Kursziel: Null

... "Noch allerdings kämpft GM verzweifelt gegen den drohenden Zusammenbruch. Der Konzern hatte vor einigen Tagen vor einer möglichen Insolvenz gewarnt. Das Unternehmen arbeitet defizitär. Pro Stunde verbrennt GM etwa 3,1 Millionen Dollar - eine Folge von veralteter Produktionstechnik, hohen Lohnkosten und verfehlter Modellpolitik. Der größte US-Autokonzern verfügte nach eigenen Angaben Ende September nur noch über 16,2 Milliarden Dollar an Liquidität. Angesichts der horrenden Verluste könnte GM bis zum Ende des Jahres unter das Minimum von 11 bis 14 Milliarden Dollar fallen, das zur Aufrechterhaltung des operativen Geschäfts nötig ist. Dann aber wird das Unternehmen Kreditgeber nicht mehr bezahlen können. Die Gläubiger wiederum könnten versuchen, sich den Zugriff auf einzelne Vermögensanteile zu sichern oder den Konzern zu einem Insolvenzantrag zu treiben. ..."

=> pro tag 74,4 milionen dollar
=> pro monat: 2,232 miliarden dollar

das sind ca 1.772 miliarden euro oder ca 16 % der nettoneuverschuldung der bundesrepublik deutschland im jahre 2008 (differenz aus haushaltsvolumen und steueraufkommen des bundes)

könnte es sein, daß es gm billiger käme, alle mitarbeiter in ruhestand zu schicken und abzufinden? käme bei 3.2 mio $ verlust pro stunde evtl. billiger (kenne die genaue gm-mitarbeiter-zahl nicht). erinnert mich alles aber stark an die kohlesubventionen im ruhrgebiet. gm ist ein zombie, soll man den künstlich am leben erhalten? wenn ich an die vielen einzelschicksale der mitarbeiter denke heißt die antwort: ja. wenn ich mir ansehe, welche schrottkarren gm in den letzten jahren und jahrzehnten so verbrochen hat muss ich aber sagen: mit 449 millionen gebauten fahrzeugen ist gm zweifellos ein ehrenplatz in den geschichtsbüchern sicher aber jetzt reichts halt auch mal. frau merkel und herr koch spritzen opel "geld" und "kaufen" den laden frei, die schweden machen das mit saab und volvo und was obama dann ab januar mit gm macht ist seine sache. so wären alle glücklich. leider ist das eine völlig abwegige wunschvorstellung aber wie schon mal gesagt: man wird ja noch träumen dürfen... ;-)
 
das "bessere" - weil preiswertere! - geschäft

... man wird ja noch träumen dürfen... ;-)
so unwahrscheinlich ist dein traum nicht: wenn der staat mittels einer bürgschaft (= sicherungsabrede!) in höhe von 1.000.000.000,- euro allein in deutschland direkt bei opel 25.700 arbeitspläte zu sichern, so ist das pro opelmitarbeiter ein betrag von lediglich 38.901,51 euro. rechnet man das an den ansonsten arbeitslos gewordenen opelaner zu zahlende arbeitslosengeld sowie die von staat zu tragenden krankenkassenbeiträge dagegen, so macht der staat unterm strich damit noch das "bessere" - weil preiswertere! - geschäft.
ich rede sicherlich nicht leichtfertig dem staatlichen eingreifen das wort, aber wenn unsere gewählten volksvertreter (dummerweise zu selten volks-wirtschaftsfachleute, sondern gewerkschaftsvertreter, beamte und rechtsverdeher) in der jetzigen situation nicht aufpassen, werden wir in zukunft ganz andere probleme haben, als: "wie komme ich an ersatzteile für meinen neuen 9-3-III er".
 
oder sogar lockt ... (nicht nur lobt ):smile:
 
Sacht mal, bei den Zahlen wird einem ja ganz schwindelig. Milliarden / Jahr vernichten ... mal ne blöde Frage: Wie schaffen die das eigentlich ?!? Wird in Detroit die Gießerei mit Dollarnoten gefeuert ? Oder haben die ein Batallion, das die grüne Farbe von den Scheinen kratzt um damit Lackfarbe zu produzieren ?
 
the american way of running a business

Sacht mal, bei den Zahlen wird einem ja ganz schwindelig. Milliarden / Jahr vernichten ... mal ne blöde Frage: Wie schaffen die das eigentlich ?!? Wird in Detroit die Gießerei mit Dollarnoten gefeuert ? Oder haben die ein Batallion, das die grüne Farbe von den Scheinen kratzt um damit Lackfarbe zu produzieren ?
das schlimmste für gm sind die HORRENDEN pensionszahlungsverpflichtungen an ehemalige mitarbeiter. und wenn dann noch autos auf halde stehen, täglich neue, unverkäufliche monsterkarren dazu kommen und obendrein von den auf pump verkauften fahrzeugen die rückzahlungen ausbleiben, dann kann das ganz, ganz schnell gehen. auf der anderen seite, wäre ein zusammenbruch von gm in den staten ein fanal und eine nicht einlösbare hypothek für die beginnende amtszeit von uns obama.
 
Sacht mal, bei den Zahlen wird einem ja ganz schwindelig. Milliarden / Jahr vernichten ... mal ne blöde Frage: Wie schaffen die das eigentlich ?!? Wird in Detroit die Gießerei mit Dollarnoten gefeuert ? Oder haben die ein Batallion, das die grüne Farbe von den Scheinen kratzt um damit Lackfarbe zu produzieren ?
Die haben eine Grundlast an Betriebsrentenzahlungen an ehemalige Mitarbeiter, die sich bei den Verkaufszahlen im letzten Jahr mit an die 2000 Doller por Karre niedergeschlagen hat. Das zwingt in den Staaten - nicht nur GM - eben nieder...
Von diesen Zahlungen kommen die nur mit einem Insolvenzverfahren frei. Sind erst mal die Altlasten abgestoßen, könnte auch jemand mal wieder Geld reinstecken, aber mit diesen Verpflichtungen rührt sich da natürlich nichts. Tja, und die vielen ehemaligen GM-Mitarbeiter müssen dann eben Nachtwächter oder Harz IV - ach ja, dass haben die da ja auch nicht...

Roland

Edit:
Der Metzger mit seine scharfen Messer...
 
nicht zu vergessen: delphi. dahin hat GM 1994 fast die ganze komponentenfertigung ausgelagert, seit 1999 ist der laden an der börse - und 2001 haben sie dann erstmal 11.500 jobs gestrichen. hat aber nix gebracht: 2005 hat delphi gläubigerschutz nach chapter 11 angemelde und 24 seiner produktionsstätten in den USA geschlossen. 2006 haben sie von den verbliebenen 29 fabriken nochmal 21 zugemacht oder verkauft. seitdem wursteln die so vor sich hin und verscheuern offensichtlich alle unternehmensteile, die man verscheuern kann - zumindest wenn man der amerikanischen wikipedia glaubt:

bremskomponentenfertigung - verkauft.
batteriefertigung - verkauft.
katalysatorherstellung - verkauft.
radlagerherstellung - verkauft.
lenkungskomponenten - verkauft.
interieurentwicklung und schließanlagenfertigung - verkauft.

noch anhängig ist ein millionenprozess in spanien: dort hatte delphi 25 millionen euro subventionen bekommen, um ein werk mindestens bis 2010 zu erhalten und 1.600 arbeitsplätze zu erhalten. trotzdem haben sie die fabrik im februar 2007 zugemacht.

scheint ein hochgradig sympathisches, gut geführtes unternehmen zu sein, delphi.

warum ich das alles schreibe: nun, GM hat sich beim outsourcing seiner komponenten- und zubehörherstellung und -entwicklung in die automotive components group (ACG), die dann in delphi umbenannt wurde, verpflichtet, die pensionen und krankenversicherungen aller zum zeitpunkt des betriebsübergangs dort beschäftigten mitarbeiter zu übernehmen, falls ACG bzw. delphi in schwierigkeiten kommt.

das wird teuer... :eek:
 
Die haben eine Grundlast an Betriebsrentenzahlungen an ehemalige Mitarbeiter, die sich bei den Verkaufszahlen im letzten Jahr mit an die 2000 Doller por Karre niedergeschlagen hat.

aber du willst mir jetzt nicht sagen, dass die ihre pensionszahlungen aus dem laufenden geschäft finanzieren, nein? weil: das wäre wahnsinn.
 
aber du willst mir jetzt nicht sagen, dass die ihre pensionszahlungen aus dem laufenden geschäft finanzieren, nein? weil: das wäre wahnsinn.

...unser rentensystem funktioniert real nicht anders...:redface:
 
...unser rentensystem funktioniert real nicht anders...:redface:

ja, schon. deswegen klappt's ja auch nicht mehr.

nur: als sie das deutschen rentenversicherungssystem erfunden haben (ich glaube es war irgendwann 1890 oder in der gegend), war's ja so, dass es mehr einzahlende junge menschen gab als rentenbeziehende alte menschen. und es war nicht absehbar, dass irgendwann a) die alten uralt werden würden und b) die jungen in einen schwangerschaftsstreik treten würden. insofern kann man da ja noch historisch erklären, wie es dazu kam.

aber ein laden wie GM kann doch nicht ernstlich zu irgendeiner zeit angenommen haben, dass er immer mehr und mehr und mehr autos verkaufen wird, so dass die knete für die betriebsrenten schon irgendwie reinkommt...???
 
ja, schon. deswegen klappt's ja auch nicht mehr.

nur: als sie das deutschen rentenversicherungssystem erfunden haben (ich glaube es war irgendwann 1890 oder in der gegend), war's ja so, dass es mehr einzahlende junge menschen gab als rentenbeziehende alte menschen. und es war nicht absehbar, dass irgendwann a) die alten uralt werden würden und b) die jungen in einen schwangerschaftsstreik treten würden. insofern kann man da ja noch historisch erklären, wie es dazu kam.

...naja. sicher konnte bismarck nicht wirklich so weit in die zukunft blicken. aber es gab genügend leute, die in den letzten jahrzehnten immer wieder darauf hingewiesen haben, dass es eben so kommen wird. und - hat sich was getan am rentenmodell...??? glänzende überleitung zu nachfolgendem:

aber ein laden wie GM kann doch nicht ernstlich zu irgendeiner zeit angenommen haben, dass er immer mehr und mehr und mehr autos verkaufen wird, so dass die knete für die betriebsrenten schon irgendwie reinkommt...???

...warum nicht??? und die frage ist ernst gemeint - leider. dieses ganze - angeblich ja beste -wirtschaftsmodell der welt hat leider den klitzekleinen "fehler", dass es nur reibungslos funktioniert, wenn es wachstum gibt...jedem normal denkenden mensch sollte nun zumindest der gedanke kommen, wie lange es wohl stetig steigendes wachstum geben kann...aber mit nem entsprechenden gehalt und abstand zur realität wischt der sich einfacher weg...traurig aber wahr...natürlich wussten die, dass das nicht funktioniert - es war ihnen schlichtweg scheiss egal...
 
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... aber ein laden wie GM kann doch nicht ernstlich zu irgendeiner zeit angenommen haben, dass er immer mehr und mehr und mehr autos verkaufen wird, so dass die knete für die betriebsrenten schon irgendwie reinkommt...???

dooooh, das haben sie. und jeder, der lesen und denken konnte und kann, weis, daß das auf dauer ins auge gehen mußte.
 
Mir fällt jetzt nicht der Laden ein, der auf dieser Basis abgewickelt wurde (dürfte aber mehrere geben) - Insolvenz > Pensionszahlungen entsorgt und die ehemaligen Mitarbeiter in der Gosse > Übernahme der Produktionsmittel, der Marke und der Vertriebsstuktur von eiinem 'weißen Ritter' oder in der Richtung und schon hat man eine gehaltvolllere Substanz. Das System dort schreit nach diesem Verfahren...
 
dooooh, das haben sie. und jeder, der lesen und denken konnte und kann, weis, daß das auf dauer ins auge gehen mußte.

ja, schulle - ich bin naiv.

nein: ich neige dazu, die wahrscheinlichkeit zu unterschätzen, dass es soviel kumulierte idiotie geben kann...
 
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