Ich habe jetzt seit einer guten Woche frei/Urlaub. Daher kann ich aus den letzten beiden Wochen nur Momentaufnahmen aus Gesprächen mit Kollegen.
Zu Kindern und Jugendlichen kann ich ohnein nichts sagen, da es in unserer Klinik keine Pädiatrie gibt.
Die Intensivstation hat regulär 8 Betten, von denen derzeit 2 wegen Personalmangel geschlossen sind. Aktuell snd alle 6 Betten mit Corona-Patienten belegt. Einer ist über 70 ist geimpft, aber immunsupprimiert. Die übrigen Patienten zwischen 50 und 65 Jahre alt, alle nicht geimpft.
Von Impfdurchbrüchen, die beatmungspflichtig wurden, und schon eine Boosterimpfung hatten, ist mir nichts bekannt.
Die geimpften Patienten, die ich auf der Intensivstation erlebt habe, waren alle über 70 und meist immunsupprimiert (z. B. Cortisondauertherapie). Ein Patient war über 80 und hatte Heimsauerstoff.
Er hatte zwar keine zusätzliche Immunsuppression, aber er hatte zwar keinen Impfnachweis, sondern ein Attest seiner Hausärztin zur Maskenbefreiung.
Die Jüngeren Patienten waren bislang alle ungeimpft und fast alle übergewichtig, teils mit Metabolischem Syndrom (Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck). Die jüngste Patientin, die ich mitbekommen habe war Anfang vierzig.
Am Anfang der Welle war es noch so, dass die meisten jüngeren Patienten sich schneller erholt haben und nach wenigen Tagen nichtinvasiver Beatmung wieder von der Intensivstation verlegt werden konnten. In den letzten Wochen kommen wir auch bei den jüngeren meist nicht mehr um eine invasive Beatmung und regelmäßige Bauchlagerung herum.
Von einer Beschränkung bei der Verlegung zur ECMO (Herz-Lungen-Maschine) habe ich jetzt noch nichts gehört. Letzten Winter war es zeitweilig so, dass die Zentren in erreichbarer Nähe nur noch Patienten
unter 50 Jahren und ohne Vorerkrankungen übernommen haben.
In Mühldorf waren die Inzidenzzahlen, auch Ende des Sommers nie unter 30/7 Tage gesunken. Im Sommer gab es einige Wochen in denen kein Corona-Patient auf der Intensivstation lag. Gegen Ende der Sommerferien kamen Ende August/AnfangSeptember kamen dann wieder die erste Corona-Patienten auch auf die Intensivstation. Reiserückkehrer aus der Balkanregion oder deren Angehörige. Ab Anfang Oktober wurden immer wieder Corona-Patienten in andere Kliniken verlegt, um weiterhin Operationen urchführen zu können, bei denen der Patient nach der OP potentiell ein Intensivbett benötigt.
Zusätzlich bekamen wir Corona-Patienten aus einem Nachbarlndkreis, da die beiden dortigen Intensivstationen wegen eines Corona-Ausbruchs unter dem Personal gesperrt waren.
Ob ich mit diesen Zeilen die "Panikmache" widerlege glaube ich weniger.
Jedenfalls habe ich bisher keine Patienten wegen Impffolgen der Coronaimpfung bei uns auf der Intensivstation gesehen.
@DSpecial
Patienten die mit positivem Corona-Test wegen anderer Symptome, die nichts mit der Corona-Infektion zu tun hatten, habe ich in den vergangenen zwei Jahren kene fünf Mal erlebt.