September 14, 200519 j Wie ich den ersten Satz von Kevins "Persönlicher und recht zynischer Meinung" gelesen hab, dachte ich noch, jau! Ich bin hier gerade wieder im "sagenumwobenen Briach-Wohnheim" in Weingarten, da solls in den Siebzigern noch dreimal so toll abgegangen sein wie heute eh schon - gerade wenn man bedenkt dass die PH-Student(inn)en damals schon nicht die karrieresüchtigsten waren. . . in den Achtzigern wurde die Bar im Erdgeschoss zur Kita umgebaut. Noch Fragen? Aber was deine spätere Rede angeht, Kevin: Das hat Ruth gar nicht gemeint, dass Kerstin dafür den Job gleich mal für die Zeit des Elternurlaubs an den Nagel hängen sollte. Aber wie gesagt, ich find es doch etwas verwegen, sich beim neuen Arbeiter gleich mal damit zu profilieren. Obwohl man heute eigentlich nehmen sollte, was man kriegen kann. Trotzdem mein ich, dass man die Kinderfrage nur nach persönlichem Gutdünken entscheiden sollte, und dabei der Job hintenan zu stehen hat. Vorraussetzung allerdings: Man kann es sich wirklich leisten, das Kind vor allem in den entwicklungspsychologisch wichtigen Jahren 6-11 fulltime zu begleiten. Und das es auch danach seine Talente bestmöglich entwickeln kann. Aber vor allem, dass man selber reif genug für die Elternschaft ist. Diese Kompetenz würde ich den wenigsten zugestehen. . . Wie gesagt, "Wenn wir Deutschland schon retten wollen, dann brauchen wir wenige aber sehr gut ausgebildete (und psychisch stabile) Kinder." Das kann nur bei optimaler Betreuung garantiert werden, und die kann man eben nicht gewährleisten, wenn die Mutter gleichzeitig um ihren Job fürchten muss!
September 15, 200519 j Autor @MD Ich stimme Dir zu, aber eben diese Attitüde hat schon so mancher Frau die Chance auf einen Arbeitsplatz genommen. So geschehen in der damaligen Rettungswache wo Kerstin in der Ausbildung war. 3 Monate nach der Einstellung der der jungen Dame wurde sie schwanger und das war's. Man hat Ihr angeboten anstatt auf dem RTW zu fahren einen Job in der Verwaltung zu bekommen um von den körperlichen Lasten verschont zu bleiben. Wollte Sie aber nicht. So blieb sie auf dem RTW und hat nur Anweisungen gegeben und ein Praktikant oder Kollege hat dann für Sie gearbeitet. Sie durfte ja nicht mal Spritzen aufziehen oder sonstige Tätigkeiten machen. Also war immer eine Parson mehr auf dem Wagen als nötig. Resultat: Wir wollen keine Frauen mehr neu einstellen! Bedank dich bei deiner Kollegin! Über die Tatsache, das wir psychisch stabile und gut ausgebildete Kinder brauchen, brauchen wir wohl hier nicht zu reden! Das sind Fakten! Da bin ich definitiv bei Euch! So, und falls ich hier jemanden zu harsch angefahren habe: Sorry! War nicht mit Absicht.
September 21, 200519 j Ist ja unglaublich! So ein Scheiss!!! Los Leute - wir hatten doch nen paar in dem Sektor: Wer was hoert, melde sich! Wuensche euch beiden jedenfalls viel Erfolg! Martin
Oktober 24, 200519 j Autor Unfortunally not! Die Kündigung wurde fristgerecht umgesetzt und Kerstin ist mit 20 anderen wieder nach Hause entlassen worden.....mit der Aussicht auf den 01.01.06. Zwischendurch gab es wohl noch ein anderes Angebot einer Firma, das aber ziemlich indiskutabel war, da es sich im weitläufigeren Sinne um Leibeigenschaft handelte und Schichtpläne beinhaltete, die meines und Kerstins erachtens nach gegen alle bestehende Tarifverträge und Arbeitszeitgesetzte verstoßen! Nicht das wir uns falsch verstehen: Arbeitszeiten über das normal Maß hinaus sind wohl nicht das Problem, sehr wohl aber Wochenarbeitszeiten jenseits der 120 Stunden und zwischen den Diensten nur 3 Stunden zum schlafen und umziehen und nach Hause fahren!!! Die ganze Dienstplangeschichte kann ich hier nicht so im Detail wiedergeben, da ich sie nicht so im Kopf habe. Jedenfalls waren sie unverschämt und darauf ausgerichtet, das sich Arbeitssuchende in ihrer Verzweiflung alles bieten lassen und selbst die fettesten Kröten schlucken. Schlimm genug, das es so viele Arbeitssuchende im Sozial- und Medizinbereich gibt, aber das Personal dann noch so zu versklaven (nichts anders war das) ist eine Anmaßung die ihresgleichen sucht. Ich möchte nicht unbedingt von einem Rettungsassistenten behandelt werden der schon seit über 20 Stunden nicht mehr geschlafen hat und zwischen den Rettungseinsätzen im Altenheim arbeiten muß, und wenn der Alarm geht, auf den RTW springt und mit Augenringen und völlig ausgelaugt zum Einsatz fährt und mir dort im Falle eines Falles noch Infusionen legt, obwohl ihm die Buchstaben vor den Augen verschwimmen. Eine Versicherungsagentur lässt noch mit einem Assessmentcentertermin auf sich warten. Ansonsten stehen noch einige Bewerbungen im Raum......und die stille Hoffnung auf den 01.01.
Oktober 24, 200519 j "Nicht das wir uns falsch verstehen: Arbeitszeiten über das normal Maß hinaus sind wohl nicht das Problem, sehr wohl aber Wochenarbeitszeiten jenseits der 120 Stunden und zwischen den Diensten nur 3 Stunden zum schlafen und umziehen und nach Hause fahren!!!" Da hör ich auch übles von Studierfreunden. . . 6 EUR in der Stunde und täglich mindestens zwei Stunden unbezahlte Überschicht, natürlich zusammen damit, sich nicht gewerkschaftlich gegen die Ausbeutung organisieren zu können. Dagegen muss man sich einfach wehren und Prinzipien haben, nicht bei sowas mitzumachen. Mutig, und hoffentlich nicht vergebens!!
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