Zum Saisonbeginn (m)ein Cabriovergleichstest: Jaguar vs. Saab

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SAAB
9-3 II
Baujahr
2005
Turbo
FPT
Kann man nicht vergleichen?
Klar kann ich, beides sind Cabrios, die in Frage kommen. Den Saab besitze ich, der Jaguar könnte ihn ersetzen.

Verglichen werden mein 2008er 9-3 1.8t AT Vector Hirsch und ein 2009er XK 4.2, beide mit niedrigem Kilometerstand, beide neuwertig.
Verglichen wird nach meinen eigenen, sehr persönlichen Maßstäben.

Vorteil Jaguar:
+++ Das Fahrwerk! Obgleich im Grundton leider etwas straffer, federt der XK Störquellen wie Kanaldeckel etc. souverän weg. Sehr geschmeidig. Danach wirkt der Schwede ausgesprochen billig. (Da kann durchaus auch die Karosseriesteifigkeit eine Rolle spielen.) Der XK hat übrigens noch Optimierungspotential, wenn ich die übergrossen Felgen (19") gegen die Mindestgrösse (18") getauscht haben werde. Dann sollte auch die Spurrillenschnüffelei ein Ende haben (war beim Saab genauso).
+ Der Auspuffsound. V8-Musik vom Allerfeinsten, dabei nie aufdringlich vulgär. Die Lautlosigkeit des Saab gefällt mir immer noch.
+ Das Interieur. Alle Bedienelemente liegen satt, schwer und hochwertig in der Hand. Wenn ich da an den billig knacksenden Blinkerhebel im 9-3 denke! Auch SL und 6er BMW hinken diesbzgl. deutlich nach.
+ Die Interieurfarben: Das klassische, britische Beige finde ich schöner als das schwedische Schmutzigweiss. Außerdem zieht sich der helle Farbton durch den gesamten Innenraum, keine störenden schwarzen Elemente. Die Spiegelung des hellen Armaturenbrettes in der Windschutzscheibe (an einem sonnigen Tag getestet) hält sich übrigens in Grenzen, wäre für mich leicht auszuhalten.
+ Karosseriedesign: Klarer Vorteil Jaguar, überflüssig zu erwähnen. Was für eine Schönheit!
+ Beeindruckender Lenkeinschlag, deutlich kleinerer Wendekreis als im 9-3. Sowas mag ich.
+ Beeindruckende Motorleistung, aber diesbezüglich habe ich auch im Saab nicht zu klagen. Rein subjektiv also ein vernachlässigbarer Unterschied.
+ Jede Audioanlage klingt besser als die meines Saabs. :-) Die im XK ganz besonders.

Nachteil Jaguar:
--- Hintere Seitenscheibe lässt sich bei geöffnetem Verdeck nicht hochfahren - nicht für Geld und gute Worte. Ganz grosser Nachteil, weils damit schon bei niedrigen Geschwindigkeiten ins Genick zieht. Für Schönwettercabriofahrer vielleicht egal, aber wenn man bei fast jedem Wetter offen fährt, ein echtes Manko. Windschott könnte Abhilfe bringen, mag ich aber nicht.
--- Trotz deutlich grösserer Karosserieabmessungen ist der Kofferraum enttäuschend klein. Das konnte der Vorgänger-XK viel besser (dort ist dafür am Fahrerplatz zu wenig Luft zwischen Verdeck und Scheitel.)
--- Dekadenter Auftritt eines Autos der Luxusklasse. Understatement sieht anders aus.
- Dekadenz eines Autos der Luxusklasse
- Verdeck lässt sich nicht mittels Fernbedienung öffnen/schliessen. Nicht für Geld und gute Worte
- Geburtsfehler Heckantrieb plus niedrige Bodenfreiheit
- Wirtschaftlichkeit: Klarer Nachteil Jaguar, überflüssig zu erwähnen.

Fazit: Jaguar gewinnt überragend, wenn es um Federung, Schönheit, Haptik und Akustik geht - in den Alltagsdisziplinen verliert er aber deutlicher als nötig.

Interessant: Trotz signifikant grösserer Abmessungen und trotz des fetten V8 wiegt der Jag dank Alukarosserie um rd. 200 kg weniger als mein kleines Saabchen.

Entscheidung ist noch keine gefallen. Ausschlaggebend wird die subjektive Abwägung zwischen den mir sehr wichtigen Kapiteln Federungsgefühl (pro Jag, vorhandener Leidensdruck im Saab) sowie Alltag (pro Saab) sein.

Liebe Grüsse
Der Schwedenkönig
 
was kostet so ein schmuckstück denn?
 
Irgendwie kann ich dich verstehen, irgendwie auch nicht. Um es auf den Punkt zu bringen: Kopf ein: Saab - Kopf aus: Jaguar. Der Jaguar ist ne Andere Liga als der Saab. Schön sind beide, jeder auf seine Weiße, das macht dir die Wahl ja so schwer. Wenn du weißt, du kannst dir das ganze locker leisten und hast noch Reserven für evtl. sehr teuere Reperaturen, dann würde ich den Jaguar nehmen. Wenn nicht und wenn auch nur ganz geringe Zweifel daran bestehen, dann auf jeden Fall Saab. Aber beim Thema Fahrdynamik kann ich dir leider nicht ganz folgen (ich baue selbst in einem Team einen Rennwagen auf und bin dabei im Fahrwerk tätig, habe also diesbezüglich ein bissche Ahnung).
Hoffe du berichtest hier im Forum über deine Entscheidung und über die letztendlich ausschlaggebenden Gründe, würde mich interessieren.
Gruß Chris
 
Fahrdynamik??? Ich lese immer Fahrdynamik.
:-)
Dvon war in meinem Vergleich nicht die Rede.
Fahrdynamisch bieten sowohl Saab als auch Jaguar viel mehr, als ich jemals auch nur annähernd ausloten würde.

Mich interessiert der Fahrkomfort und auf diesem Gebiet ist der Jag beeindruckend überlegen.
Was übrigens keine Frage des Geldes ist. Man probiere einmal 911, SL oder Spyder.
 
Was den 911 Carrera 4s angeht, Mit dem 996er Modell bin ich auch schwer am überlegen!
Der Jag XKR hatte mich auch ma interessiert, wobei mir das Gesamt bild nicht so gefallen hatte!
lange Schnauze, kurzes heck...weiss nicht...

Schönes Auto, keine frage!
Mich würden mal die Unterhaltskosten interessieren, die so anfallen würden beim Jag!?

Gruß
Sasa
 
aber von einem "Geburtsfehler" Heckantrieb, was immer damit gemeint sein soll...

Naja, ich fahre meine Autos durchs ganze Jahr und bei winterlichen Bedingungen sowie bei Nässe ist die Kombination Frontmotor+Heckantrieb bekanntlich nicht von Vorteil.


...weil u.a. bei der Katze keine angetriebenen Wellen zusätzliche Kräfte auf die Lenkung ausüben

Bei meinen Frontrieblern bislang, darunter auch durchaus gut motorisierte, haben mich diese zusätzlichen Kräfte auf die Lenkung nie sonderlich gestört.
Vice versa war mir das Fehlen dieser Lenkkräfte bei meinen Hecktrieblern nie sonderlich positiv aufgefallen.
Das berüchtigte Ziehen in der Lenkung starker FWDs lässt sich übrigens ganz easy durch die richtige Fahrweise vermeiden.

Wirklich störend finde ich hingegen das rumpelige Ansprechen meines Saabs auf Bodenunebenheiten aller Art, daran würd auch ein Heckantrieb nix ändern.
 
Mich würden mal die Unterhaltskosten interessieren, die so anfallen würden beim Jag!?

Geschmalzen würde ich sagen.
Ist wahrscheinlich kaum unter 12-14 Liter zu fahren.
Ein Satz Reifen auf 18"Felgen kostet 4.500,-, wie ich aus gegebenem Anlaß recherchiere.
Wartung und Ersatzteile haben den Ruf, ins Geld zu gehen.

Damit ich mir das leiste, müssen die Eigenschaften des Autos wirklich knapp an der Perfektion liegen.
 
Der 1,8t ist mit 4,2l Hubraum nicht zu vergleichen. Vielleicht mal den 2,8l V6 nehmen. Allerdings bewegst Du Dich trotzdem in einer anderen Liga
 
Aber Wartung und Ersatzteile haben leider auch bei Saab den Ruf, ins Geld zu gehen :( Aber ist beim Jag wohl noch etwas extremer, was ja auch verständlich ist. Welche Farbe steht denn im Raum, bzw. hast du schon auf einen nen genaueren Blick geworfen?
 
Geschmalzen würde ich sagen.
Ist wahrscheinlich kaum unter 12-14 Liter zu fahren.
Ein Satz Reifen auf 18"Felgen kostet 4.500,-, wie ich aus gegebenem Anlaß recherchiere.
Wartung und Ersatzteile haben den Ruf, ins Geld zu gehen.

Damit ich mir das leiste, müssen die Eigenschaften des Autos wirklich knapp an der Perfektion liegen.

Also unter 12 Liter fahre ich meinen 2,8T auch nicht!
Wenn man nichn bischen aufs Gas dappt, gehen schon denk ich so 15-16,17 Liter durch!!!
Den S4 wo ich vor dem Saab hatte, fuhr ich unter 9 Litern, genauer gesagt 9,8!
Klar, wenn man den gedappt hat gingen schonmal 28 Liter durch!!!

Trotzdem, fand den 2,7 Biturbo sparsamer wie den 2,8 V6, und beim 911er der 3,4 Liter Motor mit 330 PS lässt sich auch auf knapp 12 Litern locker fahren!
Weiss nicht warum der Saab soviel nimmt!?

Was die Felgern angeht, is klar das die bei Jaguar 4.500 Euro kosten!
Aber allein schon das Design der originalen Felgen gefallen mir nie so, ausser von den Sportmodellen, RS-M-AMG usw...

Von daher fällt sowas bei mir nicht unter, Unterhaltungskosten wie z.B. die Anschaffung von neuen 18 Zoll Felgen für 4.500 Euro.
Gebraucht kriegst die Dinger hinterher geworfen, wahrscheinlich...;)

Finde schon das der Saab, was manche Motorvarianten angeht, doch recht ins Geld gehen kann.
Was ich sagen will, man könnte sich ebenso Porsche, Jaguar leisten mit gewissen Abstrichen was Bj. Km betrifft!

Würde er mir nich so gefallen, würde ich den Saabi verkaufen und mir nen Porsche kaufen weil das einfach mein Traum ist seitdem ich den Lappen habe und das sind jetzt 8 Jahre...
Naja, mit 30 habe ich mir die Grenze gesetzt! Da muss der 911er vor der Türe stehen!!! ;) (Und die Frau übernimmt den Saab) :)

Und das Saab Ersatzteile Geld kosten ist klar! Aber man hat genügend Ausweichmöglichkeiten finde ich, wenn man bischen vergleicht!
 
Der 1,8t ist mit 4,2l Hubraum nicht zu vergleichen. Vielleicht mal den 2,8l V6 nehmen. Allerdings bewegst Du Dich trotzdem in einer anderen Liga

Wie gesagt, wegen der Leistung brauche ich den Jaguar nicht, so groß ist der gefühlte Unterschied zwischen gehirschtem 1.8t und 4.2 in meiner Praxis abseits deutscher Autobahnen nicht.
Außerdem ist mir der Drehmomentverlauf eines Turbomotors generell sympathischer als der eines Saugers. Ich fühle mich mit dem Turbosaab antriebsseitig wesentlich wohler als mit meinen früheren Hubraumgrössen SL500, Espace 3.5 und XM 3.0.
Ich kann dem aktuellen Downsizing-Trend durchaus was abgewinnen.

Der 2.8 V6 Turbo(!) würde mich dennoch reizen, allerdings gibts den nur mit dem Aero-Fahrwerk, also mit noch weniger Federungskomfort, und das geht garnicht.
Wenn ich wählen muß, dann ist mir Fahrwerk allemal wichtiger als Motor.
 
. Welche Farbe steht denn im Raum, bzw. hast du schon auf einen nen genaueren Blick geworfen?

Ja, es geht um einen konkreten: Dunkelgrünmetallisée ("botanical green"), Verdeck und Innenraum beige. Zucker!

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Die unpassenden Felgen muß man sich wegdenken.
Und nein, den Heckspoiler kann man leider nicht wegmachen. (to spoil = englisch für verderben, verschandeln, zerstören)
 

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mit D.grün macht man bei einem Jag nix falsch.
Die Felgen und das beige Verdeck würde mich auch nicht stören,
ok, dezente Tieferlegung und Distanzscheiben müssten dann aber doch noch sein :smile:
 
ok, dezente Tieferlegung und Distanzscheiben müssten dann aber doch noch sein :smile:

Genau!
Dazu trage ich dann passenderweise einen schwarz glänzenden Jogginganzug mit grossem, goldenen Adidas Emblem, eine Pornobrille und einen Ohrring*.
:smile:



* SL-Käufer, unlängst beim Mercedeshändler genau so gesichtet
 
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