T5 APC-Ventil Reparatur

Ich grabe diesen alten Thread aus. Ich habe ein T5 APC-Ventil im Konvolut erhalten und die hier beschriebenen Schritte zur Prüfung durchgeführt.

Widerstand gemessen und gefreut: einzelne Spulen jeweils 3Ohm zusammen knapp 6. Durchpusten ging gar nicht, das Ding war in alle Richtungen vollständig zu! Strom drauf geben brachte ebenfalls nichts, auch kein klick-Geräusch.
Da schwante mir schon übles. Zuerst habe ich es mit Isopropylalkohol geflutet, ich dachte schlimmer werden kann's nicht.

Das half nur wenig. Also das Teil geöffnet und anschließend nicht schlecht gestaunt. Vollständig korrodiert und verkalkt. Keine Ahnung was dem Teil passiert ist.
Dann das Spulenpaket eingelegt in Zitronensäure und mit Zahnbürste behandelt.

Danach stellte ich fest, dass es beim bestromen wieder klickt. Also neue O-Ringe rein, zusammengebaut, Kontakte neu verlötet und zusammengepresst und wieder gepustet. Jetzt ist es allerdings vollständig und in alle Richtungen offen. Widerstandswerte passen aber immernoch. Bestromen ändert (zumindest merklich) nichts, außer hörbares Klacken.

Ich vermute: innen werden immer noch Kalk- und Rostablagerungen sein, die ich nicht herausbekomme. Die Spule mit der Zange von der Hülse ziehen, klappt leider aufgrund der festgesetzten Korrosion nicht.

Hat wer von euch eine Idee dazu? In irgendwas einlegen? Warm machen?
 

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Eine Seite fest aber schonend einspannen (Dreibackenfutter geht super). Andere Seite mit Zange greifen und beim Ziehen ruhig auch kräftig radial hin und her drücken.
 
Du meinst von 'ner Drehbank o.ä.? Sowas habe ich nicht. Aber einspannen hatte ich versucht, aber so richtig gut ging das nicht.

Ich muss nochmal mechanisch da ran.
 
Das Plättchen ist wahrscheinlich gebrochen...
 
Ich mache mal hier weiter weil die anderen beiden schönen Threads zum APC-Ventil hier und hier auch viel andere Aspkete behandeln.

Aktuell habe ich drei kaputte Ventile und brauche jetzt ein funktionierendes. Alle haben eine Spule ohne Durchgang - immer die am C-Anschluss. Habe mal eines zerlegt und das vorgefunden was in den anderen Threads schon gezeigt wurde: Harte platte O-Ringe, eine zerbrochene Metallscheibe und eine Menge Messingspäne. Die Metallscheibe hat beim auf und ab bewegen zwischen den Spulen mit der Kante das Messing abgetragen. Unklar, ob das schon eine heile Scheibe macht, oder erst die Zerbrochene mit einer dann scharfen Bruchkante.

Interessant ist aber, was ich erst später gesehen habe. Die Scheibe hat nach dem Zerbrechen einen der beiden Drähte von der Spule am C-Anschluss durchgescheuert (2. Bild). Im heilen Zustand kommt die da nicht dran. Die Spule ist aber noch in Ordnung, aus dem entfernten Schutzschlauch steht das Drahtende heraus und die Spule hat 3 Ohm. Man kann da also einen Draht anlöten und die Spule wieder einbauen. Wenn man das nicht sieht, hält man die Spule für defekt. Möchte nicht wissen, wie viele heile Spulen deshalb im Müll gelandet sind.

Deshalb nochmal der Tip von Steini von hier : Vermeintlich defekte APC-Ventile nicht wegwerfen.

Ich werde das Ventil wieder zusammensetzen, mit neuen O-Ringen und einer neue Metallscheibe, die man für sehr kleines Geld online bekommt. Die passt, aber es ist nicht ganz klar, ob die magnetischen Eigenschaften gleich sind. Falls nicht, würde die Kraft der Spulen die Scheibe nicht stark genug anziehen und das würde man vermutlich am Regelverhalten merken.

Jetzt wird sicher gefragt warum ich nicht auf T7 Ventil umbaue. Ich möchte es bei dem Teil einfach original lassen und weiter ein nicht angepasstes Steuergerät verwenden können.
Ventil offen.JPGDraht durchgescheuert.JPGSpule vom C-Anschluss.JPG
 
Gibt es dazu einen Link?
Habe die hier gekauft, aber ist noch nicht da.
Die sollen rostfrei sein. Viele rosfreie Stähle sind nur sehr mäßig magnetisch, aber die sind ja explizit dafür vorgesehen. Deshalb mal schauen wie ein Magnet im Vergleich zur originalen Scheibe wirkt.
Habe etwas rostfreien Federstahl hier, ein 1.4310 in halbhart und auch 0,3 mm Dicke wie die originale Scheibe und die aus dem Link. Der ist fast genauso magnetisch wie die originale Scheibe. Aber ich will jetzt keine Scheiben selber bauen. Wobei die ja nicht wirklich kreirund sein muss um in dem Ventil zu funktionieren. Ob die aus dem Link auch irgendwann brechen würde ist die andere Frage. Wobei mir unklar ist warum das überhaupt passiert.

Edit: Die aus dem Link sind 15 mm im Durchmesser, die originale hat 16 mm. Das sollte aber trotzdem gehen, weil die Dichtfläche an der Spule nur 5 mm Durchmesser hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessant diese Instandsetzung 👌
Wen Bedarf besteht es gibt noch NOS.
Mit einen gebrauchten gut funktionierenden könnte ich auch noch bedienen.
 
...mit der Kante das Messing abgetragen. Unklar, ob das schon eine heile Scheibe macht, oder erst die Zerbrochene mit einer dann scharfen Bruchkante...
Die Scheibe wird ja magnetisch mit ihrem Schwerpunkt in der Mitte gehalten. Durch die Abbrüche verschiebt sich der Schwerpunkt in Richtung der unbeschädigten Seite, womit die neu entstandenen Ecken an den Rand gedrückt werden.
 
Wen Bedarf besteht es gibt noch NOS.
Mit einen gebrauchten gut funktionierenden könnte ich auch noch bedienen.
Danke, gut zu wissen falls das Instandsetzen fehlschlägt. Aber wegen der teilweise nur geringen Lebensdauer der originalen will ich erst mal versuchen einen Weg zu finden die möglichst auch mehrmals reparieren zu können. Scheint ja sehr häufig nur die Scheibe zu sein.
Die Scheibe wird ja magnetisch mit ihrem Schwerpunkt in der Mitte gehalten. Durch die Abbrüche verschiebt sich der Schwerpunkt in Richtung der unbeschädigten Seite, womit die neu entstandenen Ecken an den Rand gedrückt werden.
Dann sollte die Scheibe also doch möglichst kreisrund sein, damit sie möglichst mittig gegen die Spule gezogen wird.

Eigentlich müsste man bei einem funktionierenden Ventil doch durch R und C pusten können und die Luft müsste durch W ausströmen, denn die Scheibe liegt ja nur lose zwischen den beiden Spulen? Bei einem defekten ist kein Durchgang wenn ich durch R puste, nur bei C kommt es aus W wieder raus. Vielleicht auch eine zerbrochene Scheibe bei der die Splitter die Scheibe gegen die R-Spule drücken?
 
...ein 1.4310 in halbhart und auch 0,3 mm Dicke wie die originale Scheibe und die aus dem Link. Der ist fast genauso magnetisch wie die originale Scheibe...

Seltsam, denn 1.4310 sollte lt. Datenblatt nicht oder nur sehr gering magnetisierbar sein.

...Ob die aus dem Link auch irgendwann brechen würde ist die andere Frage...

Wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit. Die enorme Wechselbelastung dürfte zu baldiger Rissbildung führen. Neben dem Material selbst (Härte, Zähigkeit) ist die Randbearbeitung entscheidend (Homogenität, Kerbwirkung).
Aber du hast ja dann Ersatz und weißt wie es geht. Versuch macht kluch...bin gespannt.

Edit: Bei einem vergleichbaren Artikel ist angegeben: 1.4016, gestanzt (also weich und mit Grat/unsauberer Kante) - das dürfte nicht lange halten...

...Wobei mir unklar ist warum das überhaupt passiert...

Wechselbelastung, Wechselbelastung, Wechselbelastung >>> Materialermüdung. Dabei dürfte zusätlich eine Rolle spielen, wie (Un-)Eben die Aufprallflächen auf den Spulen sind bzw. ob dort Fremdkörper/Ablagerungen zu noch mehr Wechselbiegung im Plättchen führen. Also auch Glücksache.

...Die aus dem Link sind 15 mm im Durchmesser, die originale hat 16 mm. Das sollte aber trotzdem gehen, weil die Dichtfläche an der Spule nur 5 mm Durchmesser hat.

Denke ich auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Mittelteil aus Messing habe ich so übrigens noch nicht gesehen, war bei meinen bisher immer aus Edelstahl.
 
Edit: Die aus dem Link sind 15 mm im Durchmesser, die originale hat 16 mm. Das sollte aber trotzdem gehen, weil die Dichtfläche an der Spule nur 5 mm Durchmesser hat.
Hättest du den eine Quelle für passendes Blechmaterial? Dann könnten wir die ja auch passend zuschneiden.
 
Wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit. Die enorme Wechselbelastung dürfte zu baldiger Rissbildung führen. Neben dem Material selbst (Härte, Zähigkeit) ist die Randbearbeitung entscheidend (Homogenität, Kerbwirkung).
. . .
Wechselbelastung, Wechselbelastung, Wechselbelastung >>> Materialermüdung. Dabei dürfte zusätlich eine Rolle spielen, wie (Un-)Eben die Aufprallflächen auf den Spulen sind bzw. ob dort Fremdkörper/Ablagerungen zu noch mehr Wechselbiegung im Plättchen führen. Also auch Glücksache.
Interessanter Hinweis. Also immer schön die Kanten Glätten und verrunden.
Hättest du den eine Quelle für passendes Blechmaterial? Dann könnten wir die ja auch passend zuschneiden.
Die selbst herzustellen dürfte schwierig sein, da sie absolut plan sein sollten. Schneiden wird nicht gehen, weil es danach nicht mehr plan ist. Eisensturm hatte mal Wasserstrahlschneiden und schleifen erwähnt. Aber dann sind die Kanten noch nicht glatt. Und das dürfte ziemlich teuer werden. Wenn die aus dem Link gehen wäre mir das lieber.
 
Na Mensch, dann war das wohl doch ein Angebot?


Inzwischen hab ich mich mal heimlich gekümmert...
1750694169979.png

Und eben noch die Kante manuell bearbeitet...
1750694461857.png

@Polhem: Möchtest du den Prototyp testen? >PN

Wobei die Ermittlung der Haltbarkeit der Billigdinger auch durchaus interessant wäre...
 
Die selbst herzustellen dürfte schwierig sein, da sie absolut plan sein sollten. Schneiden wird nicht gehen, weil es danach nicht mehr plan ist. Eisensturm hatte mal Wasserstrahlschneiden
Jepp.
und schleifen erwähnt. Aber dann sind die Kanten noch nicht glatt. Und das dürfte ziemlich teuer werden.
Hast du Material zum Testen, dass du mir zukommen lassen kannst?

Edit: OK, zwei Quellen braucht es nicht.
 
...Vielleicht auch eine zerbrochene Scheibe bei der die Splitter die Scheibe gegen die R-Spule drücken?
Naheliegend und schon so gesehen. Die Splitter werden ja vermutlich auch zur Mitte gezogen und können dann eine verklemmtes, unbewegliches Paket bilden.
 
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