Januar 18, 20205 j Ich kann dazu nur sagen, daß ich selber einen 99EMS mit elektronischer Einspritzung hatte, MY1972, den ich zum Verrecken nicht richtig zum Laufen bringen konnte. Das war noch die LE-Jetronic, bevor die K-Jetronic kam. Du meintest D-Jetronic, das erste elektronische Einspritzsystem von Bosch. Da kann ich auch diverse Anekdoten zum besten geben, fahre ja seit langem einen Saab 99E mit D-Jet. Als ich den bekommen habe lief er eigentlich super, der Spritverbrauch war nur etwas hoch, um die 20 l/100 km in der Stadt. Dann musste er zur HU und hat nicht bestanden, weil der CO-Wert viel viel zu hoch war. Überraschung. Zu der Zeit hatte ich keinen blassen von dem System und bin zu einer spezialisierten Oldtimerwerkstatt gefahren, die angeblich noch ein originales D-Jet-Testgerät hatten. Deren Diagnose: defektes Steuergerät. Der Saab bekam ein neues gebrauchtes Steuergerät von einer Citroen DS für teuer Geld. Aber er konnte die Abgasuntersuchung bestehen, gerade so. Der Spritverbrauch war danach auch erträglicher, aber er lief nicht so gut wie vorher. Also habe ich angefangen mich mit der Materie selbst zu beschäftigen, mit entsprechender Fachliteratur und dem was man im Netz findet. Dies und das tauschen brachte nix. Erst als ich nach und nach alle Komponenten systematisch abgeklappert habe, habe ich den eigentlichen Fehler gefunden. Es waren schlicht falsche Einspritzdüsen eingebaut, mit zu großem Durchsatz. Hätte ich nicht alles in Frage gestellt und auch die Bosch-Teilenummern mit der Liste für den 99E verglichen, wäre ich nie drauf gekommen. Das angeblich defekte Steuergerät hatte ich glücklicherweise von der Werkstatt mitgenommen, das lag da schon in der Schrottkiste. Nachdem ich korrekte Einspritzdüsen aufgestöbert und eingebaut hatte, habe ich auch das originale Steuergerät wieder eingebaut und siehe da, der Motor schnurrte wie ein Kätzchen. Von wegen defektes Steuergerät. Jetzt wieder zum Thema: Ich wiederhole mich ja ungern, aber - ohne SYSTEMATISCHE Fehlersuch wird man da nicht weiterkommen. Ganz offensichtlich kann man die Symptome nur schwer einer bestimmten Ursache zuordnen. So viele mögliche Ursachen wurden ja schon genannt. Wann war denn die letzte große Inspektion bei dem Auto? Wer weiß schon, wie der Wagen bei dem Vorbesitzer(n) gepflegt und repariert wurde. Also konsequent ALLES durchsehen und prüfen und nicht aufhören, wenn man einen möglichen Fehler gefunden hat. Das Problem könnte auch mehrere Ursachen haben. Bei meinem 99E waren z.B. nicht nur die Einspritzdüsen falsch, das war die Hauptursache, sondern Benzindruck nicht richtig eingestellt, Zündkabel morsch, Wasserpumpe undicht und und und. Die wichtigste Grundlage ist bei der Fehlersuche die passende Literatur. Idealerweise die originalen Werkstatthandbücher. Denn zum Prüfen braucht man ja erst mal die korrekten Sollwerte. Ich hoffe du hast noch Lust auf deinen Saab. Ich persönlich habe schon bald mehr Spaß am Schrauben als am Fahren. Die Ausfahrten mit dem Oldi sind dann noch das I-Tüpfelchen, wenn alles wieder rund läuft
Januar 18, 20205 j Autor Ich persönlich habe schon bald mehr Spaß am Schrauben als am Fahren. Die Ausfahrten mit dem Oldi sind dann noch das I-Tüpfelchen, wenn alles wieder rund läuft Bei diesem Status von ich auch schon angekommen. Ein GL ist natürlich noch eine Stufe simpler aufgebaut. Die Mechanische Benzinpumpe liefert den Sprit zuverlässig. Mehr nicht. Der Vergaser snutscht dann den Sprit aus seiner Schwimmerkammer. Mein Auto ist eigentlich eine einzige große Inspektion. Da ist so gut wie nichts älter als 800km. Der Weg (Fehlersuche) bleibt das Ziel (Ausfahrt mit Grinsen).
Januar 18, 20205 j Also ich hab 2 verschiedene 175er Vergaser damals auf dem Auto ausprobiert. Einen sogar frisch überholen lassen vor Einbau. Da gab es genau GAR KEINEN Unterschied in dem Symptom. Sorry, passt nicht zum Thema: Thomas - gucke Dir mal bitte Deine PNs an!!! Danke & Gruß
Februar 9, 20205 j Autor Leider gibt es keine guten Neuigkeiten. Das Problem besteht weiterhin. In der Zwischenzeit habe ich die Vergaser etwas fetter eingestellt, nochmal Kappe und Finger getauscht und Benzin aus dem Tank gepumpt. Das Benzin war super sauber und zündwillig. Heute bockte er schon bevor er warm war. Ich habe Mal an der Unterdruckdose gesaugt und auch akustisch eine Reaktion vom Motor hören können. Das funktioniert also. Ich will jetzt nochmal das Ventilspiel prüfen. Komisch ist, dass er mir im Stadtverkehr spritzig und stark vorkommt. Aber alles über 70km/h und viel Unterdruck (hab ein Econometer) mag er garnicht.
Februar 22, 20205 j Autor Heute war wieder ein Tag zum Finger schmutzig machen. Ich habe Mal die Drahtsynchronisation von Stadro probiert. Ich hab mich gefreut, als meine beiden Vergaser ihren Dienst wie eineiige Zwillinge erfüllt haben. Danach habe ich mir das Ventilspiel angesehen. Ein Auslassventil war tatsächlich etwas sehr knapp eingestellt. Ich habe sooo gehofft, dass das mein Fehler ist. Leider war die anschließende Probefahrt wieder von Bockerei überschattet. Eigentlich bleibt jetzt nur noch der Verteiler übrig. Kappe, Finger, Kerzen, Kabel, Zündspule, Vergaser, Pumpe, Stößel, Ventile, Benzinfilter, Luftfilter, Öl....alles neu, geprüft, überholt, eingestellt.
Februar 25, 20205 j Der läuft zu mager...bzw. bekommt beim Beschleunigen nicht genügend Kraftstoff. Die Vergaser stehen jetzt synchron, das Ventilspiel ist eingestellt, Kompression ist okay...dann muß er auch ohne Bocken beschleunigen können. Vorausgesetzt, er bekommt genügend Sprit. An einen Motortester anschließen und den CO-Gehalt langsam an beiden Vergasern gleichmäßig hochdrehen, bis 2,0-2,5% CO im Leerlauf erreicht sind. Darunter läuft der Bock nicht vernünftig! Zuviel Öl in der Kolbendämpfung eingefüllt?...reicht aus, damit die Kolben nicht schnell genug nach oben gehen und die Düsennadeln die Düsen freigeben. ... Andere Vergaser haben eine "Beschleinigerpumpe", worüber zusätzlich Kraftstoff zugegeben wird. Das hat der Stromberg nicht, geht alles über die Kolben und Nadeldüsen. Bearbeitet Februar 25, 20205 j von der41kater
Februar 25, 20205 j Wer mit Vergasern selber nicht weiterkommt sei diese Adresse wärmstens empfohlen: IOZ, Annette Hue, im Mülheim-Kärlich. https://www.ioz.de/ Annettes Kompetenz ( ja, richtig gelesen, hier schwingt eine Frau den Schraubenschlüssel ) entschädigt für die ggf. etwas weitere Anfahrt. Habe auch positives von einem Bekannten darüber gehört. Es gab auch mal eine Bericht in der Oldtimer Praxis. Viele Grüße Frank
Februar 25, 20205 j Der läuft zu mager...bzw. bekommt beim Beschleunigen nicht genügend Kraftstoff. Die Vergaser stehen jetzt synchron, das Ventilspiel ist eingestellt, Kompression ist okay...dann muß er auch ohne Bocken beschleunigen können. Vorausgesetzt, er bekommt genügend Sprit. An einen Motortester anschließen und den CO-Gehalt langsam an beiden Vergasern gleichmäßig hochdrehen, bis 2,0-2,5% CO im Leerlauf erreicht sind. Darunter läuft der Bock nicht vernünftig! Zuviel Öl in der Kolbendämpfung eingefüllt?...reicht aus, damit die Kolben nicht schnell genug nach oben gehen und die Düsennadeln die Düsen freigeben. ... Andere Vergaser haben eine "Beschleinigerpumpe", worüber zusätzlich Kraftstoff zugegeben wird. Das hat der Stromberg nicht, geht alles über die Kolben und Nadeldüsen. Das passt doch aber nicht zum nur sporadisch bzw. eher bei warmem Motor auftretenden Symptom. Ich glaub da jedenfalls nicht dran. Kann aber wie weiter oben schon geschrieben selbst keinen besseren Vorschlag machen. Gruß Thomas
Februar 25, 20205 j [mention=61]Thomas[/mention] Logische Überlegung... Die Drosselklappen werden aufgerissen und der Motor saugt wie bekloppt...in diesem Moment strömt reichlich Luft, aber weniger Sprit in die Brennräume. Es entsteht "Mager-Ruckeln"...die Zylinder haben zwischendurch zu mageres Gemisch und zünden nicht...Fehlzündungen entstehen auf allen Zylindern und der Bock spielt Bonanza. ... Die Vergaser wurden mechanisch überholt...wurden auch die Choke-Einrichtungen mit neuen Membranen bestückt? Wenn ja...dann bleibe ich dabei, das die Vergaser zu mager eingestellt sind.
Februar 26, 20205 j Autor [mention=61]Thomas[/mention] Die Vergaser wurden mechanisch überholt...wurden auch die Choke-Einrichtungen mit neuen Membranen bestückt? Wenn ja...dann bleibe ich dabei, das die Vergaser zu mager eingestellt sind. Ja. Es wurden sämtliche Membrane und Dichtungen durch neue ersetzt.
Februar 26, 20205 j Ich hab das am gleichen Auto mit zwei unterschiedlichen Vergasern gehabt. Einer davon überholt, der andere gebraucht. Gruß
Februar 27, 20205 j [mention=346]Inanime[/mention] hat einen Motor mit Doppel-Versager. Du redest vermutlich über einen Einzel-Versager. Und ich sage es nochmal: stellt die Dinger nicht zu mager ein! Am CO-Tester müssen mindestens 2,0% ablesbar sein...im Leerlauf. Und wenn es immer noch ruckelt...auch gerne 2,5 bis 3,0%.
März 27, 20205 j Autor Hallo, das Rätsel scheint nun gelöst. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das Übel war im Tank. Kein alter Sprit sondern Kleinteile. Wie es aussieht ist im Tank ein kleines Messingsieb in Kunststoff eingefasst. Zumindest vor ein paar Jahren. Bei mir hat sich alles in seine Einzelteile aufgelöst und den Ansaugschlauch verstopft. Die Benzinpumpe förderte, aber nicht genug. Die Werkstatt hat die Benzinleitung auch vom Motorraum aus rückwärts und den Tank durchgespült. Da kam noch mehr. Vorn angekommen war der Sprit sauber. Nun ist wieder Zeit zum Grinsen und danke an alle für ihren Input.
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