Ich habe fast den Eindruck, von Euch hat noch niemand einen wirklichen Streik mitgemacht.
Ja, zumindest für mich gilt das.
Ein Streik richtet sich gegen den, der bestreikt wird, um etwas genau dort zu erreichen, zu verbessern. Ein Schulstreik könnte sich beispielsweise gegen irgendwelche schlechten Bedingungen in der Schule oder im Schulsystem richten. Die Veranstaltung "fridays for future" richtet sich aber nicht gegen Schule o.ä. sondern gegen ein allgemeines politisch-gesellschaftliches Problem, ergo ist es eine Demonstration. Das ist keine Erbsenzählerei (peanuts
)
Richtig, das "bestreiken" der Schule ist kein Streik, sondern ein Mittel zur Gewinnung von mehr Aufmerksamkeit.
Und nun zu Physikern und zu Wissenschaftlern und Akademikern allgemein, zu denen ich mich auch zählen darf: Gerade diese Gruppe sollte gelernt haben, dass man sich an gültige und anerkannte Regeln zu halten hat. Diese können auch moralischer Natur sein. Dieses Gebot hängt für mich höher als jedes andere. Das zu vermitteln ist heute nötiger denn je. Vorbildfunktion ist angesagt. Dieses Verständnisgetue kann ich absolut nicht teilen und lehne es entschieden ab.
Naja, frag 10 Akademiker, Handwerker, Arbeitslose, Rentner, Kinder, Saab-Forumsmitglieder, ob mit oder ohne Hippokrateseid:
Du wirst 10 verschiedene Ansichten zur Moral bekommen.
Wie kontroverse Diskussionen hier im Forum auch zeigen
Der Physiker, der Nuklearwaffen entwickelt hat genau so Moralvorstellungen wie derjenige, der Instrumente zur Krebstherapie enzwickelt.
Daher gibt es Gesetze (sind auch Regeln, wie Du schreibst). Die sind bei Weitem nicht vollkommen oder eindeutig, aber ein ganz guter Weg, um zumindest ansatzweise etwas wie Objektivität zu erzielen.
Und das mit den Gesetzen könnte eine Möglichkeit aufzeigen, wie man zu den Schul-"Bestreikungen" stehen könnte.
Aber natürlich nicht muss