Kräftigerer Klang

Ähm, du kennst die Schallrohre wie z.B. beim Focus RS? Oder die Entwicklung synthetischer Außenschallabstrahlung beim Elektroautos, damit Fußgänger die nicht überhören?
 
Ist der Onkel Kopp eigentlich im Urlaub?? Hier geht seit über 40 Beiträgen um "sein" Thema und er war noch nicht einmal hier.... :eek:

Oh, ein Akustik-Thread! Der ging völlig an mir vorbei, den sehe ich jetzt erst. :redface:

Werde mich im Laufe des Tages mal äußern, wenn ich alles gelesen habe...
 
Ich habe mir schön öfters Gedanken darüber gemacht, warum Hersteller nicht gleich ein Mikrofon in Endtopf nähe verbauen, mit Line-In ans Radio legen und Orginal ein gutes Soundsytem verabauen........
Der Geräuschpegel ist dann für sich selbst Regelbar :biggrin:

Das gibt es ähnlich schon: Eberspächer hat ein system aktiver Schallbeeinflussung im Abgastrakt an Stelle des Schalldämpfers. Damit kann er Wellen verstärken oder durch Gegenschall Wellen glatt bügeln. Zudem kann das Spektrum so beeinflusst werden, dass da Auto sich mal dumpfer, sonorer, mal glatt, turbinenartig oder mal rauher, metallischer anhört.

Motorgeräusche über die Stereoanlage bei Elektrofahrzeugen ist auch in der Entwicklung. Ein Kollege ist sowas mal gefahren. Das Problem dabei ist wohl, dass es lediglich in der Lautstärke änderbare Soundsamples sind, unabhängig von der Drehzahl. Aber man will ja eine akustische Rückmeldung vom Auto, das Geräusch soll sich in Abhängigkeit von Drehzahl und Gaspedalstellung unmittelbar verändern. Wenn das nicht gegeben ist irritiert das höchstens.

Und sowieso: V8-Sound im Elektroauto ist doch albern, oder? Entweder ich fahre mit Verbrennungsmotor und höre ihn auch, oder ich fahre Elektroauto und habe logischerweise kein Motorgeräusch. Zumindest kein schönes, Elektromotoren haben natürlich auch Laufgeräusche.
 
Ich habe das Thema eröffnet, weil ich der Meinung bin, dass der 900 II kein wirkliches Soundprofil hat. Wie hier schon zu genüge diskutiert hatte mein 900 I einen Klang, der unverwechselbar war.

Mir geht es auch nicht um "Bollern" oder "Knattern", sondern einfach nur um ein definierteres Klangprofil. Ich finde, in Original klingt das ganze einfach Blechern und Blass. Und dies passt einfach nicht zum restlichen Image des Fahrzeuges. Wenn man den Wagen nicht sieht und nur hört, könnte man meinen, es kommt ein Toyota oder ein Fiat.

Ich weiß was du meinst. Der lastabhängige Teil des Motorgeräusches, der den Löwenanteil dessen ausmacht, wie ein Motorgeräusch empfunden wird, wird durch viele Faktoren beeinflusst. Die wesentlichen sind meiner Meinung nach:

  • Motorbauart, d.h. Anzahl Zylinder, Kurbelwellenkröpfung, Zündfolge
  • Bohrung und Hub, d.h. wie viel Gasmasse wird angesaugt aus ausgestoßen und wie schnell (Druckänderung), langhubig müsste "satter" klingen
  • Design des Abgaskrümmers
  • Layout der Schalldämpferanlage, d.h. Rohrdurchmesser und -länge sowie Anzahl, Volumen, Bauart und Position der Schalldämpfer, 1- oder 2-flutig, Übersprechstelle bei 2-flutig ja oder nein
  • Position der Ansaugöffnung, Rohrlänge und Durchmesser des Ansaugsystems, sind Ansauggeräuschdämpfer vorhanden oder nicht
  • Ist ein Turbolader vorhanden, dessen Räder im Ansaug- und Abgasstrom stehen?

Wenn genug der oben genannten Faktoren günstig zusammentreffen, dann gibt es einen coolen Klang. Beispiel 901 Turbo: Obwohl als Reihenvierzylinder klangtechnisch benachteiligt, ergeben ein asymmetrischer Krümmer, ein Turbolader mit fast 180° Rohrbogen im Anschluss und ein einzelner Schalldämpfer "zufällig" einen sehr geilen, rauhen, "dirty" Klang, der leicht unruhig auf- und abschwillt ("Momm-momm-momm..."). Verbaut man einen Fächerkrümmer oder eine andere als die Serien-Abgasanlage ist zumindest schon mal das Auf- und Abschwillen fast weg. Der rauhe Klang bleibt zumindest. Mit Fächerkrümmer müsste auch der gleichmäßiger, turbinenartiger werden.

Man sieht, kleine Änderungen können schon einen großen Effekt haben. Im Gegenzug bringt eine andere Abgasanlage nicht gleich einen besseren Klang. Meist haben Änderungen am Motor oder dem Abgaskrümmer größere Effekte als weiter hinten in der Abgasanlage. Da wird es dann eher nur lauter. Beim 902 Turbo sind Motorbauart und Abgaskrümmer erst mal so, wie sie sind, da kann man nix machen. Ein Turbo, der Druckpulsationen in Ansaug- und Abgastrakt für gewöhnlich glatt bügelt, ist auch gesetzt. Die Position der Schalldämpfer lässt sich auch nicht groß variieren, da Bodenblech und Hinterachse nicht viel Änderungsspielraum lassen.

Also kann man nur Rohrdurchmesser der Abgasanlage vergrößern und reine Absorptionsschalldämpfer verbauen. Genau das ist bei den ganzen Tuning-Anlagen der Fall. Nur: Wenn alles andere am Motor ein eher langweiliges Klangprofil hervorbringt, kann man in der Praxis mit einer anderen Abgasanlage kaum noch was holen. Ein bisschen was geht immer, aber aus einem 902 einen 901 vom Klang her machen, dass ist unmöglich. Die Geräuschcharakteristik wird bereits im Rahmen der Konstruktion größtenteils festgelegt.

Heute werden überall Reihenvierzylinder quer eingebaut, mit symmetrischem Krümmer und ähnlicher Abgasanlage. Dann klingen die natürlich alle mehr oder weniger gleich. Es gibt Beispiele, wo Sportvarianten schon sehr sprotzig und rauh aus dem Auspuff klingen, da wurde dann aber sehr penibel die Abgasanlage mit 1-dimensionalen Strömungsberechnungsprogrammen entsprechend abgestimmt und entsprechend designed. Für den Hobby-Tuner ist das eine Nummer zu groß. Gleiches gilt vermutlich auch für die Innenraum-Soundpipes aus Golf GTI & Co. Vielleicht versucht aber mal jemand, dass nachzurüsten.

Fazit: Mit dem grundsätzlichen Klangbild eines 902 muss man sich leider abfinden.

Obwohl, so richtig geiles Sound-Tuning wäre ein Umbau auf Prototypenteile: Cross-Plane Kurbelwelle mit unregelmäßigen 90°/270° Zündwinkel statt der gleichmäßigen Standard-180°/180° (gibt es bislang nur 1x beim Vierzylinder im Motorrad) und asymmetrischem Krümmer wie beim 901 (wenn der Platz irgendwie reicht). Dann würde die Kiste geil klingen :biggrin:

Nachtrag: Vom offenen Luftfilter rate ich unbedingt ab. Nicht nur, dass seine leistungsfördernde Wirkung genauso fraglich ist wie seine Reinigungswirkung. Auch in puncto Sound bringt das beim Turbo nichts. Der Verdichter hat bereits die von den Ventilen kommenden Ladungswechselpulsationen im Ansaugtrakt größtenteils glatt gebügelt. Für eine bessere Schallabstrahlung an der Ansaugmündung kann man sich das Teil also sparen. Und da ein mit 150.000 Umdrehungen rotierender Verdichter sehr empfindlich auf Schmutzteilchen im Ansaugtrakt reagiert, halte ich das im Hinblick auf die fragliche Filterleistung sowieso für grob fahrlässig. Beim 902 Sauger könnte man's machen.
 
Nachtrag: Vom offenen Luftfilter rate ich unbedingt ab. Nicht nur, dass seine leistungsfördernde Wirkung genauso fraglich ist wie seine Reinigungswirkung. Auch in puncto Sound bringt das beim Turbo nichts. Der Verdichter hat bereits die von den Ventilen kommenden Ladungswechselpulsationen im Ansaugtrakt größtenteils glatt gebügelt. Für eine bessere Schallabstrahlung an der Ansaugmündung kann man sich das Teil also sparen. Und da ein mit 150.000 Umdrehungen rotierender Verdichter sehr empfindlich auf Schmutzteilchen im Ansaugtrakt reagiert, halte ich das im Hinblick auf die fragliche Filterleistung sowieso für grob fahrlässig. Beim 902 Sauger könnte man's machen.

confirmed!

Der Klang wird zudem nicht besser, sondern das ganze klingt für´s Ohr eher nach Motorschaden. Also wer Interesse hat einen sogenannten Optyflow Kit für den T5 Motor B204 L und -E zu erstehen um es auszuprobieren, kann sich bei melden:smile:
 
Auch in puncto Sound bringt das beim Turbo nichts. Der Verdichter hat bereits die von den Ventilen kommenden Ladungswechselpulsationen im Ansaugtrakt größtenteils glatt gebügelt. Für eine bessere Schallabstrahlung an der Ansaugmündung kann man sich das Teil also sparen.

im gegenteil, der offene filter bringt einen höllen unterschied. man hört es deutlich pfeiffen und zischen. beim rest hast du natürlich recht
 
im gegenteil, der offene filter bringt einen höllen unterschied. man hört es deutlich pfeiffen und zischen. beim rest hast du natürlich recht

Das ist aber der Lader den du hörst, nicht den Motor und darum ging es dem Onkel wohl...
 
Ganz genau. Wenn jemand das höherfrequente Turboladerheulen und -pfeifen angenehm empfindet und gerne noch verstärken möchte, dann ist er klar in der Minderheit. Normalerweise versucht man in der Entwicklung die Geräusche des Turbos so weit wie möglich zu reduzieren, so dass er akustisch nur noch ein "passives" Bauteil ist.
 
Laaaaangweilig.

Wenn da ein Turbo dran ist, dann will ich auch akustisch was davon haben. :cool:
 
Laaaaangweilig.

Wenn da ein Turbo dran ist, dann will ich auch akustisch was davon haben. :cool:
Jepp! Und irgendwie war das beim 2006 probegefahrenen 9.3-II noch etwas präsenter als bei meinem jetzigen 9.3-III.
Vor allem das "Druckablassen" beim Gaswegnehmen war ein sehr geiles Geräusch... :biggrin:
(Vielleicht bilde ich mir den Unterschied auch ein, da ich 2006 zum ersten Mal einen Turbo-9.3 fuhr.)
 
Ehrlich gesagt stören mich Turboladergeräusche auch nicht, solange sie nur beim Beschleunigen auftreten und nicht das dominante Geräusch des Motors sind. Aber von der Geräuschcharakteristik ist Pfeifen und Heulen für die meisten normalen Menschen nun mal unangenehm. Ich persönlich würde die Geräusche zumindest nicht noch verstärken wollen.

Euch muss ich also auch in die Schublade der "akustisch nicht normalen Menschen" packen :biggrin:
 
Hallo zusammen!
Habe diesen interessanten Thread gefunden.

Es gibt soweit ich weiß Lautsprechersysteme, die im Auspuffbereich verbaut werden. Die hier erzeugten Schallwellen sind so ausgerichtet, dass sie per Interferenz die Motorgeräusche fast neutralisieren und so der Geräuschpegel erheblich leider wird.

Meine Idee wäre, eine solche Anlage so umzustellen, dass die Lautsprecherschallwellen die Motorengeräusche nicht neutralisiert sondern verstärken.

So entsteht dann ein kräftigerer Klang.

Kombiniert man das mit einer ordentlichen Flöte, so wird es bei dem Kriegsschrei kein 3er BMW mehr wagen, einen Saab beim Ampelsprint anzugreifen. :biggrin:

Hat jemand Erfahrungen damit?
Vielen Dank und viele Grüße!
 
Kombiniert man das mit einer ordentlichen Flöte, so wird es bei dem Kriegsschrei kein 3er BMW mehr wagen, einen Saab beim Ampelsprint anzugreifen. :biggrin:

ob das erstrebenswert ist? mit einem saab ist man beim ampelsprint sowieso herzlich falsch aufgehoben
 
In einem Audi A4 Cabrio Sound Demonstrator von Eberspächer habe ich mal gesessen. Leider funktionierte die Appllikation nur im Leerlauf, aber da konnte man schön von sanft und leise auf rauh und brabbelig umschalten.

Später saß ich dann in einem Vortrag eines Eberspächer-Mitarbeiters, der die Technik nochmal genauer vorstellte. Am Ende habe ich eine ähnliche Frage gestellt, wie sie auch im von kss geposteten Heise-Artikel angesprochen wurde: Bei der aggressiven Umgebung mit großen Temperaturschwankungen und viel Feuchtigkeit - hält da überhaupt ein "Lautsprecher" im Abgasstrang? Mir wurde versichert, dass das Ganze mindestens ebenso lange hält wie konventionelle hochwertige Schalldämpfer, das würden schon die Hersteller zwingend verlangen (trotzdem frage ich mich, was eine Erneuerung wohl den Gebrauchtwagenkäufer kosten wird, wenn die Dinger nach 7 oder 8 Jahren spätestens doch mal neu müssen).

Insgesamt ist das Ganze aber kein System für den Nachrüstmarkt.
 
Grundsätzlicher Gedanke bei einem System, das aus einem 1.4 Liter Viertopf akustisch einen V8 machen will : Ein System für Fahrzeugbesitzer mit unterentwickeltem Genital.

Auf dem "zweiten Automarkt" gibt es genug Achtender für Schmales, um echten V8-Klang zu erleben. Und es wird noch genug Bares über bleiben, um den Obulus für Steuern, Versicherung und Kraftstoff für einige Jahre zu entrichten, wenn ich ich das Gegengewicht des Neupreises für ein Fahrzeug heranziehe, in dem ein solches Short-Dick-System verbaut ist.
 
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