Was lange währt, wird "endlich" gut - also gut war's ja vorher auch schon, daher das endlich in Gänsefüßchen.
Jedenfalls wird sich dieses Bild hier so schnell nicht wiederholen (zumindest nicht mit den Kennzeichen):
Das entspannt vielleicht auch die Situation mit dem mir unbekannten Nachbarn ein wenig, der der am intensivsten Schreibende zu meinen Verkaufsanzeigen gewesen ist, und sich über die "karreten", "die karre fur den absoluten schnäpchenpreis", "die verkaufsmöhre mit den senstsonellen preis" und weiteres Ähnliches beschwert hat. Der eigentliche Grund des Aufregens blieb mir verschwiegen, zwischendrin kam mal der "wel die möhre lange steht und keiner kauft. es wird nur der platz sinnlos belegt", einige Stunden später nur war das schon nicht mehr der Ärgergrund, dann gab's den hier "mich ärgert nicht das er parkt aber ihre hohe forderung zum preis und sie diesen nicht mal korrigiert haben. wir sind hier nicht in weimar,da sind andere preise aber ein student bezahlt diesen auch nicht", wobei, so sicher ist die Person sich da vielleicht auch nicht gewesen. Verkaufsberatung gab's in Form von "schon mal was von einer schwabbeliste gehötr ?", allerdings, da hat der Mensch auf meine Nachfrage den Wagen selbst nicht gefunden, also ab zum nächsten Tipp: "na schwackeliste eingeben,daten von saab,da kommt nicht gefunden werden aber händler macht angeotfür die rostlaube". Und er fährt: "ich fahre natürlich nicht einen saab,sondern einen audi. dieser iist zwar auch nicht der neuste,aber ohne rost und nicht so teuer gewesen wie dieser.". Nicht so teuer, aber trotzdem mehr bezahlt: "für meien audi habe ich 1000,00€ mehr bezahlt, aber bj. 2002 und 145000 km und kombi und kein rost, da verzinkt"
Da waren einige Spitzen bei - getroffen habe ich den Menschen nie.
Auch keinen anderen Menschen habe ich im Zusammenhang mit dem Verkauf getroffen - außer einem. Der hatte mir schon geschrieben, bevor hier der letzte Beitrag im Thema geschrieben wurde, also Mitte Dezember, und suchte nach einem schönen Nachfolger für seinen Daihatsu... wenn der kaputtginge. Aber der ging nicht kaputt. Der 1998er Daihatsu Sirion ging einfach nicht kaputt - und wir schrieben uns Nachrichten und tauschten uns aus, auf konstruktivere Art, als es mit dem unbekannten Nachbarn von oben geschah, und hatten Freude daran. Letzte Woche tat ich einen Satz und der Interessent war dann endgültig gepackt, wir einigten uns auf den nächstfreien Termin, und heute kam er vorbei, und nach einer Straßenbahnmitfahrt und Stadtspaziergang durch Naumburg widmeten wir uns dem Saab - für ihn das erste Mal in einem, erstaunt über die Haptik, über den Eindruck, den das Auto auch im Inneren trotz des Alters vermittelt, wie kompakt selbst 4,70m wirken können... und die Neuerfahrung von ca. 247.000km als geringe Laufleistung.
Wir hatten viel Freude miteinander, und zwischendrin kam heraus, dass der nun Neueigner den Wagen schonmal gesehen hatte - "und, sag mal, ist das jetzt der aus dem Fernsehen, der bekannte?". Ja, das ist er.
Ich erzählte auch nochmal Fiat Ducato-Geschichten (das wahre Exemplar von 1987 in rot und ohne Servolenkung für Bastler... ich erinnere an:
), Weiteres rund herum um die Abholung (z.B. die Flughafenmitarbeiterin, die an einem Dienstagabend ziemlich fertig daheim anrief und frug, wo wir denn geblieben wären, sie habe den ganzen Tag auf uns gewartet - bis wir geklärt hatten, dass noch gar nicht Mittwoch sei, und heute doch Dienstag), um das Menschliche hinter den
Nichtkulissen bei der Versteigerung, auch über den Fiat Punto und die Oma, die in fünf bis zehn Jahren dank nicht so viel Elektrik den Wagen mal fahren könnte, über rechtsgelenkte Ford Fiesta Diesel in Hundefängerversion, und v.a. ganz viel über das, was uns in dieser Welt beschäftigt.
Der finnische Flughafensedan ist in guten Händen und dürfte nun im neuen Daheim angekommen sein - das Nachbarbundesland Sachsen ist wieder um einen 900er reicher (und womöglich bald um einen Daihatsu Sirion ärmer).
Noch ein paar Impressionen aus der Zeit hier:
Das nächste Was für Bastler steht schon bereit...
Aber: da bastelt wer anderes dran, und der Sedan hat's auch nicht gezogen, der tat nur kurz so.
An dem bastelt wohl gar keiner mehr...
Er hier ist traurig, dass er erstmal nicht mehr unter frischem Himmel basteln darf...
...und noch was in Schriftform, wie der Sedan an der Papa-Sohn-Beziehung gebastelt hat: durch einen Schaden am Familienauto kam es dazu, dass Papa sich das erste Mal in meinen knapp sechs Jahren aktiver SAAB-Zeit dazu entschied, auch mal einen zu fahren - und für die Premiere stand als privater Werkstattersatzwagen der finnische Flughafensaab da. Das war ein schönes Exemplar zum Einstieg, und mit großer Freude (nicht zum Schaden am Familienauto selbst, sondern dazu, dass diese Situation eine SAAB-Erfahrung für ihn ermöglicht) ließ ich ihm Anfang der Woche den Schlüssel dazu da.
Zum Schluss noch das Foto, das für mich am schönsten den Sedan zeigt, wie ich ihn zum Schluss gesehen habe - immer noch mit Potential, das zu dem Wagen auch dazugehört, und doch schon eine Verwandlung, die ich am Flughafen damals so nicht für möglich gehalten hatte (wenn vielleicht auch insgeheim gewünscht). Nichts mehr mit one way-Vehikel, sondern der Sedan für "komm, noch one way more, nur kurz zum Sonnenuntergang am Abend".