Es gibt z.B. in Sachsen-Anhalt Überlegungen dazu, eine Zwangsabgabe für den ÖPNV einzuführen, d.h. dass Bewohner einen gewissen Grundbetrag pro Monat zu entrichten haben, um die strauchelnden Verkehrsgesellschaften mitzufinanzieren.
Woanders ist das wohl schon länger Standard.
Es begab sich zu der Zeit, in der es (noch) Verbund-Stadtwerke gab. Erträge aus dem Verkauf von Energie im eigenen Versorgungsgebiet subventionierten den öffentlichen Personennahverkehr und das war auch gut so. Die Stadtwerke mussten ihre Verkaufspreise unter Offenlegung der Kalkulation (unter Berücksichtigung der Quersubventionierung) beim Wirtschaftsministerium des jeweiligen Landes genehmigen lassen. Und so wurde der seit uralten Zeiten unterdeckte Verkehrsbetrieb mit Geld für Investitionen, und Ausbau der Linienstruktur dauerhaft versorgt. Auch der Fahrgast profitierte von relativ niedrigen Beförderungsentgelten.
Und es kam die Mär, dass es Wettbewerb geben sollte. Strom und Erdgas sollten billiger werden und der Markt von neuen Anbietern aufgeschlossen werden. Diese hatten nicht einen Verkehrsbetrieb zu versorgen und so konnten diese "günstige Energie" überall anbieten. Die alten Stadtwerke stöhnten und so trennten diese meist den Energievertrieb von den Verkehrsbetrieben ab, um an dem Preiswettbewerb teilnehmen zu können. Der Rest der Entwicklung ist hinreichend bekannt.
Die Unterstützung der Verkehrsbetriebe wurden weniger und so lebten sie von der bereits angeschafften Infrastruktur. Der Beförderungspreis musste angehoben werden und die Kunden blieben fern. Die Verkehrstakte wurden verlängert und Verkehrlinien gestrichen. Die Kunden blieben fern.
Zwischenzeitlich wurde der Individualität teurer: das ermöglichte den Verkehrsbetrieben, ihre Kosten knapp unterhalb der Kosten für's eigene Auto zu kalkulieren. Doch auch für sie wurde die Energie teurer. Also wurde versucht, Steuererleichterungen auf den Energieeinsatz für Straßenbahnen (Strom) oder Busse (Diesel) zu bekommen. Dies aber gefiel den Menschen nicht, die nicht diese Steuererleichterungen in Anspruch nehmen konnten.
....die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben.
Eine Verteilung wie noch vor 20 Jahren wird es nicht mehr geben. Jedes Unternehmen muss für sich einen wirtschaftlichen Weg finden. Noch weniger in die Erhaltung und Erneuerung der Tunnel, Gleise, Bahnhöfe, Tram und Busse geht nicht. Mit weniger und noch "billigerem" Humanbetriebsmittel geht es auch nicht.
Also her mit einer Sonderabgabe auf den / für den ÖPNV.
Dafür haben jetzt alles "billige" Energie (wenn bloß nicht immer diese Sonderabgaben darauf zur Finanzierung von irgendwas dies nicht immer wieder kontrakarieren würde)...
Und damit gehört dieser Beitrag in den Stammtisch...