Kaffee-Trinker unter uns?

Ich bin es gewohnt aufzustehen, den Moccamaster anzuwerfen und wenn ich aus dem Bad komme ist der Kaffee fertig.

Tag 1: Aufstehen, Jura anschalten, Bad, danach warten, bis der Kaffee fertig ist.
Tag 2: Aufstehen, Jura anschalten, Bad, nein nicht warten, bis der Kaffee fertig ist, sondern erst mal Auffangschale leeren....
Tag 3: Aufstehen, Jura anschalten, Bad, nein nicht warten, bis der Kaffee fertig ist, sondern erst mal Bohnen nachfüllen....
Tag 4: Aufstehen, Jura anschalten, Bad, nein nicht warten, bis der Kaffee fertig ist, sondern erst mal Wasser nachfüllen....
Tag 5: Aufstehen, Jura anschalten, Bad, nein nicht warten, bis der Kaffee fertig ist, sondern erst mal Trester leeren...
Tag 6: Aufstehen, Jura anschalten, Bad, nein nicht warten, bis der Kaffee fertig ist, sondern erst mal in den Keller rennen, die Bedienungsanleitung suchen und lesen, was das Ding mit Wartung xy meint....
Tag 7: Aufstehen, Jura anschalten, Bad, nein nicht warten, bis der Kaffee fertig ist, sondern erst mal Wasserenthärtungspatrone wechseln...
Tag 8: Aufstehen, Jura anschalten, Bad, nein nicht warten, bis der Kaffee fertig ist, sondern erst mal Milchdüse reinigen....
Verstehe das Problem nicht.

Beim Moccamaster mußt Du jeden Tag Wasser, Filter und Kaffee einfüllen.

Beim Vollautomaten drückst Du nur auf einen Knopf. Die von Dir genannten Prozeduren macht man doch maximal einmal pro Woche, wenn man nicht mehr als zwei Tassen täglich bezieht.
 
Jahso, liebe "Geniesser". Wenn ich das hier so lese, wie Ihr Euren so bezeichneten Kaffee kocht, kann ich nur sagen: Ihr macht es falsch!
Alles.
Bekanntlich trinken Finnen und Schweden etwa sechshundertmal mehr Kaffee als, ich muss das leider so krass sagen, Ihr Zubereitungs-Einsteiger.
Die müssen es also wissen.
Zugegeben, vor vielen Jahren, also lange bevor ich Zlatan Ibrahimović als typisch schwedischen Namen empfand und mich auch noch nicht fragte, warum Pizza mit Spargel, Bananen und Sauce Bernaise im Rest der Welt nicht bestellbar ist, war auch mein Kaffeegeschmack ähnlich unausgebildet wie Eurer.

Um hier nicht unnötig langatmig zu werden: Ihr vergesst den für den wahren Genuss absolut nicht zu ersetzenden Prozess der Reifung.
Nicht denjenigen der Bohne, sondern den der möglichst vor Stunden mit äußerst wenig Kaffeepulver (sic!) erzeugten Kaffeeflüssigkeit selbst.
Und so ein Bohei um die Gerätschaft. Die Wahl der verwendeten Maschine ist absolut belanglos, im Gegenteil, einfach irgendwie erhitztes Wasser beliebigen Härtegrades selbst nur in eine Gusskanne gefiltert, ergibt ein erstklassiges Ergebnis.
Weil - und jetzt kommt DAS Gerät ins Spiel, welches Ihr in seiner Relevanz für den Geschmack leider völlig vergesst - der eher helle Sud auf einer zwingend erforderlichen WARMHALTEPLATTE bis zur seiner final anthrazit-braunen Farbe heranreifen muss!
Nur das auf diese Weise gewonnene Produkt - bei Glaskannen erleichtert dem Kennerblick der sich bildende feine Rand als optimaler Verzehrzeitpunkt - liefert mit seiner betont nussig-erdigen Note auch die zu erwartende Stimmungsaufhellung in den dafür eigentlich viel zu kurzen Bürotagen.
Ausdrücklich willkommen ist deshalb auch die Verwendung von Aufgüssen mit am Vortag bereits in Gang gesetzter Reifung.
Dieser wird gern auch als "second flush" bezeichnet.
Der Kollege/in, die regelmäßig morgens daran denkt, die Platte einzuschalten, ist praktisch unkündbar.
Auch zu Hause sollte sich die Zubereitung nicht wesentlich unterscheiden. Zeit hat man ja schließlich.
Übrigens ist dies auch einer der Gründe für die Abneigung meiner schwedischen Freunde für spontane Besuche. Der mit ein paar Keksen zu reichende Besucherkaffee hat unangemeldet dann einfach nicht das Zeug zu angemessen gastfreundlicher Begegnung.
Ich habe länger gebraucht, alle Wirkmechanismen richtig einzuordnen, weiß aber heute um so besser die scheinbar subtile Kleinigkeit wirklich ernsthafter Zeitnahme bei der Kaffeeherstellung zu schätzen.
Espresso, ich hätte früher bei dem Namen schon stutzig werden müssen, kann einfach mit der übertriebenen Hast seiner Zubereitung niemals Einzug in die von mir so geschätzte schwedische Lebensart finden.
So sitze ich hier also vor meiner geliebten Primus-Thermoskanne, grüße Euch und freue mich, zum richtigen Kaffeegenuss zurückgefunden zu haben.
Gut, ein bisschen Mühe muss man sich dafür schon geben :smile: !
 
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Die ganzen Probleme hat man nicht wenn man seinen Kaffee wie Chuck Norris genießt:
Kaffee, schwarz, ohne Wasser.
:-)
 
Die ganzen Probleme hat man nicht wenn man seinen Kaffee wie Chuck Norris genießt:
Kaffee, schwarz, ohne Wasser.
:-)
alternativ - Marius Müller Westernhagen - lösliches Kaffee-instant-pulver direkt in den Rachen :rolleyes:
 
Mein Beitrag war nicht gedacht, diesen Geniesser thread ins Lächerliche zu ziehen. Ich habe tatsächlich nur meine Sehnsucht nach einer guten Tasse Kontinental- Kaffees in Schweden "etwas" ironisiert. Die ist tatsächlich wahres Leiden dort.
 
Mein Beitrag war nicht gedacht, diesen Geniesser thread ins Lächerliche zu ziehen. Ich habe tatsächlich nur meine Sehnsucht nach einer guten Tasse Kontinental- Kaffees in Schweden "etwas" ironisiert. Die ist tatsächlich wahres Leiden dort.
Ich finde Lächerlich ist der falsche Ausdruck, aber lustig dürfen Stammtische schon sein.
Den "schwedischen" Kaffee kann ich mir gut vorstellen. Zu Schichtzeiten damals haben wir den "Zwei-Uhr-Morgens-Kaffee" vom Vorabend nochmals durch die Kaffeemaschine laufen lassen zum aufwärmen.
 
Während unseres letztjährigen Urlaubes in Ungarn haben wir mangels Maschine und mangels Handfilterträger (alles andere hatten wir von zu Hause mitgebracht) täglich für 6 Personen Kaffee gekocht. Damit meine ich wirklich gekocht. Prozedur: Wasser im Topf zum kochen bringen, gemahlenen Kaffee in ausreichender Menge dazu geben kurz aufköcheln und stehen lassen. Wie sagte man früher: Tee muss ziehen, Kaffee muss sich setzen. Es heißt ja auch Kaffeesatz.:smile:. Der Kaffee wurde einfach aus dem Topf in die Tasse gegossen, der Kaffeesatz blieb zurück.
Das Ergebnis, ein wenig trüb, wurde einhellig als gut eingestuft.
 
... Ich habe tatsächlich nur meine Sehnsucht nach einer guten Tasse Kontinental- Kaffees in Schweden "etwas" ironisiert. Die ist tatsächlich wahres Leiden dort.

Der Halb-Schwede in unserer WG, in der ich ein paar Jahre wohnte, war vieleicht deshalb geradezu radikaler Kaffee-Verweigerer und Milchtrinker.
Beim Bier gab es dann wieder genügend Gemeinsamkeiten.
 
Wobei Bier in Schweden ja auch nicht immer optimale Qualität hat....
 
Jahso, liebe "Geniesser". Wenn ich das hier so lese, wie Ihr Euren so bezeichneten Kaffee kocht, kann ich nur sagen: Ihr macht es falsch!
In praktisch JEDEM Land schmeckt der Kaffee besser als in Deutschland. Hier gibt's nur diese vernlendete Krönungs-Plörre. (Ausnahme USA, die schaffen es sogar, dass "doller" Kaffee noch schlechter schmeckt als Krönung und Co.)

....warum Pizza mit Spargel, Bananen und Sauce Bernaise im Rest der Welt nicht bestellbar ist!
Krautsalat vergessen ????
Beim Bier gab es dann wieder genügend Gemeinsamkeiten.
Das mit den Gemeinsamkeiten -SCHEINT- nur so. Der geneigte Schwede trinkt im Inland bevorzugt SCHWEDISCHES ÖL (Pripps Blaa oder sowas), auch wenn was besseres zur Verfügung steht, im Zweifelsfalle aber auch alles andere was alkohol enthält.
 
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In praktisch JEDEM Land schmeckt der Kaffee besser als in Deutschland. Hier gibt's nur diese vernlendete Krönungs-Plörre.
Ich denke, es ist nicht sinnvoll, Kaffee auf Filterkaffee zu reduzieren. Genauso fällt mir schwer, Deine Aussage einzuordnen - meinst Du in der Gastronomie oder in Privathaushalten? Hier meine, daß in wenigen Ländern so viele Vollautomaten in Privathand sind, wie in Deutschland. Deine Aussage kommt mir zehn Jahre zu alt vor.

Inzwischen bekommt man außerdem an jeder Tankstelle in Deutschland einen durchaus brauchbaren Kaffee aus einer Siebträgermaschine. Dagegen ist es in der Gastronomie - insbesondere in Großstädten - inzwischen fast unmöglich, einen normalen Filterkaffee zu erhalten. Bestenfalls heißt der auf einmal "Americano" oder es gibt gar keinen mehr. Stattdessen bieten selbst vermeintlich traditionelle Kaffeehäuser bereits Hipsterprodukte wie Flat Whites an.
 
Kaffee gib es bei mir , wenn ich mal Lust auf Kaffee habe, ganz schlicht mit dem Melitta-Porzellanfilter von Oma, einer Filtertüte und kochendem Wasser (was bequemerweise aus dem Wasserhahn kommt (https://www.quooker.de/de) . Vorteil - jede Tasse ist nach Geschmack des Trinkers individuell zubereitbar. Milchschaum kommt aus dem Graef-Milchaufschäumer (http://haushalt.graef.de/produkte/milchaufschaeumer/) . Das Ergebnis ist auch mit "Tchibos feiner Milde" vorzeigbar.
 
Kaffee gib es bei mir , wenn ich mal Lust auf Kaffee habe, ganz schlicht mit dem Melitta-Porzellanfilter von Oma, einer Filtertüte und kochendem Wasser (was bequemerweise aus dem Wasserhahn kommt (https://www.quooker.de/de) . Vorteil - jede Tasse ist nach Geschmack des Trinkers individuell zubereitbar. Milchschaum kommt aus dem Graef-Milchaufschäumer (http://haushalt.graef.de/produkte/milchaufschaeumer/) . Das Ergebnis ist auch mit "Tchibos feiner Milde" vorzeigbar.
Werde ich probieren..........:smile:..........

Gruß, Thomas
 
In praktisch JEDEM Land schmeckt der Kaffee besser als in Deutschland. Hier gibt's nur diese vernlendete Krönungs-Plörre.
Ich denke, es ist nicht sinnvoll, Kaffee auf Filterkaffee zu reduzieren. Genauso fällt mir schwer, Deine Aussage einzuordnen - meinst Du in der Gastronomie oder in Privathaushalten?Deine Aussage kommt mir zehn Jahre zu alt vor.
Ihr habt irgendwie beide recht. Das ist ähnlich wie beim Bier. Besonders in Deutschland stehen viele auf dem Standpunkt diese Industrieprodukte wären das non plus ultra (wenn aus Deutschland ohnehin). Tchibo und Becks sind nicht wirklich schlecht, aber auch nix besonderes. Deshalb verkauft sich auch der Golf so gut, ist das gleiche Thema, da kann man nichts falsch machen:rolleyes:. In anderen Ländern ist man da viel experimentierfreudiger, siehe Craft Biere und kleine Röstereien. Seit einiger Zeit kommt das auch nach Deutschland, allerdings skeptisch beäugt von den Traditionalisten: Kaffee und Bier haben so zu schmecken wie von den großen Konzernen, alles andere ist (Hipster)Firlefanz. Das beste Bier habe ich übrigens in der Schweiz getrunken: Doppelleu oak wood red ale aus Winterthur, ich habe quasi fast neben der Brauerei gewohnt, allerdings bei 115CHF inkl. Pfand der Kasten eher was für Festtage...
 
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Kaffee gib es bei mir , wenn ich mal Lust auf Kaffee habe, ganz schlicht mit dem Melitta-Porzellanfilter von Oma, einer Filtertüte und kochendem Wasser (was bequemerweise aus dem Wasserhahn kommt (https://www.quooker.de/de) . Vorteil - jede Tasse ist nach Geschmack des Trinkers individuell zubereitbar. Milchschaum kommt aus dem Graef-Milchaufschäumer (http://haushalt.graef.de/produkte/milchaufschaeumer/) . Das Ergebnis ist auch mit "Tchibos feiner Milde" vorzeigbar.

Für das Quoker Geld bekommt man(n) aber auch schon eine richtige Kaffeemaschine.
Mir erschließt sich der Sinn nicht, warum man kochendes Wasser aus einem Wasserhahn braucht? Verbrennen kann man sich schon bei 55 Grad.
Früher oder später sind die Leitungen verkalkt und 3 Liter sind nun auch nicht der Brüller. Zumal ja kaltes Wasser nachläuft und das Wasser in der "Thermoskanne" abkühlt
In der Küche habe ich einen elektro Durchlauferhitzer. Ok...der macht nur 70 Grad. Kostet aber ein zehntel des Quokers.
Der Rest im Haus läuft über die Gas Therme .Alternativ kann ich auch auf E Boiler (80l) umstellen.
Das Graef Dings ist hingegen Klasse. Die Jura macht zwar auch guten Schaum (ist aber sehr Michabhängig) aber so ein Milchschaumbereiter ist für den geneigten Latte Trinker eine gute Investition.
 
naja, kochendes Wasser sofort (!) zu Verfügung zu haben ist ungemein bequem, aber das sprengt den Rahmen des Kaffee-Freds.
 
Ich denke, es ist nicht sinnvoll, Kaffee auf Filterkaffee zu reduzieren. Genauso fällt mir schwer, Deine Aussage einzuordnen - meinst Du in der Gastronomie oder in Privathaushalten? Hier meine, daß in wenigen Ländern so viele Vollautomaten in Privathand sind, wie in Deutschland. Deine Aussage kommt mir zehn Jahre zu alt vor.

Inzwischen bekommt man außerdem an jeder Tankstelle in Deutschland einen durchaus brauchbaren Kaffee aus einer Siebträgermaschine. Dagegen ist es in der Gastronomie - insbesondere in Großstädten - inzwischen fast unmöglich, einen normalen Filterkaffee zu erhalten. Bestenfalls heißt der auf einmal "Americano" oder es gibt gar keinen mehr. Stattdessen bieten selbst vermeintlich traditionelle Kaffeehäuser bereits Hipsterprodukte wie Flat Whites an.
Da bin ich voll derselben Meinung. Was waren die erfolgreichsten Marketingvorstöße der letzten Jahre?

Der Kachelofen und die Espressomaschine bzw. der Kaffeevollautomat. Obwohl teuer und die Qualität häufig nicht wie gewünscht und auch nicht notwendig, meinen viele, sie müssten die haben. Und genau richtig: Der Filterkaffee bleibt auf der Strecke. Generell ist die richtige, traditionelle Kaffeehauskultur immer seltener anzutreffen. Kein gescheiter Kaffee, nur noch im "Pot" oder nur "Togo"-Kaffee, bei Kuchen und Gebäck eine Uniformität, die Einrichtung kantiges Holzimitatgestühl, Selfservice, Abräumwagen .... ich warte nur noch darauf, dass wir auch noch spülen sollen. Ich meine aber, ein leises Umdenken in den Kaffeehäusern zu beobachten. Ich hoffe mal.
 
Ich denke, es ist nicht sinnvoll, Kaffee auf Filterkaffee zu reduzieren. Genauso fällt mir schwer, Deine Aussage einzuordnen - meinst Du in der Gastronomie oder in Privathaushalten? Hier meine, daß in wenigen Ländern so viele Vollautomaten in Privathand sind, wie in Deutschland. Deine Aussage kommt mir zehn Jahre zu alt vor..
da hast Du natuerlich recht, ich hab einiges in einen Topf geworfen. Bzgl. Filterkaffee wird hier in D immer noch "Bruehe" gekocht, in anderen Laender ist selbst der Filterkaffee viel VIEL besser, man gehe nur zu unseren Nachbarn den Hollaendern, da schmeckt der einfach "Rode Koffier snelfiltermaling" aus dem Discounter besser als das teuerste deutsche Produkt. Von dem erwaehnten Schweden ganz zu schweigen.

Klar, ein Vollautomat wird meist auch mit "richtigem" Kaffee gefuellt, und nicht mit Kroenungsbohnen ;)

...Deshalb verkauft sich auch der Golf so gut,
.... ja, das meinte ich.
 
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