Es kann ja sein, dass es in einigen Gegenden funktioniert. Aber was soll das mit Rad und Öffis?
Der Pendler verbringt incl. Mittagspause ca. 8 - 9 Stunden in der Firma. Er will am Morgen und
am Abend so wenig Zeit wie möglich vergeuden. Irgendwann sollte Feierabend sein. Wer in der
Stadt wohnt, hat natürlich gut reden. Aber eben der Pendler hat Wege von 30 und mehr km.
Wenn es noch nicht einmal die Busunternehmen und Nebenstreckenbetreiber fertig bringen,
mit der DB die Fahrpläne abzustimmen, kann es keine akzeptable Lösung sein. Oder haben
die angesichts der DB-typischen Unfähigkeit schon aufgegeben?
Als meine Tochter in der Ausbildung war, habe ich sie abends immer am Bahnhof abgeholt.
Der Zug sollte ca. 18.00 Uhr eintreffen, spät genug. Aber unter 15 min. Verspätung ging es nie.
Rekord waren 2 Stunden. Und warum habe ich sie abgeholt? Weil da immer noch einige km
bis heim waren, aber mit dem Bus auch nicht vernünftig machbar.
Wenn ich als Tourist nach Wien fahre, habe ich keinen Stress, bin aber sehr angetan vom
öff. Verkehrssystem. Meine Tochter arbeitet in Wien, würde aber nie mit dem Auto hineinfahren.
Warum auch? Die Anschluss-U-Bahn fährt alle paar Minuten und in Wien gibt es jede Menge
Stationen. Wenn man den Fahrplan anschaut, steigt man einfach in irgendeine und dann an
einer der nächsten Stationen um. Die Linien sind farblich unterschieden. Selbst für Ortsunkundige
kein Problem. Das System ist für alle gut, entlastet aber auch den innerstädtischen Verkehr
und ist preiswert. Man sollte die Verantwortlichen in Deutschland zu einem Lehrgang nach
Wien schicken.
Im übrigen ist "Meckern" ein demokratisches Grundrecht. Würde man alles stillschweigend dulden,
meinen die womöglich, dass alles super wäre.
@ Brose: Die sind beim Stand jetzt noch schlechter dran. Aber solange Öffis nach rein
wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrieben werden, wird sich nichts ändern. Deshalb fahren
ja kurz vor und nach 22.00 Uhr überdurchschnittlich viele Autos in Industriegebiete bzw. heraus.
Ein anderer Aspekt: In jedes öff. Verkehrsmittel gehört nachts Sicherheitspersonal. Ich verstehe,
dass Frauen sich nicht trauen, nachts mit U- oder sonstiger Bahn zu fahren. Da lungert jede
Menge zwielichtiges Gesindel in Zügen und an Bahnhöfen herum. Vor allem an kleineren
Bahnhöfen ist es sehr bedenklich. Schlechte Beleuchtung und wenig Leute unterwegs.