Nun, wer schuld hat, ist nicht ganz so einfach.
Klar ist, dass bestehende Vorschriften/Gesetze/Grenzwerte eingehalten werden müssen. Wenn man damit nicht einverstanden ist, muss man versuchen, daran etwas zu ändern. Politisch, durch Klagen vor dem Gericht usw. Es ist ganz klar eine Schuld des VW-Konzerns, sich mit faulen Tricks über geltendes Recht hinweg zu setzen. Damit müssen die auch die Konsequenzen tragen. Ein gewisser Größenwahn einiger Bosse mag auch noch dazu beigetragen haben, dass man solche Vorschriften nicht richtig ernst nimmt.
Eine Mitschuld trifft aber auch die Politik. Diese ist nicht fähig, ein wirklich praxisnahes Prüfverfahren entwickeln zu lassen. Außerdem versuchen Politiker des jeweiligen Staates, sich in den Wettbewerb zwischen in- und ausländischen Herstellern einzumischen. Die Fußmattengeschichte mit Toyota wurde ganz klar an den Haaren herbeigezogen. Der vorübergehende Absturz der US-Autoindustrie war durch deren Unfähigkeit mitverschuldet, zeitgemäße Autos zu entwickeln. Toyota konnte das und musste gebremst werden. Wieso sind nur in den USA Unfälle passiert? Entweder sind die Autofahrer dort besonders unfähig oder das Ganze wurde auch von geldgeilen Anwälten genutzt, um richtig abzusahnen. In die diversen Intrigen gegen Toyota waren ja auch Regierungsmitglieder verwickelt und erst durch unabhängige Untersuchungen wurden auch Betrüger entlarvt, die sich einen dicken Schadensersatz erschwindeln wollten.
Es ist auch ein Unding, dass die Politiker dieser Welt unfähig sind, ein weltweit gültiges Verfahren zu vereinbaren. Wen wundert es, wenn California sogar innerhalb der USA ein eigenes Süppchen kocht.
Schlimm ist, dass in Europa von profilierungssüchtigen EU-Kommissaren Grenzwerte festgelegt werden, die fast nicht erreichbar sind. Vor allem diese Festlegung auf CO2 ist auch so eine Geschichte. Man kann CO2 sehr schön an den Verbrauch koppeln. Dass aber in bestimmten Fällen bei besonders niedrigem CO2-Ausstoß die wirklich gefährlichen Emissionen wie Stickoxide oder Mikrostaub sogar steigen können, interessiert nicht. Die haben beschlossen, CO2 ist Klimakiller und fertig. Wissenschaftlich bewiesen ist nur, dass der CO2-Ausstoß des gesamten Weltverkehrs am Gesamtaufkommen nur einen lächerlichen Anteil hat. Den Politikern, Frau Merkel voran, geht es nur darum, als Vorreiter in Sachen Klimaschutz dazustehen. Den anderen sozusagen den erhobenen Zeigefinger zu zeigen. Dass diese Maßnahmen nur zum Schein greifen und Nebenwirkungen einfach verschwiegen werden, soll das "blöde" Volk natürlich nicht erfahren. So ist es geradezu heuchlerisch, die Verbreitung von Elektroautos zu forcieren, obwohl die in der Gesamtheit aller Belastungen incl. Herstellung und Entsorgung die am wenigsten umweltfreundlichen Verkehrsmittel sind. Das ist auch Betrug am Kunden, da mit 0% Emission geworben wird. Allerdings nur moralischer Betrug, da nicht gegen Gesetze verstoßend.
Es ist eine Schweinerei, dass die Politik der Industrie mit allen möglichen Restriktionen gegen ältere Autos hilft, ihr auf Wachstum ausgerichtetes System am Laufen zu halten. Und einfache Lösungen wie den Benzinpreis als Regulativ zu verwenden, werden vom Tisch gewischt, obwohl damit auch sehr viel Verwaltung eingespart würde. Aber mit einer solchen Lösung könnte man nicht mehr so gut das Kaufverhalten des Bürgers manipulieren. Statt sich schon wieder als Vorreiter für autonomes Fahren aufzuspielen, sollte man sich mal echt um umweltfreundliche Autos kümmern und den Herstellern lieber Unterstützung bei alternativen Antrieben gewähren, z.B. Brennstoffzelle. Selbst sehr finanzkräftige Hersteller können nicht mehrere Möglichkeiten parallel zur Serienreife entwickeln. Also muss man notgedrungen den Vorstellungen der Politik folgen. Inwieweit die das technische Verständnis aufbringen, ist doch sehr fraglich. Das Risiko bleibt trotzdem, da Politiker auch ihre Meinung über den Haufen werfen. In der Vergangenheit hat man das an der Kfz-Steuer für Diesel gesehen. Zuerst steuerfrei gestellt, um den Diesel zu fördern, dann immer mehr angehoben. Die Industrie, aber auch der Autokäufer haben keine Planungssicherheit. Wer jetzt einen Diesel kauft, wird vielleicht in einem halben Jahr damit nicht mehr überall hinfahren dürfen und der Wiederverkaufswert geht überproportional in den Keller. Dies alles ist nur möglich, weil Politiker in Deutschland für den angerichteten Bockmist nicht persönlich zur Verantwortung gezogen werden können. Im schlimmsten Fall gehen sie "mit Belohnung" in den Ruhestand.