Hallo Jörg,
die Brotschneidemaschine brauche ich nicht! Ich habe als Hobbykoch jede Menge tolle Messer, darunter auch eines zum Brotschneiden. Trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen Haushaltsgeräten und Autos: Die Politik!
Bietet mir vielleicht unsere Regierung eine Kaufprämie, wenn ich statt der (in dem Fall elektrischen) eine manuelle kaufe? Würden in dem Fall die Käufer der elektrischen Geräte mit einer Abgabe belegt, die die Kaufprämie für den umweltfreundlicheren Kauf finanzieren soll? Anmerkung: Was ist umweltfreundlicher? Eine E-Brotschneidemaschine aus China oder ein aufwendig produziertes Messer aus Japan?
Genau das wird aber beim Auto diskutiert. Es geht mir nicht um Neid auf Tesla, BMW i8 im Hochpreissektor, sondern dass die Politiker einfach behaupten:
E-Auto ist umweltfreundlich, die keines kaufen sollen blechen! Wenn ich dann Vorschläge aus dem Bundesumweltministerium höre, dass jeder Eigner eines Nicht-E-Autos je nach Schadstoffeinstufung (nicht effektivem Ausstoß) mit einer Sonderabgabe zwischen 100 und 1.000 Euro belegt werden soll, dann geht mir ehrlich gesagt das Messer auf. Ich glaube zwar nicht, dass die das kurzfristig durchsetzen können, aber allein für solche unsozialen Gedankenspiele gehören die auf den Mond geschossen. Da dieser klimatechnische Vorteil des E-Autos ohnehin eine Frage der Definition ist, und das ganze Gedöns wahrscheinlich eher dazu dient, unserer Frau Merkel das Gesicht zu retten, nachdem sie sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, dürfte es ja immerhin so ca. 99% der Autofahrer treffen. Die sollen also alle blechen, damit die gute Frau sich wieder mal gegenüber dem Ausland in Szene setzen kann? Und weil gerade die etwas finanzschwächeren Mitbürger gezwungen sind, ältere Autos zu fahren, dürfte es garnicht gut ankommen, dass die einigen Leuten Luxus-E-Autos finanzieren sollen. Wer sich für 80.000 oder mehr ein Auto kaufen kann, sollte dies auch aus eigener Tasche bezahlen. Die Käufer werden ja ohnehin bei der Steuer begünstigt. Nachdem in unserem Staat schon aus unerfindlichen Gründen die Dieselfahrer begünstigt werden, wäre solche Förderung von E-Autos sehr ungerecht. Und gerade der potentielle Tesla-Käufer würde es nutzen, dem Normalbürger sind auch die kleinen E-Autos zu teuer.
Mein o.a. Vorschlag für Cityflotten unter kommunaler Verwaltung wäre sicher ein viel besserer Weg, um an besonderen Stellen die Luft zu verbessern. Der Ausstieg aus Kern- und Kohleenergie läuft ja bereits. Mir drängt sich allerdings der Verdacht auf, dass die Energiekonzerne nur deshalb so offensichtlich pro E-Auto eingestellt sind, weil sie selbst Versorgungsengpässe erwarten und damit Argumente für eine Verschleppung des Ausstiegs hätten.
Was ich mir gefallen lassen würde, ist dieses überdachte E-Dreirad "The Elf", da es mit Muskelkraft und E-Unterstützung durch Solarzellen betrieben wird. Also besser als ein normales E-Bike. Das wird sich aber kaum durchsetzen, weshalb der Preis auch nicht deutlich günstiger werden wird.
Gruß Frank