Auch auf die Gefahr, dass man meine Meinung als platte Stammtischparolen hinstellt, möchte ich folgendes anmerken:
- Die E-Mobilität habe ich nicht als Technologie verteufelt, sondern angezweifelt, dass diese komplett alle anderen Technologien ersetzen kann.
- Die sog. seltenen Erden, sagt ja schon der Name, sind genauso endlich wie fossile Energie, nur wohl in viel kleineren Mengen vorhanden. Man kann sicher
durch Recycling etwas ausgleichen, aber wir reden ja vom Fahrzeugbestand der ganzen Welt, der umgestellt werden soll.
- Die Chinesen haben sich in der Dritten Welt jede Menge Schürfrechte "gekauft" und können damit den Rest der Welt erpressen. Siehe Handykrieg mit Japan.
- Die Politiker favorisieren eine Technologie und zwingen damit die Industrie, Geld und Know-how hier zu investieren, statt nach vielleicht besseren Lösungen zu suchen.
Nur sehr finanzkräftige Hersteller sind in der Lage, auch andere Modelle zu entwickeln, wer da nicht mithalten kann, wird früher oder später vom Markt verschwinden.
- Die Politiker reden immer nur in Schlagworten (Lieblingsbegriff "nachhaltig") und stellen positive Aspekte groß heraus, negative werden verschwiegen (s. E10).
- Die Politiker - das unterstelle ich - sind wie die Industrie nur am eigenen Vorteil interessiert: Macht, Wählerstimmen, Profit, Wachstum um jeden Preis und Steuereinnahmen.
- Die Politiker sind nicht mal in der Lage, eine bundesweite Verteilung des Ökostroms zu managen. Da streitet man um Trassen. Überschüssiger Strom wird in
Nachbarländer verschenkt, die den zum Teil garnicht haben wollen. Und wie war das? Wurde nicht erst der Anteil des Ökostroms von der EU begrenzt?
- Die Industrie wiederum will (und muss) Profit machen, damit u.a. Arbeitsplätze erhalten werden. Nur wer in Arbeit ist, kann auch wunschgemäß konsumieren.
Deshalb werden profitable Lösungen bevorzugt.
- Wer weiß genau, was hinter den Kulissen passiert? Möglicherweise hat man schon längst bessere Technologien erdacht, lässt aber solche Lösungen in Tresoren
verschwinden, weil es massive Interessen gibt, diese nicht zu realisieren. Es wurden ja in der Vergangenheit geniale Patente aufgekauft, um eine Produktion zu verhindern.
Wenn z.B. eine Erfindung uns total vom Erdöl/Erdgas unabhängig machen würde, bricht die Wirtschaft in den ölexportierenden Ländern zusammen. Da muss man auch
nicht schadenfroh sein, denn es hätte eine Weltwirtschaftskrise zur Folge. Und ein Produkt, das nicht mehr planmäßig kaputt geht, würde der Industrie sehr schaden.
- Es gibt Leute, die an Elektrosmog glauben. Ob da etwas dran ist, kann ich nicht beurteilen, da man ja auch Erkenntnisse unter den Tisch kehren kann, wenn
diese politischen und wirtschaftlichen Interessen schaden. Aber angenommen, das ist so. Wie würden Millionen E-Autos das Problem verstärken?
Eine Patentlösung gibt es nicht. Die Probleme werden sich allein durch die ständig wachsende Weltbevölkerung immer mehr zuspitzen.
Aber mit einseitigen Lösungen wird man das nicht stemmen. Es lässt sich gut darstellen: Die Kiste hat keinen Auspuff, da kommt nix raus - perfekt!
Da liegen die Politiker mehr auf Stammtischniveau als die Kritiker.
Nach meiner bescheidenen Meinung sollte man mehrgleisig fahren und E-Mobilität dort einsetzen, wo sie Sinn macht. Kleine E-Autos im Smart-Format für
Innenstädte, dadurch Verdoppelung des Parkraums. Diesel langsam aber sicher abschaffen. Benziner noch weiter entwickeln, als Übergang zu einer
besseren Technologie, aber die dürfen in bestimmte Innenstadtzonen nicht mehr hinein. Man könnte, wenn man wirklich will, im Randbereich der Städte
riesige Tiefgaragen bauen, wo der Große gegen den Kleinen getauscht wird und umgekehrt. Wenn man in andere Städte fährt, sollten solche kleinen E-Autos
zu mieten sein oder man nimmt den ÖPNV. Es ist mir klar, dass es Einschnitte geben wird. Schon jetzt kann man nicht mit jedem Auto überall hinfahren,
aber das wird garantiert noch schlimmer werden.
Für mich persönlich stellt sich das weniger dramatisch dar. Ich bin in der Lage, mich so einzurichten, dass mich die Probleme mit Innenstädten nicht
tangieren. Wenn jeder mal darüber nachdenken würde, wie er mit den aktuell verfügbaren Mitteln etwas ändern kann, würden die Belastungen auch sinken.