Wie Klimaanlage prüfen?

Leute, wenn ich meine Sachen abdrücke (Tauchtechnik) geht das gesamte Norm-Procedere über 48h. Aber ich kann mittlerweile, nach 15 Jahren, nach nur 30min 100% treffsicher sagen, dicht oder nicht dicht. Das nennt sich Erfahrung.

Und wenn mir ein Fachmann (und das ist er nachweislich), der über 30 Jahren sein Geschäft, was sich ausschließlich mit Kfz- Klimaanlagen beschäftigt, betreibt, sagt, es ist dicht, dann glaube ich das. Und wenn er mir sagt, dass man Teile mit Kupferdichtungen nicht einfach ersetzt durch Teile mit Gummidichtungen, glaube ich das auch (weil er mir die unterschiedlichen Bearbeitungen der Dichtflächen gezeigt hat). Und wenn er mir sagt, dass das mit dem Blindstopfen zwar nicht korrekt sei, aber man kann es vertreten in Ermangelung originaler Ersatzteile, dann nehme ich das hin. Und wenn er mir mit seinen Druck-Uhren den Betrieb meiner Klima erklärt und ihr einen guten Verschleisszustand attestiert während des abschließenden Probelaufs freut mich das.
Und noch etwas zur Diskusdion: er füllt prinzipiell nie Öl nach. Er vertritt die Meinung, dass in einer funktionierenden Klima kein Öl (max. 1%) verloren geht und das Nachfüllen beim normalen Service die Ölmenge sukzessiv erhöht wird, was sich sehr nachteilig auf die Lebensdauer auswirken soll. Wenn er Öl einfüllt, dann nur beim ausgebauten und leeren Kompressor.

Am Ende des Tages werde ich es sehen, ob er richtig geprüft hat oder nicht. Und wenn die Klima wieder nicht funktioniert, stehe ich bei ihm auf der Matte. Aber noch bin ich optimistisch.
 
Zumindest hier gibt es das - wenn auch aus einer Quelle mit "durchmischten" Erfahrungen:
https://www.saab-parts.eu/-saab-4070835-Ventil-UEberdruck-Kompressor-Klimaanlage-900-1-9000

Und die einstellbaren Ventile als Alternative hatten wir an anderer Stelle ja schon mal besprochen.
Und warum nicht das Ventil vom 9000er mit der Teilenummer 30541944 einbauen? Ich gehe davon aus, dass die Anlage mit den gleichen Drücken wie beim 900 arbeitet. Ist auch 1/8“ Gewinde und passt problemlos in den Kompressor. Ich hab‘ meine Anlage noch nicht wieder gefüllt, erwarte aber keine Probleme bzgl. des Ventils.
 
Und noch etwas zur Diskusdion: er füllt prinzipiell nie Öl nach. Er vertritt die Meinung, dass in einer funktionierenden Klima kein Öl (max. 1%) verloren geht und das Nachfüllen beim normalen Service die Ölmenge sukzessiv erhöht wird, was sich sehr nachteilig auf die Lebensdauer auswirken soll.
Ich will dem Mann seine Kompetenz auch keineswegs absprechen. Ich bin auf diesem Gebiet nur aus Erfahrung grundskeptisch.
Seine Äußerung zum Ölnachfüllen zeigt jedenfalls Sachkenntnis, die Ansicht teile ich, dass viele Anlagen sukzessive mit Öl überfüllt werden und dass viele das v.a. deswegen schadlos überstehen, weil Klimaservices in der Regel eher seltener als zu oft genacht werden, und dass die Zeit eiines 10jährigen Autolebens nicht reicht, um relevante Probleme dadurch zu bekommen.
Meiner Erfahrung nach kommen da bei einem normalen Service tatsächlich nur 1-2 g raus, während die Geräte, die ich kenne, routinemäßig auf 5 g oder mehr voreingestellt sind.

Die Druckprüfung werde ich weiterhin über Nacht vornehmen - mir ist aber bewusst, dass das in professionellen Werkstätten schon aus Effektivitäts- und Kapazitätsgründen nicht regelhaft erfolgen wird. Ich bin da inzwischen sicher übervorsichtig, bevor ich eine Anlage als definitiv dicht erkläre.

Nun freu dich erstmal über deine funktionierende Ablage. Alles andere wird die Zeit ja zeigen.
 
Bei mir bekannren Werkstätten läuft eine Druckprüfung v.a. bei Anlagen unbekannten Zustands auch über mehrere Stunden oder falls möglich über Nacht.
 
Glaube ich und wenn ich es bei mir selber machen würde, auch. Aber welche Werkstatt beschäftigt sich ausschließlich mit Klimaanlagen? Der Mann ist auch Kältetechniker und kein Mechatroniker. Ich vertraue schon auf seine Expertise. Aber wir werden ja sehen, ob Scharlatan oder Könner.

Btw, wie sieht es denn nun aus mit dem Berstventil und dem Druckverhalten, nachdem es wegen Überdruck geborsten ist? Hält die Anlage dann noch über längeren Zeitraum Druck, bzw. lässt diesen nur sukzessive ab oder ist nicht?
 
Theoretisch kann das Ding sich bei korrekt wiederhergestelltem Systemdruck auch wieder verschließen.
Erfahrungsgemäß sind die Dinger undicht, sobald sie einmal ausgelöst haben.
 
Das kann ich aus eigenem Erleben auch so bestätgen, die Gaswolke, wenn es geborsten ist, ist sicht- und riechbar, bis die Anlage leer ist.

Wobei es Überdruckventile ja auch gibt, die nur den übermäßigen Druck ablassen und dann wieder schließen.
Was sinnvoller ist, mag diskutabel sein. Wenn z.B. nur eine versehentliche Überfüllung der Grund für den Überdruck ist, wäre es sinnvoll, dass nur das Zuviel abgelassen wird - bei einer Verstopfung im System dagegen nicht, dort kann ein solches Berstventil die nötige Sicherheit und Gewähr bieten, dass sich jemand ernsthaft mit der Anlage befasst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann kann meines ja nicht wegen Überdruck gebosrten sein sondern wurde aus anderen Gründen undicht.
 
Keine Ahnung, ob die Dinger ohne zu hohen Druck undicht werden können - das haben wir damals schon gerätselt.
 
Keine Ahnung, ob die Dinger ohne zu hohen Druck undicht werden können - das haben wir damals schon gerätselt.
Ich würde sagen JA...da wird ja letztlich auch nur eine Art federbetätigtes Ventil mit Abdichtung (im Fall Überdruckventil) verbaut sein.
Die Abdichtung dürfte aus irgendeinem Kunststoff/Gummi sein, der mit der Zeit nachlässt/aushärtet.
 
Ich würde beim nächsten Befüllen ein passendes Überdruckventil einbauen lassen. Kandidat für eine Undichtigkeit bei Überdruck - man bedenke, auch hierzulande wird es immer heißer - ist der Simmering der Kompressorwelle. Es gibt Siimmeringe, die dafür gedacht sind. Bei unseren Saabs ist das gewißlich nicht so.
 
Jetzt habe ich mir das mal näher angeschaut. Die Dichtfläche sieht tatsächlich anders aus, mit Kragen und ziemlich planen Grund. Wenn jetzt das Pendant auf Kompressorseite auch speziell aussieht, kann ich das Hadern meines Fachmanns verstehen. Allerdings bin ich mir recht sicher, dass auch der Blindstopfen keinen Kragen hatte.

Innen ist eine Feder. Die konnte ich mit einem im Durchmesser passenden Durschlag komprimieren und es war durchlässig. Ohne Komprimierung ist es dicht. Meines öffnete vielleicht einfach zu früh, oder hatte Dreck drin, keine Ahnung.
Aber wie und warum sich dass von den "einstellbaren" unterscheiden soll, erschließt sich mir nicht. Und Einweg muss es auch nicht sein.
 

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Ich nix verstehen. Das Originalventil sieht in etwa so aus, wie das von mir gezeigte; die Fläche am Kompressor ist auch plan.
 
Sei doch nicht so pingelig. Das von mir gezeigte ist ein Ersatzventil. Es sollte nur zeigen, daß es wie das originale eine plane Anlagefläche hat. Und auf die paßt eine flache Kupferdichtung, da auch der Anschluß am Kompressor plan ist. Den O-Ring entfernt man vorher. Im originalen wie auch in meinem ist innen eine Berstscheibe. Die bricht halt bei entsprechendem Druck.
Das von Dir gezeigte ist mir noch nie untergekommen.
 
Tja. Und wer bringt nun Licht ins Dunkle? Ich glaube nämlich, dass auch das abgebildete von Skandix nicht plan ist.
 Evtl. gab es für verschiedene Länder auch unterschiedliche Kompressoren oder gar Berstventile?
 
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