Hartmut Mehdorn

Auch die Sache mit den [ . . . ] Abfindungen? Die Begründung, der Mann habe ja auch eine Menge geleistet, zieht bei mir nicht. Ganz davon abgesehen, ob das, was er so "geleistet" hat (für wen auch immer) gut oder schlecht war; dafür wurde er doch jahrelang üppigst alimentiert. Das war schließlich sein Job. Egal ob jetzt Bahnchef oder Bankenvorstandsvorsitzender... Er bekommt nochmal dafür Geld, daß er seine bezahlte Arbeit getan hat? Oder begehe ich da einen Denkfehler. Ausgesorgt hat doch jeder von denen eh. Wofür denn dann danach noch eine Abfindung?

Ich weiß ja nich, ich weiß ja nich...

HANS
Bitte Zitate nur so stückeln, dass man ihren Sinn noch erkennt. Und zusätzlich nicht aus dem Zusammenhang rausreissen! Lesen, lesen, lesen!!! :cool:
Wenn du in die Rentenkasse einzahlst, bekommst du (hoffentlich) auch nochmal Geld dafür, dass dú deine bezahlte Arbeit getan hast.
Und Abfindungen waren auch bei "normalen" Arbeitnehmern bis vor kurzem nicht so ungewöhnlich.
 
Was mich am Meisten überrascht was nun ein Branchenfremdling wie Grube bei der Deutschen Bahn soll. Der Mann hat doch keinerlei Hintergrundwissen.

Heißt das für die künftige Arbeitssuche, dass Kernkompetenzen gar nicht mehr erforderlich sind? :tongue:


Das einzige was man für den Job garantiert braucht ist ein dickes Fell, um die ganze politische Einmischung auszuhalten. Wenn ich mir diese Heuchelei der Politik anschaue.... Für alle die es vergessen haben: Die Privatisierung der dt. Bundesbahn war ein Ziel, das politisch entschieden wurde !!! Im Moment tun alle so, als ob keiner jemals was damit zu tun gehabt hätte.

Wenn nun Grube kommt, ist die primäre Frage auch nicht, ob und was in dafür qualifiziert, sondern zuallerallererst, ob er für alle konsensfähig ist. Und wenn ich mir dann einen Verkehrsminister anhöre, der den neuen über den grünen Klee lobt, weil mit dieser schnellen Entscheidung wieder mal sein unfähiger Ar.... gerettet werden konnte, oder die Mädels von den Grünen schnell mal ein Statement in die Kameras blöken, dass der Neue eine Lusche sei, dann frag ich mich, woher nehmen die sich das Recht. Konsequenz dieser politischen Hatz der letzten Wochen ist, dass man Knall auf Fall einen Vorstandsvorsitzenden aus dem Amt nehmen musste, obwohl klar war, dass nach der Wahl ohnehin Schluss sein würde. - Und das obwohl inzwischen kaum einer mehr bestreitet, dass er den Laden auf Vordermann gebracht hat. Und das, obwohl sich die Wirtschaft am Beginn einer Krise befindet, in dem zumindest im Sinne der Mitarbeiter ein geordneter Übergang notwendig gewesen wäre. Ich finde das absolut unverantwortlich. Und zwar von allen politischen Seiten. Und im Grunde geht es grad wieder so weiter. Die Politik entscheidet nicht, was und wie sie die Bahn will. Es könnte ja die eigene Wiederwahl gefährden... sondern setzt mal schnell einen anderen hin, damit Ruhe ist. Und wenn es politisch opportun ist, geht das Spielchen von vorne los.


Im Grunde kann man dem Nachfolger nur die Daumen drücken, dass er es im Sinne der Mitarbeiter hin bekommt. Den Zorn und die Kompetenzfragen müssten sich aus meiner Sicht ganz andere stellen lassen....

Gute Nacht !!! Und nun, das Wetter !!!
 
@saabatical
Guter Beitrag !!!

Hoffen wir aber besser für die Mitarbeiter, dass er es hinbekommt.:confused:
 
Wenn nun Grube kommt, ist die primäre Frage auch nicht, ob und was in dafür qualifiziert, sondern zuallerallererst, ob er für alle konsensfähig ist.

Ich finde das absolut unverantwortlich. Und zwar von allen politischen Seiten. Und im Grunde geht es grad wieder so weiter. Die Politik entscheidet nicht, was und wie sie die Bahn will.

danke, so isses!
ja - es stehen nun mal wahlen ins haus, also ruhe und bürgernähe demonstrieren, mit usa aushandeln das opel solange lebt bis die wahl vorbei ist und tatkraft mit einem sogenannten konjungturpaket zeigen, mir wird von dem jahr 2010 angst!!!
 
Die Aufgabenstellung des Bahnvorstands ist ja sowieso höchst schwierig.

Auf der einen Seite soll die Bahn Gewinne erwirtschaften, was Herr Mehdorn auf's vortreffliche geschafft hat - z.B. durch branchenfremde Zukäufe, z.T. im fernen Ausland; auf der anderen Seite sollen in Deutschland Menschen flächendeckend von A nach B transportiert werden, was zu vertretbaren Preisen völlig unrentabel ist, da ja auch die ganze Infrastruktur (Schienen, Bahnhöfe, Grundstücke) und die Pensionen der ehemaligen (Reichs-, Reichs- und Bundes-)Bahnerpensionen finanziert werden müssen.
Also was nun? Vernünftige Dienstleistung oder (börsenkompatibler) Gewinn?

Eine Abfindung habe ich i.Ü. auch schon zweimal erhalten. Nur eben im vier- bzw. fünfstelligen Bereich, um die Übergangsfrist bis zur nächsten Beschäftigung finanziell überbrücken zu können, ohne ins soziale Netz zu fallen, da es kein nennenswertes "Erspartes" gab. Der Lohn hatte immer gerade so bis (fast) zum Monatsende gereicht... "Größere" Anschaffungen waren von der Abfindung jedenfalls nicht drin. Naja, doch, zwei mittelgroße. Aber bis an mein Lebensende ausgesorgt hatte ich dadurch nicht. Herr Mehdorn und Andere haben aber durch ihr jährliches Salär schon mehr Geld zur Verfügung, als sie jemals werden ausgeben können. Da noch etwas obendrauf zu legen - aus Steuergeldern! Weil noch gehört die Bahn "uns" - finde ich nicht gerechtfertigt.
Mit Sozialneid hat das nichts zu tun.

Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.

HANS
 
Es geht bei der Abfindung doch nur um den versuchten Ausgleich des der einen Seite durch die vorzeitige Beendigung des Vertrages entstandenen Schadens.

Herr Mehdorn war bei der Bahn angestellt - wenn auch leicht übertariflich bezahlt. Aber im Grunde ein einfacher Angestellter. Daß er schon finanziell ausgesorgt hat liegt wohl daran, daß seinem Arbeitgeber seine Arbeitsleistung so viel wert war.



(Mir war Herr Mehdorn - ohne daß ich ihn je persönlich kennengelernt hätte - auch schon immer unsympathisch. Das liegt vor allem daran, daß die von ihm geführte Deutsche Bahn alles daran gesetzt hat, mich als ehedem begeisterten Eisenbahnfahrer zu vergraulen, was ihr auch vorzüglich gelungen ist.
Daß er damit aber Geld verdient bzw dem Steuerzahler erhebliche Zuschußzahlungen erspart hat, muß man fairerweise aber auch anerkennen. Das Problem hier liegt im unglücklichen Spagat der Aufgabenstellung.´
Hätte man ihm nicht die Aufgabe gestellt, die Bahn börsentauglich zu machen, sondern dafür zu sorgen, daß die Bahn als sich wenn möglich selbst tragendes gemeinnütziges Unternehmen umweltfreundlich und günstig die Mobilität aller Bevölkerungsschichten sicherstelle - wer weiß, wie die öffentliche Meinung zur Person Mehdorn heute aussähe.)
 
Eben! Eines geht nur. Entweder Tag und Nacht für den Kunden bezahlbare (aber auch angemessen entlohnte), flächendeckende Beförderung von Personen und Gütern, oder gewinnbringende, globale Aktivitäten als den Aktionären verpflichteter Konzern. Herr M. hat sich da, meiner Meinung nach, ganz klar für Letzteres entschieden.
D.h., unterstützt von Aufsichtsrat und (von uns gewählten!) Politikern.

Ich habe nur ein Problem damit, daß es sich eben nicht um einen Privatkonzern handelt, sondern um "meine*" Steuergelder. Die Bahn, und alles was da dran hängt, wurde schließlich aus Staatsgeldern aufgebaut. Und ob die nicht unerheblichen Gewinne der Ära Mehdorn auch in den Staatshaushalt zurückgeflossen sind, bin ich mir nicht so ganz sicher...

In diesem Sinne

HANS

* Natürlich nicht wirklich durch "meine", sonderm der Steuern der Reichs-, Bundes, und Staatsbürger der letzten 150 Jahre.
 
Er hat sich nicht dafür entscheiden, das war sein Auftrag.
 
Die Aufgabenstellung des Bahnvorstands ist ja sowieso höchst schwierig.

Auf der einen Seite soll die Bahn Gewinne erwirtschaften, was Herr Mehdorn auf's vortreffliche geschafft hat - z.B. durch branchenfremde Zukäufe, z.T. im fernen Ausland; auf der anderen Seite sollen in Deutschland Menschen flächendeckend von A nach B transportiert werden, was zu vertretbaren Preisen völlig unrentabel ist, da ja auch die ganze Infrastruktur (Schienen, Bahnhöfe, Grundstücke) und die Pensionen der ehemaligen (Reichs-, Reichs- und Bundes-)Bahnerpensionen finanziert werden müssen.
Also was nun? Vernünftige Dienstleistung oder (börsenkompatibler) Gewinn?

Daß er damit aber Geld verdient bzw dem Steuerzahler erhebliche Zuschußzahlungen erspart hat, muß man fairerweise aber auch anerkennen.

Da ist ein Problem, mit denen alle ehemaligen öffentlichen Unternehmen zu kämpfen haben (DB, Post, Telekom, Entsorgungsunternehmen, Überwachungsvereine etc.).

Der öffentliche Infrastrukturauftrag (Flächendeckende Versorgung) steht in Konflikt mit dem unternehmerischen Denken eines Unternehmens, das nur an lukrativen Orten arbeiten würde - und das profitorientiert.

Wir als Bürger haben aber mit dem Problem zu kämpfen, dass wir die Kosten, die wir (Damals) durch Steuern und Gebühren getragen haben, jetzt aus unserem Budget für den privaten Konsum finanzieren müssen. Die Besteuerung hätte sich ja durch die Privatisierung der öffentlichen Unternehmen entsprechend reduzieren müssen. Das ist aber nicht geschehen. Dadurch wurde mehr oder weniger unsichtbar das Einkommen geschmälert. :mad:

Deshalb kann man nicht behaupten, Mehdorn hätte den Büger vor höheren Steuern bewahrt. Eher hat man den Büger doppelt zur Kasse gebeten ohne dass er das gecheckt hat.

Das was man Mehdorn zugute halten kann, ist, dass der Unternehmen rentabler gestaltet hat. Aber auch diese Aussage ist relativ. Schauen wir uns einfach mal die sogenannten "Auffanggesellschaften" der Post und der Telekom an, wo man die Beamten hin verfrachtet hat. Es handelt sich hierbei um Menschen (Bei der Telekom sind es 7000 !!), die für das Nichtstun weiter ihr volles Gehalt beziehen. Sicher sind da auch welche bei, die sowieso keinen Input gebracht hätten, aber es sind auch genügend Menschen dabei, die arbeiten wollen, aber es tatsächlich nicht dürfen !!


Eine Abfindung habe ich i.Ü. auch schon zweimal erhalten. Nur eben im vier- bzw. fünfstelligen Bereich, um die Übergangsfrist bis zur nächsten Beschäftigung finanziell überbrücken zu können, ohne ins soziale Netz zu fallen, da es kein nennenswertes "Erspartes" gab.

Es geht bei der Abfindung doch nur um den versuchten Ausgleich des der einen Seite durch die vorzeitige Beendigung des Vertrages entstandenen Schadens.

Yep. Eine Abfindung ist eine Art Schmerzensgeld. Dabei ist es aber nur dafür das man den Hut nimmt.

Bei großen Unternehmen und bei großen Mittelständlern ist es auch ein probates Mittel der Personalabteilungen, den Mitarbeiter einfach loswerden zu können, ohne sich selbst um andere Einsatzmöglichkeiten kümmern zu müssen. Ich würde es ganz simpel auch als Faulheit bezeichnen.

Natürlich wird damit versucht, die Klage auf "Wiedereinstellung" nicht zu verlieren. Es ist also auch eine Art Schweigegeld.

Es gibt genügend Leute, denen man den Laufpass gibt, die selbst sagen: Gebt mir was anderes, ich will doch für euch arbeiten!

Ich persönlich durfte auch schon meinen Hut nehmen, und zwar aus dem Grunde, weil der Nachfolger meines Chefs seine eigene Crew installieren wollte. Man kann sagen, er war für mich ein politischer Stolperstein. Getoppt hat er die ganze Sache, indem er sogar Externe für horrende Tagessätze eingekauft hat, die das Dreifache meines Gehaltes verdienten. Und man will es nicht glauben, die Unternehmensleitung hat ihn noch nicht mal zur Raison gerufen. (Zwischenzeitlich sitzt die sowieso am Gardasee in Rente).

Da die neuen Leute die Themen logischerweise nicht kannten, haben sich dadurch Projekte aufgrund von Fehlentscheidungen und mangelndem Know-How (Die Leute mit Know-How waren ja weg) um mehrere Jahre verzögert, was zu zusätzlichen Kosten im dreistelligen Millionen Bereich (!!!) geführt hat.

Man sollte sich also bei solchen Spektakeln keine Gedanken über sein eigenes Können machen - es ist völlig irrelevant.
Außerdem sollte das Beispiel zeigen, wieviel Geld eigentlich hinter den Kulissen verbrannt wird. Da haben 20 Mio. Rente für einen ehemaligen Vorstandsvorsitzenden nur die Größe eines kleinen Fingernagels.
 
Trotzdem. Das schöne Geld! :frown:

Die Knete, die in den letzten Wochen und Monaten (allein von Eurer Kanzlerin und ihrem Troß) sinnlos verpulvert wurde, und weiter wird (Hypo Real Estate, div.Landesbanken, Abwrackprämie, etc.pp.) würde ich gern über mein Konto auf den Bahamas an ein kleines Automobilwerk in Mittelschweden transferieren. Und alles würde wieder gut...

Dicke Eier!

HANS :biggrin:
 
Mir würden 0,1 % davon reichen.

So bescheiden bin ich :biggrin:
 
Trotzdem. Das schöne Geld! :frown:

Hypo Real Estate

Bei der Summe, die nun dort reingebuttert wird, muß man sich wirklich fragen, ob die dort den Knall nicht schon wesentlich früher gehört haben bzw. hätten müssen.

.... dann sollte man sich fragen, ob man bei den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften nicht mal Profis an die Bewertung von Unternehmen / Banken dranlassen sollte.

Es ist schon ziemlich auffällig, dass die Arbeit meist nur von Leuten gemacht wird, die gerade eben mal das Studium hinter sich haben.

Irgendwie scheint auch die ganze Risikoabschätzung auf der Strecke geblieben zu sein. Solche Fehler machen Versicherungsunternehmen jedenfalls nicht.

Wieviel % gehört mir denn jetzt von dieser maroden Bank? :biggrin:
 
Vor allem dann nicht, wenn sie ausreichend groß sind.:biggrin:
 
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