Nach fast 4kkm mit revidierten Aggregaten wurde jetzt die Feineinstellung durchgeführt. Probleme waren:
1. zögerliche, ruckartige Gasannahme aus dem Standgas
2. verschobener Einsatzzeitpunkt des Laders auf etwa 2.5 bis 2.7 U/min.
3. Turboloch im mittleren Drehzahlbereich
4. APC-Regelung bei offener DroKla in mehreren, kurzen Schüben
5. LD-Einbruch über 4.0 U/min im fünften Gang auf etwa 0.8 bar stabil
6. Bei 3/4 DroKla gleichmäßigere Beschleunigung als bei offener DroKla
Vermutung: verrückte Lambdawerte, zu wenig Sprit im oberen Drehzahlbereich, Rückregelung durch thermisches Motorklingeln. Problem: der Wagen ist mit Kat. Nachgerüstet und verfügt über keinen Pin zur Lambdamessung während der Fahrt im Cockpit.
Vorhaben: Einbau der Einspritzanlage vom 9k aero 2.3 (90-93), um den bereinigten Einlasskanälen und dem Kopf eine größere, gezielt ausgerichtete Spritmenge zuzuführen. Zur Debatte standen die Versionen 9135120 (Bosch 155009) sowie 9136300 (8857153) mit doppelter und vierfacher Lochung, die eigentlich auf den Querschnitt der großen Spinne und die Kanäle des 2.3er Kopfes ausgelegt sind. Reduzierung des Benzindrucks um die erhöhte Spritmenge auszugleichen.
Um das Prozedere der Einstellung und des Abgleichs zu vereinfachen, wurde eine Benzindruckmessuhr im Cockpit eingebaut (27 Euro incl. Flexschlauch als Meterware bei eBay / Renner – sehr empfehlenswert). Bei den Einspritzdüsen half das Gebrauchtteillager der Firma Wedde.
Nach ersten Messungen zeigte sich bereits ein deutlich verschobener Lambdawert. Die gesunde Einstellung brachte schon einmal Besserung. Durch anhängen einer Klopf-LED konnte Motorklingeln im Vollastbetrieb ausgeschlossen werden. Bis auf ein kurzes anflackern beim LD-Aufbau über 4kU/min ist der Motor bis zur Regelgrenze klingelfrei. Als optimaler BZD wurden genau 2.5 bar ermittelt – der GLD wurde auf ca. 0.5 bar angehoben.
Ergebnis: im direkten Vergleich zu vorher überwältigend. Saubere Gasannahme in allen Drehzahlbereichen. Turboloch annähernd verschwunden. Einsatzzeitpunkt des Laders bei etwa 3k U/min. Motor dreht freudig und im Vergleich zu vorher deutlich leiser. Im Vollastbetrieb APC-Regelung unter einem Zeigerstrich. Bis etwa 5k U/min werden die erwünschten 1.2 bar LD gehalten. Ab dieser Drehzahl deutlicher LD-Abbau auf etwa 0.8 bis 1.0 bar. Auf diesem Drehzahlniveau baut der Lader bei erneuter Vollastbeschleunigung (nach kurzem Antippen des Bremspedals, um eine mögliche APC-Regelung zu nivellieren) kurzfristig bis zu 1.4 bar auf, um direkt danach wieder auf die bestehenden 0.8 bar abzusinken (keine Abregelung!). Die anfängliche Vermutung, dass der Lader ggf. an seinem Zenit nagt, konnte somit ausgeschlossen werden. Den Motor scheint etwas anderes auszubremsen. Nochmalige Lambdamessung brachte schließlich die Erleuchtung. Die Abgaswerte vor / nach Kat sind identisch. Nun, nach ca. 200kkm scheint er seine Funktion eingestellt zu haben und ist „dicht“. Nächste Woche wird der Kat Test weise überbrückt, um diese Vermutung zu verifizieren.