Alternative(n) zum 9-1 - Stadtauto gesucht!

Ersatzteile sind für große Autos nicht unbedingt teurer.

Nicht unbedingt, es gibt sicherlich einige Gegenbeispiele. Aber bei E36/E38/E39/E46 gelten Fahrwerke z.B. nicht mehr als haltbar, an den beiden Escort 3 meiner Eltern und meiner Oma mussten nur an einem von beiden nach knapp 100.000 km die Dämpfer neu. Autos höherer Klassen haben tendenziell mehr Technik, die zunehmend in (teuren) Baugruppen zusammengefasst sind und das Package und damit die Zugänglichkeit im Reparaturfall kritischer ist. Dann muss man bei 80er Jahre-Autos bleiben.

Das ist bis dahin schon klar.
Aber bei z.B. Vadders 5,5Tkm im Jahr macht jeder Liter Mehrverbrauch gerade mal 77€/a aus. Selbst bei 3 l sind es lediglich 231€/a, welche andere Kisten gern mal in der Versicherung mehr kosten.
Daher kann meines Erachtens gerade bei Stadtkisten für wenige Jahres-km z.B. die Versicherungseinstufung kostenentscheidender sein, als der Verbrauch.

Gut, irgendwann kommt man an einen Punkt, da spielt es tatsächlich kaum noch eine Rolle. An dem Punkt kann man das eigene Auto in der Stadt aber generell in Frage stellen, wenn man es als reinen Nutzgegenstand sieht. Wenn man Spaß an Autos hat, dann soll man doch in der Stadt fahren was einem gefällt. Ich mag nur nachträgliche Schönrechnerei nicht.
 
Ich mag nur nachträgliche Schönrechnerei nicht.

Es geht nicht um Schönrechnen. Aber die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau findet man wohl kaum, schon garnicht bei einem Budget von max. EUR 4000. Grundsätzlich muss man Prioritäten setzen. Sind die Kosten der wichtigste Faktor, dann soll man bitteschön auch alle Kosten ansetzen, nicht nur den Verbrauch. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Modellen sind auf dem Papier oft viel geringer als die Unterschiede, die man durch entsprechende Fahrweise herausholen kann. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass man als Verkehrshindernis unterwegs ist, sondern zarterer Umgang mit dem Gaspedal, kein unnötiger Ballast im Auto, sauberer LuFi, richtiger Reifendruck, im Sommer den Skiträger abnehmen, auch anderes Schalten (was bei Automatik wieder schlechter geht). Will man nur bis 4k gehen, aber unbedingt Automatik, schlägt das auf den Verbrauch, da ältere Automatikmodelle in der Regel weniger sparsam sind als handgeschaltete.
Für die Gesamtkalkulation sollte man einbeziehen:
- Kaufpreis
- Wertverlust
- Jahres-km-Leistung
- Verbrauch
- Steuer
- Versicherung
- Ersatzteilversorgung und -preise
- Sind Gebrauchtteile leicht zu finden
- Zuverlässigkeit
- Weg zur Vertragswerkstatt
- Kann das Auto von freien Werkstätten gewartet werden?
- Sind Gimmicks verbaut, die anfällig + teuer sind, will man die?

Das sind nur einige Punkte. Unter'm Strich bedeutet das in meinem Haushalt, dass mein 1991er SAAB Turbo in den Gesamtkosten pro km nicht teurer ist als der kleine Lancia Y. Konsequent wäre dann, einfach zwei 9000 er zu fahren, aber es spielen ja auch andere Dinge eine Rolle. Wenn meiner Frau der Y gefällt, so what?

Außerdem hat jeder gewisse Anforderungen an sein Auto, einige sind zwingend, bei anderen könnte man einen Kompromiss machen. Z.B. Wagenfarbe. Nur wenn jemand unbedingt schwarz will, muss man ihm keinen roten Wagen anbieten. Es steht auch nicht zur Debatte, ob man auf das Auto ganz verzichtet. Ich kenne Leute, die so rechnen, weil angeblich eine Monatskarte und im äußersten Notfall mal ein Taxi billiger als ein eigenes Auto ist. Sofern diese Leute das alles derart umsetzen - ok! Aber meistens werden Verwandte, Freunde, Nachbarn eingespannt, um genau das zu machen, was mit dem ÖPNV nicht geht. Da muss man einen gewissen Egoismus unterstellen.

Also um das passende Auto zu finden, sollte man definieren, was unbedingt sein muss, was auf keinen Fall sein darf und was evtl. akzeptiert wird. Ein Zweitwagen muss auch nicht alles können, wenn der andere das kann. Ich fahre sicher nicht mit dem Y in den Urlaub, aber ich muss auch nicht mit dem SAAB mal 500 m zur Post fahren.
 
Konsequent wäre dann, einfach zwei 9000 er zu fahren, ...
Absolut!
Ich habe 6 Karren bei mir auf dem Hof, von einer einzigen Marke und aus nur zwei Baureihen. Dies führt gegenüber einem heterogenen Fahrzeugpark bei Lagerhaltung, KnowHow, Werkzeugen, Unterlagen, Testequipment, usw. zu SEHR deutlichen Einsparungen und Verbesserungen.
 
Echt tolle Vorschläge eurerseits.
Einige sind mir in den letzten Tagen auch schon aufgefallen (WagonR z.B.), andere hab ich bisher noch nie gesehen (Subaru Justy).
Ich werde die alle dann wohl mal meiner meiner Holden mal vorstellen müssen.
Kann aber noch ein wenig dauern, bis es in Realität umgesetzt wird, weil der Bedarf eher mittel- als kurzfristig ist.
Solange fahre ich eben noch in der/die Stadt mit dem 9-5SC.

Aber vielleicht danken ja auch andere von euch über den Tellerrand hinaus.
 
Fiat Panda 100 HP wäre bestimmt spaßig in der Stadt, ist aber ein 6-Gang Schalter.
[/QUOTE]

Ein Fiat Panda 100 HP ist nicht nur in der Stadt spaßig. Ich hatte einen der ersten dieser Geschosse, die Fiat ausgeliefert hatte. Extrem witzig, machte aber aggro-siv... Selbst auf der Autobahn ist das Teil 210 Tacho gerannt... als 1.4 Sauger. Ich hatte den ein Jahr, dann wars genug. Ständig wollen sich die "Großen" mit Dir anlegen. Dann kam ein extremes Kontrastprogramm: Ein Saab 900 II 2.0 130 PS aus 1997 - und der steht immer noch bei mir!
 
Vielleicht gehe ich manchmal zu ingenieurmäßig an solch eine Aufgabe ran. Aber gerade deshalb würde ich diese Aussage auch unterschreiben:

Also um das passende Auto zu finden, sollte man definieren, was unbedingt sein muss, was auf keinen Fall sein darf und was evtl. akzeptiert wird. Ein Zweitwagen muss auch nicht alles können, wenn der andere das kann. Ich fahre sicher nicht mit dem Y in den Urlaub, aber ich muss auch nicht mit dem SAAB mal 500 m zur Post fahren.

Ein Bekannter schraubt privat für Leute, die nur sehr wenig Geld zur Verfügung haben, aber mobil sein müssen (tiefstes Emsland, ÖPNV quasi nicht existent). Seine Empfehlung wenn einem eigentlich das Geld für Autofahren fehlt: Opel Corsa B. Er hat mittlerweile sehr viel Erfahrung mit den Kisten und diverse über viele Jahre in Pflege gehabt, auch in der eigenen Familie. Der ist bei den Kosten nicht zu toppen.

Ich bin mir auch sicher, dass für hauptsächlichen Stadteinsatz und anhand oben aufgeführter Kriterien im Mittel ein Corsa für 4000 Euro deutlich billiger kommt als irgend ein Auto im C-Segment für 4000 Euro, auf wenn es in Einzelfällen auch mal andersherum aussehen kann.

Ich persönlich mag den Corsa B/C/D aber gar nicht und würde den nicht fahren, sondern nehme höhere Kosten für andere Autos in Kauf. Innerstädtisch fahre ich übrigens wenn irgendwie möglich nur Fahrrad.
 
Wie interessant dieser Blick über den Tellerrand doch ist ;)
Da "lernt" man Autos "kennen", die man nie zuvor gesehen hat.
... und in den Details sagt man sich doch an einigen Stellen: "Das haben die bei Saab aber besser gelöst!" und "Schade, dass die keinen kompakten auf die Beine gestellt haben!".
 

Aber auch mit Automatik und so Sicherheitsfeatures wie Airbag?
... und damit meine ich nicht so einen hier ;) https://img.proidee.de/pimg/1300/20/1300_208438a_0114.jpg

... und am besten auch noch in kürzer?
4,42 findet meine Liebste sicherlich immer noch arg lang.

ok, die Stoßstangen halten nahezu sämtliche Parkschäden von dem Saab ab, aber leider sind die anderen Verkehrsteilnehmer zu "dünnhäutig"
 
Einen 99 TU hatte ich. Ich kam mir darin nicht extrem gefährdet vor. Ich hatte ja vorher einen 99 Sauger (irgendwas um 100 PS) angeboten bekommen. Der kam mir sehr untermotorisiert vor. Das Ganze dann mit Automatik? Der braucht dann in der Stadt 14 l. Das ist dann auch bei reinem Kurzstreckeneinsatz heftig. Andererseits braucht man weder Kat noch hat man Probleme mit der Vignette. H-Kennzeichen und Oldtimerversicherung reduzieren die Gesamtkosten.

Am 99 TU gab es abgesehen von Schäden am geparkten Auto einen typischen Stadtcrash. Ein Ford Taunus bretterte von links in die Kreuzung und zerschellte an meinem Kotflügel. Ford = Totalschaden. Am SAAB habe ich checken lassen, ob irgendetwas verzogen ist und den "Kratzer" mit etwas Schmirgelpapier und Spraydose repariert. Ich selbst hatte nicht mal einen blauen Fleck. Der andere musste ins Spital. Natürlich wollte ich nicht mit 60 km/h an eine dicke Platane donnern. Das hatten zwei ältere Damen mit einem Audi 80 geschafft. Der Motor war dort, wo vorher die Vordersitze waren. Die Insassen brauchten keinen Doktor mehr. Es ist allerdings fraglich, ob da ein Airbag noch geholfen hätte. Die Bäume gehören zur wahrscheinlich ältesten Platanenallee Deutschlands und dieser hat einen BHU (= Brusthöhenumfang, also bei 1,30 m gemessen) von über 5 m. Die Rinde war etwas beschädigt. Das Auto sah bis zur B-Säule aus, als wäre es schon im Shredder gewesen.
Heutzutage verlässt man sich zu sehr auf alle möglichen elektronischen und mechanischen Sicherheitsfeatures. Dabei bietet immer noch Aufmerksamkeit und eine gewisse fahrerische Routine ebenso Sicherheit. Der beste Unfall ist der vermiedene.
 
... und am besten auch noch in kürzer?
4,42 findet meine Liebste sicherlich immer noch arg lang.
Die Fahrzeuglänge, für sich alleine betrachtet, ist doch nachgewiesenermaßen irrelevant für die Parkbarkeit eines Autos.
 
In gewissem Rahmen Martin, nur in gewissem Rahmen!
Wo eine lange S-Klasser rein paßt, finden auch zwei Elefantenrollschuhe, ähh Smart, Platz.

Aber 4,42 ist nun wirklich schon recht kurz. Da ist ja heute schon ein Golf länger.
 
Aber 4,42 ist nun wirklich schon recht kurz. Da ist ja heute schon ein Golf länger.

Schon wieder: Ein Golf ist immer noch gut 4,20 m lang, wieso wird hier im Thread ein Größen-Monster draus interpretiert? Nur als Variant überragt er die 4,42 m.
Ansonsten hast du recht, der Smart ist der Beweis, dass es eben doch auch auf die Länge ankommt, und ein wendiges 4,42 m-Auto bekommt man in den meisten Fällen gut geparkt.
 
...............Heutzutage verlässt man sich zu sehr auf alle möglichen elektronischen und mechanischen Sicherheitsfeatures. Dabei bietet immer noch Aufmerksamkeit und eine gewisse fahrerische Routine ebenso Sicherheit. Der beste Unfall ist der vermiedene.

Unfälle vermeiden kann ich in jedem Auto.
Aber wenn`s doch zu einem kommt, sind die Sicherheitsfeatures zusätzlich hilfreich.
Im 99er oder im 900er ohne ABS hatte ich schon ein paarmal durch mangelnde Lenkbarkeit unangenehme Vollbremsungen.
Manche Oldies sind für täglichen Gebrauch einfach nicht mehr geeignet, schon garnicht für Leute die sich nicht gezielt mit dem Charakter eines Oldies beschäftigen wollen.

Grüße
 
Wenn das Budget von Anfang an begrenzt ist, bleiben nur größere Oldies (immer noch besser als kleinere Oldies) oder eben neuere Billigkisten. In einem alten Polo/Fiesta/Corsa wollte ich nicht sitzen, wenn es kracht. Da dürfte ein alter SAAB oder Volvo doch etwas mehr bieten. Klar können Sicherheitsfeatures helfen. Das Problem liegt eher darin, dass viele Leute glauben, ihnen kann nichts passieren, weil 10 Airbags und x elektronische Helfer das Schlimmste verhüten. Aber es gibt immer Grenzen. Ab einer bestimmten Kurvengeschwindigkeit rettet auch ESP nicht mehr.
 
Und vor allem kann kein Helferlein dieser Welt Wegstrecke zaubern, über der Energie abgebaut werden kann. Das ist ja immer wieder der beliebte Denkfehler. Nichts, aber auch wirklich gar nichts, kann 'nen zusätzlichen halben Meter Knautschzone ersetzen. (Doch, klar: 'nen ganzer Meter Knautschzone!)
Je größer s, um so kleiner a - da führt nix dran vorbei! Also lieber größerer Oldi, als aktuelle Hutschachtel.
 
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