Fensterheber sitzt fest....

graphithaltiges Lagerfett
Was ich hier habe ist recht eindeutig graphithaltig (gibt wunderbar schwarze Finger...). Ich weiß nicht viel über das Fett, außer das es seit Jahrzehnten weder verharzt noch verhärtet, jedoch relativ zäh ist, bei Kälte aber nicht noch steifer wird. Wenn es also ein Problem mit Scherkräften gibt, dann sehe ich das sofort, falls ich morgen Zeit habe das Teil zusammenzufummeln :biggrin:.

Die genaue Bezeichnung lt. Dose ist

Klüber Lubrication München
Hochtemperaturfett
KR-29 BBM

Ich halte es für geeignet für Lager von langsamlaufenden Achsen und Wellen. Kennt zufällig jemand hier das Fett und kann mit der Bezeichnung was anfangen? Ich wüßte schon gerne, für welche Einsatzbereiche es korrekt gedacht war. Die Dose fand sich mal im hintersten Kellerwinkel, steht mindestens seit den 50er oder 60er Jahren da...

Achso: ja, eine dünne Teflonscheibe würde da schon problemlos drunterpassen, sowohl innen als auch außen. Habe leider keine zur Hand.


Grüße
Ron.
 

Anhänge

  • Klüber.Lubrication.KR-29.BBM-Hochtemperaturfett.jpg
    Klüber.Lubrication.KR-29.BBM-Hochtemperaturfett.jpg
    25,8 KB · Aufrufe: 23
Meine Oma benutzt für ihren Saab 900/1 eFH seit Jahren "Oil of Olaz"... - mit bestem Erfolg !
Na dann gut N8 !

GB
 
:biggrin:

Frag doch einfach mal nach http://www.klueber.de/Kontakt/klueber_kontakt_startseite.cfm

Sieht ansonsten nicht verkehrt aus, wird wohl auch in einer schwarzen Tür sich bei Sonne nicht davonmachen. Da ich im Bild nicht beurteilen kann, wie zäh das ist, musst du selber abschätzen oder besser noch probieren, wie starkt der Film Scherbewegungen hemmt. Schlimmstenfalls weißt du ja jetzt wie man den Kram zerlegt :eek:.

Flemming
 
musst du selber abschätzen oder besser noch probieren

Ja, kein Problem. Das Rad läßt sich im Fett von Hand bequem drehen, und auch der E-Motor schafft das Fenster jetzt erstmal wieder sanft schnurrend.

Bedenken habe ich weniger hinsichtlich des Fettes, das ein recht gutes zu sein scheint, auch nicht mit Blick auf die vorgefundene Abnutzung, sondern eher wegen der Verstemmung der Mitnehmerplatte auf der Achse. Es kommt klar erkennbar darauf an, diese Platte wieder präzise und absolut unverrückbar auf der Achse zu fixieren, sonst ist der nächste Ausfall vorprogrammiert. Ob da wohl einige beherzte Schläge mit einem scharfen Halbrundmeißel in die alten Stemmkerben ausreichen? Ich habe da so meine Zweifel. Ich glaube nämlich, daß die vielen gemeldeten Lagerschäden und verkantet-ausgenudelten Zahnräder wesentlich auf das Konto dieser Verbindung gehen.
Wird die Platte durch Vibration unter Druck bei Gebrauch nach und nach auf der Achse verschoben, verlieren die Zahnräder ihre feste Lauffläche auf der sie eigentlich aufliegen sollen, von der sie flächig ihre Führung erhalten, und ein Ausreiben des Messinglagers, welches für die dann auftretenden Beanspruchungen aus der resultierenden Verkantung ganz sicher nicht ausreichend ausgelegt ist, ist die unausweichliche Folge.

So waren auch bei meinem Exemplar Einlaufspuren deutlich an dem Bereich des Achsenschaftes zu erkennen, der sich eigentlich gar nicht in der Lagerbuchse hätte befinden dürfen, das Zahnrad hatte also über längere Zeit achsiales Spiel (bevor das Fett so fest war, daß gar nichts mehr ging). Diese Verbindung war also schon ab Werk nicht zuverlässig fest!

Ich bin ziemlich sicher, daß eine Reparatur der FH-Getriebe mit leicht angegiffenen Achsen/Zahnrädern immer dann dauerhaft erfolgreich ist, wenn es gelingt, die Mitnehmerplatte wirklich fest auf der Achse zu fixieren. Eine Option wäre (und das ist mir leider erst hinterher eingefallen, als alles wieder drin war): An entsprechender Stelle ein 2mm-Loch quer durch die Achse bohren und die Mitnehmerplatte mit einem Splint sichern. Eine umlaufend eingeschnittene Nut mit Wellensicherungsring wäre da auch nicht schlecht. Ein Problem dabei wird sein, die genaue Lage vorherzubestimmen. Einerseits darf die Achse kein Spiel in Längsrichtung haben, andererseits darf es auch nicht zu stramm sitzen. Man kann das Splintloch aber nicht erst bohren, wenn alles zusammengesetzt ist, sonst hat man Metallspäne im Fett...

Zum Wiederverschließen des Staubschutzdeckels: Es ist kein großer Akt, jeweils ein M3-Gewinde an den Stellen in das Alu-Gehäuse zu schneiden, wo man die Vernietung vorher zm Öffnen gesprengt hat. Aufpassen, es ist nur wenig Futter an der Innenwand. Aber ich hatte einfach keine Lust, die Klebeflächen für den Kraftkleber fettfrei zu machen, gelle Grufti :tongue:.

Wie schon geschrieben: Die Reparatur des FH-Getriebes ist im Vergleich zum Aus- und Einbau des ganzen kein wirklich großer Aufwand, geeignete Werkzeuge vorausgesetzt.

Ich werde jedenfalls berichten, wie lange das ganze gehalten hat.

Grüße
Ron.
 
Ja, kein Problem. Ich werde jedenfalls berichten, wie lange das ganze gehalten hat. Grüße Ron.
Bei derart aufwändiger Doktorarbeit mindestens fünfmall rauf-und runter mit Daumenhalten, oder weniger... !

Wetten !?

:elefant:

Grüssle Gerd
 
sondern eher wegen der Verstemmung der Mitnehmerplatte auf der Achse. Es kommt klar erkennbar darauf an, diese Platte wieder präzise und absolut unverrückbar auf der Achse zu fixieren,
bleibt nur eins, einfach zwei WIG-Schweißpunkte aufsetzen. Da wackelt dann nix mehr. Laser geht noch besser, aber wer hat so was schon zur Hand. Und man bekommt es dann auch nicht mehr auf, einen aufgesetzten Schweißpunkt kann man problemlos wieder auftrennen.

Flemming
 
Zurück
Oben