... den Golf will ich auch gar nicht aufbauen, mich wie erwähnt reparaturmäßig gar nicht weiter damit beschäftigen...
Verstehe ich jetzt nicht so ganz. MbMn gibt es zweieinhalb Möglichkeiten:
1) Wagen übernehmen, aufbauen, verkaufen
2a) Wagen übernehmen, billig am Stück wegkloppen
2b) Wagen übernehmen, in Teilen wegkloppen
3) Finger ganz weglassen
Viele raten zu 2a oder 3. Ist natürlich das schnellste und einfachste. Nr. 1 ist ein (hoffentlich kalkulierbares) Abenteuer.
Meine Zeit kostet mich ganz genau null (0) Euro, denn die habe ich sowieso und nix, was ich wegen ein paar Anrufen oder Mails abblasen müsste.
Ganz falscher Denkansatz, schlage nach bei Opportunitätskosten. Was Du in der Zeit, die Du in den Golf investierst nicht machen kannst, zählt: Saab-Schrauben, im Forum posten, was schlafen, lesen, sporteln oder gar ... arbeiten! Wenn Du übrige Zeit hast, kannst Du diese jederzeit in einem McJob in Bares verwandeln. Wenn Du gölfelst, geht das nicht, insofern kostet Zeit immer etwas.
Gibt es denn irgendwelche Spezialitäten, was da im Golf III-Bereich gefragt ist (von späten Modellen und/oder seltenen Sonderausstattungen mal abgesehen)? Oder was die Exportleute dazu sagen?
Nee, vergiss es. Alles millionenfach produziert und ebenso millionenhaft auf Schrottplätzen vorhanden. Kannste vergessen. Andersrum: Die Teile, die Du brauchst sind auch problemlos und billig verfügbar.
Ich will einfach nicht, dass ein sauber fahrendes Auto unnötig in die Tonne geht.
Kann ich sehr gut nachvollziehen und - ich habe es schon ein paar Mal hinter mir. Allerdings - es kostet immer mehr als man sich im Vornherein ausrechnet. Das Polster für unvorhergesehenes ist immer zu dünn. Ich habe die Wägen (Corsa, Polo, Golf, Fiesta, Saab 900i) immer auf mich angemeldet, bin ein halbes bis ein ganzes Jahr damit herumgefahren und habe so mein Mobilitätsbedürfnis gedeckt (für das ich auch ein gewisses Budget habe). Während dieser Zeit habe ich die Macken und Malaisen bekämpft und behoben und konnte am Ende ein "gutes Auto" auch für gutes Geld verkaufen (zwei hab ich auch verschenkt, aber die Geschichten führten jetzt zu weit). Genau nachgerechnet habe ich keins der Autos - ich bin aber insgesamt recht günstig unterwegs gewesen -u.a. auch durch die günstigen Unterhaltskosten für die kleinen Autos. Außerdem lernt man auch viel über Autos und das Schrauben an sich und man kann im Laufe der Zeit markenübergreifende Vergleiche ziehen (das geht hier ja vielen ab).
Ich weiß ja nicht was Du schon an Autos geschraubt hast, aber zum "Autoschrauben-Lernen" und "Autoschrauben-Üben" ist der Golf viel besser geeignet als ein Saab: endlose, preiswerte Teileverfügbarkeit und ziemlich reparaturfreundliche, idiotensichere Konstruktion.
Was das wiederverkaufen angeht kann ich auch meine Erfahrungen beisteuern:
=> Auch in dieser Preisklasse verkauft die Optik (man sollte es nicht glauben). Dicke Beulen, übermäßige Gebrauchsspuren, völlig verwohntes Interieur oder gar zerfressene Türen oder Radläufe sind sehr schlecht für einen akzeptablen Preis.
=> Dicke Rostschäden wie durchgefaulte Radläufe oder Karosserieschäden die sich nicht durch Teiletausch beheben lassen sind KO-Kriterien. Sobald man den Karosseriebauer und Lacker braucht wird es mit 100%iger Wahrscheinlichkeit deutlich unwirtschaftlich.
=> Serienmäßige Ausstattung und seriöses, gepflegtes Auftreten des Wagens helfen der Verkäuflichkeit. Zubehörzeugs einzeln verkloppen und wenn möglich durch Serienteile ersetzen.
=> Schöne Räder machen erstaunlich viel her. Weg mit den verrosteten Stahlfelgen und her mit einem Satz ansehnlicher Alus. Anders als beim Saab sind Serienalufelgen sonst eher unbeliebt und werden gerne durch krass breite Mörderwalzen ersetzt. Die (qualitativ meist besseren) Serienalufelgen gibt's dann für kleines in den Kleinanzeigen. Das wird aber erst an dem Punkt relevant, wenn der Wagen weitergegeben werden soll - steht also nicht am Anfang der Investitionsliste.
Lass Dich nicht täuschen von 99 Euro-Autos: Dass die so billig sind hat einen Grund und der steht nicht in der Anzeige sondern wurde "vergessen". Ein problemlos fahrendes, gepflegt wirkendes Auto mit neuem TÜV sollte immer 1000-1200 Euro bringen.