Zu den Tankbändern möchte ich auch noch meine ganz eigene Erfahrung aus dem Dezember 2022 erzählen.
Soweit ich das einschätzen kann, bestehen die Originalbänder aus hochwertigen pulverbeschichteten Federstahl und sind an den Enden mit Halterungen aus Stahl verschweißt. Der Reibschutz ist ein flexibler Kunststoff.
Vor einigen Jahren musste ich an dem 96er Modell, dass ist der, de gerade mit dem Getriebe/Zwischenwellen-Problem auf besseres Wetter wartet, mal den Tank abnehmen, weil genau neben dem Tank auf der Beifahrerseite, die Bremsleitung für hinten durchgerostet war. In dem Arbeitsgang wurden dann auch beide Tankbänder mit erneuert. Da hatte der Wagen schon 22 Jahre mit den ersten Bändern hinter sich und waren unter dem Kunststoffschutz auch ziemlich angegammelt.
Parallel dazu habe ich mir die Bänder an dem 97er Baujahr jedes Jahr angesehen und die zeigten kaum Rost. Also wollte ich die noch so lange drin lassen, bis da etwas mehr Rost zu sehen war.
Die jetzt verfügbaren Dankbänder sind ja nicht mehr aus dem hochwertigen Stahl sondern nur noch pulverbeschichteter einfacher Federstahl.
Dann kam meine Fahrt Anfang Dezember bei Minusgraden an einem Freitag zur Tochter nach Essen, 450km von zu Hause entfernt.
Nach einer Vollbremsung auf der Autobahn hört ich plötzlich ein leichtes und unregelmäßiges Klopfgeräusch, also raus auf den Parkplatz, aber es war in der Dämmerung nichts zu sehen. Das war hinter Kassel etwa halbe Strecke.
Dann bin ich weitergefahren, das Geräusch war noch immer zu hören. Als es dann richtig dunkel war hat mich ein anderes Fahrzeug angeblinkt und mir Zeichen gegeben, das ich auf den Parkplatz fahren sollte. Der nette Verkehrsteilnehmer hat mich dann darauf hingewiesen, dass bei mir am Wagen was runterhängt und die Funken fliegen.
Als alter Schrauber war der Übeltäter gleich gefunden, es war das Tankband auf der Beifahrerseite, das wohl vorne abgerissen war und durch den Fahrtwind auf den Boden gezogen wurde. Jetzt war gute Handwerkerkunst und Glück gefragt.
Ich habe dann erstmal mit der Hilfe des anderen Fahrers das Band nach hinten über die Starrachse gezogen damit es nicht mehr auf dem Boden aufschlägt. Da der Tank aber schon halb leer war, habe ich es gewagt den Rest der Strecke so weiterzufahren.
Es war mir schon mulmig, den der Tank hing da ja nur noch am zweiten Band und das war solange ich den Wagen fahre auch noch nie getauscht worden. Die restliche Verbindung ist dann nur noch zum Tankeinfüllstutzen, aber das ist in sich ja keine Stütze. Dann läuft noch unter dem Tank das Handbremsseil durch, aber wenn der Tank voll ist, dann hat man da mit dem Tankeigengewicht bestimmt 80 kg die gehalten werden müssen. Habe mir also die ganzen restlichen Km überlegt, wie man das jetzt sicher lösen kann.
Die restliche Fahrt ging zum Glück gut und hat alles gehalten, aber wie sollte die Rückfahrt am Sonntag aussehen. Findet mal eine SAAB-Werkstatt oder überhaupt eine Werkstatt mit Hebebühne die am Samstag in Essen oder in der Nähe von offen hat.
Zum Glück hatte meine Tochter über Bekannte dann eine Lösung gefunden, die hobbywerkstatt-essen.de. und die hatte auch am Samstag offen und es war noch eine Hebebühne am Vormittag frei.
Kommen wir noch kurz zur Lösung und den Ersatzteilen, die jeder gute SAAB Fahrer immer dabei haben sollte.
Bei mir sind in der Reserveradmulde immer mindestens zwei 5m lange Spanngurte dabei. Werkzeugkoffer sowieso. Bevor es zur Werkstatt ging habe ich dann aus dem Kofferraum eine der Halteösen ausgebaut, nicht vergessen die Schraube wieder anziehen, damit wird ja auch die Stoßstange gehalten.
Auf der Hebebühne erstmal den Schaden begutachtet, da ist das Band direkt an der Schweißstelle zum Endstück durchgerostet, während der Rest noch relativ rostfrei war. Die 13er Schraube hat sich problemlos gelöst, dann die ausgebaute Halteöse vom Kofferraum dort mit festgeschraubt, das war der erste Teil. An die hinteren Schrauben kommt man nur mit einer 13er-Langnuss ran, die hatte ich natürlich nicht dabei, also wurde das lose Band dort durch mehrmaliges hin und her auch an der Schweißstelle abgebrochen.
Mit drei Spanngurten, die jeweils für 250kg ausgelegt sind bin ich von der Öse nach hinten bis zur Stabihalterung und dann noch an die Halterung der Stoßstange. Mit Hilfe der Hebebühne war alles in 45 Minuten erledigt und der Tank für die Rückfahrt stabilisiert.
So das war mal etwas länger, aber als SAAB Fahrer muss man halt auch nach 20 Jahren mit sowas rechnen und dann kreativ werden.
Meine Empfehlung aber an alle die öfters sehr lange Strecke fahren und sich nicht sicher sind, wie alt die eingebauten Tankbänder sind.
Spätestens nach 20-22 Jahren würde ich, wenn auch öfters eine längere Reise geplant ist, diese Bänder auf jeden Fall selbst vorsorglich ersetzen.
Ich habe euch hier zwar eine Notlösung aufgezeigt, aber ohne Hebebühne braucht ihr gar nicht erst daran zu denken. Und wenn ihr wie in meinem Fall, diese Tankbänder schon zu Hause auf Vorrat liegen habt, dann macht ein zeitnaher Austausch erst recht Sinn und spart jede Menge Aufregung.