Wieder was kaputt, diesmal das Getriebe

cvo

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SAAB
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2005
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T...Turbolinchen
Moin,

so langsam verliere ich wirklich die Lust an meiner Chrombrille! Vielleicht erinnert sich der ein- oder andere: Zuletzt hatte ich einen Riss im Ladedruckschlauch, Ersatz war nicht zu bekommen (die Geschichte mit der quer- statt längs eingebauten Batterie). Das Problem habe ich gelöst, indem ich Silikonschläuche aus dem Zubehör gestückelt zusammengesetzt und mittels Metallrohrstückchen und Schlauchschellen verbunden habe - hält.

Seit etwa einer Woche stellte sich ein drehzahlabhängiges, schleifendes Geräusch ein, dass ich zuerst mal auf die frisch montierten Winterräder geschoben habe. Hörte sich an, als würden Reifen mit einer Unwucht irgendwo an Kunststoff schleifen. Das im Stand nichts zu hören war, bestätigte meine These. Dann habe ich die Radlager unter Verdacht gehabt, dann das Zweimassenschwungrad. Letzteres konnte (und wollte) ich mir nicht vorstellen, da das erst vor 1,5 Jahren/20.000 km getauscht wurde und der 'Spaß' inkl. Kupplung um die 1.900,- Euro in einer freien Werkstatt gekostet hat (ich meine mich zu erinnern, dass da auch noch 'ne kleine Inspektion mit drin war, die exakte Summe habe ich nicht mehr im Kopf).

Da das Geräusch nun partout nicht verschwinden wollte sondern sich anschickte, immer lauter zu werden, habe ich mal das Getriebeöl abgelassen.

Resultat:

Schraube kapott.jpg

Da gibt es nix zu beschönigen - das Getriebe ist platt! Auswirkungen im Fahrbetrieb gibt es bislang keine, mal abgesehen von diesem schleifend-mahlendem Geräusch.

Gibt es irgendwelche Erfahrungswerte, wie lange das noch halten kann, wenn bereits so viele Späne im Getriebeöl sind? Weiß die Glaskugel da irgendwas drüber?

Jetzt überlege ich natürlich zum Einen, woran das liegen kann, dass das Getriebe in die ewigen Jagdgründe eingefahren ist. Bin alleiniger Nutzer des Wagens, fahre behutsam und auch nur sehr wenig Stadtverkehr. An einen Schaltfehler in letzter Zeit kann ich mich auch nicht erinnern. Vielleicht ist beim Austausch des Schwungrades vor 1,5 Jahren ein Fehler passiert? Oder sind es Spätfolgen des ausgeschlagenen Schaltgestänges, mit dem ich nach dem Kauf zu kämpfen hatte (das Herunterschalten vom 3. in den 2. Gang klappte manchmal nicht, Gang war nicht drin, obwohl der Hebel wie von selbst durch die Schaltkulisse flutschte). Vielleicht ist das Getriebe ja doch mit den 25 zusätzlichen Hirsch-PS etwas überfordert?

Und nun stelle ich mir die Frage, was zu tun ist: Ich bekomme langsam Angst vor dem Auto, ständig ist irgendwas neues dran defekt. Und 'die großen Sachen' wie Drallklappen, Partikelfilter, Turbo, Einspritzpumpe usw. habe ich noch nicht durch, bei 210.000 km. So wie er ist verscherbeln? Gebrauchtes Getriebe reinsetzen und dann verkaufen? Wirkt nicht unbedingt vertrauensbildens und verkaufsfördernd. Selbst wenn ich mich dafür entscheiden würde - woher bekomme ich ein gebrauchtes Getriebe? Passen OPEL-Teile? Vermutlich nicht. Passen Teile aus rechtsgelenkten Autos? Davon hat Elferink ja so einige auf dem Platz. Hilfreich wäre - wieder einmal - eine Teilenummer. Kann die jemand nennen?

Danke schonmal wieder für Input.


Leicht gefrustete Grüße,

Christoph


PS: Wieso habe ich eigentlich keine Rechte, mir in der Themenvorschau das von mir hochgeladene Bild anzusehen? Ich hoffe mal, dass es klappt und man das Bild sehen kann...
 
Moin,

Vielleicht ist das Getriebe ja doch mit den 25 zusätzlichen Hirsch-PS etwas überfordert?

.

Bingo !

Nicht PS , sondern Drehemoment !!!

Das Problem haben wir in unseren Mercedes und Audi "gechipte" Fahrzeuge auch

Gebrauchte Getriebe auf eBay
 
Richtig, die 50 Nm mehr sind eher relevant. Schon seit längerer Zeit sind bei den Turbodieseln die Getriebe offenbar ohne nennenswerte Reserven ausgelegt, da ist dann nach dem Chipen schnell Überlast erreicht. In der heutigen Cost-Down-Umgebung der Automobilindustrie gilt das generell, auch für sämtlichen anderen Teile des Antriebsstrangs. Durfte ich gerade wieder erleben. Wenn Teile problemlos einen Hochlast-Dauerlauf überstehen, dann kommt keine Freude auf, sondern dann kommen gleich die Kostendrücker der Hersteller und sagen: "Das geht ja gar nicht, das machen wir billiger!". Reserven kosten Geld und das hat ja keiner :rolleyes:
 
Ich glaube nicht, dass das an dem Hirsch Steuergerät liegt. Hirsch ist nun mal kein Hinterhoftuner sondern die erproben ihre Leistungssteigerungen ordentlich mit fähigen Leuten. Wenn der Getriebehersteller einen Maximalbelastung von xNm angibt bieten die bei Hirsch keine map an die da um xNm drüberliegt. Nicht umsonst sind viele Leistungssteigerungen eher am unteren Ende der Skala angesiedelt wenn man mal mit anderen Anbietern vergleicht. Ein Ingenieur von Hirsch hat mir mal gesagt, dass die Steuergeräte nach vielen Tests so programmiert werden, dass bei einer Leistungssteigerung möglichst wenig Mehrbelastung für andere Motor- und Getriebeteile entstehen. Ganz ohne geht es natürlich nicht, aber einen guten Kompromiss zu finden ist die Kunst.
 
Also nach 210tkm darf es ruhig so viele Spähne haben an der Ablassschraube, nichts ungewöhnliches.
Aber kann sehr gut sein das dein Getriebe einen schaden hat.
 
Ich glaube nicht, dass das an dem Hirsch Steuergerät liegt. Hirsch ist nun mal kein Hinterhoftuner sondern die erproben ihre Leistungssteigerungen ordentlich mit fähigen Leuten.

Wenn Bauteile aber ab Werk schon am Limit sind, wie soll Hirsch dann Mehrmoment und Mehrleistung draufpacken, ohne dass das zu Lasten der Lebensdauer geht? Da kann man noch so seriös und kompetent sein, das geht ohne Hardwareänderungen nicht. Auf die ganz akutellen Turbobenziner-Downsizing-Antriebsstränge würde ich persönlich ÜBERHAUPT kein reines Software-Tuning mehr draufpacken, es sei denn, es ist eine ab Werk bei gleicher Hardware herunterkalibrierte Software drauf, die dann auf das Niveau der leistungsstärkeren Variante gebracht wird (und nicht darüber hinaus). Wenn man bei den Top-Varianten bei guter Standfestigkeit viel rausholen will, dann darfst du alle Bauteile die Kraft übertragen, vom Kolben bis zum Getriebe, entsprechend anpassen/abändern.
 
Wenn Bauteile aber ab Werk schon am Limit sind, wie soll Hirsch dann Mehrmoment und Mehrleistung draufpacken, ohne dass das zu Lasten der Lebensdauer geht?
Gar nicht, die bieten das einfach nicht an wenn das so ist. Bei Hirsch wurde auch immer schon zwischen Automatik und Schaltern unterscheiden da die Automatik oftmals weniger standfest war als die Schalter. Die Software hat sich da dann auch unterschieden.
Der 9k 2.3FPT Automat war in der Serie schon sehr nah am Limit, ich weiß gar nicht ob es von Hirsch damals überhaupt dafür ein Tuning gab. ZF hat z.B. für das 4HP18 ein Drehmomentmaximum angegeben. Das gibt es für die neueren Getrieb, egal ob Schalter oder Automat, sicher auch?
 
spannende Frage: Würde ein AT-Getriebe vom 9-5 3.0 TiD passen (soll kürzer übersetzt sein)? Da gäbe es ja den 3.0 Diesel-Friedhof, Getriebe wären en masse vorrätig...
 
Hast du mal die Suche bemüht? Ich meine irgend wer hat sogar ein solches an einen Benziner gebaut.

Wie viel Öl war denn noch drin? hast du neu befüllt und gefahren? hat das was geändert?

Wagen vorne beidseitig hochbocken und dann Gang raus und von Hand drehen. Ist das Geräusch auch da?
 
Hi,

die Suche hat keine aufschlussreichen Ergebnisse geliefert. Oder ich suche falsch?! Ölverlust gab es keinen, zumindest keinen messbaren. Neu befüllt wurde natürlich, gefahren bin ich auch. Keine Veränderung, schalten klappt prima, dummerweise immer noch mit dem Geräusch. Fahrzeug kam dann auf die Bühne, es wurde von Hand an beiden Rädern gedreht: Schleifendes/mahlendes lautes Geräusch, kommt zweifelsfrei aus dem Getriebe. Ist leider wohl ziemlich eindeutig.

Wenn das Getriebe aus dem 3.0er TID passen würde, wäre die Auswahl schlagartig um ein vielfaches höher. Aber wie bekomme ich heraus, welches Getriebe passt? Oder ob Getriebe aus rechtsgelenkten Fahrzeugen passen? Gibt es irgendeine Getriebenummer, nach der ich suchen kann?

Erstmal muss ich in mich gehen und überlegen, was ich überhaupt mit dem Wagen mache: Reparieren (lassen) und fahren. Oder reparieren (lassen) und verkaufen. Oder nix machen und ihn so verkaufen. Mein Herz hängt ohnehin nicht unbedingt an dem Wagen, nicht zuletzt weil eben ständig teure Defekte dran auftreten oder keine Ersatzteile zu bekommen sind. Umzugsbedingt brauche ich auch keinen Diesel mehr. Mal schauen, obwohl ein Verkauf mit intaktem Getriebe sicherlich einfacher wird, aber vermutlich auch 'teurer'.


Gruß, Christoph
 
Gebrauchte Getriebe gibt es zB bei vandenbosch in NL oder bei eBay - Verkauf mit defektem Getriebe ist sicher nur mit zusammengebissenen Zähnen möglich (wenn du an den Preis denkst :cool:).
Wenn dein Herz nicht an dem Auto hängt, weg damit - wobei ich knappe 2k als Preis für den Tausch von Kupplung und ZMS für ziemlich normbereichsmäßig halte - ich habe vor zwei Jahren bei unserem damaligen Familienvan (Mazda) exakt dieselbe Summe hingelegt - OHNE irgendwelche Extras.

Generell ist das Schaltgetriebe nicht die große Stärke des 9-5 - war es ja schon beim 901 nicht!. Aber das ist natürlich auch kein Trost - nicht mal im Advent.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!

Gruß

saabista63
 
spannende Frage: Würde ein AT-Getriebe vom 9-5 3.0 TiD passen (soll kürzer übersetzt sein)? Da gäbe es ja den 3.0 Diesel-Friedhof, Getriebe wären en masse vorrätig...

das Getriebe FM57 vom 3.0 TiD wird definitiv passen. und was in deinem Fall wirklich gut ist - es ist länger übersetzt als FM55. Wenn du Bedenken bezüglich Getriebeglocke hast - du kannst ja das ganze Innenleben aus FM57 in FM55 Glocke einbauen lassen. Beide Getriebevarianten unterscheiden sich nur durch die Übersetzung: 4,05 bei FM55 und 3,82 bei FM57.
 
Und da ich ja bekanntlich einen 3.0 TID schlachte, hätte ich in Getriebe da!

Ich kann mich auch an den Thread erinnern wo ein solches Getriebe problemlos in einen Benziner verpflanzt wurde, habe dort mitdiskutiert, finde es aber gerade nicht.
 
Danke, das sind genau die Infos, die das Forum so kostbar machen!
Werde mir diesen Hinweis merken.
Dann lohnt es mit dem Getriebewechsel ganz bestimmt. :smile:

@Fredersteller: Habe im Max-Km-Fred einen 9-5 1.9 TiD mit 480.000km aber Autom-Getriebe gepostet. Vielleicht kann dieser (Schwede!) für Dich ja Inspiration sein, dass ein 1,9 doch länger halten kann. Bei der Chrombrille gab es viele Einsparungen, vielleicht hat das Getriebe auch darunter gelitten. Kann gut sein, dass die 3.0 TiD Getriebe deutlich standfester sind.
 
Habe im Max-Km-Fred einen 9-5 1.9 TiD mit 480.000km aber Autom-Getriebe gepostet. Vielleicht kann dieser (Schwede!) für Dich ja Inspiration sein, dass ein 1,9 doch länger halten kann. Bei der Chrombrille gab es viele Einsparungen, vielleicht hat das Getriebe auch darunter gelitten. Kann gut sein, dass die 3.0 TiD Getriebe deutlich standfester sind.

Das wiederum halte ich für ein Gerücht. Die Chrombrille ist mit Sicherheit um vieles besser als ihr Ruf. Dass so langsam immer mehr 9-5er auf 250.000 km und zT deutlich mehr klettern zeigt, dass das Auto durchaus Langzeitpotential hat.
Ich kann nmich erinnern, dass schon vor 20 Jahren beim 900 und noch mehr beim 9000er die "mechanische Dauerhaltbarkeit" (Getriebe!) und die Verarbeitungsqualität im Innenraum kritisiert wurden. Heute gelten beide Typen als SAABs für die Ewigkeit.
Ich vermute, dass die Schaltgetriebe beim 9-5 allesamt dieselben sind - bis auf die Übersetzung bzw. den Achsantrieb, der mal kürzer und mal länger ausgelegt wurde. Aber da gibt esja hier im Forum Fachleute aus der Werkstatt-Praxis, die da sicher Konkreteres zu sagen hätten.

Gruß

saabista63
 
Ich kann nmich erinnern, dass schon vor 20 Jahren beim 900 und noch mehr beim 9000er die "mechanische Dauerhaltbarkeit" (Getriebe!) und die Verarbeitungsqualität im Innenraum kritisiert wurden. Heute gelten beide Typen als SAABs für die Ewigkeit.
Das Schaltgetriebe im 9k ist ok, im 901 sicher auch nicht das Gelbe vom Ei, der Automat im 9k auch nicht besonders belastbar. Die Motoren bei Saab sind top, die Getriebe waren bei der Konkurenz oft deutlich besser.
 
@saabista63: Da hast Du grundsätzlich Recht. Die Qualität soll aber im Laufe der Produktionsphasen des 9-5I bes. in Sachen Verarbeitung nachgelassen haben. Ob sich der Rotstift auch am Getriebe vergriffen hat - keine Ahnung!

@DSpecial: Seh ich auch so. Der 901-Kult lobt die Karre in den Himmel. Allein das Getriebe, das unterm Motor sitzt, kostet schon wertvolle Energie. Wenn ich überlege, welche Investitionen die Verkäufer meiner 900 Turbos schon vor 10-13 Jahren haben durchführen lassen... da laufen viele schwedische Opels deutlich unauffälliger... :hello:
 
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