Kratzer von Neidhammeln im Lack

was vielleicht einen zivilisatorischen Fortschritt markiert. Denn ganz nüchtern betrachtet ist mit Vergeltung niemandem gedient, nur der Zufriedenheit von Opfern und Angehörigen. Die wäre mir nicht so viel wert, dass i c h dafür auch noch töte ("Arbeitslager" ist insofern keine schlechte Idee, weil immerhin reversibel. Aber, naja, wir sind hier nicht im zaristischen Russland, hier und heute gibts sowas wie ne "UN-Menschenrechts-Charta")!
 
Ich finde man muss das etwas differenzierter sehen. Ein Mensch, der beim Linksabbiegen unglücklich angefahren wird, wenn er bei rot läuft, das ist ein sehr tragischer Fall, bei dem aber auch sehr stark der Faktor Zufall eine Rolle spielt. Wenn jemand jedoch jedoch gezielt einen anderen Menschen umbringt, dann spielt Zufall da eine sehr geringe Rolle.

Das Problem der verselbstständigten Justiz, wie es zuvor angesprochen wurde, sehe ich definitiv NICHT.

Wir haben nicht das Problem der verselbstständigen Justiz, aber das der sich verselbstständigenden Verbreitung der Information.

Vor allem hat der, der dort um die Ecke fuhr keine tatsächliche Schuld daran. Dies ist ja nicht nur ein Unfall, sondern der Fahrer ist dabei ja nicht einmal der Unfallverursacher. Sicher hätte man bei solchen Dingen für sich selbst trotzdem innerlich zu kämpfen. Aber dies ist ja noch ein Grund mehr, so jemanden öffenlich jeder Schuld frei zu sprechen.

Da ist prima. Da stehen mir jedes Mal die Haare hoch (Wenn ich mehr davon hätte).

Wieso muß es erst dazu kommen, jemanden öffentlich von einer Schuld freisprechen zu müssen, der sich keines Vergehens schuldig gemacht hat?

Auch ein Freispruch, wenn er dann in der Öffentlichkeit publik gemacht werden muß, hat durchaus fatale Folgen. Das Urteil wurde im Allgemeinen vom Volk schon gefällt, trotz mangelnder Informationen und Unkenntnis des Hergangs.

"Wir haben es ja schon immer gewußt."
"Geschieht ihm recht, schließlich hat er ja ..."
"Mit so jemanden wollen wir nichts zu tun haben.."

Alles schon gehört.

Dem Betroffenen bleiben im Allgemeinen nur noch die allerbesten Freunde. Gegen diese Art der Verleumdung bzw. Hysterie ist man als Einzelner nicht gefeit und die Existenz in dem Umfeld ist dahin.

Diesen Kommentar nur mal zu den Leuten, die rein aus Sensationslust und/oder in ihrer Einfältigkeit ohne wirkliches Hintergrundwissen unbedingt auf andere zeigen müssen.

Handelt es sich dabei nur um eine Person, läßt sich diese ja einfach lokalisieren und möglicherweise zur Rechenschaft ziehen aber bei einer Hetzjagd durch viele...... :frown:

Ein guter Grund, mit entsprechender Eigenverantwortung und Feingefühl Recht und Unrecht zu beurteilen. Man könnte ja mal selbst der Nächste sein.


Viele Grüsse

Thomas
 
Wieso muß es erst dazu kommen, jemanden öffentlich von einer Schuld freisprechen zu müssen, der sich keines Vergehens schuldig gemacht hat?
Nein Thomas, da hatte ich mich wohl überaus mißverständlich ausgedrückt. Ich wollte den armen Kerl, der ja (wie wir uns einige sind) keinerlei Schuld an irgend etwas hat, nicht von einem Gericht freisprechen lassen. Viel mehr meinte ich, daß er von seiner Umwelt in dem Sinne 'freigesprochen' werden muß, als daß ihm in Gesprächen die Last genommen wird, welche er ja erst einmal unweigerlich trägt. Jeder wird sich in solch einem Falle fragen, ob man es nicht hätte verhindern, noch ein drittes mal schauen oder einfach 5 min später hätte fahren können. Dies ist alls Unsinn, aber diese gedanken kommen automatisch. Und diese Last soll & muß seine Umwelt dem armen Kerl nehmen.
Denke, daß wir uns da vollkommen einig sind (und Deine paar Härchen liegen bleiben können).
 
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