knuts
Testfahrer
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Es war einmal mein Dauertest. Er zeigte die schier unglaubliche Zuverlässigkeit und Qualität eines SAAB 900 II, Bj.1997.(https://www.saab-cars.de/threads/dauertest-saab-902.36822/)
Das wollte ich gerne wiederholen – mit einem SAAB 9-31, Bj. 1998. Die schwächste Ausführung dieser Modellreihe mit 2 Ltr. Saugmotor (B 204i) schien mir die langlebigste zu sein. Dazu wieder das sehr gute, von Aisin (jap.) stammende, Automatikgetriebe.
Ich fand einen 9-31, 199.000 Km mit AT Motor und kaufte ihn ungesehen von einem SAAB Kenner.
Der 9-31 unterscheidet sich äüßerlich vom 902 durch die geänderte Position des Nummernschildes und den geänderten Frontspoiler – also ziemlich wenig.
Innen konnte ich nur den veränderten Automatikwählhebel, veränderte Vordersitze, das neue SID 2 und ein leicht vergrößertes Lenkrad feststellen.
Als der Wagen Ende 2011 endlich bei mir war, merkte ich bald, daß der Motor zwar sehr gut lief, aber das berühmte Kettenrasseln hatte. Eine Sache, die ich garnicht mag, obwohl sie meistens nicht alsbald zu Funktionsproblemen das Motors führt.
Aber zuerst ließ ich das Fahrwerk überholen. Insider wissen, was ich meine: Querlenker, Querlenkerstreben, Koppelgelenke, Buchsen an der Hinterachse. Neue Domlager und 4 Konidämpfer Gelb konkretisierten das Fahrverhalten.
Im Laufe der Jahre wurden natürlich alle Flüssigkeiten erneuert und auch neue Bremsen verbaut.
Die Achillesferse dieses Autos war aber das Kettenrasseln, welches ich bei meiner Fahrleistung von 40.000 Km/Jahr irgendwie in den Griff kriegen mußte. Zuerst versuchte ich mit verschieden Ölen - 0W30, 10W40 und 15W40 -. die drohende Kettenkur mit Motorausbau zu vermeiden. Es zeigte sich schnell, das war eine verzweifelte, aber völlig unwirksame Methode.
Eine SAAB Werkstatt bor mir die kleine Maßnahme an: Ohne große Demontagen kann man von ober die alte Kette aus dem Kettengehäuse ziehen und eine neue, offene Kette einsetzen. Mit € 350 relativ günstig. Dabei beiben allerdings die alten Laufschienen, Ritzel und die Ausgleichswellenritzel, -kette und -schienen drin. Naja, ein Versuch ist es wert, dachte ich.
Das Ergebnis war ernüchternd. Das Kettenrasseln war unverändert. Übrigens nicht bei kaltem Motor, sondern sobald er warm gelaufen ist.
Als Nächstes bot mir ein SAAB Freund an, die Ölwanne abzubauen, um von unten die Ausgleichswellenkette ersatzlos zu ersetzen. Der Motor würde diese Ausgleichswelle nicht benötigen.
Bei dieser Aktion geschah leider das Undenkbare: Nachdem die Kette von unten (auf der Bühne) geöffnet war, rutschte sie ab – nach oben ins Innere des Kettentriebes, von wo sie ohne Motorausbau nicht mehr zu entfernen war. Die weiteren Details erspare ich mir. Am Ende war der Motor zerstört und es kam wieder ein AT Motor rein. Wie sich alsbald herausstellte, hatte auch diese Maschine Kettenrasseln. Ich versuchte wieder alles um die Kettenkur zu vermeiden. Aber wie ich ja erlebt hatte, bergen alle möglichen Zwischschritte und halbherzigen Maßnahmen Gefahren.
Der Km Stand des Wagens war jetzt 399.000, der des AT Motors angeblich bei 200.000. Das Alter des Autos 22 Jahre. Keine leichte Entscheidung, die ich monatelang vor mir herschob.
Aber die Erfahrungen mit neuen Autos – von mir und im Bekanntenkreis – brachten dann die Entscheidung, doch nochmal € 2.000 (eine komplette Kettenkur erhielt damals auch mein 900 II) für die aufwendige Erneuerung des Kettentriebes (incl Wasserpumpe, Kopfdichtung, Zündkabel etc) zu investieren. Entscheidend war auch, daß ich den Wagen mit 8 Ltr. Super 95/100 Km und nur ½ Ltr Motorlverbrauch (80% Langstrecke) bewegen konnte. Wesentliche Bauteile des Motor scheinen also topfit zu sein.
Die ersten 600 Km, Berlin-Hamburg-Berlin, waren sehr spannend für mich. Der Klang der Maschine ist nun völlig anders. Leise und fein anstatt scheppend und rasselnd.
Sollte der Wagen nun noch 30.000 – 40.000 Km (Minimum) schaffen, hätte sich die Investition rentiert (im Vergleich zu dem Wertverlust eines Neuwagens in dieser Zeit).
Warum sollte er das nicht schaffen? Mein 902 mit gleicher Motor-/Getriebekombi läuft inzwischen bei Km-Stand ca 575.000 mit erstem Motor und Getriebe.
Untere Fotos: Bei genauer Betrachtung erkennt man die Einschleifungen auf den Laufschienen









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