte. (also eigentlich gut überlegt)
Diese Route Napoleon ist wirklich sehenswert!!!...kann ich nur empfehlen...aber nicht mit Caravan am Haken!!!
Denn es gibt da eine Steigung, die mit 18% angegeben ist und über 10 km Serpentinen geht.
Da kommt man mit einem 9000aero nicht mehr über den ersten Gang...und Anhalten und wieder anfahren kostet Kupplungsmaterial ohne Ende.
18% sind also machbar, aber wirklich kein Spaß. Ich bin diese Strecke nachts gefahren, also abends in Bern losgefahren, weil ich morgens in St. Tropez sein wollte.
Wir haben auf der Route auf einem Parkplatz übernachtet, weil ich nicht mehr konnte und meine Frau diese Strecke nicht weiterfahren wollte. (völlig verständlich)
Wir hatten dann zur Belohnung einen Sonnenaufgang in den Bergen...den ich danch so nicht mehr gesehen habe.
Total klares Wetter und die "blaue Stunde" dauerte gefühlt 2 Stunden...bis die Sonne über den Berg aufstieg.
Allein dieses Erlebeniss war es wert, diese beschissene Strasse zu fahren.
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18% Steigung, mit 1600kg am Haken geht also. Reifen haben genügend Grip...und der Fahrer genügend Nerven.
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Eine ähnliche Situation hatte ich etliche Jahre später in den Pyrenäen. Da waren es nur 15%, aber es gab nirgendwo Haltebuchten und die Strasse wr schmal.
Da wird jeder Gegenverkehr zur Herausforderung...anhalten, warten, weiterfahren...maximal im 2.Gang.
Und der Verbrauch steigt locker auf 20-25 Liter auf 100km.
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Aber das ist alles Urlaub, Freizeit, demnach eher locker unterwegs.
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Ich bekam sonntags mal den Anruf, ein Kundenfahrzeug steht in der Tiegarage und läuft nicht mehr.
Bin ich mit dem Trailer hingefahren und bekam die Kiste vor Ort nicht ans Laufen...also aufladen.
So eine Tiefgarage hat eine Zufahrt mit einer gewissen Steigung. Maximal 12%...habe ich damals gedacht.
Um Zeit zu sparen, habe ich den Trailer an meinen 9000aero gehängt...1800kg ...passt schon...
Aber die Schräge der Zufahrt, das Gewicht des Gespanns und das Gewicht des Fahrzeugs...sorgten automatisch für eine Zusammenführung der drei Fahrzeuge.
Blöd war dabei, daß die Feststellbremse des 9000 die Gesamtlast nicht halten konnte.
Trailer mit Auto drauf stand auf Ebene der Tiefgarage, Zugfahrzeug auf der schrägen Zufahrt.
2200kg am Haken und 10-12% Steigung.
Mit ganz viel Gefühl für das Material habe ich den Kram aus den Keller gezogen.
Und gegen besseren Wissens und Gewissen die Fuhre über 150km transportiert.
(in Deutschland rechnet man immer mit 10-20% zusätzlicher Sicherheit, Und daher kann die AHK auch 2 Tonnen locker vertragen)
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Geht das schief, steht man mit einem Bein im Knast.
Sollte man bei solchen Aktionen immer im Auge behalten-.
