Leidensfaehig bis zum Untergang!
Ja, das würde mich knapp an den Untergang bringen. Nun mach aber mal halb lang. Hast du dich nicht auch erstmal an das Zündschloss zwischen den Sitzen gewöhnen müssen? Oder an das skurile Öffnen der Motorhaube? Das Zündschloss mag ja noch mit die bessere technische Lösung gewesen sein, aber erzähl mir nicht, dass die natürlichste Art, eine Motorhaube zu öffnen, die des 900 ist...
nein, du hast dich dran gewöhnt, weil dich das Gesamtpaket überzeugt. Gibt sicher viele, für die das Statussymbol iPhone alleine schon das Gesamtpaket ausmachen, aber lass sie doch.
Apple beherrscht inzwischen das Marketing, ja. Wer sich davon blenden lässt, ist selbst schuld. Aber der Vorteil ist, durch das Medieninteresse ist der Druck enorm hoch, ein gutes Produkt zu schaffen. Und es ist gut, das steht außer Frage. Auch das iPhone 4, wenn man Rechtshänder ist.
Perfekt ist nichts. Das Marketing ist noch besser, ja.
Ich mag auch die Individualität von Saab, und mir wäre lieber, wenn das Eifon weniger verbreitet wäre, aber was soll's? Wäre es umgekehrt und mit unveränderten Produkten, würde ich auch Saab fahren und das iPhone damit per Bluetooth verbinden...
aber die Natur der Produkte spielt eine Rolle. Die Technik sowohl von Auto und Smartphone geht weit über das Verständnis von Otto-Normalverbraucher hinaus. Aber, ein Smartphone passt locker in das monatliche Budget eines Gutverdienenden hinein. Ein gutes Auto nicht. Statuswert hingegen scheint annähernd vergleichbar zu sein. Die Überwindung zur Ausgabe für ein Auto ist wesentlich höher. Und wir wissen beide, die Mehrzahl der Käufer lässt sich von der Erscheinung blenden und entscheidet nach dem Statuswert. Da im Falle des Autos nicht Qualität
und Optik im verfügbaren Budget unterzubringen sind, entscheidet - menschentypisch - zumeist alleine die Optik. Im Smartphone ist Platz für beides, und auch die Notwenigkeit für beides, weil durch die kurzen Modellzyklen die Anforderungen an Lebensdauer im Verhältnis zur Garantiezeit deutlich höher sind als beim Auto. Soll heißen, die gesamte Lebensdauer eines Smartphones fällt in die Garantiezeit hinein. Wenn also so ein Teil nicht den Anforderungen entspricht, würden fast alle zurückgehen. Beim Auto kann der Hersteller hoffen, dass manche Mängel erst nach der Garantiezeit auftauchen, weil er sein Produkt auf eine wesentlich längere Nutzungsdauer auslegt entsprechend den (meist unausgesprochen) Anforderungen der Käufer. Man erwartet einfach, dass ein Auto mal eben 10 Jahre hält. Aber wenn nicht, dann ärgern wir (oft noch nicht mal der ursprüngliche Käufer) uns zwar, aber den Hersteller tangiert das nicht mehr, oder im Zweifel sogar nur positiv (Ersatzteileversorgung). Gäbe es einen nennenswerten Markt für Smartphonerepaturdienste, sähe es wieder anders aus. Ich will damit sagen, beim Auto sind durchdachte Lösungen (setze ich mal gleich mit Qualität) nur interessant für besonders Interessierte, oder Menschen mit besonderen Anforderungen, jedenfalls nur für die Minderheit. Deshalb können meines Erachtens Volumenmodelle aufgrund der verhältnismäßig hohen Anschaffungskosten nie die besonderen Anforderungen von einigen technisch Interessierten erfüllen, also werden diese IMMER in irgendwelchen Nischen anzutreffen sein. Beim Smartphone verhält es sich genau umgekehrt. Durch die Masse müssen die Teile wenigstens für die relativ kurze Nutzungsdauer (glücklicherweise meist komplett abgedeckt durch die Garantiezeit) fast perfekt funktionieren, gerade bei Software ja oft ein Problem. Und so schlecht ist das Apple sogar mit dem iPhone 4 eben gar nicht gelungen...
Ich bin übrigens zu meinem ersten iPhone wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Wollte meiner Freundin eine Freude machen, sie hatte es sich gewünscht. Kurz Zeit später hat sie es mir gewissermaßen vererbt...