18,6 l Super!

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Hab mal wie versprochen meine Lambdasonde mit dem Oszilloskop "vermessen".
Das Bild zeigt den Verlauf der Ausgangsspannung (Signalleitung mit Stechspitze angezapft, Sonde NICHT abgehängt). Am unteren Gitterand ist 0 Volt, am oberen ist 0.8 V (0.1 V/Teilstrich). Der Strahl brauchte 2 Sek. für einen "Durchgang", die Zeitbasis war auf 0.2 Sek/Teilstrich eingestellt).

Das war natürlich nicht einfach zu fotografieren, die Auslöseverzögerung der Kamera sorgte dafür, dass ich den Strahl bei mehrerern Versuchen nie am Anfang erwischte.

Ok, was sieht man? Lt. Literatur soll die Spannung bei einer Drehzahl von ungefähr 2000 U/min. zwischen 0.1 und 0.9 V (Hella) bzw. 0.2 und 0.8 V (NGK) ca. 0.5 bis 4 mal pro Sekunde wechseln. (Obwohl diese Angabe nicht ganz eindeutig ist, es ist in dem Hella Papier von einer Frequenz von 0.5...4 Hz die Rede, was eigentlich bedeutet, dass eine volle Schwingung 0.5 bis 4 mal in der Minute auftreten muß.)

Die Sondenspannung beträgt 0.15...0.75 V, was lt. Hella eigentlich nicht ganz im Soll liegt, aber ich denke, die ECU wertet 0.75 V einfach als logisch 1, ich stell mir das wie ein Flipflop vor (der Sensor ist ja ein Sprungsensor und es zählt nur "high" oder "low" für die ECU).

Auf dem Bildschirm kann man erkennen, dass die Periodendauer 0.6 Sek. ist, die Frequenz also 1.7 Hz.
Damit würde die Sonde im Soll liegen.

Hier haben wir allerdings ein kleines Problem, weil die tatsächliche Frequenz ja von der Regelstrategie der ECU abhängt, wie schon geschrieben ist die Sollfrequenz ja 0.5...4 Hz, eine "müde" Sonde soll daran erkennbar sein, dass sie nicht mehr mitkommt und sich die Periodendauer verlängert. Wenn ich nun eine Sondenfrequenz von 1.7 Hz messe, kann das bedeuten, dass die Regelfrequenz der ECU eben 1.7 Hz ist oder dass ich eine "müde" Lambdasonde hab, die der ECU Frequenz von 4 Hz nicht mehr nachkommt.

Hier kommt die Zeit ins Spiel, die ein Wechsel von mager auf fett und umgekehrt braucht. Dies ist auch ein Indiz für eine müde Sonde. Lt. Literatur (NGK) soll die Flanke ca. 300 mSek lang sein. Aus dem Bild kann man eine Flankenlänge von max. 200 mSek erkennen (manche sind sogar deutlich kürzer).

Ok, freu mich auf Kommentare...

Gruss, Gebhard.

Noch ein kleiner Zusatz: Die Sonde ist eine Zirkoniumdioxid Sonde (also Sprungsonde), die Anschlüsse bei meinem MJ 97 (3-Leiter) sind: 2x weiß für Sondenheizung, Schwarz und Masse für Signal).

Noch ne Info: Welche Symptome zeigt eine L-Sonde beim Altern?
1. Das gesamte Signalbild verschiebt sich immer mehr gegen Null, d.h. die max. Spannung bei Gemisch=fett sinkt von 0.8/0.9 V (Angabe je nach Hersteller) immer weiter ab, gleichzeitig sinkt natürlich auch die Spannung bei Gemisch=mager, die Sonde wird also immer unempfindlicher (kann man gut sehen, wenn man den Oszi dran hat und die Sonde noch nicht voll aufgeheizt ist). Endgültig Feierabend ist erst, wenn die Sondenspannung auch bei Situationen, wo das Gemisch fett sein muß (z.B. Vollgas) nicht mehr über die Schwellenspannung ca. 0.45 V kommt. Ich denke, das ist auch die Grenze, wo das ECU den Sensor sicher als defekt erkennen kann und OBD-II Fehler "P0131 O2 Sensor Circuit Low Voltage" setzt.
2. Der Sensor wird immer träger (Steilheit der Flanke). Angeblich soll das ECU die Reaktion des Sensors mit einem Soll-Verhalten vergleichen und bei zu großer zeitl. Abweichung den Fehler "P0133 O2 Sensor Circuit Slow Response" setzen. Leider weiß man über die Soll- und Verschleißwerte der 9000 ECU nichts und das ist auch sehr schwer zu ermitteln (müßte man simulieren um die Grenzen rauszufinden...).
 

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Ich könnte in näherer Zukunft mal die Sonde von meinem 9000 (B204) durchmessen, bei der ich vermute, dass sie einen weg hat. Da ich dann wohl gleich eine neue einbauen werde, gibt's dann auch den Vergleich alt/neu.
 
@i_h: super, wenn's geht mit Bild (obwohl das nicht einfach ist, weil man auf 2 Sek. Belichtungszeit einstellen muß und das wohl nur mit Stativ geht. Praktisch muß man auch im Dunkeln fotografieren, damit man nur den Strahl und die Skalenbeleuchtung auf dem Bild hat).

Ich werd meine wahrscheinlich trotzdem mal tauschen, sie hat jetzt 247 tkm drauf und als max. Lebensdauer werden eigentlich 250 tkm angegeben, was ziemlich viel ist, finde ich.

Bin nur noch am Suchen nach einer Alternative für die Originol Saab. (Bosch, Beru, NTK, Skanimport...)
 

Jungs... ich les nicht alles mit.... wie wär's mit ner PN?! ;)
Wen interessieren schon Autos die fast 20l Super brauchen ? ;)))

Wurde von einem anderen User drauf aufmerksam gemacht....

Ich hab das mit Referenz zu diesem Thread schonmal aufgenommen... aber diskutiert ruhig hier mal weiter...
 
Meine hat nur 200tkm, allerdings lief er wegen 'nem Wackler am DI Kabel zeitweilig nur auf 3 Pötten, und weil das immer mal spontan auftrat, bin ich so auch ein ganzes Stück gefahren.
Seitdem verbraucht er ziemlich genau einen Liter mehr (Kabel ist schon lange wieder gerichtet).
 
@ i_h ev. hast dir mit dem 3 Pott Betrieb deine Lambdasonde gehimmelt - der 4. Pott hat ja Sprit bekommen, aber keinen Funken - somit ist der Sprit in den Auspuff geblasen worden, und hat dort an Lambda Sonde und Kat sein Werk verrichtet... dadurch der erhöhte Verbrauch...
 
Desswegen hab ich die Lambda auch in Verdacht, ich hoffe nur, dass der Kat nicht großartig gelitten hat. Aber die nächste AU kommt eh erst in 2 Jahren, Sonde will ich wegen dem Verbrauch vorher tauschen.
 
Denke grade ein bißchen über die Lambda-Regelstrategie nach, vielleicht kann jemand meine Berechnungen mal mitverfolgen?

Also, von der Sonde wird erwartet, dass sie einer Änderung der Gemischzusammensetzung von Mager nach fett und umgekehrt möglichst verzögerungsfrei folgt. Die Flankensteilheit soll max. 300 ms betragen. Aber wie geht das eigentlich mit der Regelung?

Meine Theorie: Die ECU variiert ja permament die Einspritzdauer in Abhängigkeit von der von der L-Sonde ermittelten Sauerstoffgehalts. Aber wie oft wird eigentlich eingespritzt?

4-Takt-Motor, also alle 4 Zylinder müssen innerhalb von 2 U einmal einspritzen, also 4 Einspritzvorgänge (EV) pro 2 U. Bei 2500 U/min. (Drehzahl für L-Sonde Test) wären das also 2 EV/U*2500 U = 5000 EV.
Abstand Td zwischen zwei EV: Td = 60 s/5000 EV = 12 ms.
Gibt's schon Fehler?

Mit diesem Wert kann man mein Oszibild auch gut verstehen:
Der Abstand zwischen dem Beginn einer abfallenden Flanke und dem einer steigenden Flanke beträgt ca. 300 ms. D.h. die Regelung hat bei o.g. Werten ca. 25 EV lang Zeit, das Gemisch anzupassen, also sie kriegt 25x vom Sensor gemeldet "immer noch zu fett, immer noch zu fett, immer noch zu fett" und bei jedem mal "immer noch zu fett" wird die Einspritzdauer etwas reduziert (wenn man im Regelungsmodus ist), bis der Sensor auf einmal meldet "zu mager, zu mager, zu mager...", dann wird wieder angefettet. Hier sieht man auch, warum die Flankensteilheit so wichtig ist: Wenn diese z.B. als ansteigende Flanke 300 ms lang ist, ist das Gemisch bei 25 EV z.B. zu fett (weil der von der Sonde gelieferte Wert noch "zu mager" bedeutet), obwohl das Gemisch eigentlich schon zu fett ist. Oder anders herum ausgedrückt, während des langen Übergangs von "zu mager" auf "zu fett" wird zu weit in den "fett" Bereich geregelt, und dies dauert dann wieder seine Zeit, von diesem "Überschwinger" weg zu kommen. Ob die ECU allerdings in festen Schritten die Einspritzzeit verändert oder einen variablen Algorithmus hat, bleibt ihr Geheimnis.
Allerdings ist mir immer noch nicht klar, warum alternde Sonden den Spritverbrauch erhöhen...
Und ich frage mich auch, ob diese starken Abweichungen zwischen EDU Verbrauchsanzeige und berechneten Verbrauchswerten bei unseren alten Kisten was mit "Fehlberechnungen" zu tun haben, die ihre Ursache im nicht-erfassen von Verschleiß haben.
 
Denke grade ein bißchen über die Lambda-Regelstrategie nach, vielleicht kann jemand meine Berechnungen mal mitverfolgen?

Also, von der Sonde wird erwartet, dass sie einer Änderung der Gemischzusammensetzung von Mager nach fett und umgekehrt möglichst verzögerungsfrei folgt. Die Flankensteilheit soll max. 300 ms betragen. Aber wie geht das eigentlich mit der Regelung?

Meine Theorie: Die ECU variiert ja permament die Einspritzdauer in Abhängigkeit von der von der L-Sonde ermittelten Sauerstoffgehalts. Aber wie oft wird eigentlich eingespritzt?

4-Takt-Motor, also alle 4 Zylinder müssen innerhalb von 2 U einmal einspritzen, also 4 Einspritzvorgänge (EV) pro 2 U. Bei 2500 U/min. (Drehzahl für L-Sonde Test) wären das also 2 EV/U*2500 U = 5000 EV.
Abstand Td zwischen zwei EV: Td = 60 s/5000 EV = 12 ms.
Gibt's schon Fehler?

Mit diesem Wert kann man mein Oszibild auch gut verstehen:
Der Abstand zwischen dem Beginn einer abfallenden Flanke und dem einer steigenden Flanke beträgt ca. 300 ms. D.h. die Regelung hat bei o.g. Werten ca. 25 EV lang Zeit, das Gemisch anzupassen, also sie kriegt 25x vom Sensor gemeldet "immer noch zu fett, immer noch zu fett, immer noch zu fett" und bei jedem mal "immer noch zu fett" wird die Einspritzdauer etwas reduziert (wenn man im Regelungsmodus ist), bis der Sensor auf einmal meldet "zu mager, zu mager, zu mager...", dann wird wieder angefettet. Hier sieht man auch, warum die Flankensteilheit so wichtig ist: Wenn diese z.B. als ansteigende Flanke 300 ms lang ist, ist das Gemisch bei 25 EV z.B. zu fett (weil der von der Sonde gelieferte Wert noch "zu mager" bedeutet), obwohl das Gemisch eigentlich schon zu fett ist. Oder anders herum ausgedrückt, während des langen Übergangs von "zu mager" auf "zu fett" wird zu weit in den "fett" Bereich geregelt, und dies dauert dann wieder seine Zeit, von diesem "Überschwinger" weg zu kommen. Ob die ECU allerdings in festen Schritten die Einspritzzeit verändert oder einen variablen Algorithmus hat, bleibt ihr Geheimnis.
Allerdings ist mir immer noch nicht klar, warum alternde Sonden den Spritverbrauch erhöhen...
Und ich frage mich auch, ob diese starken Abweichungen zwischen EDU Verbrauchsanzeige und berechneten Verbrauchswerten bei unseren alten Kisten was mit "Fehlberechnungen" zu tun haben, die ihre Ursache im nicht-erfassen von Verschleiß haben.

Halo Gebhard,

die Regelstrategie die Du anführst setzt voraus das die Einspritzdauer direkt Drehzahl abhängig wäre. D.h. bei niederigen Drehzahlen höhere Abweichungen und bei höheren Drehzahlen niedrige Abweichungen.

Kann doch wohl nicht sein das jede einzelne Flanke zu einer Verkürzung bzw. Verlängerung der Einspritzdauer führt. D.h. entweder Mittelwertbildung oder der letzte möglich Lambdawert wird zur Bestimmung der Einspritzdauer genutzt (Ich weis Spekulation).
Oder habe ich Dich vielleicht falsch verstanden?
Viele Grüße
Martin
 
Eigentlich sollte das schon so funktionieren. Ich kann, wenn ich die Lambda tausche (mal sehen, vll nächstes WE, dann aber gegen eine andere Gebrauchte), das Oszi ja mal an die Einspritzdüsen hängen. Hab aber leider nur ein 1kanal-Oszi da, kann das also nicht direkt den Lambdawerten gegenüberstellen.
 
die Regelstrategie die Du anführst setzt voraus das die Einspritzdauer direkt Drehzahl abhängig wäre. D.h. bei niederigen Drehzahlen höhere Abweichungen und bei höheren Drehzahlen niedrige Abweichungen.

Kann doch wohl nicht sein das jede einzelne Flanke zu einer Verkürzung bzw. Verlängerung der Einspritzdauer führt. D.h. entweder Mittelwertbildung oder der letzte möglich Lambdawert wird zur Bestimmung der Einspritzdauer genutzt (Ich weis Spekulation).
Oder habe ich Dich vielleicht falsch verstanden?
Hallo Martin,
http://www.xpower.de/mainframe_ljet.htm:
"Die Einspritzdauer ist von der Luftmenge und Drehzahl abhängig."
Ist doch auch logisch, oder? Je weiter die Drosselklappe offen umso mehr Luft strömt in den Zylinder (bzw. wird von Turbo reingedrückt) und damit die Verbrennung lambda=1 ergibt muß doch mehr Sprit eingespritzt werden, oder? Die einzige Variable ist ja auch die Einspritzdauer, da über den Benzindruckregler ja angeblich der EInspritzdruck bezogen auf den Druck im Ansaugrohr konstant bleibt. Die Einspritzdauer bewegt sich so zwischen 1...2 ms (lt. diverser Webseiten).

Was meinst du mit "bei niederigen Drehzahlen höhere Abweichungen und bei höheren Drehzahlen niedrige Abweichungen."?

Und das? "Kann doch wohl nicht sein das jede einzelne Flanke zu einer Verkürzung bzw. Verlängerung der Einspritzdauer führt."
Meinst du mit "Flanke" die steigende/fallende Flanke des Sensor Signalverlaufs? Meinst du das so, dass es wohl nicht sein kann, dass die Regelung die Einspritzdauer ausschließlich an der Drehzahl, der Luftmenge und dem aktuellen Lambdawert festmacht, ohne zu berücksichtigen, welcher Mittelwert der Einspritzdauer bei einer Drehzahl/Luftmengekombination nötig war? Ja, da kannst du recht haben, mein Ansatz ist wohl etwas naiv, aber trotzdem bleibt es eine Lambdaregelung, d.h. in einem gewissen Maß MUSS die Regelung sich bei sonst gleichbleibenden Bedingungen (Last, Drehzahl, ...) sich an dem Lambdawert orientieren, wenn das nicht so wäre, würde der Sensorwert ja auch nicht alle 300 ms zwischen den "Extremen" schwanken. Und genau wie eine lange Regelstrecke (bei den alten 9000 mit L-Sensor sehr weit hinten) führt auch ein träger Sensor zu einem "Überschwingen" der Regelung bei, aber halt in beide Richtungen (Mager und fett), damit wäre also kein erhöhter Benzinverbrauch erklärbar.
 
Na eigentlich schon, zu fett und die Effizienz der Verbrennung sinkt. Wo die am höchsten ist, weis ich net, ich weis nur, dass man bei ungefähr 12:1 am Lufteffizientesten verbrennt (also aus einer bestimmten Menge Luft die meißte Leistung holt). Am Spriteffizientesten wird die Sache aber irgendwo im mageren Bereich ablaufen.
Je fertiger jetzt die Lambda ist, desto weiter schwankt er in den fetten Bereich hinein, wo aber auch die meißte Leistung erzeugt wird. Und je magerer er wird, desto weniger Leistung kommt raus. Desswegen sollte eigentlich die meißte Leistung bei fettem Gemisch erzeugt werden, und das macht einen hohen Verbrauch.
 
Eigentlich sollte das schon so funktionieren. Ich kann, wenn ich die Lambda tausche (mal sehen, vll nächstes WE, dann aber gegen eine andere Gebrauchte), das Oszi ja mal an die Einspritzdüsen hängen. Hab aber leider nur ein 1kanal-Oszi da, kann das also nicht direkt den Lambdawerten gegenüberstellen.
Ähm, was sollte funktionieren???
Das mit dem Oszi an ein Einspritzventil hängen und mit dem Lambdasignal vergleichen ist ne gute Idee, das Prob ist halt ein bißchen, dass das mit einem "normalen" Oszi der nicht speichert nicht einfach ist, weil es bei 2000 U/min. eben recht viele Einspritzvorgänge sind im Verhältnis zur Periodendauer des Lambdasignals, entweder kannst du die Varianz in der Einspritzdauer nicht recht ablesen (weil zu viele EVs dargestellt sind) oder man kann keine rechte Zuordnung zum Lamdasignal herstellen (weil nicht mal eine Periodendauer des L_Signals auf dem Schirm ist). Das andere Problem ist, dass das L-Signal ja keine feste Frequenz hat. Am besten wäre eine PC basierte Lösung mit einer USB Probe. ;-)) (hab ich aber auch (noch) nicht...)


Je fertiger jetzt die Lambda ist, desto weiter schwankt er in den fetten Bereich hinein, wo aber auch die meißte Leistung erzeugt wird. Und je magerer er wird, desto weniger Leistung kommt raus. Desswegen sollte eigentlich die meißte Leistung bei fettem Gemisch erzeugt werden, und das macht einen hohen Verbrauch.
beziehst du dich darauf? "Allerdings ist mir immer noch nicht klar, warum alternde Sonden den Spritverbrauch erhöhen..."
Ok, also mir ist nicht klar, warum die Regelung mehr in den fetten Bereich gehen soll, wenn die Sonde altert.
Es gibt 2 Alterungsprobleme:
1. die "Extremwerte" nähern sich an, aber solange sie noch deutlich um die 0.45 V pendeln sehe ich kein Problem, weder der magere noch der fette Bereich werden bevorzugt.
2. Die Sonde wird träge, aber auch hier hab ich noch nix gefunden, dass sie beim Übergang von mager auf fett träger wird als in die andere Richtung. Aber nur dann würde ein höherer Verbrauch entstehen, wenn die Sonde bei der steigenden Flanke lnagsam wäre, die Anfettung des Gemischs also nicht "rechtzeitig" erkannt werden kann. Wenn sie auf beiden Flanken gleichmäßig träger wird ist es ein Patt, sozusagen.
Eigentlich ist es sogar so, dass Zirkoniumdioxidsonden auf der steigenden Flanke schneller reagieren als auf der abfallenden...

Was mir noch aufgefallen ist, ich dachte eigentlich, dass bei meinen Messungen der Signalverlauf mit wärmer werdender Sonde sozusagen aus dem 0 Pegel "aufgestiegen" ist, will sagen, die Signalverlauf hat seine Form von anfang an gehabt und ist über der Nulllinie "aufgegangen" wie eine Sonne oder so (die ja auch immer rund ist, also die gleiche Form hat, und am Horizont aufgeht). Das konnte ich auch gut erklären, sie wurde einfach immer empfindlicher je näher sie per Heizung an ihren idealen Betriebspunkt kam und zunächst waren halt nur die "fett" Werte sichtbar (hohe Spannung) und die "mager" Werte noch auf Null.
Nun habe ich aber gelesen, dass das Steuergerät angeblich 0.45 V "Referenzspannung" anlegt damit bei noch nicht aktiver Sonde ein Signal da ist, das dann als "Sonde noch nicht aktiv" interpretiert wird. Wäre dieses Signal immer da, dann würde evtl. bei alternder Sonde das Signal so langsam aber sicher auf diese 0.45 V "zusammenbrechen", aber es wäre bis kurz vor Schluß eine Regelung vorhanden. Für diese Theorie hab ich aber keinen Beleg.

Wenn es nun so ist, dass beim Saab MJ 96-98 diese Ref.spannung noch nicht vorhanden ist, und die Signalamplitude mit dem Altern kleiner wird UND sich das ganze zu 0 V hin verschiebt, dann wäre es doch so, dass das Signal erst über die 0.45V kommen würde bei wesentlich stärkerer Anfettung als bei neuer Sonde aber eben das ECU bei fallender Flanke auch schneller gemeldet bekäme, dass die Verbrennung wieder im mageren Bereich ist obwohl sie im Verhaltnis zu einer neuen Sonde noch fetter ist weil ja der Zeitraum, wo die Regelung wieder abgemagert hat, nicht so lange ist! Aha, daran könnte es liegen!
Jetzt muß ich nur noch verstehen, warum über OBD-II der "Long term fuel trim" mit -0.8% gemeldet wird, also eher etwas mager. Wird hier eine alternde Lambdasonde korrigiert, stellt sich das System auf meine lahme Fahrweise ein oder ist das "Absicht" um den Verbrauch niedrig zu halten?

"The day after": Hab drüber nachgedacht und ein bißchen gelesen: Wenn der LT Fuel Trim negativ ist, heißt das, dass das ECU erkennt, dass das Gemisch zu fett ist und deswegen in Richtung mager korrigiert.

@i_h: wenn du deine Sonde mal anguckst, achtest du mal bei beiden auf die Symmetrie um ca. 0.45 V und auf den Signalverlauf, wenn sich die SOnde aufheizt?

Gruss, Gebhard.
 
hier noch eine kleine Graphik, die die Zusammenhänge zwischen Lambdasondensignalverlauf, Fett/Magererkennung und EInspritzmenge verdeutlichen soll. Soweit passt alles und sieht auch sehr plausibel aus, nur gibt es das Problem, dass wenn man den Verlauf der Einspritzmenge weiter zeichnet, man irgendwann bei "unendlich" landet. Da ist noch Feinarbeit erforderlich ;-))

(N.B. Leider wurde meine schöne GIF Grafik beim Hochladen in ein winziges JPEG verwandelt, aber ich hoffe, man kann es noch erkennen! Ansonsten - fragen!)

Gruss, Gebhard.
 

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Nun habe ich aber gelesen, dass das Steuergerät angeblich 0.45 V "Referenzspannung" anlegt damit bei noch nicht aktiver Sonde ein Signal da ist, das dann als "Sonde noch nicht aktiv" interpretiert wird. Wäre dieses Signal immer da, dann würde evtl. bei alternder Sonde das Signal so langsam aber sicher auf diese 0.45 V "zusammenbrechen", aber es wäre bis kurz vor Schluß eine Regelung vorhanden. Für diese Theorie hab ich aber keinen Beleg.

Wenn es nun so ist, dass beim Saab MJ 96-98 diese Ref.spannung noch nicht vorhanden ist, und die Signalamplitude mit dem Altern kleiner wird UND sich das ganze zu 0 V hin verschiebt.

Hatte gestern mal die Gelegenheit, meine OBD Apparatur an einen 9-3 BJ 2001 zu hängen. Und siehe da, schon ohne laufenden Motor zeigt die Sondenspannung 0.45 V an und schon bei sehr kleinen Spannungsschwankungen wird also (wie oben vermutet) ein gültiges Sondensignal erkannt und geregelt!

Beim 9000 ist es definitiv nicht so, sondern der Pegel schwankt bei noch nicht aufgeheizter Sonde von 0 nach immer mehr ansteigenden Werten.
 
Und ich frage mich auch, ob diese starken Abweichungen zwischen EDU Verbrauchsanzeige und berechneten Verbrauchswerten bei unseren alten Kisten was mit "Fehlberechnungen" zu tun haben, die ihre Ursache im nicht-erfassen von Verschleiß haben.
Also bei mir entwickelt sich gerade die EDU Anzeige weit vom tatsächlichen Verbrauch weg.. Mal die letzten 3 Betankungen betrachtent:
siehe auch: http://http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/142498.html
EDU Tatsächlich:
8,7 9,08
8,1 8,44
7,6 8,61

Hatte mich eigentlich gefreut, das mein Sab so sparsam ist.. bin die letzte Zeit auch eher geglitten - sprich Gas nur sanft betätigt, und wenn speed gehalten werden soll so lang vom Gas runter, bis tatsächlich die Geschwindigkeit zu sinken begann, vorausschauend gefahren - sprich wenn ich in 1km sowieso bremsen muß, einfach vom Gas und rollen lassen... Hoffentlich muß ich mich nun keine Sorgen um die Einspritzdüsen machen oder so.. Andererseits denke ich, das selbst der tatsächliche Wert schwer i.O. ist für den 9000er...
 
Bin jetzt auch mal dazu gekommen das Oszi an die Lambda zu hängen. Allerdings haben sich 2 Probleme ergeben: Einmal sind die Bilder unscharf, wesswegen ich wohl nochmal welche machen werde (Lambda ist noch nicht getauscht), und zum zweiten sind die Regelzeiten meiner Lambda jenseits von gut und böse.
Da es recht aufwendig ist die Bilder alle zusammenzuschnippeln, hab ich das mal exemplarisch an einem einzelnen gemacht, mehr Bilder gibt's dann erst wenn ich nochmal scharfe gemacht hab:

p1b.jpg


Und jetzt kommts: Der Abstand zwischen 2 Markierungen beträgt 74ms. Also im 2. Teil dauert die Flanke zB. gut über 300ms. Außerdem hatte ich noch die Synchronisierung an. Auffällig ist auch, dass die Verläufe sehr oft schwanken, manchmal ist der fette Bereich zB. sehr kurz, manchmal recht lang usw.
 
So, 2. Durchlauf fertig. Bilder sehen besser aus:

p2.jpg


p3.jpg


p4.jpg


Ich hab's mir jetzt mal gespart die Graphen nebeneinander zu setzen, Verlauf sollte ja auch so deutlich werden. Synchronisation hab ich ausgestellt, 1cm entspricht rund 80ms. Leider geht der Strahl rechts einen halben cm aus dem Bild raus und fängt links einen halben cm zu spät an.

Solche Verläufe wie beim 1. Bild gab es des öfteren, da hat die fallende Flanke eine Länge von 700 bis 800ms. Die steigende Flanke ist mit 400ms dagegen recht kurz. Beim ersten Bild hab ich auch eine kurze Fett-Periode erwischt, bei den beiden anderen bleibt das Gemisch immerhin über einen ganzen Durchlauf (800ms) zu fett.

Also abschließend würd ich sagen, dass die Lambda hinüber ist. Aber so wirklich merken tut man es interessanterweise nicht. Ein paar Leerlaufprobleme hat er, bei dem Regelverhalten könnte das durchaus an der Lambda liegen - aber die Probleme treten nicht immer auf, eigentlich eher selten. Beim Messen (Motor war warm) hat er den Leerlauf auch sehr gut gehalten.
Und der Verbrauch ist auch nicht übermäßig unnormal, also so um 10l.

Nach rechts scheint er etwas mehr als nur 0.5cm hinauszulaufen, ich werd das bei der Messung mit der neuen Lambda nochmal genau einstellen. Jedenfalls ändert das an dem trägen Regelverhalten nix, die Skala dürfte in keinem Fall unter 70ms/cm liegen.

EDIT:

Hab jetzt nochmal bei 2000rpm gemessen, ist nicht so einfach ihn die Drehzahl halten zu lassen, wenn man nur allein ist.

http://www.jfuhlemann.de/saab9000cse/lambda/q1.jpg
http://www.jfuhlemann.de/saab9000cse/lambda/q2.jpg
http://www.jfuhlemann.de/saab9000cse/lambda/q3.jpg
http://www.jfuhlemann.de/saab9000cse/lambda/q4.jpg

Auflösung ist wieder 80ms/cm, die Werte sind jetzt mit gp's Messung vergleichbar (von den Messbedingungen her). Auffällig ist, dass die Flanken trotzdem noch zum Teil viel flacher sind.
 
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