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Alma kommt
Zustimmung zu beidem, Geschmackspapst Dr. Eber! Der Wagen ist nicht ganz so schier wie er auf den Bildern scheint. Aber er ist gut. Und gemessen an der Preisklasse, in der wir hier unterwegs sind, ist er mehr als gut!
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Alma kommt
Gut. Aufgrund eurer Einwände werde ich meine Meinung zu diesen Felgen noch einmal überdenken:-) Zumal da gute Goodyear Vector 4Seasons drauf sind. Und wenn ich die sehr guten Vredestein-Winterreifen auf Stahlfelgen mit originalen Radkappen vom SE zum ordentlichen Kurs verkauft kriege, steht beim Preis des Skarabäusgrünen faktisch eine 1 vorne.
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Alma kommt
Im Prinzip finde ich sie auch hübsch - aber nur auf einem 902. Nicht auf einem 9-3. Ich lief allerdings später an einem 9-3 vorbei, der ebenfalls 902-Felgen hatte. Und die Kombination fand ich wiederum hübsch.
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Alma kommt
Und etwas Prosaischer die Bestandsaufnahme vom Besuch beim Saab-Händler meines Vertrauens. Zunächst die Vorführung des Neuzugangs. Die erste Frage: "Wo ist die SE-Spoilerlippe?" Ich gucke verblüfft auf mein eigenes Auto und stelle fest, dass ich Ultrapedant wirklich ein Auto gekauft habe, ohne darauf zu achten, dass die vordere Stoßstange nicht zur hinteren passt. Die Erklärung scheint mir einfach: Vor vielen Jahren gab es mal eine Feindberührung mit einem Fasan. Ein Scheinwerfer und die Stoßstangenhaut wurden ausgetauscht. In dem Zuge baute man vermutlich die falsche Stoßstange an. Oder der betagte Erstbesitzer tauschte sie irgendwann mal wegen Parkremplern. Wie auch immer: Er kriegt jetzt seine Spoilerlippe wieder und seine SE-Würde zurück. Außerdem stehen auf der Liste: Ölwannenkontrolle, Jahresinspektion, Beilackieren eines Park-Streifschusses an der vorderen Stoßstange, Erneuerung des Rostschutzes und ein paar kleinere Sachen. Der Blick unter das Auto bestätigte im Wesentlichen den oberen Zustand. Mein potenzielles Winterauto macht einen sehr guten Eindruck. Die Karosserie ist erstaunlich gut erhalten. Auch an der Stelle am Radlauf, wo die drei Bleche zusammengebraten sind, sieht er noch gut aus. Rost sieht man nur, wenn man die Hecktüren öffnet und dort die Stelle am Radkasten inspiziert. Aber das kann man noch normal behandeln, und gut ist. Sagt der Experte. Ansonsten sind Blech und Lack von Blessuren sehr weitgehend verschont. Die Maschine lief schön ruhig, das Getriebe schaltet sauber und leichtgängig, das Fahrwerk ist noch nicht ausgenudelt. Natürlich ist die Umstellung vom 205PS-Turbo auf den 130PS-Sauger … nun ja … spürbar. Aber ich mochte das einfache, versoffene und zuverlässige Aggregat immer. Für meine Ansprüche ist er kräftig genug. Bedauerlicher finde ich, dass die Automatik fehlt. Ziemlich großartig finde ich wiederum die Farbkombination aus skarabäusgrünem Lack und beigem Velours. Zumal beides noch sehr gut erhalten ist. Nur eine kleine Delle im Fahrzeughimmel ist ärgerlich. Die Felgen sind wie immer Geschmackssache. Die Werkstatt wollte mir was Gutes tun und zog die Alus eines 902 mit sehr guten Ganzjahresreifen auf. Ich würde einen solchen simplen unbespoilerten Buchhalter-9-3 aber tatsächlich lieber mit den zeitgenössischen Radkappen fahren. Die Zahl der Saab- Alufelgen, die nach meinem Geschmack auf dieses Auto passen, ist sehr begrenzt. Ansonsten gab es nur Kleinigkeiten. Das SID hat Pixelfehler, die Klimaanlage braucht einen Service, der Innenraumluftsensor schnattert nervtötend, auf dem Heck ist das falsche Emblem und der (unbenutzte) Aschenbecher lässt sich nicht mehr schließen. Unzumutbar ist das einfache Kunststofflenkrad, an dem bei diesen Temperaturen immer die Hände festkleben. Und genauso der Kunststoff-Schalthebel mit diesem eigentümlichen Gummibalg. All diese Mängel würden aber noch im Rahmen des vereinbarten Kaufpreises behoben, ein (gebrauchtes) Lederlenkrad und Lederschaltknauf mit Ledermanschette eingebaut. Insgesamt mache ich mit dem Wagen ein gutes Geschäft, denke ich. Hinzu kommt, dass ich wirklich Lust darauf habe, gerade wegen der Farbkombination. Und der 9-3 hat gerade den richtigen Pflegezustand für meine Zwecke. Er ist in einem super Gebrauchtzustand, man muss aber auch nicht ständig ein schlechtes Gewissen haben, ihn zu gebrauchen. Ich warte jetzt nochmal ab, wie die Rechnung für die Arbeiten an meinem schwarzen 9-3 ausfällt, und wenn das im vereinbarten Rahmen bleibt, werde ich nächste Woche einen Kaufvertrag unterschreiben. Der skarabäusgrüne 9-3 steht dann bis Oktober in der Ausstellungshalle in Paderborn und wird dort anschließend vom schwarzen 9-3 abgelöst- Auch das eine gute Lösung, wie ich finde.
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Alma kommt
Die erste Langstrecke mit dem neuen Saab. Natürlich dorthin, wo die Wege aller Schaffer-Saabs hinführen. Zu den Borghardts ins Saab Zentrum Paderborn. Aber zunächst einmal führt der Weg in den Stau. Normalerweise ärgert mich das wie alle anderen. Aber heute stört es mich nicht sonderlich. Ich bummele mit der Automatik gelassen in der Karawane mit und lasse dabei meinen Blick durch den Wagen wandern. Ich streichele über die duftenden beigen Ledersitze, ich streife mit dem Handrücken über die edlen Türverkleidungen, fahre die Fenster hoch und runter, bewundere die formschönen Kopfstützen, den eleganten Schwung des Armaturenbretts, die verborgenen Sitztaschen, den Zündschlüssel in der Mittelkonsole. All die kleinen Detaillösungen, die einen Saab so typisch Saab machen. Dann schalte ich NDR Info ein und komme mir vor wie ein kultivierter und gebildeter Mensch. Typisch Saab-Fahrer eben. Als mir das zu langweilig wird, rufe ich über die Freisprecheinrichtung meine Eltern an. Einfach nur, um über meine Freisprecheinrichtung zu telefonieren. Ich erzähle ihnen, an welcher Autobahnabfahrt ich zuletzt vorbeikam und welche als nächstes kommt. Aber ich komme mir dabei vor wie einer dieser coolen amerikanischen Rechtsanwälte in einem dieser coolen amerikanischen Filme, die mit ihrem Saab über einen Highway am Pazifik entlangbrausen und ihrem Büro telefonisch sehr wichtige Dinge für den nächsten Prozesstag durchgeben. Typisch Saab-Fahrer eben. Schließlich löst sich der Stau auf. Vor mir der Horizont, im Herzen die Freiheit, unter der Haube ein starker Saab-Turbomotor. Ich trete aufs Gaspedal und ziehe den anderen Autos einfach davon. Die Ladedruckanzeige zuckt ein wenig, ich werde etwas zurück in den Sitz gedrückt, aber ansonsten bleibt im Innenraum alles still. Diese Gelassenheit und Mühelosigkeit ist es, die einen Saab zu einem Saab macht. „Auf langen Strecken zuhause“ hieß mal ein Werbeslogan. Vielleicht der treffendste, den Saab je hatte. Die Steigungen verschwinden einfach – wenn ich bergan beschleunigen will, dann beschleunige ich eben bergan. Soviel und so schnell wie ich will. Die Lenkung vermittelt diesen besonderen Kontakt zur Straße, so wie es nur eine Saab-Lenkung kann. Die Sitze sind und bleiben einfach die bequemsten Autositze der Welt. Die Kraft des leisen Turbo-Motors fühlt sich an wie eine endlose Ressource. Sie drängt sich nie auf. Sie flüstert nur: Ich bin da, falls du mich brauchst. Das Auto rauscht mit mir in die Abenddämmerung hinein. Die schönen klaren Armaturen-Anzeigen schimmern grün. Nichts knistert, nichts klappert, nichts knarzt. Dieses Auto wurde in dem Jahr zugelassen, in dem ich Abitur machte. Und dennoch fühlt es sich an wie neu. Weil es gut gebaut ist. Und weil es gut konstruiert ist. Ein Saab kommt nie aus der Mode. Er ist dem Wettbewerb fast immer überlegen. Und wo er nicht überlegen ist, ist er konsequent anders – und damit im Grunde doch wieder überlegen. Ein Freund sagte mal: „Mit einem Saab bist du immer gut angezogen.“ Stimmt, denke ich. Aber vor allem sitzt ein Saab immer wie ein Maßanzug – genau für mich gemacht. Die hohe Seitenfensterlinie, die steile Frontscheibe. Behaglich ist es hier, das Auto umschließt mich sicher, aber engt mich nicht ein. In einem Saab bin ich daheim. Dies ist mein sechster Saab. Seit über zehn Jahren fahre ich mittlerweile Saab. Und doch hat sich meine tiefe Zuneigung für diese Automobile nicht abgenutzt. An einem Abend wie diesem ist die Faszination wieder genauso groß wie am allerersten Tag. Damals, als ich mit meinem Vater in Bremen meinen ersten Saab abholte und wir beide völlig begeistert waren. Paderborn kommt näher. Es ist dunkel geworden und ich habe das Night Panel eingeschaltet. Noch so ein Detail, das es nur bei Saab gibt. Meine Playlist springt auf „Jackie Chan“ von Tiësto&Dzeko. Ich drehe die Musik laut, trete für die letzten Autobahnkilometer noch einmal aufs Gas, werde noch einmal in den Sitz gedrückt. Und ich denke: Was für ein fantastisches Auto! Ein Saab. Mein Saab.
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Alma kommt
https://www.blocket.se/kronoberg/Saab_9_3_S_5D_2_0T__10000_mil_80208757.htm?ca=3&w=3 Auch eine Alternative. Laut Inserat in sehr gutem Zustand. Rostfrei, scheckheftgepflegt, drei Vorbesitzer, 100.000km Laufleistung. Für 2.000 EUR. Ich sehe klassische Spuren von Feindberührungen an den Stoßstangen und möglicherweise einen leichten Farbunterschied zwischen vorderem Kotflügel (Fahrerseite) und den Türen. Meinungen?
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Alma kommt
Deine Orthodoxie ist immer wieder recht amüsant.
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Alma kommt
Nun spitzt sich die Winterauto-Frage doch nochmal auf eine Alternative zu. Entweder: Ein 1992er Citroen ZX Aura 1.6i mit 70.000km aus zweiter Hand. Dunkelgraumetallic. Sehr schöner Pflegezustand. von Privat für 1.400 EUR. Oder: Ein 1998er Saab 9-3 2.0i Fünftürer mit 185.000km aus erster Hand. Schaltgetriebe. Skarabäusgrünmetallic mit beigen Velourssitzen. Klimaautomatik und Sitzheizung. Radläufe ohne Befund. Schön im Lack. Innenraum im guten Gebrauchszustand. Kein Paradeexemplar, aber auch keiner, den man um die Ecke parken muss. Vom vertrauenswürdigen Saab-Händler für 2.200 EUR. Es macht wahrscheinlich wenig Sinn, in dieser Frage in einem Saab-Forum um Meinungen zu bitten, oder?:-)
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Hallo zusammen, bald werde ich auch einen Saab fahren
Hey, ich denke auch, bei dem Coupé für 4.000 EUR hast du die richtige Entscheidung getroffen. Hier im Forum gibt es zwar bisweilen ein beachtliches Delta zwischen dem Wert, den Leute ihrem eigenen Auto beimessen, und dem Wert, den sie in Preisdiskussionen anderer Leute Autos beimessen. Und der Markt für gute 9-3 ist mittlerweile zu ausgedünnt, um wegen ein paar hundert Euro beim Kaufpreis aus Rechthaberei ein gutes Auto stehen zu lassen.Aber in diesem konkreten Fall gibt es Gründe, warum der Wagen schon so lange inseriert ist. Ein 9-3 ohne Klima ist praktisch unverkäuflich. Wenn der Eigentümer dir den Wagen für gute 3.000 EUR verkauft hätte (und ich nehme an, in diesen Korridor wolltest du ihn kriegen), dann hätte er ein gutes Geschäft gemacht. In sechs Monaten wird er sich das auch denken. Ich habe selbst gerade vor einer Woche in Norderstedt meinen "neuen" 9-3 abgeholt. Der war auch in blanken Zahlen kein Brüllerschnapper, aber gemessen am Zustand jeden Euro mehr als wert. Der Verkäufer hatte übrigens parallel noch ein 9-3 Cabrio inseriert. Und meinte: Für den 5-Türer standen die Interessenten Schlange, das Cabrio interessierte keinen. Fand ich aufschlussreich. In jedem Fall kann ich aus frischem Erleben sagen: Nur Mut! Es gibt noch ein paar gute 9-3. Man muss ein bisschen Geduld bei der Suche haben und umso mehr Entschlusskraft, wenn man einen an der Angel hat. Und wie hier schon gesagt: Den Fahndungsradius muss man ausweiten. Es finden sich auch fast immer ein paar dienstbare Mitforisten, die bereit sind, mal ein paar Kilometer Umweg zu fahren und ein Auto anzuschauen. Was die Werkstatt angeht, empfehle ich dir die Saab Garage in der Barnerstraße. Nette Leute, faire Preise, hohe Kompetenz. Manchmal kann man dort auch ein Auto vermitteln, weil man gerade einen Kunden kennt, der verkaufen will. Es lohnt sich, mal da vorbeizugehen oder anzurufen. Der derzeit beste geschlossene 9-3 steht sicher in Paderborn. Den Wagen kenne ich und kann bestätigen, dass er sich in einem sagenhaften neuwertigen Zustand befindet. Aber der Preis, der für ihn auf mobile.de aufgerufen wird, ist am Markt nach meiner Einschätzung wohl nicht erzielbar.
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Alma kommt
Danke für die Einschätzung. Mittlerweile habe ich gelesen, dass der ZX am Unterboden vollverzinkt war und deshalb bis heute kaum Rostprobleme hat. Das inserierte Exemplar soll unfallfrei und auch frei von Korrosion sein, Serviceheft-gepflegt, 25 Jahre in erster Hand, mit guten Ganzjahresreifen. Der Zahnriemen könnte aber noch der erste sein. Der Besitzer hatte ihn vor einem Jahr für seine Mutter besorgt. Dieser ist er aber zu lahm und langweilig. Bis kommenden Samstag ist er nun für 1400 EUR für mich reserviert. Ich denke, günstiger komme ich an kein kommodes Winterauto. Für das Geld gibt es sonst nur Kernschrott.
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Alma kommt
Ja. Und Überstehen und Erhalten sind verschiedene Dinge. Wenige würden einen ideal erhaltenen oder sanierten 16s durchs Streusalz jagen. Deshalb gibt es heute vermutlich mehr gut erhaltene 16s als gut erhaltene 9-3 Fünftürer.
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Alma kommt
Die ersten 300 Kilometer im neuen Saab. So begeistert war ich zuletzt von einem Auto, als ich meinen allerersten Saab bekam. Mancher Veteran wird sich erinnern. Das war ein weißer Saab 9-3 2.3i SE Automatik als 5-Türer. Erstzulassung im Mai 1998. Ich erwarb ihn 2008 mit 81.000km auf der Uhr von einem Bremer Saab-Händler für günstige 3.500 EUR. Der einzige Vorbesitzer war ein zuvor verstorbener Musiker aus dem Orchester von Radio Bremen, der die Lüftungsschlitze mit dem Rasierpinsel reinigte. Nie werde ich den Besitzerstolz vergessen, als ich ihn mit meinem Vater in Bremen abholte und wir über die A1 in Richtung Norden glitten. SO kann Autofahren auch sein! Für mich war er das perfekte Auto. Ich konnte mich weder außen noch innen an dem Design sattsehen. Ich mochte die harmonische Kombination aus dem flüsterleisten Saab-Benziner und der Automatik. Ich mochte den unverwechselbaren Neuwagen-Ledergeruch und den überragenden Sitzkomfort. Ich mochte das typische Saabgefühl durch die relativ hohe Fensterlinie, die steile Frontscheibe, das um den Fahrer gewölbte Armaturenbrett und natürlich das Zündschloss zwischen den Sitzen. Aus einer dummen Laune heraus verkaufte ich ihn drei Jahre später mit 145.000km auf der Uhr für 2.222 EUR und bereute es schon kurze Zeit später. Ein Jahr später rief mich der neue Eigner an: Der 9-3 verbrauche ihm einfach zu viel Sprit. Er habe in der Zwischenzeit allerdings vorne in neue Bremsscheiben und -beläge investiert und müsse deshalb 3.000 EUR für den Wagen verlangen. Ich fühlte mich über den Tisch gezogen und sagte ab. Aus Prinzip. Kurze Zeit später bereute ich es erneut, denn die 778 EUR Lehrgeld wären für meinen dauerhaften Seelenfrieden gut investiert gewesen. Der Saab ging dann als Werkstatthure in eine freie Werkstatt nach Mainz, wo er bis heute seinen Dienst verrichtet. Vor zwei oder drei Jahren besuchte ich ihn dort mal. Der weiße Lack war durch die Jahre unter freiem Himmel stumpf, der Innenraum etwas verlebt(er), aber unrettbar war er nicht. Ich sah den alten Aufkleber, den ich auf die Heckscheibe geklebt hatte ("Saab - viel Vernunft und viel Vergnügen"). Die kleine mit dem Lackstift überpinselte Abschürfung, die ich ihm einst beim Einparken in Berlin verpasst hatte. Und ich hätte ihn gerne zurückgekauft. Weil er Teil meiner Geschichte ist. Aber als der Werkstattinhaber das Geschäft seines Lebens witterte und schlanke 4.000 EUR aufrief, entschied ich: Er bleibt wohl besser Geschichte. Stattdessen begleitete mich die kommenden Jahre immer wieder die Idee, zwar nicht "diesen 9-3", aber "so einen 9-3" zu kaufen. Hin und wieder tauchte mal ein Inserat auf. Aber kein Angebot entsprach wirklich meiner Vorstellung. Die meisten gut erhaltenen Autos waren spätere Anniversary-Modelle. So einen hatte ich ja zeitweise als Pendel-Alltagsauto parallel zum 9000 gefahren. In rot als Coupé. Er war ein gutes und zuverlässiges Auto. Aber es war mit ihm nicht dasselbe wie mit meinem ersten 9-3. Der wesentliche Grund: Sie verwendeten für diese Ausstattung anderes Leder. Und das roch auch anders. Es wollte sich einfach kein vergleichbares "Willkommen Zuhause"-Gefühl einstellen. Ein einziges Mal kam ich der Sache nahe. Saab Etehad in Halstenbek hatte einen 1999er Saab 9-3 in der Ausstellungshalle stehen. Als fünftürigen SE in Silbermetallic mit der 2.0i-Maschine. Knappe 100.000 hatte er gelaufen, leider hatte er ein Schaltgetriebe, aber dafür war er ideal erhalten. Mehrmals kreiste ich in der Ausstellungshalle um den Wagen herum, setzte mich immer wieder rein und dachte: Das ist er. Aber der Verkäufer wollte bei den aufgerufenen 5.900 EUR nicht mit sich reden lassen. Ich hatte sicher manche Forendiskussion zum Thema Preis im Hinterkopf und dachte: "Ich will doch nicht der erste Trottel sein, der sechs Scheine für einen silbernen 9-3 mit der 130PS-Maschine auf den Tisch blättert." Und so konnte ich mich nicht durchringen. Als jemand anderes zuschlug, bereute ich es sofort wieder. Ich fuhr noch mehrmals hin und betrachtete den Wagen auf dem Hof, der längere Zeit auf seine Ausfuhr nach Mallorca wartete, wo er nun als Zweitwagen in der Finca läuft. Wieder hatte ich wegen ein paar hundert Euro die falsche Entscheidung getroffen. Und nun? Nun sitze ich in meinem neuen 9-3 und weiß, dass ich diesen Kauf nie bereuen werde. Ich entdeckte das Inserat vor einem guten Monat. Mein 9000 Aero stand in Paderborn und wartete auf seine Überstellung nach Österreich. Was nach ihm kommen sollte, wusste ich noch nicht so genau. Nur, dass es mal Zeit für was Anderes wird. Ich klickte mich immer wieder durch die Bilder der Anzeige und dachte: Der ist ja zu schön, um wahr zu sein. Irgendwann schrieb ich dem Besitzer eine Mail und sagte: Ich könne sein Auto zwar erst in drei Wochen kaufen, weil ich zunächst meinen Aero nach Wien bringen muss, aber ich wolle schon mal sagen: Der 9-3 gefalle mir sehr, und ich würde mich freuen, wenn er dann noch da wäre. Einen Tag später schrieb er mir eine SMS und bot an, mich nach der Arbeit mit dem Auto in Hamburg abzuholen und mit mir zur Garage nach Norderstedt zu fahren, damit ich mir den Saab schon mal anschauen kann. Typisch Saab-Fahrer. Während der Fahrt erzählte er mir, er habe drei Saab 9-3 - zwei Cabrios und die Limousine. Drei seien einfach einer zu viel. Er habe sie alle inseriert, aber Nachfrage erziele nur der 5-Türer. Er selbst habe ihn vor drei Jahren aus einer Laune heraus einem alten Psychiatrie-Professor aus der Garage in Bielefeld gekauft. Als wir in Norderstedt ankommen und das Garagentor hochgeht, klappt mir der Unterkiefer runter. Vor mir steht ein Neuwagen. Ich laufe nur einmal um den Wagen rum, betrachte und betaste pflichtschuldig die hinteren Radläufe, setze mich hinters Lenkrad und sage: Ok, den will ich. Der Saab ist abgemeldet, eine Probefahrt ist unmöglich. Aber wenn man ein solches Ausnahme-Auto vor sich hat, dann weiß man es. Der Besitzer und ich vereinbaren, dass er den Wagen die nächsten drei Wochen für mich reserviert. Weil er merkt, dass ich es ernst meine. Typisch Saab-Fahrer. Tja, und nun ist er seit Donnerstagabend bei mir. Bevor wir den Kaufvertrag machten, fuhren wir noch einmal in die SB-Waschanlage ("Ich will dir den Wagen nicht staubig übergeben"), korrigierten den Luftdruck und machten eine Probefahrt. Ich merkte, dass es doch einen erheblichen Unterschied zu meinem ersten 9-3 gibt. Nämlich die Reaktion, wenn man aufs Gaspedal tritt. Subjektiv steht die Leistungsentfaltung dem 9000 Aero nicht nach, gerade die Koppelung mit der Automatik verstärkt noch den Eindruck souveräner Kraftentfaltung. Hinzu kommt: Nichts klappert, nichts zirpt, ich finde an dem Auto einfach nicht den geringsten Makel. Immer wieder schweift mein Blick durch den Innenraum auf der Suche nach einem kleinen Fleck, einer kleinen Schramme im Plastik: Nichts. Nicht einmal an den beigen Türverkleidungen. Wie ist sowas möglich, frage ich mich immer wieder? Haben sich die Vorbesitzer hier vor jeder Fahrt Gefrierbeutel über die Schuhsohlen gezogen? Fuhren sie nur mit beigen Hosen und cremten die Sitze nach jeder Fahrt mit Penaten ein? Bis zum Schluss denke ich: Hoffentlich überlegt es sich der Eigentümer nicht anders. Wer so ein Auto verkauft, muss spüren, dass er so ein Auto nie wieder kaufen kann. Und als wir den Kaufvertrag unterschrieben haben und ich später alleine in meinem neuen Saab sitze, kann ich mein Glück gar nicht fassen. So ist es auch jetzt, drei Tage später. Ich kann einfach mein Glück nicht fassen. Jedes Mal, wenn ich dieses Auto sehe, denke ich: Das gibt es doch gar nicht. Das kann es gar nicht geben. Die sechs Jahre 9000 Aero waren gute Jahre in meinem Saabfahrer-Leben. Ich habe diesen Wagen sehr gemocht und sehr genossen. Aber er war immer auch ein bisschen wie ein Anzug, der für jemand anders geschneidert war. Jetzt steige ich in meinen 9-3 und schlüpfe in den Maßanzug, der exakt für mich geschnitten ist. Ich bin wieder angekommen. Auch wenn ich beim Autofahren nur noch beige Hosen tragen kann. Wahr ist aber auch: Der schlichte Umstand, dass ich Jahre gebraucht habe, um auf so einen guten 9-3 zu stoßen, legt die Frage nahe, ob ich ihn wirklich ganzjährig im Alltag benutzen sollte. Manche Autos sind in einem derart guten Zustand, dass dieser Zustand auch eine Verpflichtung ist. Wieder einmal denke ich also über ein Winterauto nach. Vielleicht schreibe ich doch nochmal an die Werkstatt in Mainz und frage sie, ob sie ihre Preisvorstellung für meinen ersten 9-3 mittlerweile südwärts korrigiert hat? Unwahrscheinlich ist es. Aber versuchen könnte man es ja mal. Meine Werkstatt in Paderborn hat einen skarabäusgrünen 9-3/I 5-Türer mit beigen Stoffsitzen. Er wäre eigentlich die ideale Ergänzung für die Wintermonate. 180.000km gelaufen. 2.0i mit Schaltgetriebe. Karosserie in gutem Zustand. Gut erhalten, wenn auch nicht verhätschelt. Den angedachten Preis finde ich etwas hoch. Aber da kann man vielleicht nochmal drüber reden. Oder aber ich mache mal einen Abstecher nach Frankreich, zur Marke meiner Kindheit? https://suchen.mobile.de/auto-inserat/citroen-zx-71-000-km-neuss/264012367.html?action=parkItem
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Alma kommt
Das Lenkrad hatte der Zweitbesitzer eingebaut und vor Übergabe wieder gegen das normale werksseitig verbaute Lederlenkrad getauscht. Er wollte es gerne zurück, mir gefällt das normale besser. Danke für die Recherche, Stefan!
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Alma kommt
Ja, 205 PS, Automatik, aber SE-Ausstattung. Praktisch ein Aero ohne Kriegsbemalung. Der Wagen hatte die Erstzulassung im November 2000, also Modelljahr 2001. Ich habe leider keine Preisliste aus der Zeit, um zu schauen, ob es da einen Preisunterschied gab zwischen 205PS-Aero und 205PS-SE. Oder ob es einfach eine Geschmacksfrage war und sich fast alle Kunden mit der großen Maschine dachten: „Wenn schon Bums, dann auch Aero.“ Leider kann ich den Professor aus Bielefeld nicht mehr fragen. Er starb in diesem Jahr. Die Nummernschildhalter sammle ich selbst:-) Die von Hillary (Saab Möhler in Bremen) habe ich auch noch.
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Alma kommt
Um eine alte kubanische Liebesschnulze zu zitieren: "Zurück, schon faltig die Stirn und vom Schnee der Zeit die Schläfen gebleicht. Fühlen - das Leben ist nur ein Hauch. Ich wollte nicht kommen. Aber immer kehrt man zur ersten Liebe zurück. Leben - die Seele geklammert an eine süße Erinnerung." Ich fahre seit gestern wieder Saab 9-3. Im absoluten Traumzustand. 108tkm, Modelljahr 2001. Durchgestempeltes Scheckheft, Erstbesitzer Professor, Zweitbesitzer Programmierer und Pilot, beide sklavisch darum bemüht, den Saab so zu erhalten, wie er vom Band lief. Dazu die potente 205PS-Maschine mit Automatik. Alles an diesem Auto ist vertraut, heimisch, gut. Der erste 9-3 ist und bleibt mein Lieblings-Saab. Auch nach sechs Jahren 9000 und diversen 900-Probefahrten. Bessere Fotos werden nochmal nachgereicht. Ich fahre ihn jetzt erst einmal fünf Tage mit Kurzzeitkennzeichen. Nächsten Donnerstag bekommt er seine Zulassung, und Freitag geht er dann für eine Woche zum Kuraufenthalt nach Paderborn: Ölwanne inspizieren, Hohlraumschutz erneuern, eine (die einzige!) kleine Schürfwunde an der Frontstoßstange beilackieren und eine Jahresinspektion. Die hinteren Radläufe sehen gut aus. Ob sich unter den Plastikteilen etwas verbirgt, muss man sehen. Die vorderen Federbeine sind angerostet. Wie es unter den Manschetten aussieht, zeigt sich auf der Bühne in Paderborn. Aber egal wie - genommen hätte ich dieses Auto in jedem Fall. Der Aero hat unterdessen ein gutes neues Zuhause in Österreich gefunden, wo er in der gleichen Originalitäts-Philosophie erhalten und von fabelhaft freundlichen Menschen sogar noch besser behandelt wird als bislang.
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Mobile & Autoscout - 9000er schon besichtigt? Empfehlungen ja/nein
Im Verzug bin ich sowieso ständig:-) Gerade habe ich festgestellt, dass Ihr hier hinter meinem Rücken sprecht. Und auch noch so freundlich. Danke dafür. Gerald und ich haben eine gute Lösung unter Saab-Fahrern gefunden, die das Risiko für beide Seiten im Rahmen hält. In ein paar Tagen bringe ich den Aero runter nach Österreich. Ein sehr gutes Auto ist er in jedem Fall. Ob er auch Geralds Auto ist, werden wir dann sehen. Ich mache die Interessentenlage gerne mal so weit transparent, wie es geht, ohne Dritte zu outen. Seitdem ich den Saab hier (und nur hier) inseriert hatte, meldeten sich fünf Interessenten. Die waren dann allerdings auch alle fünf seriös (interessiert). Drei waren bereit, praktisch blind zu kaufen. Ich selbst erschwerte den Verkauf, weil ich zwischendurch kalte Füße bekam und nach Rücksprache mit den beiden Werkstätten meines Vertrauens dachte, ich hätte den Wagen zu billig - jawohl: zu billig - angeboten. Ich erhöhte den Preis signifikant und setzte ihn dann stufenweise wieder herunter, weil er schlichtweg nicht erzielbar war. Zumindest nicht absehbar. Am Ende bin ich jetzt wieder etwa beim Preisniveau vom Anfang zuzüglich eines 1000 Euro teuren Werkstattaufenthalts in Paderborn, bei dem ein paar kleinere Sachen gemacht wurden (was übrigens zeigt: Auch ein sehr guter Saab 9000 Aero bleibt ein 21 Jahre alter Saab 9000 Aero). Klar: Wenn man ein Auto verkauft hat, kann der neue Besitzer damit machen, was er will. Ich habe aber zumindest die Hoffnung, dass dieser Aero weiter so nahe wie möglich am Werkszustand gehalten wird. (Zweimal wich ich selbst davon ab und haderte hinterher damit: Einmal beim Neubezug des Lederlenkrads. Und einmal beim Einbau eines modernen Radios.) Gute originale Aeros gibt es eben nicht mehr viele. Das Modell ist einfach zu anfällig für diverse "Veredelungs"- und "Optimierungs"-Gelüste. Ich denke liberal. Ein Auto muss seinem Besitzer gefallen. Und wenn sich zum Beispiel jemand daran erfreut, die Sitze komplett neu beledern und das Auto tieferlegen und frisieren zu lassen, ist das schön für ihn. Ich persönlich würde allerdings immer nach Lösungen suchen, um es zu vermeiden. Und hoffe, dass ein paar andere der gleichen Philosophie folgen wie ich. Komplett neues Leder ist für mich in einem solchen Auto zum Beispiel einfach nicht stimmig. Hinzu kommt: Ich habe das Leistungspotenzial dieses Saab nie abgerufen. Ich bin ein Tempomat-Cruiser. Deshalb hat es mich nie interessiert, etwas am Fahrwerk zu verändern. Insofern: Ja, wer auf sowas wert legt, für den wäre mein Aero sicher ein schlechtes Geschäft. Denn in den wurde ja gerade viel Geld dafür investiert, dass er sich so wenig ändert wie möglich. Aber genau das ist auch gut gelungen, meine ich.
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Mobile & Autoscout - 902/9-3 I schon besichtigt? Empfehlungen ja/nein
Hallo zusammen! Hat sich zufällig schon einmal jemand näher mit diesem Cabrio beschäftigt? https://m.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=223411578&ps=0&ref=parkItem&mga_d188=DesktopVIPAutomaticRedirect Auf mich wirkt der recht sympathisch. Steht allerdings schon eine Weile, und auf den Bildern kann man den wahren Zustand nur erraten. Ich soll für eine Bekannte genau so ein Teil besorgen.
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Alma kommt
Sorry, ich postete gestern das Bild hier, wollte noch etwas dazu schreiben, wurde aber von Zwängen der Erwerbsarbeit unterbrochen. Ein Köder für mich, meinte ich. Der Besitzer nahm Kontakt auf, schrieb mir eine Nachricht und fügte dieses Foto bei. Sodann meinte er, ich möge fragen, was mich interessiert, und er werde alles beantworten. Was ich bisher weiß: 9000 CD 2.3 Turbo, Modelljahr 1992, Erstzulassung 1993 als Dienstwagen auf Saab Deutschland, dann auf jetzigen Besitzer (Saab-Verkaufsleiter) zugelassen mit 8.000km. Der aktuelle Kilometerstand beträgt 133.899km. Im Jahr 2011 wurde der Saab stillgelegt und steht in der Garage. Gestern sprang er tadellos an. Alles andere habe ich nun hinterfragt, und ich soll mich ein, zwei Tage gedulden. Er wolle alle Rechnungen und Fotos zusammensuchen und meine Fragen ausführlich beantworten. Außerdem hätte er noch eine Menge Prospekte, Preislisten, Poster von 1991 bis 2006.
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Alma kommt
Ich habe ihn noch nicht gekauft. Es ist nur ein erster Köder:-)
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Alma kommt
- Alma kommt
Puh. Das sind so die Facebook-Nachrichten, die einen in die Privatinsolvenz treiben können. Ein Kollege schreibt mir, dass ein Schulfreund seines Vaters seinen 9000 verkauft. Ein 1991er SAAB 9000 CD 2.3 Turbo mit Schaltgetriebe in Nocturne-Blau. Leder, Schiebedach, elektrische Sitze und so weiter. Vom jetzigen Besitzer - ehemaliger Verkaufsleiter in einem SAAB-Autohaus - neu erworben und seither immer in der Garage gehalten. Nichtraucher, Scheckheft gepflegt, ohne Rost. Jungfräuliche 130.000km. Soweit die Beschreibung. Mehr weiß ich noch nicht. Puh. Puh. Puh.- Alma kommt
Alma hieß die blaue Chrombrille. Mein weißer 9-3 hieß Hillary.- Alma kommt
Ich weiß, Ihr könnt das alle nicht verstehen, aber: Könnte ich meinen Aero heute zu einem angemessenen Preis verkaufen, wäre ich schon auf dem Weg nach Schweden, würde mir den hier holen, ihn bei Borghardts auf SE hochrüsten lassen, und hätte fast meinen ersten Saab zurück. Glücklicherweise schützen mich die Aero-Investitionen aus dem letzten Jahr vor solchen spontanen Unvernunft-Aktionen.- Mobile & Autoscout - 9000er schon besichtigt? Empfehlungen ja/nein
Ein wahrer Satz von tiefer Weisheit und Lebenserfahrung:-)- Mobile & Autoscout - 9000er schon besichtigt? Empfehlungen ja/nein
Ohne unter die Haube und unter den Wagen gesehen zu haben, behaupte ich mal nach dem Gesamteindruck: Ja, das ist er wert. - Alma kommt
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