Cabrio in Winterpause: pro und contra Bewegungsfahrt...

Fast alles ist da besser als nichts.
Jo. Seilfett, Mike Sanders, Wachs, Fluid Film....
Glaubensfrage. Wie Öldiskussionen.

Macht was auf den Unterboden und wechselt das Öl. :rolleyes:
Was besseres könnt ihr für eure Auros nicht machen.
 
...aber bei alten aus Blech tanke ich vor dem Abstellen voll.
Das galt früher, die heutigen Kraftstoffe ziehen Wasser und der Tank rostet von innen nach aussen durch.
Musste ich leider bei meiner alten Ducati live miterleben :(
Heutzutage gilt, Metalltank komplett entleeren und furztrocken lagern :top:
 
Na ja, ich habe mich in einem Chemielabor in Belgien und durch Telefonate mit ESSO in HH kundig gemacht. Früher (bei verbleitem Sprit) galt doch, füllen bis an den Kragen und das Kraftstoffsystem ist "auf alle Zeiten" geschützt. Als das Blei wegen der Katalysatoren raus musste, wurde die Zusammensetzung des Benzins komplett neu entwickelt, um die Klopffestigkeit zu gewährleisten. Bei einigen älteren Modellen mussten sogar die Ventilsitze gegen anderes Material ausgetauscht werden. Wir hatten Anfang der 90er Jahre für den Lancia Beta 2.0 ie eine G-Kat-Nachrüstung gestartet und mussten uns natürlich intensiv damit befassen. Interessant war, dass Lancia schon immer geeignete Ventilsitze verwendete, Alfa aber nicht. Deshalb war bei alten Alfa-Modellen die Umstellung auf G-Kat teurer. Das nur nebenbei.
Lt. Auskunft von ESSO ist der neue Sprit zum sofortigen Verbrauch konzipiert (Lagerfähigkeit begrenzt). Deshalb hat man in den USA vor allem für Boote, die auf dem Wasser überwintern, den Fuel Dryer und den Fuel Stabilizer entwickelt. Der Fuel Dryer bindet das Wasser im Tank, wodurch die Emulsion über die Verbrennung entfernt wird. Diesen schüttet man in die vorletzte Tankfüllung. Vor der Stilllegung kommt nun der Fuel Stabilizer hinein, dann tankt man voll und fährt zum Standplatz. Dadurch vermischt sich alles und nun ist der Sprit für mindestens 1 Jahr zündfähig und oxidiert nicht. Dieser neue Sprit ist hygroskopisch und oxidationsfreudig. Natürlich spielt die Umgebung auch eine Rolle. Starke Temperaturwechsel begünstigen die Entstehung von Kondenswasser. Da Wasser schwerer als Benzin ist, sammelt es sich an der tiefsten Stelle im Tank, was bei Metalltanks durchaus zu Durchrostungen führen kann. Wird das Auto in einer gleichmäßig temperierten Halle gelagert, dauert es viel länger, bis der Sprit umkippt. In einer Doppelgarage, die ständig geöffnet wird und das andere Auto u.U. Schnee und Nässe hereinbringt und die Temperaturen stark schwanken, geht es viel schneller. Abgesehen davon ist für andere Teile (Leder, Stoff, Holzarmaturenbrett) die Luftfeuchtigkeit wichtig. Zu hoch, kann sich Schimmel bilden, zu niedrig, kann organisches Material reißen. Hier kann man einen Luftentfeuchter ins Auto stellen, der die Luftfeuchtigkeit ungefähr bei 50% hält.

Das mit dem Vollfüllen des Tanks ist eine uralte Weisheit von früher, ähnlich wie der Unsinn, Räder über Kreuz zu wechseln. Sogar in einer BA eines Autos von 1982 fand man diese Anweisung, obwohl das Auto Radialreifen hatte. Das war bis in die 60er Jahre richtig, aber heute haben sich die Bedingungen geändert. Sprit ist anders und Diagonalreifen gibt es kaum noch.

Übrigens, Fuel Dryer und Fuel Stabilizer sind in D vor allem bei Motorradhändlern zu finden. Der Kfz-Teile-Handel kann das bestellen, hat es aber selten am Lager. Den Tank komplett zu entleeren, ist beim Motorrad möglich, beim Auto eher keine Lösung. Dann können Benzinschläuche austrocknen, rissig werden und bei Wiederinbetriebnahme einen Kraftstoffnebel im Motorraum verursachen. Unabhängig von der Tankfüllung ist dies ein Problem von Boxermotoren. Da gibt es einige senkrecht stehende Schläuche, die bei längerer Standzeit leer sind und austrocknen. Ich habe immer einen Eimer Wasser neben das Auto gestellt und bei geöffneter Motorhaube genau geschaut, ob alles dicht ist. Sonst genügt ein Funke und die Kiste brennt ab. Ein Bekannter in Austria hat auf diese Weise einen kleinen Anbau mit mehreren Autos abgefackelt. Er freute sich noch, dass der Gamma sofort ansprang. Da musste er ans Telefon und inzwischen konnte nur noch die Feuerwehr verhindern, dass das Wohnhaus auch noch abbrannte.
 
Ja, das mit dem Trockenstellen ist wegen der Schläuche und Dichtungen sicherlich keine gute Option. Problematisch bzgl. der Wasseraffinität ist wohl die Polrität ins besondere vom Ethanol. Reicht es nicht, wenn man für die Lagerung ethanolfreien Sprit tankt? Ansonsten dürften auch Additive wie z.B. ERC Etha-PROTECT helfen.
 
Heutzutage gilt, Metalltank komplett entleeren und furztrocken lagern :top:
Wie LCV schon schrieb: beim Motorrad vielleicht eine Option - beim Auto nicht.

Und wo war der Tank durchgerostet, am Boden, oder am Rand, wo der Kraftstoffspiegel stand? 2- oder 4-Takt?
Der Blech-Tank eines Trabant, den ich nach 20 Jahren Stillstand "erbte", war in Höhe des Kraftstoffspiegels ringsherum komplett durchgerostet, so dass man die obere Hälfte fast abheben konnte.
Zum Rosten gehört Sauerstoff, und der findet sich nun mal oberhalb des Spritspiegels, da wo es bei nicht vollgefülltem Tank auch (Kondens-)Wasser gibt, und meines Wissens ist gerade bei 2-Taktern die Öl-Wasser-Sprit-Emulsion, die sich auf dem Spiegel absetzt und Säuren produziert, die gefährliche Stelle.
Sicher ist das zeitabhängig und bei nur wenigen Wintermonaten noch nicht so relevant wie bei längerer Standzeit - trotzdem versuche ich immer, möglichst wenig Wasser Gelegenheit zu geben, in den Tank zu gelangen, und das ist am einfachsten mit einem vollen Tank, während das Leeren beim Pkw fast nie eine praktikable Option sein dürfte.
 
Ich kenne aus dem Trailerbereich so Standmulden. Keine Ahnung worunter man die findet. (...)
Suchbegriff "Reifenschoner" oder "Reifenschuhe".
Ob es was bringt? :dontknow: Auf der anderen Seite wird es aber auch nicht schaden ...
 
Danke. Ja, durchaus. Wenn die Auflagefläche denn groß genug ist. Was ich so auf die Schnelle sehe hat meist beidseitig Rampen und nur eine relativ kleine Aufstandsfläche. Die von Stahlwerk sehen schon besser aus, ist aber alles Recht klein verglichen mit dem was ich kenne. Und die müssen natürlich relativ gut zum Reifendurchmesser passen.

Am einfachsten ist halt den Druck etwas zu erhöhen und ggf. ab und zu kontrollieren. Wahlweise dabei 15cm weiter rollen wenn genug Platz ist.
 
Wie LCV schon schrieb: beim Motorrad vielleicht eine Option - beim Auto nicht.

Und wo war der Tank durchgerostet, am Boden, oder am Rand, wo der Kraftstoffspiegel stand? 2- oder 4-Takt?
Der Blech-Tank eines Trabant, den ich nach 20 Jahren Stillstand "erbte", war in Höhe des Kraftstoffspiegels ringsherum komplett durchgerostet, so dass man die obere Hälfte fast abheben konnte.
Zum Rosten gehört Sauerstoff, und der findet sich nun mal oberhalb des Spritspiegels, da wo es bei nicht vollgefülltem Tank auch (Kondens-)Wasser gibt, und meines Wissens ist gerade bei 2-Taktern die Öl-Wasser-Sprit-Emulsion, die sich auf dem Spiegel absetzt und Säuren produziert, die gefährliche Stelle.
Sicher ist das zeitabhängig und bei nur wenigen Wintermonaten noch nicht so relevant wie bei längerer Standzeit - trotzdem versuche ich immer, möglichst wenig Wasser Gelegenheit zu geben, in den Tank zu gelangen, und das ist am einfachsten mit einem vollen Tank, während das Leeren beim Pkw fast nie eine praktikable Option sein dürfte.
Der Tank war überall durch, der Lack hielt das Benzin noch auf, es haben sich dicke Blasen gebildet....sah aus wie Akne..Lol
4-Takter, stand Jahre in der Garage mit fast vollen Tank....
 
Beim Motorrad könnte man den Tank ausbauen und trocken lagern, evtl. mit Silikatsäckchen vor Luftfeuchtigkeit schützen. Aber beim Auto den Tank ausbauen?
 
Ich habe das im Netz gefunden:

Premium-Kraftstoffe wie Aral Ultimate 102 oder Shell V-Power Racing enthalten kein Ethanol, auch wenn Tankstellen dieses wegen möglicher geringer Spuren auf der Zapfsäule ausweisen müssen.13.06.2024

Ob das stimmt?
 
Zumindest fand man in der Vergangenheit auch immer wieder Berichte über im Winter salzbelastetes Waschwasser in den Anlagen.
Deswegen halte ich es im Winter wie im Sommer, dass die Waschanlage nur so selten wie wirklich nötig aufgesucht wird, aber keinesfalls um immer mit einem bltzeblanken Auto vorfahren zu können. Und niemals, wirklich niemals eine Unterbodenwäsche.

Warum keine Unterbodenwäsche? Ich habe auch schon (einst von einem KFZ-Meister) gehört, dass es die Rostprobleme am Unterboden nicht geben würde, wenn die Leute häufiger („alle zwei Wochen") im Winter eine Unterbodenwäsche veranlassen würden.

Habe mir das 9-3 Cabrio als Daily Driver deshalb gekauft, weil ich mal ganzjährig und - so meine Hoffnung - rostresistent unterwegs sein wollte.
Vor allem, um mal von drei Autos (zwei Italiener mit Saisonkennzeichen + Ganzjahres-Kombi) auf zwei Autos zu reduzieren (Saab + Italiener).
Zwei Winter-Garagenstellplätze für Spider und Coupe zu finden ist in München auch nie besonders easy gewesen.

Habe beim Saabastian eine Rostvorsorge vorm Winter machen lassen, weil mein 9-3 Cabrio wohl in noch jungfräulichem Zustand ist; Sebastian meinte: „Finde, der ist eher zu schade für den Wintereinsatz" - also doch wieder ein Winterauto für die paar Tage Schnee und Salz?? Das war eigentlich nicht die Absicht.

Zumal der Saab ja alles kann. Im Sommer nach Italien und keine Sorgen auf einer Strada Bianca (ganz anders als der tiefe Alfa Spider) und im Winter sicher und warm (die Sitzheizung hat ja ordentlich Power :smile:) und zuverlässig (ganz anders als der Alfa Spider, dessen Tür man bei frühen Frostnächten im Herbst morgens schon nicht mehr auf bekam). Und nachts steht er behütet in der Garage, also 3 Meter Schnee auf dem Verdeck wird's nicht geben.

Mein Plan war eigentlich, ab und an in die Waschanlage mit Unterbodenwäsche, um das Salz wegzubekommen... aber das scheint falsch zu sein?!
 
Ich versuche bei den Winter- Wagen immer bei warmen, frostfreiem Wetter zu waschen (waschen lassen).
Im Sommer habe ich auch schon Hohlräume gespült, da sammelt sich über Jahre so einiges an löslichen Salzen an.
Ich denke sauberes Wasser nützt wesentlich mehr als es schaden könnte.
Wenn da Salz drauf oder drin ist, wird es sowieso nicht mehr trocken, da das Streusalz Wasser anzieht.
 
Moin,
dass das Wasser in den gängigen Waschstraßen mehrfach genutzt wird ist, denke ich, kein Geheimnis. Beim winterlichen Salz ist es aber wie bei anderem Gift auch: die Dosis macht's.

Ich nutze beim Winterauto auch das bessere Winterwetter für die Wäsche (mit Unterbodenwäsche!) und das insgesamt lieber einmal mehr als monatelang gar nicht...
Motto: mit jeder Wäsche wird das Gift verdünnt. Und: nicht immer in dieselbe Waschstraße, denn die sprühen alle etwas anders...
 
Mein Plan war eigentlich, ab und an in die Waschanlage mit Unterbodenwäsche, um das Salz wegzubekommen... aber das scheint falsch zu sein?!
Motto: mit jeder Wäsche wird das Gift verdünnt. Und: nicht immer in dieselbe Waschstraße, denn die sprühen alle etwas anders...
Zum einen sind da die Berichte von zum Teil recht hohen Salzkonzentrationen in den Anlagen.
Dann kommen die Spritzdüsen dort, wo es wirklich wichtig wäre, z.B. in den Radkästen im Bereich um die Tankrohre und -stutzen, gar nicht hin, und da, wo die Düsen hingelangen, nämlich am glatten Unterboden, ist das gar nicht so wichtig.
Außerdem mag diese Beruhigung, das Salz ja regelmäßig abgewaschen zu haben, von einer gründlicheren Versorgung abhalten.
Und nicht zuletzt sind meine Autos vor dem Winter alle mit Fett konserviert - warum sollte ich das mutwillig abwaschen lassen?!
 
Und nicht zuletzt sind meine Autos vor dem Winter alle mit Fett konserviert - warum sollte ich das mutwillig abwaschen lassen?!
Sehe ich genauso, frage mich aber ob sich das Salz mit vor allem dünnflüssigem FluidFilm mischen kann und eine noch fiesere Elektrolytpampe erzeugt :confused:
 
Die letzten 10+ Jahre haben meine Autos auf diese Weise jedenalls ganz gut überstanden. Und ich wasche die Radkästen (fast) nie aus, das Fett kommt vor dem Winter tatsächlich auf/in diese Beläge aus altem Straßendreck. Da hält es besser als auf blankem Blech.
 
Ich sehe nur zu, daß ich regelmäßig an neuralgischen Stellen rechtzeitig Dreck entferne und wo nötig halt Rostansatz beseitige und dann mit neuem Unterbodenschutz (meistens Wachsprodukte) wieder konserviere.

Und ich fahre seit zig Jahren im Winter hin und wieder durch die Waschstraße, wenn es nach einer Kalt-und-Salz-Phase mal wieder etwas wärmer ist, inkl. Unterbodenwäsche.

Da ich nur wenig mit Fett arbeite habe ich da keine Bedenken, daß ich mir was weg wasche. Lieber so hin und wieder den gröbsten Salzdreck abwaschen lassen und dann im Frühjahr nochmal nach dem rechten sehen. Hat bisher bei allen Autos im Fuhrpark so ganz gut funktioniert und ich kann nicht feststellen, daß sie deswegen schneller rosten. Eher das Gegenteil, seit ich das konsequent so durch ziehe.

Ich denke da kommen wir aber in Diskussionsbereiche wie bei denen mit dem richtigen Öl u.ä. ... :tongue:
 
Zum Thema Ölwechsel hatte mir mal jemand erklärt, dass es sinnvoll ist, den letzten Ölwechsel kurz vor der Winterpause durchzuführen, da gebrauchtes Öl Asche, Säuren und andere Komponenten enthält, die sich während der Nutzung gebildet haben und die dann die Beschichtung im Motor während der Winterpause angreifen können. Frisches Öl verschleißt dagegen während der Standzeit über den Winter nicht. Man kann dann im Frühjahr sofort in die Saison starten.
 
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