Abwrackprämie

Der Thread kann geschlossen werden, ab jetzt wracken wir nur noch Hersteller, Autohäuser und kleinere Werkstätten ab!
Na, zumindest für letztere können die Zeiten nur wieder besser werden. Der Abwrack-Wahn hatte ja gerade die kleineren, meist Ge- bis Verbrauchtwagen instand haltenden, Werkstätten böse erwischt. da dann statt noch mal 500 Ocken zu investieren eben oft auf einen neuen rollenden Hartschalenkoffer (Jep, der begriff gefällt mir!) umgestiegen wurde.
 
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Zitat Welt bzw. zeit-Online
„Mit der Abwrackprämie wurde in den letzten Monaten unter anderem die Verschrottung von 170 VW-Käfer, rund 800 Trabbis, 264 Saab 900 und 138 Rover Minis ...“
 
Interressanter Artikel über die deutsche Abwrackprämie aus schweizer Sicht:

(aus 20Minuten.ch)

Die eigenen Autobauer abgewrackt

von Werner Grundlehner
Der deutsche Fördertopf ist leer und die Autopreise sind im Keller. Von der amerikanischen Abwrackprämie haben vor allem die japanischen Autobauer profitiert. Die Steuerzahler haben ausländische Hersteller subventioniert.

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Eine Massensubvention geht zu Ende. Rund sieben Monate nach der Einführung ist der Fördertopf für die staatliche Abwrackprämie in Deutschland leer. Der Topf war mit fünf Milliarden Euro gefüllt. Zwei Millionen Autokäufer profitieren davon. Auf kurze Sicht überzeugt das Konjunkturprogramm: Bis zum Schluss wurde der deutsche Autoabsatz nochmals kräftig angeheizt. Mit rund 275 000 Neuzulassungen liegt der August 28 Prozent über dem Vorjahresmonat. Ein Sprecher des Branchenverbandes ist überzeugt, dass sich die Mehrzahl der Käufer ohne Abwrackprämie nicht für einen Neuwagen entschieden hätte.
Käufer werden Mangelware
Im laufenden Jahr könnten die Absatzzahlen auf rekordhohe 3,7 Millionen Fahrzeuge steigen. Für 2010 befürchten Fachleute hingegen, dass der Autoverkauf um 1 Million einbrechen wird. «Im nächsten Jahr sind private Käufer Mangelware», sagt Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Autobau an der Uni Duisburg. Die zeitliche Verzögerung der Neuzulassungen werde die Zahlen bis im November noch hoch halten – der Neuwagenverkauf werde jedoch schon vorher nachlassen.
Steuerzahler finanzieren sinkenden Marktanteil
Dudenhöffer sieht zwei gewichtige Probleme, die durch die Abwrackprämie entstanden sind: «Das Preisgefüge im deutschen Automarkt ist zerstört. Die Listenpreise sind nicht mehr das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind». Es werde schwer, den Deutschen beizubringen, dass sie auf dem neuen Golf «nur» noch 20 bis 30 Prozent Rabatt erhielten. Mit der Abwrackprämie summierten sich die Preisnachlässe auf 40 bis fast 60 Prozent.
So war ein Nissan Micra für 11 220 Euro zu haben, 6500 Euro weniger als der Listenpreis, (Rabatt 57,9 Prozent). Für einen Citröen C1 zahlten die Deutschen noch 9390 Euro (Rabatt 51,3 Prozent). Dass vor allem nicht-deutsche Modelle die höchsten Rabatte aufwiesen, ist bezeichnend. Dudenhöffer erklärt: «Die deutschen Autobauer werden in diesem Jahr mit 56,9 Prozent den tiefsten Marktanteil der Geschichte erreichen». Dieser tiefe Marktanteil sei mit viel deutschem Steuergeld «erkauft» worden.
GM und Chrysler schauten in die Röhre
Die amerikanische Aktion «Cash for Clunkers» (Bares für Rostlauben) ist vor gut einer Woche ausgelaufen. Autobesitzer konnten beim Neuwagenkauf zwischen 3500 und 4500 Dollar zusätzlich für ihre «Rostlauben» lösen. Die Situation entwickelte sich jedoch ähnlich wie in Deutschland. Zwar wurde der gebeutelte US-Automarkt kurz angekurbelt. Die Branche stellt sich jedoch bereits auf einen üblen September ein.
Gefragt waren zudem nur Kleinwagen. Die Verkäufe von General Motors brachen im August im Vorjahresvergleich um 20,2 Prozent ein, Chrysler beklagte ein Minus von 15 Prozent. Die grössten Profiteure waren der koreanische Hersteller Hyundai und die japanischen Hersteller Honda und Toyota. Auch Deutsche Anbieter machten in den Vereinigten Staaten Terrain gut.
Macht es der Franzose schlauer?
Die Fehler der Deutschen und der Amerikaner will Frankreich nicht wiederholen. Das Land plant ein schrittweises Abschmelzen der Prämie bis 2011. Die Abwrackprämie, die in der «Grande Nation» zurzeit 1000 Euro beträgt, soll zunächst auf 700 bis 800 Euro reduziert werden und später auf 400 Euro zurückgefahren werden. In Deutschland betrug sie 2500 Euro. Die Franzosen backten aber von Anfang an kleinere Brötchen: Das Volumen des Gesamtprogramms soll lediglich 390 Millionen Euro betragen.
 
Interressanter Artikel über die deutsche Abwrackprämie aus schweizer Sicht:
So war ein Nissan Micra für 11 220 Euro zu haben, 6500 Euro weniger als der Listenpreis, (Rabatt 57,9 Prozent)
(aus 20Minuten.ch)
Aha, 2/3 aller Schweizer also verstehen nichts von Prozentrechnung, das sind genau 87,6% (frei nach Otto).
Gemeint sein könnte da nur:
So war ein Nissan Micra für 4 720 Euro zu haben, 6500 Euro weniger als der Listenpreis in Höhe von 11 220 (Rabatt 57,9 Prozent)
 
..gib es doch zu, ohne den Windows Rechner wärest Du doch auch aufgschmissen :biggrin:

MfG
 
Wie, im Windoofs gibt's nen Rechner? :eek:
NunJa, für Kontrolle der 57,9% mußte dann tatsächlich das alte Plastik-Teil auf dem Schreibtisch herhalten. Für den Rest sollte selbst ein übeaus oberflächlicher Blick genügen.
 
Für sowas braucht man keinen Rechner. Wer überschlägiges Rechnen beherrscht, bekommt das auch mit den Analog-Zellen des eigenen Hirns hin. Die kann man ein- oder zuschalten. Besonders beim Lesen der mittlerweile häufig von Praktikanten oder Voluntären zusammengestoppelten Medienberichten kann das von Vorteil sein...

Für komplexere Berechnungen verwende ich meinen Methusalem - mit UPN-Stack - einen uralten HP-28S - Für mich der beste Taschenrechner, der jemals gebaut wurde...
 
@ah, gut aufgepasst, Rene. Den hatte ich glatt überlesen.
 
Heutiger Bericht in der Welt:

Fünf Milliarden vom Staat. Von diesem Kuchen ein Stückchen abzubeißen, war offenbar vielen Autobesitzern eine unwiderstehliche Verlockung. Das für die Abwicklung der Prämienzahlung zuständige Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) in Eschborn hat inzwischen 800.000 Anträge bearbeitet und die Gelder ausgezahlt. Nun liegt auch eine Auswertung dieser Anträge vor, die deutlich macht, dass so mancher angesichts des Zuschusses seinen Oldtimer oder sein rares Kultauto zum Schrottplatz gebracht hat.

So wurde mit der Prämie die Verschrottung von 170 VW-Käfer, rund 800 Trabis, 264 Saab 900 und 138 Rover Mini gefördert.

Kleinwagen waren im Tausch Alt gegen Neu zwar besonders begehrt, doch auch 30 Käufer einer Mercedes-S-Klasse (Neupreis ab 76.160 Euro) und fünf eines Porsche Cayenne (ab 52.932 Euro) ließen sich ihre Luxuskarossen staatlich subventionieren.
 
Für komplexere Berechnungen verwende ich meinen Methusalem - mit UPN-Stack - einen uralten HP-28S - Für mich der beste Taschenrechner, der jemals gebaut wurde...
Mein oller fx-115 ist da wahrscheinlich schon zu neu. :mad: Habe ich, meiner Erinnerung nach, seit etwa '86 oder so.
 
Heutiger Bericht in der Welt:

, 264 Saab 900

Rom soll brennen, man reiche mir mein Tränenfläschchen (es tut mir in der Seele weh - klag, klag, klag, Asche auf's Haupt - holt die Klageweiber hervor - dann aber bitte die Bezahlten) :biggrin::biggrin:
 
Die Porsche Verkäufer hätte ich gerne sehen wollen ... :biggrin:
Und anders herum gefragt: Elfer wurden sicher keine abgewrackt, oder :confused::eek:
Klar, was auch in Note 5 noch deutlich über 2,5 rangiert, läuft da keine Gefahr. Fazit: Unsere Kisten werden einfach zu niedrig gehandelt!
 
Er will ja die Porsche-VERKÄUFER sehen. Das sind die im Porschezentrum arbeitenden.
 
Schon klar. Aber daraus ergab sich dann zufällig der andere Gedanke.
 
Richtig großartig finde ich den Bericht eines Users.

Vor einigen Monaten wurde dieses Thema in einem TV-Magazin angesprochen. Ich kann mich zwar nicht mehr richtig an die Details erinnern, aber ungefähr dies kam dabei heraus (wer es besser weiß, darf mich gerne korrigieren): Bei der Produktion von 1 Tonne PKW werden ca. 10 bis 15 Tonnen CO2 produziert. Bei den heutigen Fahrzeuggewichten sind demnach 20 Tonnen CO2 oder mehr keine Seltenheit. Wenn ein Neuwagen aufgrund seines geringeren Kraftstoffverbrauchs eine positive Umweltbelastung erreichen will (inkl. CO2 während der Produktion), dann müsste er mindestens(!) 15 Jahre fahren. Erst dann hätte sich das neue Auto umwelttechnisch gelohnt. In dem Beitrag gab es einen 100km-Fahrtest eines neuwertigen Golf 1 (aus dem Museum) und eines Golf V. Beide wurden mit vollem Tank losgeschickt, bis der Tank leer war. Der alte Golf konnte dank seines wesentlich geringeren Gewichtes einen ähnlichen Benzinverbrauch wie der neue Golf erreichen. Ich glaube, es gab eine Differenz von max. 0,5 Liter. Auch wenn der neue Golf den effizienteren Motor haben soll, er ist immerhin wesentlich schwerer. Das Umweltministerium wird sich hüten, in einer Studie solche Daten zu veröffentlichen, denn der angebliche Erfolg der Abwrackprämie würde sich dann eher als Schuss in den Ofen herausstellen.

Sicher Herr Gabriel, der Umwelt hat die Schwachmatennummer mit Sicherheit gut getan. Unglaublich, sind Politiker eigentlich wirklich so dumm oder tun die nur so? Einfach mal schnell den Primärenergiebedarf weg lassen und schon sieht das ganze wieder gut aus.

Gut, das was der User dort geschrieben hat wusste ich auch schon von Anfang an. Mich würde einmal interresieren, wieviel CO2 für die Entsorgung der Altfahrzeuge anfällt. Die Bilanz dürfte so schlecht ausfallen, wenn man das alles zusammen rechnet. Das uns unsere Enkel für diesen Unsinn noch verantwortlich machen werden.

MfG
 
Es ging nie um die Umwelt - Konjunktur und Arbeitsplätze ! Grün war nur das Mäntelchen ...
 
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