Klimakompressor Saab 900 T 16 S EZ: 11/94 Bj: 93

Nicht zu vergessen die Temperatur.
Bei meinem 901 ist das Ventil ja an einem der heißen Sommertage bei ca. 35°C Außentemperatur geplatzt - direkt beim Anlassen des Motors, nachdem das Auto nach einer Fahrt einen Augenblick gestanden hatte, so dass ich denke, dass die gestaute Motorwärme da ihr Übriges dazu getan hat.
Das passt zu dieser Tabelle, die zeigt, dass sich schon bei einer Temperaturänderung von 18° auf 35° der Druck des Kältemittels verdoppelt:
Anhang anzeigen 221298

Der Trockner war zu dem Zeitpunkt praktisch noch neuwertig, und das Expansionsventil , das ich daraufhin vorsichtshalber ersetzt habe, war auch nicht verstopft, so dass für mich nur die Temperatur als Grund blieb.
Auch wenn ich es von meinem 9-5 und 900II gewohnt bin, dass die ACC immer an ist, werde ich daher versuchen daran zu denken, beim 901 und 9k die AC in solchen Situationen beim Abstellen aus- und erst wieder einzuschalten, wenn der Motor wieder eine Weile gelaufen ist.
Temperatur hat sicher Einfluss auf den Druck, aber die Umgebungstemperatur nicht in hinreichendem Maße um den Berstdruck des Sicherheitsventils zu erreichen. Ausfall der Ventilatoren führt aber durchaus dazu.....hatte ich oben als gängige Ursache vergessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ausfall der Ventilatoren führt aber durchaus dazu.....
Das kann ich aber in meinem Fall ebenfalls mit Sicherheit ausschließen.

Welche Temperaturen wird denn der Motorraum nach einer Weile stehen erreichen, wenn der Motor seine Wärme abstrahlt? Und der Kompressor da an seiner Position genau oben drauf? Wenn ich mal weiter mutmaße, gelangen wir da über das Ende der oben gezeigten Tabelle sicher deutlich hinaus und in einen Bereich von mehr als 25 bar - und da schon in die Nähe der Auslöseschwelle des Sicherheitsventils.
https://www.saab-cars.de/threads/kl...6-s-ez-11-94-bj-93.71076/page-10#post-1394760

Immerhin gibt es hier schon eine Reihe weiterer Berichte über das Auslösen bei hohen Umgebungstemperaturen, bei denen die Anlage nach Ersetzen des Ventils ohne weitere Maßnahmen weiter dauerhaft normal funktionierte.
 
Danach hat man aber zumindest das Kältemittel und wohl in der richtigen Menge erneuert. Ich kenne jetzt die Konstruktion des serienmäßigen Sicherheitsventils nicht; aber vielleicht altert dieses.
 
Ich denke hier kann sich der Fachmann, oder wer es werden will, intensiv einlesen:
http://www.andreasjahnke.de/index_htm_files/WEBASTO_Schulungs-Handbuch_Klima.pdf

... ab S.601 kommen die Sicherheitseinrichtungen

Nicht zu vergessen die Temperatur.
.....

Die Temperatur allein kann ich mir auch nicht vorstellen. Es kommt auch darauf an, was also welche Aggregate sich durch die Motorwärme erhitzen. Ich weiß nicht, wo im Kühlkreislauf beim Kfz der Sammelbehälter sitzt und ob sich das verflüssigte Medium nennenswert über Umgebungstemperatur erhitzt. Das sind wie @hft schon schrieb in der Regel sicher Verstopfungen zwischen Verdichter und Verflüssiger also im Hochdruckteil, wo ja auch das Überdruckventil sitzt. Diese Überdruckventile sind ja wenn sie lange Zeit ohne Beanspruchung in Betrieb sind evtl. auch schwergängig und machen sich dann beim Ansprechen unangenehm bemerkbar. Zumindest kenn ich das so aus der Sicherheitstechnik im Anlagenbau. Dort sollen Überdruckventile im Betrieb hin und wieder betätigt werden um die problemlose Funktion sicher zu stellen. Übrigens kennt das sicher jeder auch aus seiner Heizung/Warmwassererzeugung von zu Hause. Das Überdruckventil sollte dort auch ab und zu betätigt werden. Allerdings ist das für den Kühlkreislauf selbstverständlich nicht vorgesehen, man will ja kein Kältemittel an die Atmosphäre abgeben.

Ein guter Verdichter schafft schon sehr hohe Drücke im Bereich > 20 bar und kann bei Querschnittsverengungen zum Ansprechen des Überdruckventils führen, wenn ..... denn das sollte eigentlich gar nicht passieren. Vorher sollte ein Überdruckschalter die Verdichtermagnetkupplung öffnen und so den Verdichter abschalten.

Haben wir in unseren Saabs einen solchen Überdruckschalter im Kreislauf? Aus dem Bentley entnehme ich:

"... The AC compressor and evaporator are protected by pressure and temperature safety switches. ..."

Also wenn das Überdruckventil anspricht, handelt es sich um so kurzfristige Spitzen, so dass der Schalter einfach nicht schnell genug anspricht ... oder der Schalter ist defekt (gewesen).
 
Ach je; im System gibt es einen Unterdruckschalter (am Trockner), einen Antifrostschalter und einen Temperaturschalter für's Kühlwasser. Alle schalten bei Bedarf den Kompressor über die Magnetkupplung ab. Einen Überdruckschalter gibt es nicht. Nur das Überdruckventil - und das ist hin, wenn es auslöst.

Übrigens, das verflüssigte Medium wird naturgemäß heiß - analog einer Wärmepumpe oder einem Kühlschrank. Ein Kühlschrank beispielsweise hat kein Überdruckventil, weil man ihn nicht überfüllen kann und er an die klimatischen Gegebenheiten angepaßt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich kann das sein. Das System ist aber für hohe Umgebungstemperaturen ausgelegt. Und ein kleiner Hersteller wie beispielsweise Saab hat für Spanien sicherlich kein anderes System eingebaut als für Deutschland. Als wahrscheinlichste Ursache hier im Raum bleibt daher die Überfüllung. Eine Alterung des Sicherheitsventils kann ich nicht beurteilen. Es scheint ja keine übermäßig komplizierte Konstruktion zu sein - wohl nur eine kleine Verschlußplatte aus Kunststoff.
Letztlich heißt das bei unseren 30 Jahre alten Systemen und steigenden Temperaturen lieber etwas weniger einfüllen als zu viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte m.E. die im Kompressor entstehende Reibungswaerme nicht vergessen.
Diese kann sogar bei einem Mangel an Kältemittel größer sein, als bei einem überfüllten System.
Das Kältemittel wirkt naemlich in seiner Funktion als Transportmedium für das im System zirkulierende Öl indirekt als Schmiermittel.
Zusaetzlich transportiert es die im Kompressor entstehende Reibungswaerme ab.
Ich wuerde daher auch ein einen Mangel an Kältemittel tunlichst vermeiden.
Eine gewisse Orientierung kann hierfuer die Druckmessung am Niederdruckventil des ( (laufenden) Kompressors liefern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte m.E. die im Kompressor entstehende Reibungswaerme nicht vergessen.
Theorie und Praxis halt. Zur Verflüssigung des gasförmig ankommenden Kältemittel braucht man eine erhebliche Menge an Energie. Heißt, das Kältemittel wird ziemlich heiß. Kann jeder an der Rückseite seines Kühlschrankes fühlen. Da spielt die Abwärme des Kompressors auch theoretisch kaum eine Rolle. Und wenn zu wenig Kältemittel enthalten und damit die Schmierung gefährdet ist, schaltet das Unterdruckventil den Kompressor ab.
Warum Saab damals ein nicht rückstellbares Überdruckventil eingesetzt hat? Saab ist immer an der Pleite entlangschrammt und da hat man halt ein wenig gespart.
Ansonsten ein gutes neues Jahr.
 
Zuletzt bearbeitet:
sanden 9000.jpg Es gibt in SAABs verbaute Kompressoren mit federbelasteten Überdruckventilen, z.B. im 9000.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch diese haben aber sicherlich irgendeine Dichtung, die einer Alterung unterliegen könnte.
 
Damit wären wir dann beim beliebten Thema vorbeugende Wartung - dazu gibt es kilometerweise Literatur.

Ich persönlich fasse meine Anlage erst dann an, wenn sie nicht mehr ausreichend kühlt - so alle zehn Jahre.
 
Damit wären wir dann beim beliebten Thema vorbeugende Wartung - dazu gibt es kilometerweise Literatur.

Ich persönlich fasse meine Anlage erst dann an, wenn sie nicht mehr ausreichend kühlt - so alle zehn Jahre.

Verstehe den Zusammenhang nicht.
 
Das ist die Frage, ob man vorbeugend austauscht oder erst dann, wenn es unbedingt notwendig ist. Das Thema ist beispielsweise im Produktionsbereich hoch relevant; es gibt aber trotz umfangreicher Literatur keine abschließende Lösung.
Für unsere Saabs ist es halt einfach so, daß sich nach 30 oder vierzig Jahren bestimmte Bauteile ihrem natürlichen Lebensende nähern. Ich weiß aber nicht, ob das Teil noch 10 oder nur noch 1 Jahr hält.
Ich hatte beispielsweise im Frühjahr 2022 das Problem, daß sich die Fahrertür nicht mehr öffnen ließ. Ursache: ein abgescherter Bolzen im Schloßmechanismus; Materialfehler, Verschleiß - keine Ahnung. Da sich ein ankündigender Fehler nur im ausgebauten Zustand prüfen läßt, wäre die Konsequenz, alle Schlösser auszubauen und zu überprüfen. Ich lasse es aber lieber drauf ankommen.
 
Zwischen dem vorbeugendem Tausch von Bauteilen die für den sicheren Betrieb nötig sind und einer ordentlicher Wartung sehe ich gewissen Unterschied.
Das genannte Beispiel eines defekten Bolzens im Türschloss gehört zu keiner der beiden Kategorien.

Dass alle Betriebsflüssigkeiten regelmässig getauscht werden, halte ich für selbstverständlich, dazu gehört neben Öl , Kühlwasser und Bremsflüssigkeit auch die Klimafüllung.

Und ja, ich tausche z.B. die mittlerweile mindestens 25 Jahre alten Kühlerschläuche aus, obwohl sie noch nicht geplatzt sind und ersetze Kupplungs-und Bremsschläuche auch lieber vor deren Ausfall. Nicht zuletzt auch deshalb , weil die Teile noch verfügbar sind.
 
Zurück
Oben