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Die Theorie heisst "Choked Flow" , zu deutsch "überkritischer Duchfluss" und beschreibt den statischen Massenstrom durch die Gaseinblasdüsen. Diese besagt, dass sich ab einem gewissen stoffabhängigen Druckverhältnises an einer Düse ein Massenstrom einstellt, der nur noch von der Dichte des kompressiblen Gases vor der Düse abhängig ist. Bei Propan/Butan Gemischen ist dieses Verhältnis ca. 1,71. Ein Gassteuergerät muss also die Dichte des Gases vor der Düse kennen, z.B durch Temperatur und Druckmessung, und die Einblaszeiten entsprechend korrigieren.
Bei meinem 2CV CNG/LPG mit Megasquirt Projekt habe ich ja die gasspezifischen Funktionen selber programmiert und bin quasi gezwungen gewesen mich mit der Strömungsmechanik durch die Düsen auseinanderzusetzen.
Zum Vergleich: Der statische Massenstrom von inkompressiblem Benzin durch die Einspritzdüse ist nur von der (meist) konstanten Druckdifferenz an der Düse abhängig.
In der Technik wird der Effekt des überkritischen Durchflusses meist in Kalibrierdüsen usw. genutzt um Gasmassenströme zu messen, gibts auch eine ISO Norm dazu. Gassteuergeräte müssen auch Massenströme einstellen und nutzen den gleichen Effekt. Nur dumm das dies unterhalb des oben genannten Druckverhältnisses gar nicht funktioniert, dann wird der Durchfluss unterkritisch und gehorcht anderen Gesetzmäßigkeiten, er wird zudem grösser.
So eine Dichtekorrekturfunktion im Gassteuergerät verrichtet solange unbemerkt und zuverlässig ihren Zweck, wie diese Randbedingung eingehalten wird:
Macht man sich die Mühe und rechnet die erforderlichen Durchmesser einer Düse aus, so fällt auf, dass die Angaben der Hersteller bzgl. Zylinderleistung und Düsenauswahl sich auf Sauger und Gasdrücke um die 1 bar beziehen. Als grobe Faustregel kann ich nur empfehlen Düsendurchmesser zu wählen die ein entsprechender Sauger mit gleichem Hubraum benötigt, die zusätzlich benötigte Masse unter Ladedruck erledigt die grössere Dichte des Gases in diesen Betriebszuständen, brauchbarer Verdampfer vorausgesetzt.
Ich gehe so vor:
1. Bestimmen des Gasdifferenzdrucks analog obiger Tabelle +0.2 bar sicherheit. Beim 900T16 0.8bar LD -> 1.5bar Gasdiffernzdruck.
2. Berechnen der Gaseinblaszeit im Leerlauf für verschiedene Düsenduchmesser. Nicht unter 3.5ms bei Hanas, bei Keihin runter bis 3.0ms. Darunter sind die nicht stabil. Beim besagten 900er: D2.4mm
3. Berechnen der erforderlichen Parameter Offset und Neigung, solange Totzeiten und Durchflüsse der Einspritzdüsen und Einblasdüsen bekannt.
2&3 lassen sich auch durch ausprobieren ermitteln.
4. Ermitteln ab welcher Drehzahl unter Vollast die Düsen komplett offen stehen und das Gassteuergerät so parametrieren, dass es davor auf Benzin umschaltet: Bei mir bin ich mir gar nicht mehr so sicher ob das überhaupt eintritt. Ich habe schon lange nicht mehr reingeschaut ins Steuergerät, läuft ja seit 6 Jahren und 130Tkm. Meinen älteren Posts zufolge schaltet es sicherheitshalber bei 5800 zurück.
Gruss Ingo
EDIT: Tabelle lokal verfügbar gemacht
Bei meinem 2CV CNG/LPG mit Megasquirt Projekt habe ich ja die gasspezifischen Funktionen selber programmiert und bin quasi gezwungen gewesen mich mit der Strömungsmechanik durch die Düsen auseinanderzusetzen.
Zum Vergleich: Der statische Massenstrom von inkompressiblem Benzin durch die Einspritzdüse ist nur von der (meist) konstanten Druckdifferenz an der Düse abhängig.
In der Technik wird der Effekt des überkritischen Durchflusses meist in Kalibrierdüsen usw. genutzt um Gasmassenströme zu messen, gibts auch eine ISO Norm dazu. Gassteuergeräte müssen auch Massenströme einstellen und nutzen den gleichen Effekt. Nur dumm das dies unterhalb des oben genannten Druckverhältnisses gar nicht funktioniert, dann wird der Durchfluss unterkritisch und gehorcht anderen Gesetzmäßigkeiten, er wird zudem grösser.
So eine Dichtekorrekturfunktion im Gassteuergerät verrichtet solange unbemerkt und zuverlässig ihren Zweck, wie diese Randbedingung eingehalten wird:
Macht man sich die Mühe und rechnet die erforderlichen Durchmesser einer Düse aus, so fällt auf, dass die Angaben der Hersteller bzgl. Zylinderleistung und Düsenauswahl sich auf Sauger und Gasdrücke um die 1 bar beziehen. Als grobe Faustregel kann ich nur empfehlen Düsendurchmesser zu wählen die ein entsprechender Sauger mit gleichem Hubraum benötigt, die zusätzlich benötigte Masse unter Ladedruck erledigt die grössere Dichte des Gases in diesen Betriebszuständen, brauchbarer Verdampfer vorausgesetzt.
Ich gehe so vor:
1. Bestimmen des Gasdifferenzdrucks analog obiger Tabelle +0.2 bar sicherheit. Beim 900T16 0.8bar LD -> 1.5bar Gasdiffernzdruck.
2. Berechnen der Gaseinblaszeit im Leerlauf für verschiedene Düsenduchmesser. Nicht unter 3.5ms bei Hanas, bei Keihin runter bis 3.0ms. Darunter sind die nicht stabil. Beim besagten 900er: D2.4mm
3. Berechnen der erforderlichen Parameter Offset und Neigung, solange Totzeiten und Durchflüsse der Einspritzdüsen und Einblasdüsen bekannt.
2&3 lassen sich auch durch ausprobieren ermitteln.
4. Ermitteln ab welcher Drehzahl unter Vollast die Düsen komplett offen stehen und das Gassteuergerät so parametrieren, dass es davor auf Benzin umschaltet: Bei mir bin ich mir gar nicht mehr so sicher ob das überhaupt eintritt. Ich habe schon lange nicht mehr reingeschaut ins Steuergerät, läuft ja seit 6 Jahren und 130Tkm. Meinen älteren Posts zufolge schaltet es sicherheitshalber bei 5800 zurück.
Gruss Ingo
EDIT: Tabelle lokal verfügbar gemacht
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