Sanieren oder Abreißen?

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Der Titel meines postings stand Heute in einem Artikel einer online Zeitung zu einem abrisswürdigen Haus, er hat mich getriggered Euch, "meine Saab-Community" um Rat zu fragen. Es ist für mich/uns ein sehr emotionelles Thema, nämlich "wie weiter mit unserem schwarzen Blitz".

Die Fakten: er ist aus 2002 (und hat uns seit Mitte 2007 treu all die Jahre durch Europa gefahren), hat inzwischen ziemliche sichtbare Rostbeulen an den hinteren beiden Radkästen (aktuelle siehe Bilder, letztes Jahr provisorisch überlackiert für den TÜV) sowie unten an der Fahrertür und ist hier und da freiwillig oder unfreiwillig angerempelt worden. Sicher besteht auch ein gewisser Unterhaltsstau (siehe Beitrag Tropfsteinhöhle), obwohl die Bremsen letztes Jahr und der Endtopf erneuert wurden. Aber: wenn ich mich reinsetze und Gas gebe...dann fühle ich da immer noch die Kraft des Trolls von Hättan und es macht einfach Spaß in zu fahren.

Decision Time: in wenigen Wochen kommt für 3 Jahre ein E-Auto als neues Familienauto zu uns. Das bedeutet: Der schwarze Blitz wird dann in den (zeitlichen?) Ruhestand geschickt.

Ich habe vor kurzem einen Artikel über einen super restaurierten 9-5 aus Spanien gelesen, in dem es u.a. darum geht, ob es den Aufwand wert ist so ein altes Auto mühselig teuer zu restaurieren. Ein Kollege wird da zitiert, der statt teuer diesen restaurierten zu kaufen, günstig einen gebrauchten 9-5er erworben hat und dann diesen für 5xxx,- € (kann mich nicht mehr an den genauen Betrag erinnern) wieder aufbereitet hat.

Lange Einführung, jetzt meine Frage: was würdet ihr an meiner Stelle tun (ich bin absolut kein Schrauber, müsste also alles von Dritten ausführen lassen): 1) verkaufen (mir blutet das Herz), 2) erst mal abmelden und an einem trocknen Platz zwischenlagern (ob es in ein paar Monaten dann anders aussieht?) oder 3) den schwarzen Blitz in den kommenden 3 Jahren wieder fit für die Zukunft machen......(allerdings hab ich kein endloses Budget dafür und wüsste auch nicht wen ich fragen könnte das anzugehen).

Lange Geschichte, ihr merkt sicher dass der schwarze Blitz nicht nur ein Auto für mich/uns ist. Bin gespannt auf Eure Reaktionen....


20240611_094557.jpg 20240611_094613.jpg
 
An Hand von 2 Bildern den Stab brechen oder nicht?
Die Stellen sind auch nicht das Problem bei einer Sanierung. Wie sehen insgesamt die Radkästen aus? Wie die Längsträger? Reserveradmulde? Wie die Bleche under den Fächern links und rechts im Kofferraum.
Und der Rest? Innenraum, Ausstattung, Technik?
Wenn überall Baustellen und man gar nichts kann? Besser verkaufen und sich zu gegebener Zeit sich was schönes Neues kaufen.
 
Das kommt auf 2 Dinge an.
1. ob du gewillt bist,, 3 T€ (oder mehr) für die Sanierung des rostigen Unterbodens an den bekannten kritischen Stellen (und anderen?) sowie für eine ordentliche Konservierung auszugeben sowie den offenbaren "Unterhaltsstau" abzuarbeiten und künftig nicht wieder aufkommen zu lassen, sofern dieser nicht bereits evtl. schwer beherrschbare Spätfolgen verursacht hat (Feuchitgkeit; Wartung des Antriebsstranges??)
Hinsichtlich des nur zu ahnenden Gesamtzustandes kann ich mich nur Crümel anschließen.
2. ob du eine Werrkstatt findest, die das für dich in ordentlicher Qualität erledigt.

Finanzell ist das in jedem Fall etwas, was nicht am Zeitwert zu messen und auch nicht bei einem Verkauf wieder reinzuholen ist.
Da das Auto offenbar nicht gebraucht wird, müsste man das Geld als Liebhaberei auszugeben bereit und in der Lage sein - soll er wieder als Alltagsauto genutzt werden, kann man die Ausgaben gegen den Preis und Wertverlust eines Neuwagens aufrechnen und wird sicher zumindest nicht teurer enden.

Und wenn, dann jetzt - die Erfahrung sagt, dass es später nicht besser wird und so eine Ich-lass-das-mal-irgendwann-machen-Restaurierung meist nicht stattfindet, sondern eine Ruine mit zusätzlichen Standschäden dann in der Presse landet.
 
Das kommt auf 2 Dinge an.
1. ob du gewillt bist,, 3 T€ (oder mehr) für die Sanierung des rostigen Unterbodens an den bekannten kritischen Stellen (und anderen?) sowie für eine ordentliche Konservierung auszugeben sowie den offenbaren "Unterhaltsstau" abzuarbeiten und künftig nicht wieder aufkommen zu lassen, sofern dieser nicht bereits evtl. schwer beherrschbare Spätfolgen bereits verursacht hat (Feuchitgkeit; Wartung des Antriebsstranges??)
Hinsichtlich des nur zu ahnenden Gesamtzustandes kann ich mich nur Crümel anschließen.
2. ob du eine Werrkstatt findest, die das für dich in ordentlicher Qualität erledigt.
Das wird kaum reichen, wenn er selber nichts machen kann...

Denn was man nicht sieht kostet meistens noch viel mehr...
 
bin gerade unterwegs, ich kann gerne später noch Bilder nachreichen zum besseren Einordnen des Status.

Es ist übrigens ein MY2002 Aero mit Automatik.
 
@turbo9000: Zustimmung.
Daher @Saabus: Wenn du bei meinem genannten Betrag bereits das Handtuch werfen solltest, kann man sich weiteres sparen, denn billiger wird das auf keinen Fall.
 
@turbo9000: Zustimmung.
Daher @Saabus: Wenn du bei meinem genannten Betrag bereits das Handtuch werfen solltest, kann man sich weiteres sparen, denn billiger wird das auf keinen Fall.
das verstehe ich natürlich und wenn so ein Investment ein absolutes no-go wäre, hätte ich erst gar nicht gepostet. Der Wagen ist (soweit sichtbar) in einem ordentlichen Zustand, nur bezüglich Rost ist er halt schwierig einzuschätzen (bei der HV im letzten Jahr meinte der Prüfer dass er es sicher noch einmal schafft - was immer er damit gemeint hat) und das gleiche gilt für den Antriebsstrang, er fährt prima, aber hat halt seine 22 Jahre drauf).
 
Na ja, auch beim Motor ist nach der Zeit und bei einer Laufleistung von xxx km, die du noch nicht genannt hast, mit der Notwendigkeit einer Revision zu rechnen, die nochmal mit einem deutlich 4stelligem Betrag zu Buche schlagen wird...
Bei 350 Tkm hat bei meinem jedenfalls die Steuerkette angefangen zu schleifen und Kolbrnringe und die Lager waren erneuerungsbedürftig...
 
Die Fakten:
  • er ist aus 2002
  • ziemliche sichtbare Rostbeulen an den hinteren beiden Radkästen
  • unten an der Fahrertür und ist hier und da freiwillig oder unfreiwillig angerempelt worden.
  • ein gewisser Unterhaltsstau (siehe Beitrag Tropfsteinhöhle)
  • also eine Modelltechnisch gute Grundlage
  • Bedeutet >2k an Investitionen (Unterbodenüberholung, Korrosionschutz)
  • Bedeutet >1k an Investitionen (Ausbeulen, lackieren)
  • Bedeutet >3k an Investitionen (Motorrevision, Getriebewartung, Abbarbeitung Wartungsstau)


was würdet ihr an meiner Stelle tun (ich bin absolut kein Schrauber, müsste also alles von Dritten ausführen lassen):
  1. verkaufen (mir blutet das Herz),
  2. erst mal abmelden und an einem trocknen Platz zwischenlagern (ob es in ein paar Monaten dann anders aussieht?)
  3. den schwarzen Blitz in den kommenden 3 Jahren wieder fit für die Zukunft machen......(allerdings hab ich kein endloses Budget dafür und wüsste auch nicht wen ich fragen könnte das anzugehen).
  1. die einfachste Lösung, ein Kompromiss zugunsten der Ökonomie unf auf Kosten der Bindung zu deinem Aero
  2. die schlechteste Lösung, da dies nur eine zeitliche Verschiebung ist und der Zustand noch schlechter wird
  3. das hängt von deinem Budget über die nächsten drei Jahre ab, welches du bereit bist zu investieren
Wenn du bereit bist, 6.000€ und mehr zu investieren, wird dein Aero in 3 Jahren wieder so fit dastehen wie als du ihn erworben hast.
Werkstätten gibt es genug, die Frage ist ob du drei Jahre lang jährlich 2000€ investieren willst und kannst.
https://www.saab-club.de/service/werkstätten/
 
Erst einmal vielen Dank für Eure Unterstützung! Der Wagen hat aktuell knapp 232.000 KM auf dem Buckel, ist das letzte Jahrzehnt wenig im Hochgeschwindigkeitsbereich gefahren, dafür aber leider viel Kurzstrecke in der Stadt - und hatte eigentlich fast die ganze Zeit ein trockenes Plätzchen in einer Garage. Deshalb würde ich vermuten dass die Basis (außer den neuraligischen Schwachstellen) in Ordnung sein müsste.

Ich hab' noch ein paar Bilder angehängt, leider komme ich an die Radkästen nicht wirklich so ran, dass ich aussagekräftige Bilder machen kann. Die Reserveradmulde sieht eigentlich top aus (ok, hätte ich mal sauber machen können). Die Fahrertür hat unten Ausblütungen (gelb umrandet) und die Beifahrertür hat eine weiße Mauer geküsst. Motor tropft nach wie vor Motoröl und wenn man (selbst nach nur einer kurzen Fahrt) vor dem Wagen steht, riecht es ziemlich verbrannt (evt. die Bremsen vorne, weil die Felgen rötlichen Belag haben???).


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  • also eine Modelltechnisch gute Grundlage
  • Bedeutet >2k an Investitionen (Unterbodenüberholung, Korrosionschutz)
  • Bedeutet >1k an Investitionen (Ausbeulen, lackieren)
  • Bedeutet >3k an Investitionen (Motorrevision, Getriebewartung, Abbarbeitung Wartungsstau)



  1. die einfachste Lösung, ein Kompromiss zugunsten der Ökonomie unf auf Kosten der Bindung zu deinem Aero
  2. die schlechteste Lösung, da dies nur eine zeitliche Verschiebung ist und der Zustand noch schlechter wird
  3. das hängt von deinem Budget über die nächsten drei Jahre ab, welches du bereit bist zu investieren
Wenn du bereit bist, 6.000€ und mehr zu investieren, wird dein Aero in 3 Jahren wieder so fit dastehen wie als du ihn erworben hast.
Werkstätten gibt es genug, die Frage ist ob du drei Jahre lang jährlich 2000€ investieren willst und kannst.
https://www.saab-club.de/service/werkstätten/

Danke für Deine Einschätzung, ich versuche immer noch Lösung 1 zu ignorieren ;-), obwohl sie wohl die vernünftigste ist.
Und wichtig: in drei Jahren werde ich einen neuen Wagen benötigen..... :confused:
 
Garage ist für den Rost oft förderlicher als ein Carport. - das hat also gar keine Bedeutung, es sei denn, sie wäre beheizt oder wenigstens super beüftet.
 
Erst einmal vielen Dank für Eure Unterstützung! Der Wagen hat aktuell knapp 232.000 KM auf dem Buckel, ist das letzte Jahrzehnt wenig im Hochgeschwindigkeitsbereich gefahren, dafür aber leider viel Kurzstrecke in der Stadt - ...
Wie hast Du das Ölwechsel-Intervall gehalten?
 
Danke für Deine Einschätzung, ich versuche immer noch Lösung 1 zu ignorieren ;-), obwohl sie wohl die vernünftigste ist.
Lösung 3 gibt es auch im Ausland für die Hälfte der Kosten. Das wäre dann ein Mittelmaß.
Ich kenne Saabfahrer, welche Estland und Tunesien als günstige Werkstattländer empfehlen.
Da es bei dir nicht pressiert wäre es auch zeitlich eine Option.


Und wichtig: in drei Jahren werde ich einen neuen Wagen benötigen..... :confused:
Was genau bedeutet das konkret?
Und wie wirkt sich das auf dein Budget ab dann aus?
Wirst du den Unterhalt und die lückenlose Wartung des Saab ab dann wirtschaftlich sicher tragen können, also monatlich 100€ zur Seite legen können?
 
Garage ist für den Rost oft förderlicher als ein Carport. - das hat also gar keine Bedeutung, es sei denn, sie wäre beheizt oder wenigstens super beüftet.
das war mir nicht bewusst, geheizt war natürlich nicht

Wie hast Du das Ölwechsel-Intervall gehalten?
einige Zeit etwas sehr flexibel, zuletzt dann wieder um die 10 tkm

Lösung 3 gibt es auch im Ausland für die Hälfte der Kosten. Das wäre dann ein Mittelmaß.
Ich kenne Saabfahrer, welche Estland und Tunesien als günstige Werkstattländer empfehlen.
Da es bei dir nicht pressiert wäre es auch zeitlich eine Option.
zeitlich pressiert es tatsächlich nicht, nur sollte der Rost bald bekämpft werden, es wird ja immer schlechter. Ob es nun aber unbedingt so weit weg gemacht werden muss. Ich kann allerdings weder hier noch dort beurteilen ob gut gearbeitet wird, da muß ich dem Partner vertrauen können.
Was genau bedeutet das konkret?
Und wie wirkt sich das auf dein Budget ab dann aus?
Wirst du den Unterhalt und die lückenlose Wartung des Saab ab dann wirtschaftlich sicher tragen können, also monatlich 100€ zur Seite legen können?
in 3 Jahren muß ich den neuen Wagen wieder abgeben (Leasing), dann hab' ich wieder was anderes nötig - und dass könnte mein guter alter 9-5er sein. Der Unterhalt sollte dann kein Problem sein, gerade wenn er wieder fit ist würde ich natürlich auf ihn besser aufpassen und ihn pflegen.

Ich will nur kein Projekt starten, das ein Fass ohne Boden ist.
 
Wenn du absolut nichts selbst machen kannst, lass es sein.
Mittlerweile hat fast jeder 9-5 die Probleme.
Ich hab die Sanierung bei meinem mit 2 Freunden gemacht. Würd ich nie wieder machen.
(Hinterachse raus, Querträger sanieren--> da liegen 4 Lagen Blech aufeinander, bei mir waren alle "verschwunden", C-Säulen sanieren, sämtliche Stopfen sanieren usw.)

Mich hats keine 200€ gekostet, weil alles vorhanden war und eben ein Karosseriebauer (der "nebenbei" auch TÜV-Prüfer ist) mit geholfen hat.

In einer Werkstatt locker 3-5K, wenn nicht gepfuscht wird.

Klar gute 9-5 werden/sind rar, aber ob man sich das antun möchte?
Dann eher abstoßen, einen deutlich jüngeren 9-3 oder ähnliches anlachen und direkt konservieren.

Btw.
Frag bei Strudel, der hat immer mal gute Exemplare auf dem Radar.
z.B.:
https://saab-cars.de/threads/verkau...kd-neu-oelwanne-sauber-originalzustand.84399/
 
  • Bedeutet >2k an Investitionen (Unterbodenüberholung, Korrosionschutz)
  • Bedeutet >1k an Investitionen (Ausbeulen, lackieren)
  • Bedeutet >3k an Investitionen (Motorrevision, Getriebewartung, Abbarbeitung Wartungsstau)
>6k?
Könnte auch das Doppelte sein, allein schon falls eine wirkliche Motorrevision dazu kommt.
Wenn du absolut nichts selbst machen kannst, lass es sein.
Das ist leider richtig, es sei denn man hat eben 6k PLUS X zur Verfügung.
 
Wenn du absolut nichts selbst machen kannst, lass es sein.

Seh ich auch so.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass aus nem kleinen "bissel Rost" beseitigen, ein riesen Projekt wird.
Für so etwas braucht man neben Geld, auch Zeit und Platz. Der Rost den du siehst, ist nicht der einzige Rost.
Wobei ich diese Ausblühungen schon schlimm finde.
Es erwarten dich zu 100% zwei Löcher in den Radkästen....da wo man ne Schraube war.
Weiter gehts im Schweller und mit ziemlicher Sicherheit auch an der Hinterachse.
Der Unterboden sowieso.
Wenn der Motor seinen Parkplatz markiert, ist das meist die Kurbelwellendichtung.
Wenn man schon dort unten rumkriecht, sieht man gleich noch jede Menge poröse Schläuche und ne alte Ölfalle.
Ne ausgeleierte Kette kommt noch gratis hinzu.
Bei der Gelegenheit dann auch die Gleitschienen.
Zu allem Überfluss findet man dann auch vergammelte Servolleitungen und die fertige Ölleitung vom Getriebe zum Ölkühler.
Das und noch viel mehr hatte mich bei meinem erwartet
Und hätte ich nicht so viel selber machen können und eine so großartige Hilfe von Crümel gehabt, hätte ich die Kiste schon längst gequadert.
Von den neuen Kolben + Ringen+ Pleuellagerschalen und den nicht zu bekommenden Pleuelmuttern, hab da noch gar nicht erzählt.
 
oje, das klingt jetzt nicht gut, das nimmt mir jetzt den Mut für das Projekt....echt soo schlimm?

Er muss auf jeden Fall noch für eine Urlaubsreise halten, laufe ich da jetzt ein Risiko?
 
Wie sollen wir das wissen, ohne das Auto von unten gesehen zu haben...
 
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