Abgerissener Radbolzen

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Hallo liebe Forengemeinde,

bitte nicht gleich steinigen. Ich bin viel zu verzweifelt und überlege schon die ganze Zeit, wann ich schlafwandelnd wohl die Radbolzen zu fest angezogen habe.

Fakt ist, dass mir beim Reifenwechsel von Winter auf Sommer beim herausdrehen (ja nicht beim festziehen) vorne rechts eine Radmutter abgerissen ist. Das dumme ist, dass das Gewinde zur hälfte ab ist und die andere Hälfte jetzt noch drinnen steckt. Es ist alles ziemlich rostig und die anderen Muttern gingen auch schwer. Sind aber zumindest nicht abgerissen. Damals beim Wechsel von Sommer auf Winter habe ich alle mit 110 Nm angezogen und auch nach 50km mit 110 Nm nachgezogen. JA, auch beim Klick aufgehört.

Nun wollte ich fragen, was man machen kann? Fest steht für mich, dass ich diese verrosteten Dinger alle wechseln werde. Bei zB. Skandix werde ich doch die richtigen bekommen? (Artikel Nr.: 1033701)

Ist es vllt möglich, dass der Rest des abgerissenen Bolzens noch hinten aus der Aufnahme rausschaut und man so eine möglichkeit hätte das rauszubekommen? Gibt es eine Anleitung, Explosionszeichnung etc. wie man die Radaufnahme vorne abbaut? Sollte man den Rest des Bolzens nicht so rausbekommen, könnte man dann den Bolzen aufbohren und mittels eines in den Bolzen geschnittenen linksgewindes herausdrehen können? Ist so ein Bolzen dafür vllt zu hart?
Ich bin Student und die Kohle reicht leider nicht all zu weit. Ich will mir über die Möglichkeiten einen Überblick verschaffen und je nach dem ob ich mir das zutraue es selbst machen oder eben machen lassen.

Ich weiß, dass das eigtl. nur passiert, wenn man die Bolzen nicht ordnungsgemäß (zu stark) anzieht. Also bitte nicht steinigen :frown:

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
 
Hi!

Um sowas zu verhindern sollte man die Radschrauben - besonders wenn die Winterreifen drauf kommen - mit ein wenig(!) Fett auf dem Gewinde und dem Konus eindrehen. Dann wird ein festrosten weitesgehend verhindert. Natürlich nicht zu viel Fett verwenden, damit nix auf die Bremse kommt.

Was man versuchen kann, um die abgerissene Schraube heraus zu bekommen:
Eine Mutter aufschweißen (lassen). Kann sein, daß das nicht beim 1. Versuch klappt. Aber auf diese Weise habe ich bis jetzt fast jede abgerissene Schraube wieder heraus bekommen. Ich versuche in so einem Fall immer mit möglichst hoher Einstellung am Schutzgasschweißgerät zu schweißen. Durch die dabei entstehende Hitze wird die Oxidschicht im Gewinde aufgesprengt und dann geht die Sau raus.

Sonst könntest du halt in eine neue Radnabe investieren. Das Radlager muß dann mit neu, weil es beim Ausbau der Radnabe kaputt geht. Eine neue Radnabe und ein Radlager kosten nicht viel. Frag mal bei den üblichen Verdächtigen nach. Dazu kommt halt noch Arbeitszeit, klar.

Gruß,
Erik
 
Hi, vielen Dank für die rasche Antwort!

Eine Mutter Aufschweißen wäre wohl nichts für mich. Das muss ich machen lassen.

Ich hab mir die Radnabe mal auf Bildern angesehen. Es wäre doch möglich, dass der Rest von der Schraube hinten rausschaut. Dann könnte ich doch ne Chance mit ner Rohrzange etc. haben. Bzw das Ding zu jemanden bringen, der mir dann eine Mutter aufschweißt, um Arbeitszeit in der Werkstatt zu sparen.
In einem anderen Thread hab ich gelesen wie aufwändig es ist, die Radnabe zu demontieren. In einer Selbsthilfewerkstatt sollte das trotzdem möglich sein. Gibt es dazu Explosionszeichnungen oder bebilderte Anleitungen?
 
Denk das Ding mit der Rohrzange nicht weiter: wenn der Bolzen wirklich festsitzt, dann kannst du mit einer Rohrzange garnicht soviel Druck entwickeln, dass das Material sich ordentlich miteinander "verzahnt" um dann ohne Schlupf den Bolzen drehen zu können.
Hitze und das mit der aufgeschweißten Mutter in Kombination ist wesentlich effektiver...
 
Das mit dem Linksausdreher würde ich sein lassen. Es sei denn, die neue Radnabe ist schon als die Lösung auserkoren.
In dem Fall einer abgerissenen Radschraube ist Hitze / Schweißen viel einfacher und erfolgversprechender.

Man kann auch kurze Strecken bis zur Werkstatt vorsichtig mit nur 4 Radschrauben fahren. Dann vor Ort von jemandem, der Schweißen kann die Mutteraufschweißmethode durchführen lassen. Dazu muß ja nicht viel abgebaut werden. Beläge raus, Sattel ab, Scheibe ab (grob zusammengefasst).
Dann eine ausreichende große Mutter darüber, einmal richtig deftig *bzzzzzzzzzt* und ich bin sicher daß man nach ein paar Versuchen zum Erfolg kommt.

Nur meine Meinung. Habe das alles schon durch.

Viel Erfolg!

Gruß,
Erik
 
bei mir hats geklappt :smile:
waren zwei durchgenudelte Radbolzen-Diebstahsicherungen
 
Mag sein. Aber waren die nur abgenudelt, oder richtig festgerostet?

Wenn nur ersteres, dann mag das klappen. Wenn die Schraube so festgerostet ist, daß es den Schraubenkopf abreißt, wage ich zu bezweifeln, daß man mit einem Linksausdreher zum Erfolg kommt.
 
Moment - es ist ja kein Sackloch, dh. der Gewindestummel kann nach hinten rausfallen.
Warum also nicht stufenweise zentrisch bis auf Kernloch 6,8 mm aufbohren, Rechtsgewinde M8 reinschneiden, mit 'nem M8 Schulterbolzen reindrehen und wenn der Stummel durch ist, den M8-Bolzen durchflexen und rausnehmen?
Hat so ähnlich bei meiner WaPu funktioniert.

Die Nabe hat ja auch nur ca. 'nen Zentimeter Gewindelänge. Evtl. lockert sich der Gewinderest schon beim Bohren.
Wie von Nightcruiser erwähnt, mit Kriechöl einweichen .
 
Das dumme ist, dass das Gewinde zur hälfte ab ist und die andere Hälfte jetzt noch drinnen steckt.
Was soll das heißen? Ist die Radschraube (Radmuttern gibt es hier nicht) im Gewindeloch gerissen und das verbliebene Stück ist außen nicht bündig mit der Nabe? Bei bündig:Wie von Erik vorgeschlagen Mutter aufschweißen (lassen) und wenn du es nicht selber kannst, mit 4 ordnungsgemäß eingesetzten Schrauben verliert man kein Rad, erst recht wenn man nur Stadtverkehr zur Werkstatt hat. Auf die BAB würde ich damit auch nicht gehen.

Ist die Schraube wirklich tief im Gewindeloch gerissen, dann würde ich ausbohren (lassen) versuchen. Gute Bohrer und eine wirklich zentrisches Ankörnen vorausgesetzt. Das ganze vorher schon mit Rostlöser tränken.

CU
Flemming
 
Das Problem beim Ausbohren ist, daß man in den seltensten Fällen die Bohrung wirklich mittig und Senkrecht hinbekommt. Und dann da ein Gewinde reinschneiden?

Halte ich für weitaus schwieriger als die Hitze-Methode. Aber ich wiederhole mich. :rolleyes:
 
Hi!

Um sowas zu verhindern sollte man die Radschrauben - besonders wenn die Winterreifen drauf kommen - mit ein wenig(!) Fett auf dem Gewinde und dem Konus eindrehen. Dann wird ein festrosten weitesgehend verhindert. Natürlich nicht zu viel Fett verwenden, damit nix auf die Bremse kommt.
[...]

Gruß,
Erik

Du fettest tatsächlich den Konus mit ein? Hast du keine Sorge, dass sich dadurch die Schraube selbst löst?
Ich fette das Gewinde, achte aber peinlich genau darauf das der Konus fettfrei bleibt.
Hatte einmal zu viel fett auf dem Gewinde, die Kiste mehrmals ordentlich warm gebremst und dann sickerte das Fett zwischen Felge und Konus. Folge: zwei nur noch handfeste Radschrauben...

Gruß Sven
 
Zu viel Fett ist natürlich nicht gut - da sollte nix rausquellen.

Und sonst spricht da nichts dagegen, Gewinde und Konus einzufetten, sofern die Schrauben mit dem korrekten Anzugsmoment angezogen (und ggf. nochmal kontrolliert und nachgezogen) werden. Da hat sich bei mir noch nie was gelöst / gelockert. Nicht mal beim Rallye-Auto.
 
Das Problem beim Ausbohren ist, daß man in den seltensten Fällen die Bohrung wirklich mittig und Senkrecht hinbekommt. Und dann da ein Gewinde reinschneiden?

Halte ich für weitaus schwieriger als die Hitze-Methode. Aber ich wiederhole mich. :rolleyes:

Du hast recht, da liegt eine Schwierigkeit. Man bohrt ja frei Hand. Also sorgfältig ankörnen und mit kleinem Durchmesser anfangen, zB. 3 mm.
Und auch ich wiederhole mich: Das ist nur ein wenige Millimeter tiefes Durchgangsgewinde.
 
Gibt es dazu Explosionszeichnungen oder bebilderte Anleitungen?
Ja, hier: http://www.jimellissaabparts.com/sh...odel=14674&modelYear=1998&ukey_category=19605

Zu viel Fett ist natürlich nicht gut - da sollte nix rausquellen.
Die Gewinde mal in die von der Montage fettigen Finger nehmen hat immer gegen festgerostete Radschrauben gereicht.
Ansonsten geht es nicht nur um den Konus, auf den kein Fett gehört, sondern auch um das Gewinde, denn AFAIK sind die vorgegebenen Anzugsdrehmomente für nicht gefettete Gewinde gedacht.
 
ich denke da TE alu/sommerräder fährt und diese mit längeren bolzen befestigt.

diese bolzen wurden sicherlich auch für die stahlfelge genommen, somit weit rausragendes gewinde (mehr angriffsfläche ''rost)

sollte es so sein, dürfte nach innen also zwischen nabe und bremsscheibe der bolzen noch herrausragen, vielleicht ist es dort möglich eine mutter zu verschweißen und das ''saubere'' ende des gewinde herraus zu drehen.
 
Vielen Vielen Dank für Eure raschen und hilfreichen Antworten!

C0575.jpg

Der Bolzen ist dummerweise auf halber Strecke abgebrochen. Es schaut also vorne vermutlich nichts heraus. Wenn ich die Zeichnung richtig verstehe, dann wird mir das Bauteil 4 aber die Sicht bzw. Freiheit von hinten an den Bolzen ranzukommen versperren, oder?

Hab ich eine Chance ohne Demontage des Bremssattels und der Scheibe zu prüfen, ob hinten noch ein Stück Bolzen herausschaut und es möglich ist, dort eine Mutter aufzuschweißen?
Ich habe für Sommer wie für Winter langweilige Stahlfelgen. Benutzte bisher auch immer den selben Bolzensatz.

116085-abgerissener-radbolzen-radbolzen.jpg

Hier könnt ihr den Übeltäter sehen.

Sollte nun nirgendwo ein Stück Bolzen herausschauen (würde ich gerne prüfen bevor ich mir einen Termin in der Selbsthilfewerkstatt hole, falls möglich) kommt eigtl. nur noch der Linksausdreher in Frage. Sorgen bereitet mir da in der Tat, dass man freihand bohren müsste und das eigtl. nicht gut gehen kann.

Muss man den Bremssattel und Scheibe zwangsläufig abbauen, egal welche Methode man anwendet?
 

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Leider sind deine Anhänge irgendwie nicht aufrufbar...
Muss man den Bremssattel und Scheibe zwangsläufig abbauen, egal welche Methode man anwendet?
Ja. Ist doch aber kein großer Akt. Eigentlich - es sei denn, die Scheibe ist auf der Nabe ähnlich festgegammelt wie die Schrauben... :eek:
Und vorher 7er Inbus besorgen!
 
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