Ist ja schon interessant, dass DIE drei ehemaligen öffentlichen Institutionen, die vor ca. 15 Jahren privatisiert wurden, derart in den Brennpunkt geraten.
Zumwinkel, die Obermann Truppe bzw. deren Vorgänger und auch Mehdorn haben sich, was den Respekt gegenüber den Mitarbeitern angeht, nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das Beste aber ist ja, sie sind selbst Arbeitnehmer. Die Arroganz und die Borniertheit sind schon beeindruckend.
Schließlich erbringt JEDER, der in so einem Unternehmen arbeitet, eine Dienstleistung - also einen Dienst am Unternehmen.
Aber bei der Telekom ging es ja offensichtlich um Lauschangriffe. Meines Erachtens kann man dies nicht in einen Topf werfen.
Hier in diesem aktuellen Fall, den Mehdorn betrifft, wurden die Kontodaten von Zulieferern mit denen von Mitarbeitern gematcht. Heißt also, der Arbeitnehmer müßte in seiner Eigenschaft als Lieferant eine Rechnung an die Deutsche Bahn geschrieben haben und auch als Lieferant gelistet sein. Und so ein Auftrag an besagten Zulieferer kann ja mal ein paar Jährchen dauern, wenn er regelmäßig knapp unter dem festgesetzten Prüfpreis der Buchhaltung hindurch flutscht oder vom Rechnungssteller selbst auch noch fachlich richtig gezeichnet wird.
Ehrlich gesagt finde ich es durchaus korrekt, dass das Unternehmen in solchen Verdachtsmomenten der Sache nachgeht.
Die Frage, die sich eher stellt: In welchem Umfang darf ich das?
Andere Fälle sind aber ebenso schwerwiegend und können nur durch "Petzen" hochkommen. Das Unternehmen wird aber ebenfalls geschädigt.
Es wird z.B. unterschwellig gemunkelt, dass es gelegentlich bei Ausschreibungsverfahren zu Unregelmäßigkeiten kommt. "Mach eine Ausschreibung, aber sieh zu, das Fa. XXXX gewinnt !"
Dahinter stehen dann keine unternehmerischen Interessen, sondern private.
Und wenn für diese Art Lobbyismus eine entsprechend großzügige Gratifikation nicht ausreicht, gibt es vielleicht ein nettes Event für die ganze Familie, um den Gewinn der Ausschreibung zu flankieren.
Auch nicht umsonst sollen Beratungsunternehmen die eigenen Leute ziehen lassen, um in bei den Kunden in entscheidungsbefugten Positionen unterzukommen. Das Leben soll ja zu entsprechenden Tagessätzen weitergehen.
Was es im Großen gibt, gibt es scheinbar auch im Kleinen:
Bei Fahrkartenüberprüfungen bei der DB soll es vorgekommen sein, daß die bar bezahlte Strafe für das Fahren ohne Ticket nicht in die Konten der DB Eingang gefunden hat. Nachprüfbar? Schwierig, weil der "Schwarzfahrer" ja froh ist, aus dem Dilemma rausgekommen zu sein.
Wie gesagt, alles durch hörensagen bzw. Flurgespräche aufgefangen und nur Spekulation.
Fakt ist aber, dass man bei der DB wohl Fällen und Schäden auf der Spur war, die rein finanzieller Natur sind.
Bei dem Datenskandal des magentafarbenen Unternehmens und beim Abhören von Mitarbeitern sehe ich das anders.