Man muß nun fairerweise zugeben, daß BaWü und Bayern massiv von der durch die Dreckskommunisten aus Berlin (durch die Insellage auch aus West-) und zum Teil auch aus Mitteldeutschland vertriebenen Industrie profitiert haben. AEG, Siemens etc... das waren ja alles Berliner Firmen. Bayern war ja jahrzehntelang Empfängerland, wundert ja nicht, außerhalb von München wußten da doch bis vor kurzem niemand, was fließend Wasser ist.
Nur: die Bayern haben was draus gemacht. Und das, was Bayern jahrzehntelang zusammengenommen kassiert hat ist ein Witz gegen das, was es jetzt einzahlt.
Daran, daß man sich grundsätzlich unter die Arme greift, wenn es beim Anderern mal klemmt oder man ihn unterstützt, um nach Schweirigkeiten wieder auf die Beine zu kommen, daran muß man ja nicht unbedingt rütteln. Macht man ja auch in jeder Familie so, stünde uns als Volk auch nicht schlecht zu Gesicht. Nur: in der Familie liegt niemand dem anderen dauerhaft aus reiner Böswilligkeit auf der Tasche, sondern versucht irgendwann auf seine eigenen Füßen zu stehen. In der derzeitigen Ausgestaltung belohnt das System Ländrefinanzausgleich aber gerade diejenigen, die unsolide wirtschaften.
Ich würde es an Wowereits Stelle doch genauso machen: zuerst bin ich den Bürgern meines Landes verpflichtet (ok, ja: zu allererst meine Wiederwahl...
). Ich wäre doch bescheuert, am Status "nehmerland" zu rütteln, wenn das meinen Haushalt belasten würde.
Ich fürchte allerdings, dieser "moral hazard" läßt sich auch nicht so einfach aus dem System herausbekommen. (Auch verwunderlich, daß Bayern vom Empänger- zum Geberland geworden ist. Hat da irgendwer in der Staatskanzlei nicht aufgepaßt?)