Also mal unabhängig von Sinn oder Unsinn der E-Fahrzeuge, wie wollen die Hersteller auch nur einen einzigen Kunden überreden, wenn nicht über einen sensationellen Betriebskostenpreis? Und wie soll eine Kontrolle darüber stattfinden, wo der Strom entnommen wurde? Den kann man nicht einfärben wie Heizöl, um Steuerhinterzieher zu überführen. Die Kosten von € 0,45/100 km muss man aber relativieren. Das Gefährt selbst ist dafür umso teurer. Und bei der derzeitigen Nachfrage auch der Wertverlust sehr hoch. Das Ganze ist unausgegoren und würde bei größerer Nachfrage riesige Probleme aufwerfen. Das Schlimmste ist aber, dass China den Daumen auf diversen Rohstoffen hat, den Rest der Welt erpressen und zumindest die Preise nach Belieben hochtreiben kann. Ein aktuelles Beispiel ist der kleine Handelskrieg zwischen China und Japan wegen der Handyproduktion.
Auffällig ist auch das Engagement der Energiekonzerne. Die wollen nicht nur einfach Strom verkaufen. Gibt es Versorgungsengpässe, könnte das zu höheren Preisen führen, aber auch die Diskussion um Kernkraftwerke wieder anheizen. Nach dem Motto: "Seht Ihr, es geht nicht ohne!"
Solange nur eine kleine Minderheit irgendein alternatives Antriebskonzept nutzt, kann diese wohl profitieren. Sobald aber ein solches in größerem Umfang angenommen wird, sinken ja die Einnahmen an anderer Stelle, aber vor allem werden weniger Steuern eingenommen. Dann werden Preise und evtl. Steuern angepasst, damit die Rechnung wieder stimmt. Wer das nicht glaubt, kann ja mal die Kfz-Steuer-Entwicklung beim Diesel betrachten. Vor Jahren meinte unsere schlaue Regierung, nur Dieselfahrzeuge seien umweltfreundlich. Um den Verkauf anzukurbeln, wurde damals der Neuwagen von der Kfz-Steuer befreit. Das war natürlich ein Anreiz. Also stieg der Dieselanteil stark an. Somit sanken aber die Kfz-Steuer-Einnahmen. Deshalb wurde die Kfz-Steuer für Diesel peu à peu erhöht und war plötzlich deutlich höher als bei Benzinern. Der Staat hat quasi die Dieselkäufer in eine Falle gelockt. Man kann ja ein relativ neues Auto nicht gleich wieder abstoßen. Mit der CO2-Geschichte zwingt der Staat die Hersteller, den Verbrauch der Autos zumindest auf dem Papier zu senken. Also auch beim Kraftstoffverbrauch weniger Einnahmen (Mineralölsteuer, MWSt). Das wird aber großzügig durch sehr viel höhere Preise mehr als ausgeglichen. Da arbeiten die Mineralölgesellschaften und der Staat Hand in Hand, wenn auch offiziell einer auf den anderen schimpft. Beide sind die Profiteure, zumal der effektive Verbrauch in der Praxis deutlich über den Katalogwerten liegt.
Wenn aber nun durch E-Fahrzeuge tatsächlich die Einnahmen schrumpfen, kann man ja nicht unterscheiden, ob Strom für Beleuchtung, Haushalt, Büro, Licht oder für den Antrieb verwendet wird. Also geht der Preis einfach hoch und sogar die 90-jährige Oma zahlt den Unsinn mit.