Du bist "nah" dran. Tatsächlich habe ich denen gewünscht, dass sie abbrennen oder insolvent gehen, weshalb ich mich auch hüte, den Namen des besagten Betriebs zu nennen. Und mit der Zeit bist du auch nicht ganz verkehrt, aber der Reihe nach:
Nachdem meine alte Werkstatt mich de facto rausgeschmissen hat, habe ich mir Trailer und Zugfahrzeug besorgt, um das "Krankenhaus zu wechseln". Man sagte mir, man sei optimistisch bis Freitag, spätestens Montag sei man fertig, man meldet sich bei mir telefonisch. Dienstags hab ich dann angerufen, wie denn der Stand der Dinge ist. Die Antwort: "Der Mechaniker ist Krank". Nun, wir reden über ein Autohaus mit Mehreren Marken. U.a. Opel, Dacia, Cadillac, Fordund noch weiteren. Man erklärte mir, man habe nur einen für Saab. Ich hatte daraufhin Verständnis. Für Krankheit kann man schließlich nichts. Auch in den 2 weiteren Wochen hieß es stets, dass er einzige Saab Mitarbeiter krank wäre. Da habe ich dann mal nachgefragt, wo denn genau das Problem sei. Der Motor ist ein 2.8 V6, so wie er auch u.a im Opel Vectra C, im Opel Signum und auch leicht verändert im Opel Insignia zum Einsatz kam. Aber laut dem Autohaus ist Saab natürlich was ganz anderes.
Mittlerweile war ich schon 3 Wochen mit einem Mietwagen unterwegs, da auch mein Eingangs erwähnter 2.0T nun zur neuen Besitzerin musste. Es musste also eine Lösung her. Ich fragte im Autohaus nach, ob sie einen Werkstattersatzwagen hätten. Ich dachte, man wäre da Kulant, weil das Auto inzwischen 4 Wochen dort einfach nur nen Parkplatz blockiert und es nicht an mir liegt. Man bot mir einen Dacia an für 40 Euro plus km am Tag! Das habe ich direkt abgelehnt! Ich wollte den nicht Leasen, ich wollte nen Werkstattersatzwagen! Ich habe dann als "Notkauf" einen 9-5 TiD im Gegenwert zu 2 Wochen Dacia vom Autohaus fahren gekauft.
Nach 4 Wochen wollten sie mich dann auch vom Hof schicken mit der Begründung, man wisse ja nicht, wann der MA wieder verfügbar sei.
Auf meine lauten Gedanken hin, dass im Auftrag ein genau definiertes Datum stand. Und Schadenersatz ja auch nicht günstig sei, war am Montag drauf der MA plötzlich genesen und die Reparatur konnte -endlich- beginnen.
Dienstags bekam ich auch schon einen Anruf, ich solle vorbei kommen. Die Dame am Telefon handelte aber nur im Auftrag und konnte mir nicht sagen, ob die Fertig sind oder was auch immer. Also fuhr ich hin nach der Arbeit.
Man erwartete mich bereits mit den Fakten.
Mein Auto stand auf der Bühne, halb auseinandergenommen.
Folgende Defekte wurden entdeckt:
Masseleitung Bank 1 defekt, kupplung und ZMS defekt, Motor "falsch" eingebaut, fremdteile im Motortrakt (siehe Bild)
Ich kann im Nachgang nicht feststellen, woher der Bolzen auf dem Bild kommt, allerdings wurde bei Einbau die schutzkappe erst unmittelbar vor Der endgültigen Verschraubung abgenommen.
Das ZMS hatte deutliches Spiel. Keine Ahnung, wie das passieren kann. Da haben auch 2 Federchen gefehlt. Nicht schlecht, dafür dass der Karren seit Kupplungstausch keinen Meter Straße auf eigenen Rädern unter eigener Kraft gefahren ist. Das Masseband war an einer Stelle tatsächlich unter der Isolierung beschädigt.
Also gab ich den Auftrag die entsprechenden Arbeiten zu erledigen. Ich kam mir schon blöd vor, dass ich nach insgesamt 6 Wochen das noch sagen musste. Und dann passierte.....
NICHTS!
Über 3 Ecken kam ich an die Privatnummer des Mechanikus. Ich nahm Kontakt auf und wollte von ihm quasi wissen, woran es wirklich hapert. Was der Service Futzi erzählt, und was in der Werkstatt passiert sind oft 2 Seiten vom Globus. Und tatsächlich: andauernd kam etwas dazwischen. So Dinge wie: "Herr X, machen sie doch bitte schnell den Service hier, oder den Radwechsel da, der Kunde Wartet".
Ich war derweil in einem anderen Dilemma gefangen. Auf der einen Seite war ich total unzufrieden mit der Werkstatt und den ewigen Ausflüchten, warum der karren nie fertig wurde, auf der anderen Seite das wissen, dass keiner sich ein halb zerlegtes Auto, wo schon Mittlerweile 2 Werkstätten dran waren auf die Bühne stellen würde.
Die aus meinem Privatem Dunstkreis, die die Geschichte von mir persönlich gehört haben, werden sich sicher daran erinnern, was ich damals über meinen Aero so gesagt habe. Auto anzünden oder im Rhein Versenken war meist der Tenor und wurde irgendwann nur noch von "den ganzen Laden Anzünden" getoppt.
Irgendwann war ich einfach an dem Punkt, das Projekt aufzugeben. Ich rief einfach nicht mehr bei der Werkstatt an und erkundigte mich nicht mehr nach dem aktuellen Stand, sondern meldete das Auto ab um wenigstens diese Kosten nicht mehr zu haben. Meine Naive Hoffnung war, dass ich nie wieder etwas von dem Autohaus, noch von dem Aero hören würde.
Und dann im August passierte etwas, womit ich nicht mehr gerechnet hätte: man kontaktiere mich, der Wagen sei Fertig!
Ich solle bitte gleich heute kommen und den Wagen abholen. Mit spöttischem Unterton fragte ich, ob ich einen Anhänger brauche, oder ob er es aus eigener Kraft schaffe.....
Da verkündete man mir stolz, dass er voll Fahrbereit ist und absolut top laufe...
Also bin ich zur Zulassungsstelle, hab den karren wieder angemeldet und bin dann zum Autohaus. Man wollte sich gar nicht groß mit mir unterhalten, sonder sagte mir frei heraus, dass ich nur noch das Finanzielle an der Kasse regeln sollte. Sonst gäbe es nicht viel zu sagen. Auftrag erledigt sozusagen.
An der Kasse kam dann er Tiefschlag: die Reparatur sollte 6698,04€ kosten. Ein absolutes Unding! Mit der Rechnung in der Hand bin ich mit nem Puls von irgendwas am Ende der Tachoskala ohne nachzudenken beim Betriebsleiter ins Büro gestürmt. Dort habe ich mich dann lautstark erkundigt ob sie sich nicht schämen, soetetwas auf das Papier zu bringen:
Auf der Rechnung stand zwischen den ganzen verbrauchsmaterialien folgendes:
Parkplatzgebühr: 205 Tage á 19,90€ = 4079,50€
Wollten mir die Herrschaften ernsthaft in Rechnung Stellen, dass mein Auto ihren Parkplatz belegt hat, obwohl diese ja einfach nicht fertig wurden...
Gut 2/3 der Rechnungen wären Standgebühren gewesen, die wohl nur vom Parkhaus am Markusplatz in Venedig oder vom Flughafenparkhaus in FFM übertroffen worden werden...
Ich sammelte mich und erklärte ich würde diese Rechnung so nicht bezahlen, alles weitere würde dann der Rechtsanwalt klären. So verließ ich das Büro.
Ich war noch nicht aus dem Laden draussen, schon holte man mich ein und erklärte, auf der Rechnung sei ein Missgeschick passiert. Die Parkgebühr seien natürlich nur Irrtümlich in der Rechnung gelandet. Das System hätte das wohl Verbockt. Klar, wieder einmal sind die Maschinen schuld.
Ich bezahlte dann die restlichen gut 2500 Euro und ging.
Mit meinem Aero!
Das Autohaus hat zwischenzeitlich tatsächlich Insolvenz angemeldet und wurde dann von irgend einer Kette aufgekauft.
Das war der Anstrengende Teil. Seitdem ist natürlich auch mit dem Aero einiges passiert. Aber er ist seitdem nie liegen geblieben und Pannenfrei. Das gibt es in den nächsten Teilen...