Autofarben - Wie entsteht Zeitgeschmack?

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SAAB
96
Baujahr
1977
Turbo
Ohne
Moin!
Mittlerweile fährt ein Großteil meines Bekanntenkreises schwarze Autos. Diese Farbe gilt nach Auskunft des jeweiligen Besitzers als "chick" (Sharan), "elegant" (Micra) oder "edel" (Astra). Für mich ist scharz eher die Farbe des Todes, der Trauer oder bestenfalls der nichtssagenden Langeweile. Gut, über Geschmack lässt sich ja (nicht) streiten. Ich frage mich nur: Woher kommt der Trend zum kollektiven Schwarzfahren? Auch wenn ein paar Mutige jetzt auf Grautöne umsteigen, vor 30 Jahren sah es doch noch viel bunter aus im Straßenbild. 123, Golf1, Rekord in schwarz? Eher die Ausnahme. Sehen wir die Welt nur doch pessimistisch in Grau-Schwarztönen? :confused:
 
Zeitgeschmack hat mich noch nie interessiert,ich hab meinen eigenen Geschmack…
 
Hmm also jede Epoche hat wohl ihre Autofarbe - waren vor einigen Jahren noch silberfarbene Autos in der Mehrzahl, so erleben wir derzeit wohl eher ein Revival von Weiss, was noch vor einigen Jahren DIE Farbe von Firmenautos war, und nienicht privat geordert wurde. Jo die 70er hatten ihre signalfarben von Signalrot, über Babyblau bis zum Leuchtorange oder Gelb. Ich seh das eher als eine Modeerscheinung - in den 80er waren Dunkelgrün Töne recht beliebt - heute nur selten überhaupt zu ordern...
 
Schwarz war schon immer DIE Farbe, zumindest für die 'etwas besseren' Autos. War vor 100 Jahren nicht anders, als heute.
Ansonsten sind mal Bonbontöne modern, mal wollen alls silberne Schüsseln, und dann ist weiß wieder 'voll in'.
 
Bei Neuwagen hat das m. E. etwas mit Werbung zu tun. Neue Modelle, die auf großen Reklamewänden und in entsprechenden Spots zu sehen sind, werden in nicht allzu vielen Farben angepriesen - das hat auch was mit der anvisierten Zielgruppe zu tun. Entsprechend sind die Vorführwagen lackiert, das passt zum Auftritt insgesamt.

"Productplacemant" in Filmen kommt hinzu ... wenn die Stars bestimmte Modelle in bestimmten Farben fahren, beeinflusst das Kaufentscheidungen - meist unbewusst - mit.

Bei Gebrauchtwagen ist das anders (abgesehen von Volumenmodellen). Da muss ich schonmal eine Farbe "mit"nehmen, weil Modell, Motor und Ausstattung stimmen.
 
Ich glaube, die Farbe hat auch ganz viel damit zu tun, was man "darstellen" möchte. Schwarz steht schon irgendwie für "cool", "souverän", "machtvoll", "aggressiv", "imposant", ...

Als ich in den 20ern meinen ersten (und einzigen) Neuwagen bekam, wollte ich ihn auch UNBEDINGT in schwarz haben (war auch eine "sie" und hieß Hexe), daraus wurde aber nichts, weil ein Fahrzeug aus dem Ausstellungsraum deutlich günstiger, wenngleich nicht schwarz war. Der niedrigere Preis und die Aussicht, das Auto viel schneller haben zu können, waren dann der Grund, warum ich auf die Wunschfarbe verzichtet habe. Später war ich froh darüber, eben, weil ich mich mit dem, was ich in "schwarz" reinprojizierte, doch nicht so wirklich identifizieren konnte. Aber dieser Gefühlskram (auch in diesen Dingen) ist wahrscheinlich eher frauentypisch.
 
Zeitgeschmack hat mich noch nie interessiert,ich hab meinen eigenen Geschmack…


Ganz meine Meinung ! Nur ...
Was hilfts , wenn ich heute ein Saab 9³-1 Cabrio in einer "Farbe" ( also nicht silber , dunkelgrau-metallic oder eins von deren Derivaten in mit einem dezenten Farbstich drinnen ) kaufen wollte ? Es gibt de facto fast keine !
 
... und als ich über den besagten in schwarz oder wahlweise perlmuttblau nachdachte, riet mir jeder zum schwarzen ("oder nimm lieber silber, das verkauft sich später besser!!")
 
Schwarz ist meiner nach zeitlos im Vergleich zu so gut wie allen anderen Farben; die wechseln von Dekade zu Dekade. Wenn man sein Auto also nochmal verkaufen will, ist das die sichere Alternative...
Außerdem ist meiner auch schwarz (auch wenn ich als erste Präferenz lieber ein grün gehabt hätte...) :biggrin:
 
Also ich kauf meine Autofarbe für mich... :smile: und nicht für den Wiederverkauf...
 
Die Sache ist, was mich anbetrifft, folgende: Mit einem schwarzen Auto kann man jede, aber auch jede, Interieurfarbe kombinieren, so dass der Innenraum völlig individuell und ohne Rücksicht auf das Außenkleid gestaltet werden kann. Das ist mir wichtig, innen will ich mich wohlfühlen. Ein weiterer Vorteil ist, dass silberne oder gar verchromte Felgen viel besser zur Geltung kommen, ebenso wie Aluleisten, Fenstereinfassungen, u.s.w.. Leider ist mein Saab auch nicht schwarz, sondern hellblau, was mich ein wenig stört. Dafür hat er halt nichts gekostet.
Natürlich sind dunkle Farben auch, wie schon erwähnt, ein Zeichen von Seriösität und ästhetischem Geschmack in unserer Gesellschaft. Das ist nun einmal so.
Ich gehe sogar so weit mit meiner Meinung, dass manche Menschen an der "Individualistenkrankheit" leiden, d.h. sie entwickeln nach außen hin einen völlig anderen Geschmack, als die breite Masse, aber nicht, weil ihnen die Geschmacksrichtung ihrer Individualität so gut gefällt, sondern weil sie renitent und einfach anders gegenüber der Gesellschaft sein wollen. Dafür müssen sie sich dann zähneknirschend jeden Tag irgendwelche Fehlfarben angucken und, wenn sie es wirklich gänzlich übertrieben haben, auch noch ihre ungeschminkte, achselbehaarte Ökopartnerin. :-)))))
 
Natürlich (TM) hab ich dazu 'mal wieder eine etwas andere Meinung.

Zunächst einmal - WARUM SCHWARZ - Aus meiner Sicht recht einfach zu beantworten. Es gibt keinen praktischen oder plausiblen Grund dafür. Also, muß es "...etwas mit Psychologie..." zu tun haben. Für mich am plausibelsten ist die Tatsache, daß sich schwarz ins kollektive Bewusstsein gefressen hat - als Symbol für Macht und Überlegenheit. Denkt einfach mal an die Bonzen-Karren für die Polit-Kasperle oder die Fettwurst-Mobile mit denen Konzernvorstände zu ihren Kartell- und Monopolistenrunden vorfahren.

Wer also seinen Baby-Bomber marke Sharan, seinen Geiz-Ist-Geil-Skoda oder einen auf "Retro" gequläten Mini-Pups in schwarz bestellt, möchte etwas darstellen, was er weder hat noch ist - Geld und Macht. Bei Grau- und Silbertönen, also ausgesprochenen Anti-Farben, halte ich durchaus das Argument "Zeitlosigkeit" für zutreffend, obwohl ich es eher als "Geschmacklosigkeit" bezeichnen würde. Verkaufswert und Attraktivität des Fahrzeuges mögen durchaus bei nichtssagenden Allerwelts-Schlurren eine Rolle spielen, die nach kurzer Zeit gegen die nächste Geschmacklosigkeit eingetauscht werden - oder eh nur auf Leasing-Vertrag laufen.

Wer dagegen nicht Wert auf eine "zeitlose" Farbe sondern auf ein ZEITLOSES FAHRZEUG legt, dieses aus diesem Grund auch über lange Zeit oder "..bis in alle Ewigkeit..." besitzt, sollte sich dagegen ruhig trauen, eine Farbe zu wählen, die dem eigenen Geschmack entspricht. Wenn dies dann zufälligerweise schwarz, grau oder silber sein sollte - sei's drum. Mein Ding ist es nicht, denn für meinen rein persönlichen und somit unanfechtbaren Geschmack kommen fast *alle* Farben in Frage, MIT AUSNAHME von schwarz, grau oder silber...
 
Also, ich dachte, dass schwarz schon im abflauen war.

Das mit den Innenraumfarben kann man mit weiß genauso sagen. Trifft sozusagen nicht ganz zu.

Die meisten Autos sehen in schwarz noch nichtmal gut aus, trotz Alu und Chrom.
Ausserdem sind schwarze Autos immer schmutzig. Relativiert sich nur mit Chauffeur.

Ich glaube viele Leute nehmen schwarz, weil sie keine Vorstellungskraft haben, wie das Auto in einer Farbe aussieht, oder sie sich nicht trauen, und bloß nicht auffallen wollen.

Schade an der Sache finde ich nur, dass dadurch fast keine Farben in den Konfigurationen zu finden sind.

Die nächste Modefarbe wird allerdings braun metallic sein. Habe ich schon vor 1 1/2 Jahren gesagt. Ihr werdet sehen.

Meine Farbwahl beim aktuellen 9-3 wäre hellblau, CV in weiß, und der 9-5 wäre weiß, obwohl oak und java ihm auch gut stehen. Während er in schwarz garnicht wirkt.
 
braun metallic ist wirklich super geil! Habe einige Audi und Mercedes damit gesehen. Spitze!
 
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