IntSAAB '21 und die Schulpflicht

es gibt einfach noch zu viele Leute, die die Dringlichkeit des Themas noch nicht realisiert haben, siehe oben... Die Schüler haben es realisiert. Und sie haben ausserdem realsiert, dass sie selbst nicht in der Lage sind, rechtzeitig was ändern zu können. Bis sie ihre Schule/Studium o.ä. abgeschlossen haben, ist es zu spät, bzw. sind die dann notwenigen Maßnahmen um den Effekt der Erwärmung noch "drehen" zu können um ein Vieles einschneidender als wenn man es jetzt angeht. Daher ihr Streik gegen "die Institutionen". Nicht gegen die Schule, richtig. Mehr gegen den Staat, der sie verpflichtet zur Schule zu gehen. Der aber nichts unternimmt um ihre Zukunft auf einem lebenswerten Planeten zu sichern. Für mich ist das Streik, und vollkommen richtig.
 
Den kann und muss die einzelne Bürgerin nicht selbst im Zuge eines naiv-trotzig verstandenen "Mach es doch erstmal selbst besser" durchsetzen

Habe ich nicht behauptet, dass das so laufen soll.

Durch die Demonstrationen müssen Weichen gestellt werden.

Aber der Wandel kann nicht alleine durch unsere Generation vollzogen werden. Der wird sich über die nächsten Generationen hinwegziehen.

...aber mittels Kritik darauf hinwirken, dass kann und sollte sie, ist vollkommen legitim und in der Idee der Demokratie tief verankert.

Exakt, damit die Weichen gestellt werden.
 
Bis sie ihre Schule/Studium o.ä. abgeschlossen haben, ist es zu spät, bzw. sind die dann notwenigen Maßnahmen um den Effekt der Erwärmung noch "drehen" zu können um ein Vieles einschneidender als wenn man es jetzt angeht.

Das stimmt natürlich prinzipiell.

Es ist aber nicht zu spät, um die Sache weiterzuführen.

Also liebe Kinder, gebt fein acht:
Was Methan, CO2 und Co. sind, was der Unterschied zwischen Radioaktivität und Strahlung ist. Etc.

Und am Nachmittag dann auf die Demo.

Vielleicht lassen sich so sogar noch diejenigen Schüler mobilisieren, die dennoch den Unterricht besuchen (wollen).
 
....es gibt einfach noch zu viele Leute, die die Dringlichkeit des Themas noch nicht realisiert haben, siehe oben... Die Schüler haben es realisiert. .....
Richtig ... und interessant ist, dass es in den Reihen der Verfechter dieser Demos genug Leute gibt, die genau gegen Maßnahmen sind, die sich aus den Forderungen ergeben müssten.

Beispiel?

[QUOTE="LCV, post: 1362433, member: 2233"....Stellen sich Schüler am Samstag mit ein paar Plakaten in die Fußgängerzone, dann wird das von den meisten Leuten ignoriert und ist auch keine Meldung in den Medien wert. ....[/QUOTE]

Verständnis für die Schülerdemos? Ja
Befürwortung eines allgemeinen Tempolimits? Nein

Wer ist hier der ignorant?
 
Was hat denn jetzt ein allgemeines Tempolimit hier zu suchen? Dabei ging die Diskussion
doch darum, dass man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen sollte. Wenn die Politik sich
um die größten Klimaschädlinge kümmern würde, wäre auch eine Tempolimit-Diskussion
in Ordnung. Aber man greift das immer wieder auf, obwohl es für die Gesamtbelastung
eher belanglos ist, aber natürlich das "Volk" aufrüttelt. Also auch Marketing-Gag und lenkt
zudem davon ab, dass noch heutzutage hunderte von Beamten ständig zwischen Bonn und
Berlin hin und herfliegen, um nur eine "Schweinerei" zu nennen.

Es geht den Schülern erst einmal darum, dass die Verantwortlichen aufwachen, dass
z.B. Braunkohleverstromung aufhört (nicht erst 2038) usw. Und anprangern, dass die wahren
Ignoranten wie dieser Typ in Washington eher drei Schritte zurück machen wollen.

Meine Aussage bezog sich auf die Medienwirksamkeit. Egal, wogegen am Samstag oder Sonntag
demonstriert wird, es ist relativ wirkungslos, geht den Leuten evtl. auch nur noch auf den Geist.

Mit der Demo während der Schulstunden geht eben auch ein Protest gegen das Establishment
und seine Regeln einher. Erfolg in den Medien und Anstoß zur Diskussion, also sehr viel mehr
als bei der 100%ig legalen Demo. Für den Schüler gehört die Institution Schule samt Schulpflicht
zum Establishment. Richtig wurde erwähnt, dass die meisten Schüler noch nicht wahlberechtigt
sind. Was bleibt ihnen denn, um auf ihre Belange und Ängste aufmerksam zu machen?

Dass irgendwann die Geduld zu Ende ist, verstehe ich vollkommen, wenn Großkonzerne
z.B. das Verbot von Glyphosat mit allen Tricks immer mehr verzögern. Aber klar, da hat
sich wohl jemand mit der Monsanto-Übernahme verzockt und jetzt muss der deutsche Konzern
den Kopf hinhalten, was natürlich unsere Politiker in eine Zwickmühle bringt.

Angesichts der weltweiten Sauereien ist das "Schule schwänzen" nun wirklich harmlos.
 
es gibt einfach noch zu viele Leute, die die Dringlichkeit des Themas noch nicht realisiert haben, [...]
Genau das ist das Hauptproblem - und auch des Grund, warum die Streiks (oder Demos) so unheimlich wichtig sind.

Das Maß an Ignoranz, das immer noch hinsichtlich des akuten Handlungsbedarfs besteht, ist wirklich erschütternd - auch in diesem Thread.

Der Haß, der diesen Kindern entgegenschlägt, die richtig erkannt haben, daß sofort etwas getan werden muß, ist auch ganz furchtbar und ich schäme mich intensiv fremd.
 
Das Maß an Ignoranz, das immer noch hinsichtlich des akuten Handlungsbedarfs besteht, ist wirklich erschütternd - auch in diesem Thread.

Der Haß, der diesen Kindern entgegenschlägt, die richtig erkannt haben, daß sofort etwas getan werden muß, ist auch ganz furchtbar und ich schäme mich intensiv fremd.

Habe ich hier etwas überlesen?
 
wenn man sich mal die Streiktermine der einzelnen Städte-Initiativen anschaut, dann fällt ein Grossteil in die Zeit nach um 12 und später. Da ist Freitags bei den meisten auch so-oder-so schon Schulschluss...
https://fridaysforfuture.de/streiktermine/
 
Also, ich habe hier keinen Beitrag gefunden, der in Frage stellt, dass die Schüler "richtig erkannt haben, daß sofort etwas getan werden muß".
 
Dann ist es viel zu spät.

Genau!!! Da erkennt man - spät genug - dass der Braunkohleabbau endlich aufhören muss.
Abgesehen von der Umweltbelastung der Kraftwerke ist es doch schwachsinnig, ganze
Regionen in eine Wüste zu verwandeln und Dörfer platt zu machen. Da scheut man wohl
die Entschädigungen an die "Stromer", aber weitere 20 Jahre sowie die Entschädigungen
für die enteigneten Bewohner kosten garantiert ein Vielfaches. Wo SOFORT gehandelt
werden muss, denken Politiker in mehreren Dekaden. Hier schließt sich der Kreis, wenn
junge Leute JETZT Maßnahmen fordern. Ich könnte das ja gelassen sehen, da ich den
schlimmsten Schlammassel wohl nicht mehr erleben werde. Aber meine Kinder, Enkel,
Urenkel tun mir jetzt schon leid.

Es gibt auch jede Menge weiterer Baustellen. Wenn dann noch von zu wenig Geld geredet
wird, aber Millionen in ein marodes Segelschulschiff versenkt werden, hört jedes Verständnis auf.
 
Ähm, dann habe ich mich ungünstig ausgedrückt...mit Weichen meine ich Maßnahmen zum Wandel, wie auch immer die im Detail aussehen mögen (Klimaziele etc.)...aber wenn diese erfolgreich umgesetzt sein sollten, ist dann Schluß und für die nächsten Generationen alles schön und gut?

Damit meine ich: Wenn man als Schüler für den Klimawandel demonstriert und sich irgendwann mal selbst ernährt, sollte man sich daran erinnern, dass man sich nicht jeden Tag ein Schnitzel auf den Teller legen sollte...
 
Und um das zu vermitteln, kann die Schule halt helfen und deren Mensen können mit gutem Beispiel voraus gehen...
 
Dieses ständige Relativieren und Unterstellen ist genau das, was ich meine. Jetzt ißt der demonstrierende Schüler auf einmal jeden Tag ein Schnitzel. Ernsthaft?

Wir subventionieren noch heute die Steinkohle mehr als erneuerbare Energien. Wir diskutieren über Strohhalme und Cocktailäffchen aus Plastik, während in Kenia Tüten schon längst verboten sind.

Diese Pomadigkeit wird uns hier zum Verhängnis.
 
Der Schüler isst nur das, was ihm die jetzige Erwachsenengeneration vorsetzt. Die Mensa, die Eltern etc.

Und genau, gutes Beispiel:
Wenn wir Plastiktüten auch in Europa verbannt haben, sollten die Erwachsenen von morgen sich später, wenn sie selbst die Entscheidungsträger sind, daran erinnern, was Plastik z.B. in den Meeren so anrichtet.
 
Der Schüler isst nur das, was ihm die jetzige Erwachsenengeneration vorsetzt. Die Mensa, die Eltern etc.

Und genau, gutes Beispiel:
Wenn wir Plastiktüten auch in Europa verbannt haben, sollten die Erwachsenen von morgen sich später, wenn sie selbst die Entscheidungsträger sind, daran erinnern, was Plastik z.B. in den Meeren so anrichtet.

"Wenn", "morgen", "später", "erinnern" - wechsel doch mal von LPT zu FPT.

Dieses ständige Relativieren und Unterstellen

Genau das. Ich bin ja auch dafür, aber...
 
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