josef_reich
Ranicki
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Tja, ich sehe das Problem eher anders herum. D ist ein Exportland. Wenn es die DM noch hätte und diese noch hart wäre, würde dies der Wirtschaft wohl weit mehr schaden, als der € oder gar eine weiche DM. Je iedriger das eigene Geld gehandelt wird, umso besser für die inländische Wirtschaft. Und zwar egal, ob es darum geht, Waren zu exportieren oder Touristen ins Land zu holen.
Auch wenn die Bande lügt wie gedruckt, aber die Aussage, dass D vom € profitiert, halte ich für sehr real.
Käsekuchen.
Jahrzehntelang haben wir mit einer recht stark bewerteten Deutschmark wesentlich erfolgreicher exportiert, als all die aktuell faulen Geschäfte, bei denen zwar Warenwert exportiert, aber kein Gegenwert importiert wird. Schau in die Außenhandelsbilanzen und vergleiche. Damals zudem deshalb erfolgreicher, weil nicht nur mit faulen Krediten bezahlt wurde, sondern die jeweilige Landeswährung des Ziellandes immer wieder durch Auf- oder Abwertung einem einigermaßen realen Wert angepasst werden konnte. Dann musste halt jemand mit Importambitionen in Molukkistan erstmal sparen, um sich die deutsche Ware leisten zu können - statt sich wie heute üblich, einfach eine Kiste Buntpapier bei der EZB zu bestellen.
Die Deutschmark war zudem weltweit eine zusätzliche Schattenwährung, quasi Fluchtgeld welches selbst dann noch funktionierte, wenn der grünbedruckte Ami-Lumpen, Japse-Zettel oder Transferrubel gerade mal wieder wegen einer "Währungskrise" vorübergehend nicht mehr funktionierten. Selbst heute noch wird im Ostblock mit DM bezahlt. Du siehst dort unsere alten DM-Scheine bald an jedem Parkplatz, wenn irgendwelche Kofferraumgeschäfte über die Bühne gehen.
Weiterhin wurden ganze Weltkonzerne mittels der lokalen Heimatwährung DM aufgebaut, diese als fester Handelsbezug verwendet - und dann lediglich bei Exportgeschäften zum jeweiligen Zeitwert umgerechnet. Da funktionierte dann auch noch der Europahandel. Diese endverkackte Euro-Gleichmacherei dagegen hat sowohl durch zusammenbrechende Kaufkraft den deutschen Binnenmarkt als auch durch Überbewertung der jeweiligen Volkswirtschaften den europäischen Handel ruiniert. Einfach deshalb, weil mittlerweile niemand mehr bereit ist, für Kreditversprechen auf eine Falschwährung realen Warenwert zu liefern.
Sicherlich hatten wir auch zu DM-Zeiten eine Teuerungsrate - aber diese wurde durch Lohnsteigerungen ausgeglichen. Es war halt eine Hochzins-Zeit, aber sie funktionierte. Heute steigen nur noch die Preise, weil die Kaufkraft "unseres" gemeinschaftlichen Molukkengeldes rapide verfällt, der Warenwert auf dem Weltmarkt dagegen stabil bleibt. Wenn dann zudem noch hirnbefreite "Globalisierer" beschließen, mit Niedriglohnländern in Konkurrenz zu treten, dann ist die Spirale des Entreicherungs-Irrsinnes "alternativlos" in Bewegung gesetzt.
Hochtechnologie als Alternative zum Asien-Schrott - Das wäre der Lösungsansatz gewesen. Dann aber auch mit einer verlässlichen Währung, die nicht ständig durch unkontrollierbaren europäischen Einfluß inflationiert. Statt dessen reiten wir, blöde wie wir sind, das "Geiz-Ist-Geil"-Pferd - ohne zu bemerken, daß der Gaul schon verreckt ist. Geben uns mit minderwertigem Schrott aus Asien zufrieden und freuen uns, daß unsere wegbrechende Kaufkraft gerade eben noch reicht, um uns diesen Tand leisten zu können.
Kichernde Gewinner sind diejenigen, die von den Falschgeld-Spielchen profitieren. Private Falschgeld-Drucker und ihre Handlanger in Europa mit ihren bunt bedruckten Nutzlos-Zetteln - Die Kaufkraft und der Warenwert werden dagegen geschickt umgeleitet und abgeschöpft. Leidernicht dorhin, wo der Wert geschaffen wurde, sondern statt dessen ins Heimatlager der Falschgeldanbieter.
Die lachen sich dann einen...