@Kuhno: Ein Auto von 1937 - wie fährt sowas? Ist da alles wie man es heute kennt? Gas und Schalthebel rechts, Kupplung links... ? Musst du da noch mit Zwischengas und Zwischenkuppeln schalten? Brauchst du beide Füße um die Fuhre zum Stehen und beide Arme um den Wagen zum Lenken zu bringen? Muss man ständig korrigieren um gerade zu fahren und vor dem Überholen sicher sein, dass die nächsten 30sec. kein Gegenverkehr kommt?
Das älteste Auto, dass ich je gefahren bin (MB 1017 bei der BW) war von 1974. Da war alles schon wie man es in der Fahrschule (heutzutage) lernt
- daher mein Interesse.
Es ist erst mal ist es eine Herausforderung und fordert Übung. Gas rechts, Bremse links, meistens auf jeden Fall. Die Schaltung ist bei den alten Engländern oft rechts, sogar aussen angebracht, hier meist nur vorwärts und rückwärts. H Schaltung gab es aber auch schon. Dann oft Zünd- und Gemischverstellung- am Lenkrad, quasi als Choke und zum Korrigieren bis man die beste Leistung hat.
Der Geradeauslauf ist oft sogar sehr gut, Voraussetzung alles ist korrekt eingestellt bzw. restauriert. Synchronisation der Gänge per Zwischengas, bei manchen sind schon die oberen Gänge synchronisiert. Die Bremsen brauchen Kraft und wg. manchmal mickriger Wirkung sehr vorausschauendes Fahren. Überholen war mit dem leistungsstarken Lagonda kein Problem, das korrigieren der Lenkung wird schnell zum Automatismus. Lenkkraft - im Stand hoch, ab dem Rollen geht es schon deutlich leichter, bei zügiger Fahrt kein Problem.
Wie gesagt, man muss erst mal üben, ein Gefühl entwickeln, so nach 100km hat man das aber schon recht gut im Griff. Da mein Freund mit dem ich den Wagen kaufte, schon viel Erfahrung mit Vorkriegswagen hatte, fuhr erst mal er, bis wir auf leicht zu fahrende Landstraßen kamen.
Natürlich sind die Autos der Zeit sehr unterschiedlich, jedes hat seine Eigenheiten, Normen gab es eigentlich nicht.
Der Spaßeffekt in den archaischen Autos ist sehr sehr hoch, man ist Teil des Autos, spürt die gesamte Technik und die Straße auf der man fährt.
Besuche mal eine Rallye, an der Vorkriegswagen teilnehmen, da sieht man einiges, die Besitzer sind auch meisten recht auskunftsfreudig.
Man muss es halt mögen und wollen, die Faszination ist hoch.
Hier ein schöner Film darüber: