Hübsch, allerdings sollen die 2.0L Motoren eine noch größere Katastrophe als der 3.0TID im Saab gewesen sein.
Nein, die 2-Ltr.-Motoren waren nur für den italienischen Markt bestimmt und weniger
anfällig. Die hatten 120 PS. Wir hatten einen im Club, der nie Probleme bereitete.
Den hatte vor ein paar Jahren der leider verstorbene Chefredakteur von AB, vormals
von MOTOR KLASSIK, gekauft.
Für das Ausland gab es den 2.5 Ltr. Boxer - Vergaser mit 140 PS (1. Serie), der
durch mangelhaft gehärtete Nockenwellen auffiel. Dazu kamen ein paar konstruktive
Mängel. Z.B. konnte man mit voll eingeschlagenen Rädern und zu viel Gas den
Steuerriemen wegboxen (Boxer-Motor falsch verstanden
)
Die 2. Serie, wieder 2.5 Ltr. Boxer - aber Einspritzer, immer noch 140 PS, war besser.
Nachdem die Presse das Gamma Coupé wegen der tollen Pininfarina-Karosserie in
den Himmel gelobt hatte, wurde der Gamma wg. der techn. Probleme später gnadenlos
niedergemacht. Der Marktwert ist deshalb so unterirdisch, dass man diese beiden
Rostlauben nur dann rstaurieren kann, wenn einem der Wert nach der Investition an
Zeit und Geld egal ist. Zudem findet man nur schwer Ersatzteile, weil sich kein Händler
damit befassen mag. Bei FCA muss man eh nicht fragen.
Optisch konnte man Serie 1 und 2 am Grill unterscheiden.
Da der Gamma in der Klasse der 6- bis 8-Zylinder-Autos antrat, zumindest preislich,
standen "nur" 4 Zylinder auch dem Verkaufserfolg im Weg.
Es wird oft kolportiert, der Gamma-Motor sei eine Weiterentwicklung des Flavia-Boxers.
Das ist Quatsch. Ein Flavia-Motor ist nahezu unzerstörbar. Im Club gab es Flavia Cabrios
mit dem 1.8 Vergaser mit über 1 Mio. km. Beim Gamma konnte es schon nach 10.000 km
den ersten Ärger geben. Es gab Leute, die das Auto am liebsten angezündet hätten.
Aber merkwürdigerweise gab es auch positive Ausreißer. Ein Bekannter pendelte 2 x in
der Woche zwischen Karlsruhe und Genf. Er verkaufte das Coupé (2. Serie) mit über
200.000 km und hatte nie Probleme. Ist aber etwas Lotterie.
Wer einen Gamma rstauriert, sollte die Nockenwellen bei einer guten Motoreninstandsetzung
auf Härte testen lassen und evtl. eine Oberflächenvergütung vornehmen. Wenn man im Handel
noch Nockenwellen findet, weiß man nicht, ob die aus der miserablen Serie stammen.
Eine zusätzliche PTFE-Behandlung reduziert ebenfalls das Risiko.
Der Wagen ist optisch ein wunderschönes Auto. Man müsste nur einen anderen Motor
einbauen. Wegen der flachen Haube müsste es ein Boxer sein. Evtl. der vom 2000
oder auch Subaru?