Unwetter-Katastrophe im Westen Deutschlands Juli 2021

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Dem kann ich widersprechen, da ich 600 m entfernt von der Nordsee gewohnt habe. Im Marner Telefonbuch waren gleich hinter dem Deckblatt die Sirenensignale für Deichbruch und Havarie (AKWs Brunsbüttel und Brokdorf) aufgeführt und als Tipp, dass man eine Tasche mit wichtigen Dokumenten, etwas Bekleidung und Hygieneartikel bereitstehen haben sollte. Das war echt ganz praktisch, da meine Nachbarn und ich schon mal morgens um 2:00 bei Sirenenalarm samt Taschen vor dem Haus standen, weil Xavier neben einer sehenswerten Sturmflut (wir sind zum Deich und haben uns das angeguckt) etwas Kleinholz im Koog veranstaltet hatte. Aber von der Sirene wird mal echt hellwach und an weiteren Schlaf war nicht mehr zu denken.
Aber es war wirklich nur für die Feuerwehr, die die umgefallenen Baume von den Straßen geräumt hat, für den Fall, dass doch irgendwas evakuiert werden sollte.

Ja. Aber es gilt doch hier aufgrund der Küsten- und AKW-Nähe eine stärkere Sensibilisierung. Ob die wirklich jeder so wahrnimmt sei mal da hingestellt.

Ich kann nur für mich sprechen:

Wenn vor 2 Wochen die Sirenen 30 Minuten oder länger geheult hätten, hätte ich gedacht:

OK, es scheint was Größeres zu sein, vielleicht sind beim Regen mehrere Keller vollgelaufen...ich schalt mal den Fernseher und das Radio ein, werfe mal das Internet an (falls nicht schon längst geschehen und falls technisch möglich).

Leben retten tun die Sirenen selbst nur, wenn man, so wie vielleicht bei Dir in Küstennähe, diese bereits in ein Alarmsystem integriert hat. Falls es ein "Alarmsystem" überhaupt gibt, weil man eine Bedrohung wahrnimmt.

Das beinhaltet, dass auch diese Sirenen von der Bevölkerung als Alarmmittel wahrgenommen werden.

Über die Vergangenheit totdiskutieren hilft m.E. nicht so viel.
 
Man muss es doch einfach einsehen: Bei 5m Peeglstand (Statt bisher 3 m max) abgesoffene Infrastruktur bedient auch keine Sirenen mehr und wenn, war zu dem Zeitpunkt die Evakuierung eh nur noch ein frommer Wunsch. Und die teilweise 9m zum Schluss hätte auch kein Sirenenalarm dieser Welt zu verkünden gemocht.

Fakt ist doch: Es gab Hochwasserschutz, es gab Verhaltensregeln und man war allerorten der Ansicht, dass es doof werden wird, aber schließlich nicht das erst mal ist.
Ein System, das darauf dynamisch reagieren kann und dann auch noch unverrückbar funktioniert und bei der Bevölkerung die richtige Botschaft anbringt, muss erst noch erfunden werden.
 
Also lassen wir es ganz? Wenn Befürworter eines Tempolimits sagen, nur 1 einziger
Verkehrstoter weniger ist bereits Grund genug, dann verstehe ich nicht, wieso hier
gegen Warnsysteme lamentiert wird. Dass nichts perfekt ist, weiß ich auch. Aber trotzdem
kann man sich nicht auf E-abhängige Systeme ganz allein verlassen. Sirenen können
mit Notstromaggregat betrieben werden, aber wer hat als Privatperson Notstrom?
Wenn der Strom ausfällt, geht kein TV, kein Internet und das Mobilnetz ist u.U.
auch schon unterbrochen. Sollen die Helfer von Haus zu Haus schwimmen und rufen?
 
Auch das hier kommt ja jetzt noch erschwerend hinzu ...

https://www.deutschlandfunk.de/hoch...te-der-toten.2932.de.html?drn:news_id=1284531

Was die Vorwarnung durch Sirenen im Ahrtal betrifft, hier eine Info aus erster Hand: Es sei in Bad Neuenahr-Ahrweiler in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gewarnt worden, in den umliegenden Dörfern dagegen nicht.
Dies erzählte mir heute eine Pflegekraft des dort ansässigen Hospizes, die mit all ihren Patient/inn/en und Kolleg/inn/en am frühen vorvergangenen Samstagmorgen, als man wieder etwas sehen konnte, nach Remagen evakuiert worden war.
In der Nacht sei gegen 10 vor 1 Uhr der Strom ausgefallen, danach hätten sie (die Pflegekräfte) alle an den Fenstern gestanden und das Unglück ab dann nur noch "gehört". Die lauten Wassermassen und ab und an ein lauter Schlag, wenn irgendetwas (Auto, Baum, usw.) gegen ein Hindernis oder eine Hauswand geschlagen habe.

Während dieser Zeit gab es dann die ganze Nacht hindurch auch das Sirenengeräusch von Einsatzfahrzeugen, die in den umliegenden Straßen unterwegs waren.

Das Wasser sei in Sekundenschnelle gestiegen, meinte die Pflegeschwester. Ich fragte nach "Sie meinen gefühlt ?", aber sie beteuerte "Nein, tatsächlich !" ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt hab ich mal alles hier durchgelesen, und ich muss sagen, ich finde eure Hilfen alle wirklich toll. Als jemand, der in Nachbarschaft zum Kreis Ahrweiler wohnt, kann ich die wirkliche Situation zwar nur erahnen, aber was man hier im Umfeld vorher mitbekam waren nur die Warnungen im Radio. Und ja, es regnete, aber nicht soviel auf einmal wie August 2020, wo wir innerhalb von Minuten den Keller einmal geflutet bekamen. Nur halt lang und ausgiebig.

Es gab hier in Meckenheim keine Sirenensignale, es gab keine Durchsagen und der Orstvorsteher und das Ordnungsamt haben erst am Freitag danach was offiziell im Ort verlauten lassen. Strom hatten wir ab Mittowch abend gegen 18:40 nicht mehr bis Sonntag abend gegen 18:30 (also 4 Tage), somit auch keinen Mobilfunk oder Internet. Dadurch sind hier nur die Lebensmittel schlecht geworden, aber es gibt mittlerweile Container dafür. Die ersten Ratten kommen auch schon freudig winkend vorbei. Hier liefen nur die Keller voll (da die Drainagepumpen in den Kellern nicht mehr liefen, aber wer kam eigentlich auf so eine blöde Idee Drainagewasser ins Haus zu holen und dann aus dem Pumpensumpf wieder raus zu pumpen).

Dank des ganzen Chaos um uns herum kommen die Folgen erst jetzt zum Tragen: Verkehrschaos dank der defekten A61, teilweise nicht mehr alles an oder in den Geschäften verfügbar, vorgestern gab es an der ersten Tankstelle kein Diesel mehr usw. Aber das ist alles Jammern auf hohem Niveau verglichen mit dem Ahrtal. Was wirklich beängstigend war, war dass ab Mittwochabend nur noch Fahrzeugsirenen zu hören waren, das hörte erst Freitags nachmittags auf. Und das keiner Bescheid wusste wie es weiter ging. Kein Radio, kein Fernsehen, die Umgehungsstarße überflutet. Meiner Meinung nach zeigt das ganze nur mal wieder die Fehler der Vergangenheit auf was Klimaschutz und das Versiegeln von Flächen usw. angeht. Auch die Weinberge wurde nach Presseberichten falsch angelgt, man hätte sie horizantal anlegen sollen. Sicher nur ein kleiner Tropfen, aber in der Summe hätte man den Pegel vielleicht etwas senken können.

Und was Mobilität angeht - egal ob Elektro oder Verbrenner: Habt ihr schon mal einen gehört, der sagt "wir müssen weniger fahren"? Nein, nur umweltfreundlicher. Gut, ich bestelle auch viel über das Internet, aber nur weil halt manche Dinge lokal ja gar nicht mehr zu bekommen sind. Aber auch das ist ein anderes Thema, trägt aber auch zum Klimawandel bei. Ich finde, Deutschland muss hieraus lernen, ein funktionierendes Notfallsystem ab der Warnkette angefangen aufzubauen. Warum gibt es für solche Fälle z.B. keinen CB-Funk o.ä.? Was mich ärgert ist das für alles Geld da ist und wir uns weder ein funktionierendes System noch ausreichend Personal bei den Hilfsdiensten leisten können. Und ich bin kein Sozi oder ähnliches, aber wenn es schon einen Staat gibt, der mir im Detail jeden Sch.... vorgibt, da bitte auch um was kümmern. Und die maximal 3500 Euro pro Haushalt sind ja auch lächerlich wenn man alles verloren hat. Und nun kommt mir bitte keiner mit der Versicherung gegen Elementarschäden, die wurde schon im Nachbarort (dort fließt der Swistbach durch) bereits in der Vergangenheit abgelehnt.
Ich weiß, man kann auch als Stadt oder Kreis keinen wasserdichten Plan für sowas in der Schublade haben, aber man kann sich auf vieles vorbereiten. Aber wenn der Bürger das aufgrund der Wettervorhersagen sollte, dann hätte die Lokalpolitik das auch machen müssen! Es werden soviele Steuergelder verschwendet, nicht zuletzt für E-Mobilität oder Radwege wo keiner herfährt, da wäre es nicht schlimm gewesen, wenn man nachher hätte sagen müssen, dass es anders kam und Vorsichtsmaßnahmen nicht nötig waren. Aber da zumindest für mich als Bürger keine Vorsichtsmassnahmen ersichtlich geworden sind, ist ja jetzt noch Geld für Unsinn da.

Mir tut es nur leid für die Menschen, die von Verlust von Hab und Gut, teilweise ihrem Lebenswerk und im schlimmsten Fall von Menschen betroffen sind und dies nicht mehr wieder zurück bekommen werden. Alles was ihnen bleibt wird eine schlimme Erinnerung sein.
 
Makabre Begleiterscheinung, berichtet aus dem Ahrtal: Ältere Bewohner, die sich nur zuhause und dabei bis zum Gang ans Fenster aufhielten, aber von Pflegekräften ganz regulär besucht werden, mussten auch noch in ganz anderer Hinsicht beruhigt werden. Denjenigen nämlich, die es mit dem www. nicht so sehr, dafür aber noch ziemlich eindrucksvolle Bilder aus dem WW2 auf dem Schirm haben, musste klargemacht werden, dass es sich bei den Soldaten um welche von den "Guten" handelt, die nichts mit den Verwüstungen zu tun haben ...
 
@hb-ex
@Marbo

Markus Wipperfürth ?

Der eine von Euch weiß es, der andere wohl noch nicht.

Ich sage: Der Kerl ist o.k.

Habe ihn neulich in einer Live-Schalte mit B.B. vom WDR im Krisengebiet erlebt und bin mir da ganz sicher.

Vollkommen unprätentiös, wahrlich keiner vom Schlage Attila Hildmann's und wenn er nebenbei, ohne es überhaupt verhindern zu können (und natürlich auch nicht zu wollen) ein bisschen Werbung mit den Schriftzügen auf seinen Fahrzeugen macht, nun, wer kann ihm das schon verdenken.

Der gute Mann wird einfach nur von den Ver(w)irrten instrumentalisiert ...
 
@hb-ex
Wir müssen uns nicht alle mögen...als User...in diesem "Stammtisch-Bereich" erst recht nicht.
Aber als Moderator hier selber einzelne User ankeilen...gehört sich nicht.
Ist nur meine Meinung, muss nicht geteilt werden.
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Meine Tochter nebst Familie hatte schon vor Wochen eine kleine Woche in einem Center-Park im Sauerland gebucht.
Und auf der Fahrt dorthin mussten sie durch betroffene Gebiete fahren.
Es war jedenfalls so ...mies...das sie es uns anschliessend erzählen mussten.
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Ich hatte vor ein paar Jahren das internationale SAAB-Treffen in Dinslaken vor der Tür.
Ich bin auch als Fußgänger dort gewesen.
Hatte ganz viele nette Gespräche mit den "Toppolos", als Camper.

Ich hatte Dich auch gesehen...hatte aber keine Lust, Dich anzusprechen.
Die ausstrahlende Arroganz ist so nachhaltig...bis heute und hier hin....

Ich habe nix gegen Dich persönlich.
Du kannst mir gestohlen bleiben...und ich habe kein Interesse an an persönliches Treffen.
Aber DICH als Moderator in diesem Forum...werde ich auch nicht akzeptieren.
Da gibbet wesentlich nettere Typen.
 
Ich danke Dir vielmals dafür, das Thema angesprochen zu haben. Es ist mir auch schon aufgefallen.
 
@Marbo Wer zu allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein.
Aber eines kann ich ganzsicher bestätigen.
Meine Blutspenden gingen in die Blutbank.
Und 0-negativ wird fast immer genommen.
Der halbe Liter tut nicht weh...und kann Leben retten.
Meine Schwester hat bei einer Sturtzgeburt fast 3 Liter Blut verloren.
Meine Reserve war vielleicht auch dabei.

Ich habe rund 10 Liter Bllut gespendet...bis bei der Spende die Unteruchung nicht taugte.
Blinder Alarm...nach 14 Tagen war alles okay.

junge Menschen sollten immer Blut spenden!!!
Aus eigener Erfahrung ist die Libido dadurch angeregt.
Nicht am Spendertag, sondern später.
Klappt bei Usern über 50 nur bedingt. Aber der Versuch ist es wert!!!
Zumal jeder halbe Liter Leben retten kann.

@Marbo Du bist vielleicht Arzt.
Ich habe bei 3 Unfällen erste Hilfe geleistet und Leben gerettet. Bin selber Blutspender.
Mehr kann ich als Laie nicht leisten.
ich bin beruflich mehr auf der Strasse und nicht als Tierarzt in der Praxis.

Dann last uns doch Blut spenden!!!
Jeder Sabfahrer gibt bem Treffen einen halben Liter.
Für einen guen Zweck.
Fände ich gut.
 
Wohl eher "Auktion" ...

Aber die Ernte kommt ja erst noch und dürfte dürftig ausfallen. Da darf es dann auch mal ein bisschen "mehr" sein.
Aktion; denn man kauft bestimmte Pakete zu einem bestimmten Preis.

Ernte im Wingert heißt Lese!

Viele Winzer aus verschiedenen Anbaugebieten helfen bei der Lese und keltern auch für ihre Kollegen von der Ahr.
 
In Südbaden nennt man die Lese "Herbschten".

Wingert sagt hier auch kein Mensch. Es heißt hier "in die Rebe gehe" .
 
Zuletzt bearbeitet:
Aktion; denn man kauft bestimmte Pakete zu einem bestimmten Preis.

Ernte im Wingert heißt Lese!

Viele Winzer aus verschiedenen Anbaugebieten helfen bei der Lese und keltern auch für ihre Kollegen von der Ahr.

Der diesjährige Herbst dürfte an der Ahr so ziemlich verloren sein. Was die Flut übrig gelassen hat steht derzeit durch die feuchtwarme Witterung unter höchstem Pilzdruck unter wird ohne die notwendige Behandlung größtenteils der Pernospora zum Opfer fallen.
 
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