Das ist schon alles wohl überlegt. Mach Dir da mal keine Sorgen.
Natürlich ist es das und im Falle des Wahnhofes auch ganz simpel:
Anfang der 90iger als dieser unsägliche Wahnhof geplant wurde, gingen die Fahrgastzahlen der Bahn immer mehr zurück, gleichzeitig war der Transrapid als DAS Verkehrsmittel der Zukunft in aller Munde. Ohne jede Ironie oder Sarkasmus war es durchaus legitim, zum damaligen Stand eine Reduzierung der Kapazität zu planen.
Nun hat sich diese Lage zwar in den letzten 20 Jahren gravierend geändert, aber zum ersten wäre dieser Wahnhof mit höherer Kapazität absolut unbezahlbar geworden (es wurde ja so schon getrickst und geschoben, sämtliche Kostenrisiken mit 49 statt 50% angegeben, um dann anschließend auf Null abgerundet zu werden, eingleisige Fernzugstrecken reingeplant, Tunnelwände in geologisch problematischen Untergrund dünner geplant als in normalem Untergrund vorgeschrieben, etc.p.p.), zum zweiten haben wir in Baden-Württemberg nunmal eine sehr, sehr starke Automobilindustrie, denn neben Damiler und Porsche ja auch zahlreiche Zulieferer wie Bosch, Mahle, Eberspächer, VDO und, und, und...
Dieser Lobby käme es nunmal aber garnicht so ungelegen, wenn der neue Bahnhof niemals richtig funktioniert und die Leute lieber das Auto nehmen, so dass neben Finanzinvestoren, Immobilienhaien, der Bahn (die verdient nämlich auch gewaltig dran) und der Baubranche, auch der hierzulande führende Industriezweig größtes Interesse an diesen unterirdischem Schrott haben. Außer dem Volk, das diese Gewinnmaschine am Ende blechen muss und dafür eine deutliche Verschlechterung der Bahnanbindung erhält, machen alle einen prima Schnitt dabei, so einfach ist das!
Und vor diesem Hintergrund kommst Du dann selbst mit einem ganzen Drittel der Bevölkerung, das diese Machenschaften durchschaut, partout nicht an, wenn die mit Unsummen und Imageträgern eine Werbekampagne starten, um die zwei Drittel "träge Volksmasse" einzulullen, die zu faul sind mal Google anzuwerfen und sich stattdessen treudoof instrumentalisieren lassen, wenn der örtliche CDU-Bürgermeister dazu aufruft, doch zur Volksabstimmung zu gehen, damit "unser Ländle nicht dem Fortschritt hinterherhinkt" oder weil auf Plakaten steht, dass ein Ausstieg "1,5 Milliarden für gar nichts" kosten würde. Dass die Hälfte dieser 1,5 Milliarden an die Stadt Stuttgart fließen würde für die Rückabwicklung der Grundstücke und für den Steuerzahler somit ein Nullsummen-Spiel wäre stand dort ebensowenig zu lesen, wie dass die andere Hälfte zum Großteil aus "frei angenommenen maximalen Regressforderungen" bestand, die mit Sicherheit auch nicht alle so durchgegangen wären. Und mit der Rechnung, dass es auch besser sein kann einen Betrag in den Wind zu schreiben, als für ein Vielfaches dieses Betrages am Ende eine Verschlechterung der jetzigen Situation zu bekommen, sind "Otto Eisenbieger" und "Lieschen Müller" eh überfordert.
Hinzu kam dann auch noch, dass selbst für die Grünen dieser Ausgang der Volksabstimmung das Beste war, was ihnen passieren konnte und sich selbige deswegen mit ihren Kampagnen vorgenanntes aufzuklären auch nicht sonderlich angestrengt haben.
Wie dem auch sei, der Drops ist nun gelutscht, jetzt geht es eben darum, alles aufzudecken was da so abläuft, bis auch "Otto Eisenbieger" und "Lieschen Müller" irgendwann kapieren, wie sehr sie über den Tisch gezogen wurden dabei.