Mein Grundsatz: Die Prämie kommt erst an zweiter Stelle. Am wichtigsten sind die Bedingungen. Ich habe für unseren Club eine Oldtimer-Versicherung ausgehandelt. Da geht es um Autos ab 30 Jahre. Für eine Fulvia Berlina Bj. 68 zahle ich pro Jahr EUR 230,--. Gut, da kommt wer und behauptet, nur 170,-- zu zahlen, also minus 60,--. Aber: Das Auto hat bei unserer Versicherung Haftpflicht, Teil- und Vollkasko mit 150 SB, Vandalismus- und Transportschadenversicherung. Zusätzlich sind in der Garage gelagerte Ersatzteile mitversichert und - jetzt kommt's: Motor- und Getriebeschäden. Wird das Auto gestohlen, bekommt man bei den Billigen den Marktwert. Bei unserer wird der Wiederbeschaffungswert bezahlt. Gerade bei unserer Marke kann das auch mal ein paar tausend Euro Differenz ausmachen. Ich denke, bei SAAB ist die Situation ähnlich: Der Marktwert ist nicht besonders gut, weil potentielle Oldtimer-Interessenten die Marke nicht auf dem Plan haben. Umso schwerer ist es aber, einen adäquaten Ersatz für ein sehr gutes oder komplett restauriertes Exemplar zu finden. Einzige Bedingung: Wertgutachten. Aber das sollte man auf jeden Fall haben. Bei von anderen verschuldeten Unfällen ist es Gold wert. Ich habe noch nicht erlebt, dass eine Versicherung diese Gutachten in Zweifel gezogen hätte. Die weiteren Bedingungen sind nicht zwingend, können aber die Prämie beeinflussen. Ein normales Auto im Haushalt hat jeder. Wer fährt schon nur einen echten Oldtimer? Garage oder Parken im Freien hat natürlich einen Einfluss. Und als Zweitfahrer ist der 18-jährige Junior sowieso ungeeignet. Der soll erst mal richtig Autofahren lernen. Mit meinem Oldie fährt außer mir keiner!
Ein weiterer Aspekt ist der Service: Unsere Clubmitglieder werden von nur einer Agentur betreut, egal wo sie wohnen. Der Chef ist Mitglied unseres Clubs und fährt auch alte Lancias und diverse Oldtimer-Motorräder. Deshalb ist der Service hervorragend. Und aus diesem Grund ist auch mein Alltagswagen dort versichert, obwohl ich das anderswo billiger haben könnte. Da ich aber noch nie einen Unfall verschuldet habe und seit den 60-er Jahren über 2 Millionen km absolviert habe, ist die Prämie ohnehin auf dem niedrigsten Stand. Warum wegen ein paar Euros herumfeilschen? Im Schadensfall habe ich perfekte Betreuung. Das zählt am meisten.
Übrigens sind bei etwas geringeren Schäden auch seltenere Youngtimer von Vorteil. Als ein Spätheimkehrer vom Weinfest mit über 3 Promille erst an meinem Thema, dann an einem Lupo und schließlich an einem Toyota Carina entlang schrammte, zahlte die Versicherung beim Thema den Schaden von knapp 1500 Euro ohne Murren, beim Lupo gab es auch keine Diskussion, da erst ein paar Monate alt, aber der Toyota wurde gleich als wirtschaftlicher Totalschaden deklariert. Dabei hatte der Thema schon 230t km drauf, der Toyota erst 180t km und den besseren Zustand. Den Thema erkannten sie als Sammlerauto an. Beim Toyota kam der faule Trick, dass angeblich eine Fa. am anderen Ende der Republik einen bestimmten Betrag geboten hätte und der würde gleich mal abgezogen, als Restwert verrechnet. Typisch für diese Versicherung, die in der Werbung am meisten auf den Klotz haut. Passt gut zu jener Bank, mit der sie kooperiert. Wer sich da nicht auskennt und denen die Hölle heiß macht, bekommt dann für ein Auto, das einen Marktwert von ca. 2 - 3k hat, noch 350 Euro hingeworfen. Da wird das Auto vor Deiner Haustür demoliert und im Prinzip zahlst Du den Schaden selbst. Aber beim Thema und auch beim 99 Turbo gab es nie Probleme, nachdem da einige Nachbarn beim Parken mit besoffenem Kopp Schäden anrichteten.